faerberpflanzen hat geschrieben:Weinstein und Weinsteinrahm ist heute chemisch gleich: Kaliumhydrogentartrat, Kaliumbitartrat, C4H5KO6.Kerstin hat geschrieben:Aber leider check ich es noch nicht ganz - kann ich z. B. für die Kaltbeize denn auch Weinstein oder Weinsteinrahm benutzten? Oder eben doch, die im Rezept angegebene Weinsäure (müsste ich dann erst kaufen)?
Früher wurde Weinstein ausschließlich bei der Weinherstellung in den Weinbaugebieten gewonnen. Der Weinstein setzt sich in den Gärbottichen und Fässern in dichten Krusten an, die an den Fassdauben so fest halten, dass sie nur durch Erwärmen der Fässer und anhaltendes Klopfen losgelöst werden können. Dieser rohe Weinstein wurde anschließend zum Teil gereinigt. Der Name Cremor tartari, Weinsteinrahm, stammt daher, dass man früher bei der Weiterverarbeitung die während des Kristallisations-Prozesses an der Oberfläche sich bildenden Krusten gleich dem Rahm der Milch von der Flüssigkeit abhob. Allerdings war damals der Weinstein(rahm) noch verunreinigt mit Kalk- und Bleiverbindungen.
lg
Eberhard
Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Neben den Reben meines Bruders im Elsass hat der Nachbar einfach Weinsteinstücke in ein Loch geworfen. Die habe ich dann gesammelt. Sie sind eher rötlich. Weiss aber nicht wie ich die verwenden kann, die sind so hart! Ich habe versucht sie zu krazen, da kommt was raus aber dann ist die Wolle voll Sand.
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Der rötliche Ton dürfte von Weinstein aus Rotwein/Roséfässern kommen. Er wurde früher zum Färben von dunklen Farben eingesetzt. Dieser Weinstein enthält sicher auch noch Kalk. Der Kalk stört in vielen Fällen den Färbeprozeß.marie-claire hat geschrieben:Neben den Reben meines Bruders im Elsass hat der Nachbar einfach Weinsteinstücke in ein Loch geworfen. Die habe ich dann gesammelt. Sie sind eher rötlich. Weiss aber nicht wie ich die verwenden kann, die sind so hart! Ich habe versucht sie zu krazen, da kommt was raus aber dann ist die Wolle voll Sand.
Deshalb empfiehlt es sich heute den chemisch reinen Weinstein zu verwenden.
lg
Eberhard
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Wenn Du das mit ner nicht so wichtigen /weniger wertvollen Färbung mal testen willst, würde ich folgendermaßen vorgehen.
Kann man die Teile mit nem Hammer zerklopfen?
Dann den entstandenen Staub, Brocken, Brösel in nen Kaffee oder Teefilter einbinden.
Der dürfte fein genug sein, um den Sand oder so aus der Wolle rauszuhalten.
Erfahrung dazu hab ich keine, wir sind hier kein Weingebiet.
Karin
Kann man die Teile mit nem Hammer zerklopfen?
Dann den entstandenen Staub, Brocken, Brösel in nen Kaffee oder Teefilter einbinden.
Der dürfte fein genug sein, um den Sand oder so aus der Wolle rauszuhalten.
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Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
Werd ich mal versuchen Shorty, sag dann bescheid.
Eberhardt, im Elsass gibt es kein Rotwein und kaum Rose. Richtig mit dem Kalk, sieht auch so aus. Ich versuch's mal mit Krappfärbung, da hilft der Kalk damit es eher Rot als Orange wird.
Eberhardt, im Elsass gibt es kein Rotwein und kaum Rose. Richtig mit dem Kalk, sieht auch so aus. Ich versuch's mal mit Krappfärbung, da hilft der Kalk damit es eher Rot als Orange wird.
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Re: Weinsteinsäure statt Weinsteinrahm - was nun?
marie-claire hat geschrieben:Werd ich mal versuchen Shorty, sag dann bescheid.
Eberhardt, im Elsass gibt es kein Rotwein und kaum Rose. Richtig mit dem Kalk, sieht auch so aus. Ich versuch's mal mit Krappfärbung, da hilft der Kalk damit es eher Rot als Orange wird.







Moin, leider findet dieses spannende Thema kein Ende - was wurde aus dem Versuch?
Kann man einfach Weinstein, der sich ja auch in alten Weinflaschen billiger Weine absetzt - gebrauchen?
Danke für Info und ein schönes Wochenende