Ich habe jetzt Proben mit unterschidlichen Pflanzen fermentieren lassen. Unter anderem Ampfer, Brennessel und Hollunderbeeren. Nach einer Woche Fermentation im Einmachglas mit täglichem Öffnen und Schütteln habe ich die Pflanzenteile abgesiebt und Wolle (in der Flocke, handgekämmte ist mir zu schade) darin eingelegt.
Je nach Geduld lag diese dann eine bis zwei Wochen im Glas. Nach dieser Zeit im sauren Millieu hatte sich farblich so gut wie nichts verändert, egal bei welcher Pflanze. Selbst in der dunkelvioletten Hollunderbrühe war die Wolle nur leichtgäulich verfärbt.
Für das basische Bad habe ich unterschiedliche Versionen ausprobiert. Zum einen in klarem Wasser mit NaOH (Natronlauge). Das brachte recht schwache Farbtöne (Grünlich-lila-Fleckig bei Hollunder, zart grünbraun bei Brennessel, helles orangebraun oder gelbbraun beim Ampfer). Im Farbsud, der mit NaOH basisch eingestellt wurde kamen teilweise recht kräftige Farben heraus. Nach 30min im stark basischen Farbsud ergab Hollunder ein Neon-grün-gelb. Je nach pH-Wert konnte aber auch ein graulila aus dem Hollundersud herauskommen.
Ob getrocknet oder nicht zwischen den unterschiedlichen Bädern machte keinen Unterschied im Ergebnis.
Mein Fazit:je nach Pflanze interessante und auch tolle Ergebnisse. Brennessel stinkt so sehr, dass ich die nie mehr verwenden werde, ansonsten war der Geruch zwar nicht gut, aber auszuhalten. Ob die Lichtechtheit durch dieses Färbeverfahren besser ist, bleibt abzuwarten.
...Bilder liefere ich nach, bei Interesse auch genauere Details zum Färbeprozess (wobei ich mir allerdings ganz unwissenschaftlich kaum etwas aufgeschrieben und deutlich weniger nachgemessen habe, als es richtig wäre ...spricht die Chemikerin

)