Schwarzfärbung wie?
Moderator: Perisnom
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Schwarzfärbung wie?
Ich habe mal wieder Fragen; ist vielleicht eher ungewöhnlich, weil ja alle immer Farbe möchten.
Wie bekomme ich einen Schwarzton hin möglichst ohne Eisensulfat? Hat schon jemand Erfahrungen?
LG
Liv
Wie bekomme ich einen Schwarzton hin möglichst ohne Eisensulfat? Hat schon jemand Erfahrungen?
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- Andenzwirn
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Re: Schwarzfärbung wie?
Du könntest Gallapfel nehmen, auch wenn das nicht so richtig gut für das Material ist. Ich habe gallapfelgefärbtes Seidengarn, das ist gaaaaanz dunkelbraun. Ein Tiefschwarz klappt nicht wirklich, es sei denn Du färbst z.B. Wolle von Schwarzen Schafen nochmal über, um den Ton gleichmäßiger zu bekommen.
Im Mittelalter hat man z.B. bei Stoffen dunkelblau gefärbtes Garn mit schwarzem, ungefärbten Garn zusammen verwebt; das wirkte dann wie einheitliches Schwarz.
Im Mittelalter hat man z.B. bei Stoffen dunkelblau gefärbtes Garn mit schwarzem, ungefärbten Garn zusammen verwebt; das wirkte dann wie einheitliches Schwarz.
- Sidhe
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Re: Schwarzfärbung wie?
Darüber hab doch letztes erst was in Eduard Prinz' Buch gelesen... da stand was von Galläpfeln, Eisensulfat und noch einer anderen Beize.... ich komm nicht mehr drauf... vielleicht hast du Glück und er meldet sich auch drauf oder jemand der das Buch hat
(ich hab nur mal beim Spinntreffen reinschauen können....)
Früher wurde, glaube ich, ganz viel dunkel nacheinander gefärbt, also dunkelblau, dunkelrot usw. dann war es irgendwann sowas ähnliches wie schwarz...
Blöde Frage: warum nimmst du nicht einfach schwarze Wolle?
(aber ja, ich will auch mal schwarz färben... nur so um der Neugier Willen
)

Früher wurde, glaube ich, ganz viel dunkel nacheinander gefärbt, also dunkelblau, dunkelrot usw. dann war es irgendwann sowas ähnliches wie schwarz...
Blöde Frage: warum nimmst du nicht einfach schwarze Wolle?
(aber ja, ich will auch mal schwarz färben... nur so um der Neugier Willen

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- Dochtgarn
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Re: Schwarzfärbung wie?
Danke! Ja mit Galläfpeln habe ich schon überlegt. Wenn das aber die Fasern angreift, ja bin ich unsicher.
Weil du schreibst dunkelblau, fällt mir ein, gelesen zu haben, erst Indigo und dann Walnuss?
Schwarze Schaffasern, ja, aber ich habe Garn, Merino/Seide und möchte das halt färben und mir schwebte vor, es mit Pflanzen Schwarz zu färben.
LG
Liv
Weil du schreibst dunkelblau, fällt mir ein, gelesen zu haben, erst Indigo und dann Walnuss?
Schwarze Schaffasern, ja, aber ich habe Garn, Merino/Seide und möchte das halt färben und mir schwebte vor, es mit Pflanzen Schwarz zu färben.
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Re: Schwarzfärbung wie?
Habe ich geantwortet, ohne den nächsten Beitrag zu lesen
Ich habe jetzt schon einiges an Farbe ausprobiert, aber ich bin Schwarzträger und denke, ich will meine Farbe bzw. Unfarbe färben. Ja, deshalb keine "gewachsene" schwarze Wollfaser.
LG
Liv

Ich habe jetzt schon einiges an Farbe ausprobiert, aber ich bin Schwarzträger und denke, ich will meine Farbe bzw. Unfarbe färben. Ja, deshalb keine "gewachsene" schwarze Wollfaser.
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- Vlasta
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Re: Schwarzfärbung wie?
Schwarz färben mit Pflanzen wird nicht einfach. Bei Erna Bächi-Nussbaumer: "So färbt man mit Pflanzen" hab ich Erlenrinde (Schwarzbraun) und Zwetschgenrinde (Schwarz) gefunden, aber man muß bei beidem vorher mit fiesem Kupfersulfat beizen und mit Eisensulfat nachbehandeln...
Prinzipiell schlägt sie ansonsten vor, Braun (Naturfaser oder gefärbt) mit Indigoküpe zu überfärben.
Kann man sich also abarbeiten, an dem Thema.
Ich schätze, ausgerechnet für Schwarz würde ich Säurefarben nehmen.
Tant Edit weist auf die Möglichkeit, mit Pilzen zu färben hin. "Mit Pilzen färben" von Carla und Erik Sundström. Da wird "Purpurschwarz" versprochen. Wenn man denn die entsprechenden Pilze finden und bestimmen kann...
Prinzipiell schlägt sie ansonsten vor, Braun (Naturfaser oder gefärbt) mit Indigoküpe zu überfärben.
Kann man sich also abarbeiten, an dem Thema.

Ich schätze, ausgerechnet für Schwarz würde ich Säurefarben nehmen.

Tant Edit weist auf die Möglichkeit, mit Pilzen zu färben hin. "Mit Pilzen färben" von Carla und Erik Sundström. Da wird "Purpurschwarz" versprochen. Wenn man denn die entsprechenden Pilze finden und bestimmen kann...
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Re: Schwarzfärbung wie?
Zu der Seide, die ich da habe, muss ich sagen sie glaenzt nicht mehr. Wie ja schon erwaehnt greift es die Fasern an. Du wirst um fiese Beizen nicht herumkommen. Mehrfachfaerbungen waeren mir dabei zu sehr Farbstoffverschwendung.
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Re: Schwarzfärbung wie?
Danke für die Tipps. Ich denke auch, dass Schwarz schwierig ist und hatte die Hoffnung, jemand hätte es schon probiert.
Dunkelbraun geht gar nicht, dann lieber mit Rotstich als Blaustich, wobei wahrscheinlich schwarz rotstichig ein Braun ist?
Und wenn das die Seide so sehr angreift, nee finde ich dann auch schade drum.
Säurefarben wollte ich halt nicht nehmen.
Hat schon jemand mit den Schalen von Granatäpfeln gefärbt?
Wird hier ein bisschen lang, aber da ich eigentlich noch nichts für mich gestrickt (ja, stricke seit Ewigkeiten, aber ich habe nich mal selbstgestrickte Socken
) oder gefärbt habe und nun die Idee habe, was ich machen möchte ...
Meint ihr, ohne Eisenbeize und so n Zeugs geht das gar nicht?
LG
Liv
Dunkelbraun geht gar nicht, dann lieber mit Rotstich als Blaustich, wobei wahrscheinlich schwarz rotstichig ein Braun ist?
Und wenn das die Seide so sehr angreift, nee finde ich dann auch schade drum.
Säurefarben wollte ich halt nicht nehmen.
Hat schon jemand mit den Schalen von Granatäpfeln gefärbt?
Wird hier ein bisschen lang, aber da ich eigentlich noch nichts für mich gestrickt (ja, stricke seit Ewigkeiten, aber ich habe nich mal selbstgestrickte Socken

Meint ihr, ohne Eisenbeize und so n Zeugs geht das gar nicht?
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- shorty
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Re: Schwarzfärbung wie?
Schwarz ist schon mit eine der kniffligeren Farben, mit Pflanzen oder ähnlichem sowieso, aber auch mit Säurefarbstoffen.
Wenn man mal von der Farbbelastung bei T-Sirts liest, die sind bei schwarz doch sehr hoch.
Ohne Beize gehen eh die wenigsten Pflanzen wirklich gut, sehr dunkle Töne vermutlich gar nicht.
Tiefschwarz muss man sowieso super hoch dosieren.
Ganz ehrlich, ich würd Säurefarben nehmen oder ne andere Farbe wählen ( für mich ganz dunkles Indigo).
Die vielen Zusatzstoffe für Pflanzen wären mir deutlich zu heikel
Normale Beize hab ich aber keine Probleme mit
Karin
Wenn man mal von der Farbbelastung bei T-Sirts liest, die sind bei schwarz doch sehr hoch.
Ohne Beize gehen eh die wenigsten Pflanzen wirklich gut, sehr dunkle Töne vermutlich gar nicht.
Tiefschwarz muss man sowieso super hoch dosieren.
Ganz ehrlich, ich würd Säurefarben nehmen oder ne andere Farbe wählen ( für mich ganz dunkles Indigo).
Die vielen Zusatzstoffe für Pflanzen wären mir deutlich zu heikel
Normale Beize hab ich aber keine Probleme mit
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Schwarzfärbung wie?
Viele Zusatzstoffe will ich auf keinen Fall.
Die Idee Walnuss und Indigo finde ich nicht verkehrt und werde das testen.
Galläpfel habe ich gerade das Problem, dass in Brandenburg der Eichenprozessionsspinner (schau mal hier: http://www.news.de/nachrichten/Eichenpr ... nsspinner/ ) Überhand nimmt und die Vorstellung Galläpfel, Eiche und diese grrr, geht so gar nicht. (ja, Mimose!)
LG
Liv
Die Idee Walnuss und Indigo finde ich nicht verkehrt und werde das testen.
Galläpfel habe ich gerade das Problem, dass in Brandenburg der Eichenprozessionsspinner (schau mal hier: http://www.news.de/nachrichten/Eichenpr ... nsspinner/ ) Überhand nimmt und die Vorstellung Galläpfel, Eiche und diese grrr, geht so gar nicht. (ja, Mimose!)
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- Sidhe
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Re: Schwarzfärbung wie?
Es ist mir wieder eingefallen. Der Herr Prinz schreibt was von "Eisensulfat und Tannin waren die Beizen der Schwarzfärber." [frei aus dem Gedächtnis zitiert]
Mit Tannin weiß ich zwar auch nix anzufangen, aber vielleicht jemand anderes?
Mit Tannin weiß ich zwar auch nix anzufangen, aber vielleicht jemand anderes?

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- Andenzwirn
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Re: Schwarzfärbung wie?
Ich habe mit Eisensulfat aus einer Frauenmantel(?)färbung ein Nato-dunkel-dunkel-oliv herstellen können. Als Farbe ansich toll, aber die Wolle sah hinterher recht struppig aus.
Es gibt ein Eisenoxydschwarz, das zur Bemalung von Keramik verwendet wurde. Ok, hilft für wolle nicht weiter, aber lich lese gerade im Schweppe. Tannin ist ein pflanzlicher Gerbstoff, den findest Du viel in Eichenrinde z.B. Pflanzen, die genug Eigengerbstoffe besitzen, brauchen nicht unbedingt eine Vorbeize.
Es gibt ein Eisenoxydschwarz, das zur Bemalung von Keramik verwendet wurde. Ok, hilft für wolle nicht weiter, aber lich lese gerade im Schweppe. Tannin ist ein pflanzlicher Gerbstoff, den findest Du viel in Eichenrinde z.B. Pflanzen, die genug Eigengerbstoffe besitzen, brauchen nicht unbedingt eine Vorbeize.
- Sidhe
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Re: Schwarzfärbung wie?
Aaaaha, also irgendwie z.B. mit Eichenrinde vorfärben und gleichzeitig beizen und hinterher dann z.B. Galläpfel drüer?
Zum Frauenmantel: im Färbepflanzen-Buch war ein wunderschönes nachtblau abgebildet, dass mit "Frauenmantel und Eisensulfat" entstand; d.h. ich müsste mit Eisensulfat beizen und dann mit Frauenmantel färben, oder?
Wie hast du das gemacht Schlompfine? Beim Nachentwickeln mit Eisensulfat müsste es ja "nur" grün werden....
Zum Frauenmantel: im Färbepflanzen-Buch war ein wunderschönes nachtblau abgebildet, dass mit "Frauenmantel und Eisensulfat" entstand; d.h. ich müsste mit Eisensulfat beizen und dann mit Frauenmantel färben, oder?
Wie hast du das gemacht Schlompfine? Beim Nachentwickeln mit Eisensulfat müsste es ja "nur" grün werden....
- shorty
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Re: Schwarzfärbung wie?
Noch zum Granatapfel.
Gefärbt wird ja mit der Schale.
richtig dunkle Töne, also jenseits von beige ( welche den Haupteil bilden)
bekommt man nur mit Chromkali urks
Eichenrinde mit Kupersulfat und Eisensulfat gibt dunkelgrau
Karin
Gefärbt wird ja mit der Schale.
richtig dunkle Töne, also jenseits von beige ( welche den Haupteil bilden)
bekommt man nur mit Chromkali urks

Eichenrinde mit Kupersulfat und Eisensulfat gibt dunkelgrau
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Schwarzfärbung wie?
Sidhe: ja ich habe nachentwickelt bzw. eine Stufenfärbung gemacht mit dem Eisensulfat. Mit ist etwas zu viel vom Löffel gerutscht und *splosch* wars dunkeloliv. Mit Eisensulfat beizen, das geht? Habe ich noch nicht ausprobiert, da ich das Zeug ehr selten verwende. Da kann ich Dir nicht helfen. wobei ich mich schon frage, wo dann das Nachtblau herkommt. In welchem Buch stand das denn?