Weben mit Leinen

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Weben mit Leinen

Beitrag von Greifenritter » 07.09.2008, 06:03

Wer von Euch hat schon mit Leinengarn gewebt?

Ich verwende derzeit das Traub-Leinengarn 10/2 und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis meines Erstversuches:

Bild

Das Band ist ca. 2,5 m lang

Leider konnte ich es nicht weiter weben, da mir nach und nach immer mehr Kettfäden gerissen sind.

Passiert Euch das bei leinen auch?
Mache ich was falsch?

Ich habe bisher oft gelesen, daß Leinen zum ausleiern neigt, damit hatte ich keinerlei Probleme.

CU
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Re: Weben mit Leinen

Beitrag von ehemaliger User » 07.11.2008, 13:33

Hallo Danny,

erstmal: dein Band sieht wunderschön aus und sehr gleichmäßig, einfach toll!

Das mit dem reißen passiert bei Leinengarnen beim Brettchenweben leider recht leicht, weil die Drehung der Brettchen und das anschlagen halt am Garn reiben und Leinen da sehr empfindlich drauf reagiert.

Beim weben von Bändern aus feinem Leinengarn ist einfach super genaues Arbeiten erforderlich, Leinen nimmt jeden Fehler krumm, leider. Wenn man einen Fehler drin hat und ein Stück zurückweben muß, wird es ganz schnell fusselig.

Die besten Erfahrungen hierbei habe ich bisher mit dem Vävlin von Klippan auf Kunststoffbrettchen (habe die alten von Kircher, die sind halt superglatt in den Löchern) gemacht, ist allerdings schon ein paar Jahre her.

Was ich noch als kleinen Tipp geben könnte, ist, die Brettchen beim weben wirklich sehr oft weiterzuschieben, damit immer andere Stellen an den Fäden belastet werden. Das macht schon eine Menge aus, auch wenn es nur Zentimeter sind.

Ausleiern passierte bei mir nur dann, wenn ich zu spät gemerkt habe, dass sich Fäden bei der Drehung verhakt haben und trotzdem angeschlagen habe, dann wird halt ein Faden überdehnt und da Leinen nicht elastisch ist, geht die Dehnung nicht mehr raus.
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Re: Weben mit Leinen

Beitrag von Don Mesdos » 07.11.2008, 14:36

Ich weiss zwar nicht ob es machbar ist, aber versuch die Fasern mit ner Sprühpistole anzufeuchten. Leinen erhält so mehr Reissfestigkeit. Vileicht klappt es ja besser..

lg paule
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Re: Weben mit Leinen

Beitrag von barde » 07.11.2008, 21:29

jepp, wie Galvan sagt - leinen wird bei trockenheit etwas spröder udn reißt dann lecihter.
wen einem die sprühpistole zu sehr streut, kannst du auch versuchen, ob ein feuchtes Geschirrtuch (nicht tropfnass, aber gut feucht) auflegenhilft; wenn das immer kurz hinter den brettchen auf der kette liegt - dann sind die fäden angefeuchtet, wenn sie in den webbereich kommen.

das aheb ich aber selber so ncoh nciht probiert, kann auch sein, dass das dann zu schnell wieder wegtrocknet, muß man testen...
ich hab's ihnen gesagt, aber auf mich hört ja keiner ...

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Re: Weben mit Leinen

Beitrag von Greifenritter » 08.11.2008, 14:38

Tipp vom erfahrenen Weber:
... lege deine Kette nach dem Schären in Stärkelösung, drücke sie gut aus, dann bekommt sie mehr Festigkeit oder pinsele immer wieder beim Weben die Kette mit Stärke ein.
Ich koche schlicht Maisstärke ,kalt aufgelöst, mit Wasser auf, das ergibt dicke Pampe und das benutze ich manchmal auch beim spinnen.
Genauso kannst du Wollgarne festigen.


Gerissen ist die Kette nie an den Brettchen sondern hinten im Bereich der Holme. Die Brettchen die ich habe (vom barden) sind aus Holz wunderbar glatt in den Löchern, die funktionieren da super.

Nach mehreren tests habe ich herausgefunden, daß ich die Probleme am Gürtel überhaupt nicht habe.

Am Webrahmen bin ich auch auf das gekommen was Galvan schreibt, habe die Kette etwas angefeuchtet (habs mit einem Backpinsel gemacht), das ging etwas besser.

CU
Danny
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