Wie färbe ich sanfte Grüntöne?

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

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Kattugla
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Re: Wie färbe ich sanfte Grüntöne?

Beitrag von Kattugla » 24.06.2012, 11:52

Ich habe - dank der Tatsache dass ich eine gefühlte Tonne davon geschenkt bekommen habe - mal mit Eisenkraut gefärbt.

Nur mit Alaun gebeizt und gefärbt gibt ein ziemlich pieksiges Neongelb, Weiterentwicklung mit Eisensulfat macht das übliche Natooliv - aber mit Kupfersulfat weiterentwicklelt ergab das ein schönes sanftes Lindgrün.

Von links nach rechts: Färbung pur, Kupfersulfat, Eisensulfat auf Merino-Vlies (noch leicht fettig):
eisenkraut.jpg
Auf gekaufter Konenwolle (Eisensulfat, pur, Kupfersulfat):
eisenkraut2.jpg
Vom Eisenkraut habe ich immernoch so viel, dass ich Dir gerne was zukommen lassen kann.
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Re: Wie färbe ich sanfte Grüntöne?

Beitrag von binemi » 24.06.2012, 14:38

Mohnblüten ergeben ein schönes grün (sehr "grasig"), Blutpflaumenrinde (sehr intensives hellgrün) und große, rote Hibiskusblüten (olivgrün, aber nicht so schlammig wie mit Eisensulfat) und Schilfblüten (angeblich knallgrün ;-) ). Wenn du Dunkelgrün willst, kannst du statt weißer einfach graue Wolle zum färben nehmen. Das intensive (fast schon neonartige) grün der Blutpflaumenrinde wird auf Coburger Fuchs erheblich sanfter und ein bisschen olivig.

Schwarze Stockrosenblüten färben blaugrün auf Wolle und blau auf Seide

Wenn du mit Frauenmantel gelb färbst und dann mit ein wenig wenig Eisensulfat weiter nuancierst, gibt das ein schönes gedecktes Olivgrün.

Wenn du helles, zartes Lindgrün anstrebst, kann ich dir Aconitumblüten (Eisenhut?) empfehlen.
Am Ende fließen alle Morpheme ineinander, und aus der Mitte entspringt ein Wort.

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Re: Wie färbe ich sanfte Grüntöne?

Beitrag von Kattugla » 24.06.2012, 15:00

Wobei Aconitum ein wirksames Nervengift enthält, da ist etwas Vorsicht geboten... ;)
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Re: Wie färbe ich sanfte Grüntöne?

Beitrag von binemi » 24.06.2012, 20:15

hm ja, ich hab auch beim Denken gerade Aconitum mit Delphinium (Rittersporn) verwechselt :O , der allerdings auch nicht ungefährlich ist.
Da wären wir auch schon an einem wichtigen Punkt: mit Naturfarben zu arbeiten heißt keineswegs ungefährliches Färben. Viele Beizmittel, Färbedrogen und auch Mittel zum Nuancieren sind schwerst umweltschädigend (es gibt tatsächlich auch Färbebücher, die die Verwendung vom krebserregenden Chromkali propagieren!) und gewisse Hölzer, die zum Färben verwendet werden können stehen unter Schutz, dazu gab's aber schon mehrere Threads.
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