Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

Benutzeravatar
shorty
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 30170
Registriert: 23.01.2007, 18:03
Land: Deutschland
Postleitzahl: 82441
Wohnort: Oberbayern

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von shorty » 25.06.2010, 11:50

finde ich eine sehr schöne Betrachtungsweise Trulline

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

ehemaliger User
Mehrstufenzwirn
Mehrstufenzwirn
Beiträge: 2012
Registriert: 12.02.2010, 14:28

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von ehemaliger User » 25.06.2010, 13:17

Zum Thema Energie sparen.
Ich habe zuletzt eine ganzen Berg Wolle gefärbt. Einen Teil mit Zwiebelschalen. Diese Wolle habe ich nicht gebeizt und es ist ein wunderschöner Rostton dabei herausgekommen. Den anderen Teil habe ich mit Alaun gebeizt und dann mit frischen Birkenblättern gefärbt. Allerdings beize ich auch mit Alaun kalt, d.h. ich löse das Alaunsalz mit handwarmem Wasser in einem 10 l Eimer auf und lasse die Wolle dann ein paar Stunden darin stehen. Die Ergebnisse bisher sind sehr schön geworden. Den 3. Zug der Birkenfärbung habe ich entwickelt - unter Zuhilfenahme der rostigen Dorne, die mein Wikizelt zusammenhalten sollen. Einfach zum Schluss mit rein in den Färbepott! Das Ergebnis ist ein schönes hellgrün.
Mit der Kaltbeizmethode habe ich auch die Wolle für eine Färbung mit Brennnesseln und Ackerschachtelhalm vorbehandelt. Auch diese Farben sind sehr schön geworden. Ich werde also dabei bleiben und die Wolle in der Beize nicht kochen.
Über die Methode die Wolle kalt mit Alaun zu beizen habe ich vor vielen Jahren mal in einem Buch für Waldorfkindergärten und -schulen gelesen.
Dieser Beitrag wurde von einem User verfasst, der nicht mehr im Forum registriert ist.

Solveigs Lied
Flocke
Flocke
Beiträge: 117
Registriert: 10.08.2009, 02:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 25524

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Solveigs Lied » 25.06.2010, 13:20

Mit Henna müßte man doch auch eigentlich färben können?
Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.(Novalis)

Benutzeravatar
Gabypsilon
Moderator
Beiträge: 5154
Registriert: 05.05.2010, 13:56
Land: Deutschland
Postleitzahl: 76532
Wohnort: Baden-Baden

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Gabypsilon » 25.06.2010, 13:35

hier

http://handarbeit.schnugis.net/wolle_ga ... -garn.html

gibt es Färbeanleitungen mit allen möglichen Sachen, etwas nach unten scrollen
Liebe Grüße
Gabi

Benutzeravatar
Fiall
Boucle
Boucle
Beiträge: 4510
Registriert: 23.08.2009, 18:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 66265

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Fiall » 25.06.2010, 13:44

Hallo Juniper,

das mit der Kaltfärbung finde ich interessant. Die Zwiebelschalen etc. hast du aber ausgekocht, oder?
GLG,

Veronika

Asherra
Mehrfachzwirn
Mehrfachzwirn
Beiträge: 1997
Registriert: 22.04.2009, 16:23
Land: Deutschland
Postleitzahl: 34576
Wohnort: Caßdorf

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Asherra » 25.06.2010, 14:45

Ne Freundin hat Henna als Färbung ausprobiert und es war wohl total eklig, es wird keine richtige Farblösung, sondern die Wolle muß wohl direkt Kontakt mit dem Pulver haben. Nur, dann is der ganze Matsch in der Wolle und geht so schnell nicht wieder raus. Die Farbe ist auch eher ein hell rostbraun, da sind Zwiebeln schneller und effektiver. Es hat sich auf alle Fälle uninteressant genug angehört. Falls ich jemals wieder Henna auf die Haare täte und hätt was übrig würd ich's vielleicht auch mal probieren, einfach so aus Experiment am Rande... sonst eher nicht.
Gibt's hier im Forum nicht sogar wo Bilder von einer Hennafärbung? Ich dachte ich hätte das schon mal hier gesehen.

Benutzeravatar
Claudi
Moderator
Beiträge: 6415
Registriert: 17.10.2008, 15:51
Land: Deutschland
Postleitzahl: 42285
Wohnort: Wuppertal

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Claudi » 25.06.2010, 14:53

Jupp, Danny hat berichtet: Hennafärbung
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.

Benutzeravatar
anjulele
Lacegarn
Lacegarn
Beiträge: 3090
Registriert: 16.03.2009, 13:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 5494

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von anjulele » 25.06.2010, 18:52

@ Fjall: Zum Beispiel rote Zwiebelschalen. Die linke Hälfte wurde mit Sud, der am Abend vorher vorbereitet und ausgekocht wurde, gefärbt. Die rechte Hälfte kurzentschlossen mit frischen roten Zwiebeln aufgesetzt, weil ich das erste Ergebnis, hm, bescheiden fand. Die jeweils dritten Stränge links und rechts hatte ich vorher mal in einer Lindenblätterfärbung gehabt, die nicht funktioniert. Darüber hab ich hier irgendwo schon geschrieben. Aus dem Farbsud der "normalen" Zwiebelschalen erhält man einen schönen Farbton. Wie im zweiten Bild in der vorderen Reihe zu sehen (naja, da hatten wir schon etwas herum experimentiert...).

Wir werden am Sonntag hoffentlich einiges färben und ich möchte gerne ausprobieren, wie die Farben werden, wenn die Pflanzen vorher nicht ausgekocht und stehengelassen werden. Mal sehen, was die anderen dazu sagen. Wenn ich mir das Bild mit den verunglückten roten Zwiebelschalen ansehe, werde ich doch gleich mal schauen, wo die Wolle geblieben ist. Ich glaub ich hab noch etwas mehr Wolle zum Färben... :D

LG (vor allem an die Färbetruppe)
anjulele
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Trulline
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1030
Registriert: 02.06.2009, 20:20
Land: Deutschland
Postleitzahl: 26670

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Trulline » 25.06.2010, 22:07

meine Güte... was sieht das Klasse aus...Diese Mengen.... :gut: :eek: :)
Hast du das alles selbst gesponnen?
Liebe Grüße
Trulline

Benutzeravatar
anjulele
Lacegarn
Lacegarn
Beiträge: 3090
Registriert: 16.03.2009, 13:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 5494

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von anjulele » 25.06.2010, 22:20

Oh nein! Hilfe! Das war im letzten Herbst bei Ancara (Bild 2). Da haben wir zwei Tage gefärbt. Und wie es sich dann für mich herausstellte, war es ein klitzekleines Forentreffen. Die rote Zwiebelfärbung ist überwiegend von mir.

Benutzeravatar
Trulline
Andenzwirn
Andenzwirn
Beiträge: 1030
Registriert: 02.06.2009, 20:20
Land: Deutschland
Postleitzahl: 26670

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Trulline » 25.06.2010, 22:27

Ich bin schon gespannt, auf die nächsten Ergebnisse. Sehr schön geworden...
Liebe Grüße
Trulline

Benutzeravatar
Fiall
Boucle
Boucle
Beiträge: 4510
Registriert: 23.08.2009, 18:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 66265

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Fiall » 26.06.2010, 07:35

@anjulele: Die Zwiebelschalen müssen dann aber frisch sein? Ich hab hier mittlerweile ne Backschüssel voller Schalen gesammelt. Frisch bekäm ich aber nur in minimalen Mengen hin, außer ich mach nen Zwiebelkuchen. *g*

Wie lange muss man das Gemüse denn im kalten Sud ziehen lassen, damit es färbt?
GLG,

Veronika

Benutzeravatar
anjulele
Lacegarn
Lacegarn
Beiträge: 3090
Registriert: 16.03.2009, 13:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 5494

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von anjulele » 26.06.2010, 22:34

Die Zwiebelschalen sind nie frisch, die sind schon getrocknet. Du kannst die Schalen sammeln. Zum färben müssen sie eingeweicht werden. Ich sammel die Schalen ungefähr drei Ewigkeiten. Zum Färben nehme ich auch frische Zwiebeln. Inzwischen färbe ich nicht mit dem Sud, sondern schichte Zwiebeln und Wolle und bringe das dann zum kochen. Auf dem Bild sieht man die Unterschiede.

Wie viel willst du färben? Eine Backschüssel voll - dafür würde ich mir nicht mal die Mühe machen, alles vorzubereiten. Ich färbe auch nicht kalt, sondern kochend. Jeder Farbzug ca eine Stunde. D. h. bei drei Farbgängen bin ich einen ganzen Tag nur mit dem Färben beschäftigt und habe dann mindestens 1,5 Kilo Wolle gefärbt.

Wenn man denn mit mehreren Leuten und drei Einkochtöpfen (ich will auch einen haben!) gleichzeitig färbt, kommen halt auch schnell solche Mengen wie auf dem Bild unten zusammen.

Benutzeravatar
Fiall
Boucle
Boucle
Beiträge: 4510
Registriert: 23.08.2009, 18:07
Land: Deutschland
Postleitzahl: 66265

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Fiall » 27.06.2010, 07:37

Juniper schrieb was von kalt, aber das war Beize und weil ich noch ein totaler Dummie bin, werf ich Färben, Beizen und was es da sonst noch so geben mag, gerne durcheinander. *g*

Ich sammel ja erst mal nur die Zwiebelschalen. Hab schon läuten gehört, dass man irre viel braucht. :) Auch wollmengentechnisch muss ich mich schlau machen. Will den Sud dann ja nicht verschwenden weil ich nach 100g Wolle fertig bin.
GLG,

Veronika

Benutzeravatar
Greifenritter
Designergarn
Designergarn
Beiträge: 14879
Registriert: 22.08.2006, 16:35
Land: Deutschland
Postleitzahl: 84085
Wohnort: Langquaid (Niederbayern)
Kontaktdaten:

Re: Ökobilanz beim Pflanzenfärben

Beitrag von Greifenritter » 28.06.2010, 08:50

Hm - bedenkt bei der ganzen Energiebilanz-Diskusion und Überlegungen zu Kaltfärbungen auch, daß das STück nach dem Färben auch noch verwendet wird. Sind die farben dann nicht genauso wasch- oder lichtecht wie bei einer heißfärbung und man muß mit viel Wasser und neuen Färbedrogen nachfärben kippt die bei den kaltfärbungen ganz schnell wieder. Aber da hilft wohl nur ausprobieren.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Antworten

Zurück zu „Naturfarben“