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Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 12:18
von Greifenritter
Wie wird eigentlich beim Webrahmen angeschlagen?
Von den großen Hand-Webstühlen die ich in Österreich gesehen habe kenne ich, daß da so ein Anschlagholz (oder wie das heißt) instaliert ist, daß man nach vorne zieht und dann wieder nach hinten läßt.
Wie ist das normalerweise beim Webrahmen mit Kamm?
Bei meinem Schulwebrahmen war nur ein kleiner Plastikkamm dabei (wei ein Haarkamm), aber damit ist ein gleichmäßiges Anschlagen schwierig, nicht zuletzt weil er kürzer ist als die Webbreite.
CU
Danny
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 12:53
von Spinning witch
Bei der Harfe ist wie beim Gewichtswebstuhl eine Holzleiste dabei. Ein "schwert" quasi zum anschlagen
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 12:59
von Greifenritter
Ich kenne es vom brettchenweben auch mit einem Webschwert oder einem Schiffchen daß an einer Kannte dünner ist und somit eine Kombination aus Webschwert und Schiffchen bildet. Ist hald nur 20 cm lang. Gibt es soetwas für große Webrahmen auch?
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 13:22
von frieda
Normalerweise schlägst Du mit dem Gatterkamm selber an, es sei denn, Du willst ein sehr dichtes Gewebe machen, dann brauchst Du einen Klopfer (ich habe für das Weben meiner Teppiche tatsächlich eine kleine Harke mit kurzem Stil aus dem Gartenbedarf genommen, die es ab und an mal bei Aldi gibt)
Grüßlis,
frieda
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 13:23
von Don Mesdos
soweit ich weiss setzt man den Kamm mehrmals nebeneinander zum Anschlagen.
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 13:59
von Asherra
Die kleinen Schulwebrähmchen sind dafür gedacht so was wie Bildteppiche zu weben, also kleine Farbflächen, die einzeln und fest mit dem "Haarkamm" angedrückt werden. Für Stoff ist das nix, da soll ja der Faden über die ganze Strecke gerade liegen.
Bei den Webrähmen mit Gatterkamm schiebst du jeden Wurf mit dem Gatterkamm an den Platz bevor der Kamm in der neuen Position wieder zurück gesteckt wird. Das macht die Weberei langsam aber auch sanft zum Gewebe.
Das "Schwert" das dabei ist ist ein Pick up Stab, mit dem man zusätzliche Muster aufheben kann, die sich als ungewebte Kett oder Schußfäden zeigen. Mit dem Ding oder auch dem Stabschiffchen läßt sich auch schlagen. Wenn du mal Videos ansiehst von den "back strap looms" wie heißen die Dinger eigentlich auf deutsch?... da siehst du, wie das ziemlich massive Schiffchen auch zum Schlagen benutzt wird. Ganz so heftig brauchst du nicht dran zu gehen, es sein denn du arbeitest wie die Leute in feiner Seide, bei Wolle wird mit dem harten Anschlag ein Brett draus.
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 17:12
von Greifenritter
soweit ich weiss setzt man den Kamm mehrmals nebeneinander zum Anschlagen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Du den "Haarkamm" vom Schulwebrahmen meinst.
Natürlich setzt man ihn mehrmals nebeneinander, würde ja auch keinen Sinn machen nur einen kleinen Teilbereich anzuschlagen, aber eben das Versetzen macht es wesentlich schwerer gleichmäßig anzuschlagen. Mit einem Teil über die ganze Breite ist das viel einfacher.
... Ganz so heftig brauchst du nicht dran zu gehen, es sein denn du arbeitest wie die Leute in feiner Seide, bei Wolle wird mit dem harten Anschlag ein Brett draus.
Stimmt, Brettchenboten sind ja auch sehr dichtes, eher hartes Gewebe.
CU
Danny
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 18:05
von Perisnom
Ich habe ja den Ashford Ridgid Heddle Loom. Da wird einfach mit dem Gatterkamm angeschlagen....
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 18:23
von sandri
Bei meinem Klappwebstuhl wird auch mit dem Gatterkamm angeschlagen.
Ist aber trotz dem eine Wissenschaft für sich und erfordert Gefühl. Es macht z.B. einen Unterschied, ob man ihn mit einer Hand mittig fasst oder jeweils aussen mit beiden Händen. Und wehe, man machts mal so und mal so. Dann werden die Ränder total ungleichmäßig.
LG Sandri
Re: Anschlagen
Verfasst: 09.06.2009, 18:35
von Perisnom
Stimmt, Sandra, das habe ich auch erfahren müssen
Was mir bei den Rändern hilft: Ich schicke das Garn mit dem Schiffchen ganz normal durch und lege es dann im ca. 30° Winkel an. Dann schlage ich an. Das verhindert, daß sich die Ränder einziehen, wenn das Schußgarn zu straff gezogen wurde.
Dieser Tip ist aus dem Ashford-Buch

und nein, ich kriege keine Provision, finde das Buch für Anfänger aber sehr hilfreich.
Re: Anschlagen
Verfasst: 10.06.2009, 12:34
von teacosy
Perisnom hat geschrieben:Stimmt, Sandra, das habe ich auch erfahren müssen
Was mir bei den Rändern hilft: Ich schicke das Garn mit dem Schiffchen ganz normal durch und lege es dann im ca. 30° Winkel an. Dann schlage ich an. Das verhindert, daß sich die Ränder einziehen, wenn das Schußgarn zu straff gezogen wurde.
Dieser Tip ist aus dem Ashford-Buch

und nein, ich kriege keine Provision, finde das Buch für Anfänger aber sehr hilfreich.
So habe ich es auch gelernt und die Ränder werden sehr schön.