Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Moderator: Rolf_McGyver

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Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 09:29

Guten Morgen,

ich bin die Tage auf das Thema Weben gekommen und möchte mir - nachdem ich die Preise für 'anständige' Webrahmen gesehen habe - einen selber zusammen bauen.

Bisher kenne ich nur Beschreibungen und Fotos von Webrahmen- und Stühlen. Aus diesen konnte ich erkennen dass beim Webkamm die Löcher meistens in der Mitte der Streben positioniert sind - gibts dafür einen Grund?
Wenn ich das richtig verstehe, dann wird der Kamm nur Gehoben und wieder gesenkt, weshalb die Löcher z.b. kurz vor dem oberen Rand und mit einer etwa halbierten Kammhöhe gemacht werden können. Die Kammhöhe oberhalb der Löcher wird ja nie genutzt...?

Werde den ersten Rahmen jetzt mit ca. 1,2 m Breite und 1 m Tiefe aufbauen - soll dann, falls es gut funktioniert, nach und nach zum mehrschächtigen Webstuhl ausgebaut werden.

Gruß
Paul
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von frieda » 05.07.2011, 09:44

AlphaRay hat geschrieben: Bisher kenne ich nur Beschreibungen und Fotos von Webrahmen- und Stühlen. Aus diesen konnte ich erkennen dass beim Webkamm die Löcher meistens in der Mitte der Streben positioniert sind - gibts dafür einen Grund?
Wenn ich das richtig verstehe, dann wird der Kamm nur Gehoben und wieder gesenkt, weshalb die Löcher z.b. kurz vor dem oberen Rand und mit einer etwa halbierten Kammhöhe gemacht werden können. Die Kammhöhe oberhalb der Löcher wird ja nie genutzt...?
Die Kammhöhe wird insofern schon genutzt, als daß Du den Kamm ja auch in eine untere Position bringen musst. Und da möchte man ja die Schlitzfäden nicht mit runter ziehen, was passieren würde, wenn Du da keinen Platz über den Löchern hast. Also kannst Du Deinen Gedanken getrost wieder fahren lassen, es werden die Bereiche unter *und* über den Löchern gebraucht.

Grüßlis,

frieda
Zuletzt geändert von frieda am 05.07.2011, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von anjulele » 05.07.2011, 09:51

Hallo Paul!

Du wirst hier sicherliche viele Infos und Austausch zum Thema Weben finden. Die meisten Infos werden für dich allerdings erst einsehbar sein, wenn du dich vorgestellt hast und freigeschaltet bist. Vorstellen kanst du dich hier http://www.scforum.spinnradclub.de/viewforum.php?f=3

Dein Vorhaben mit dem Bau eines Rahmens ist spannend - und die Höhe der Löcher im Kamm hat schon seinen Sinn. Der Kamm wird hoch und runter gestellt. So bleibt die Höhe der Löcher "fest", die Kettfäden der Schlitze verstellt sich und bildet die unterschiedlichen Fächer.

Wenn du denn am Arbeiten bist, freuen wir uns immer über Bilder.

LG
anjulele

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von tabata » 05.07.2011, 09:51

Kommt drauf an..bei Webrahmen wird es genutz, da wie beschrieben ja auch gesenkt wird..bei manchen Webstühlen aber nicht..
trotzdem ist es bei Ketteaufziehen meiner Ansicht nach viel bequemer und praktischr..

Und bist Du so lieb und stellst Dich unter Uservorstellung mal kurz vor.. :)
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 10:03

Vielen Dank für die Antworten :)

Der wird also auch abgesenkt...darüber habe ich auch schon nachgedacht - aber wie kommt dann das Schiffen durch? Es wird doch nur oberhalb der waagerechten Kettfäden durchgereicht...beim Webstuhl zumindest.

Bzgl. des Aufziehen der Kette ist mir eine sehr simple und sehr zeitsparende Variante eingefallen, welche ich beim zweiten Kamm angehen möchte:

- der Kamm wird aus zwei Teilen mit jeweils nur einer halben Stäbchenhöhe bestehen
- an den Stäbchenenden werden Schlitze statt Löchern erstellt
- die Kammhälften werden zusammen gesetzt, wodurch aus den Schlitzen die Löcher entstehen

D.h. man "öffnet" den Kamm, legt die ganzen Fäden zwischen den Stäbchen und auf die Schlitze und "schließt" den Kamm mit der oberen Häfte - fertig! Kein mühseliges durchziehen durch Löcher usw...
Die Stäbchen des oberen Kamms müssen natürlich leicht versetzt sein (von der seite gesehen)...werde hierzu noch Zeichnungen anfertigen bzw. eine 3D-Grafik, falls es jemanden interessiert.

So eine Variante des Kamms habe ich noch nicht gesehen und mich gewundert weshalb man das so kompliziert mit den Löchern und Schlitzen macht...

Die Vorstellung hole ich noch nach..danke für die Info :)
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von frieda » 05.07.2011, 11:37

AlphaRay hat geschrieben:Vielen Dank für die Antworten :)

Der wird also auch abgesenkt...darüber habe ich auch schon nachgedacht - aber wie kommt dann das Schiffen durch? Es wird doch nur oberhalb der waagerechten Kettfäden durchgereicht...beim Webstuhl zumindest.
Aber da wir hier ja von Gatterkämmen sprechen, geht es nicht um Webstühle sondern um Webrahmen. Und da geht das Schiffchen dann in der unteren Position unter den Schlitzfäden durch. Das Fach wird ja dadurch gebildet, daß die Lochfäden entweder angehoben oder abgesenkt werden, während die Schlitzfäden bleiben, wo sie sind.
So eine Variante des Kamms habe ich noch nicht gesehen und mich gewundert weshalb man das so kompliziert mit den Löchern und Schlitzen macht...
Wahrscheinlich deshalb, weil das Durchziehen durch den Kamm nicht halb so kompliziert und umständlich ist, wie Du Dir das vorzustellen scheinst (Hast Du das schon mal gemacht und hast Du überhaupt schon mal mit einem Rahmen gewebt? Ich meine herauszulesen das nicht, oder?). Wenn da der Faden im Loch oder im Schlitz ist, kann er auch nicht so leicht durch eine Unachtsamkeit wieder herausfallen, wie das unter Umständen bei "oben offen" der Fall ist (kommt drauf an, wie tief die Schlitze werden, die die Löcher bilden sollen).


Grüßlis,

frieda

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 12:54

Gatterkamm heißt es also nur beim Webrahmen? Tschuldigung...hab die Begriffe noch nicht so ganz drauf :)
Der Schaft ist also beim Webstuhl das was der Gatterkamm beim Webrahmen ist?

Nein, habe ich noch nicht. Zumindest nicht diese Art von Webrahmen. Als Kind hatten wir diese einfachen wo die Fäden durch Schlitze gelegt wurden und durch Drehung die oberen mit unteren Kettfäden getauscht wurden..das ist aber sehr lange her...

Ich stelle mir das nicht einfach bzw. ziemlich Zeitintensiv vor wenn ich z.b. einen 50/10er Kamm mit 1 m Breite habe und die Kettfäden da durch müssen. Habe eine Anleitung im PDF-Format von Ashford gesehen wo mit zwei Hilfswerkzeugen die Kettfäden durch Löcher und Schlitze gezogen wurden.

Ein 50/10er Kamm entspricht ja 500 Kettfäden, wenn ich die Kammangaben korrekt verstanden habe. 250 durch enge Schlitze ziehen und 250 durch winzige Löcher - so korrekt?

Ich habe hier mal schnell eine Simulation erstellt wie ich das meine.
Man öffnet den Kamm (Bild: Kamm_1), legt die Kettfäden drüber und "schließt" diesen wieder (Bild 2 und 3) - an den Seiten des Rahmens werden dafür entsprechende Halterungen eingebaut.

http://alpharay.de/Kamm_1.jpg
http://alpharay.de/Kamm_2.jpg
http://alpharay.de/Kamm_3.jpg

Habe die Bilder schnell auf meine Homepage hoch geladen, da es hier leider nicht möglicht ist Bilder anzuhängen.



Gruß
Paul
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von shorty » 05.07.2011, 13:03

Nur zur Info, ist schon möglich , aber erst nach Vorstellung und Freischaltung ;-)
Wäre schön wenn Du da ein bißerl was von Dir schreiben würdest.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von frieda » 05.07.2011, 13:12

AlphaRay hat geschrieben:Gatterkamm heißt es also nur beim Webrahmen? Tschuldigung...hab die Begriffe noch nicht so ganz drauf :)
Der Schaft ist also beim Webstuhl das was der Gatterkamm beim Webrahmen ist?
Jein, der Gatterkamm verbindet ja die Funktionalität von 2 Schäften und dem Webblatt. Das geht also noch ein bisschen darüber hinaus, man schlägt ja auch damit an.
Ich stelle mir das nicht einfach bzw. ziemlich Zeitintensiv vor wenn ich z.b. einen 50/10er Kamm mit 1 m Breite habe und die Kettfäden da durch müssen. Habe eine Anleitung im PDF-Format von Ashford gesehen wo mit zwei Hilfswerkzeugen die Kettfäden durch Löcher und Schlitze gezogen wurden.

Ein 50/10er Kamm entspricht ja 500 Kettfäden, wenn ich die Kammangaben korrekt verstanden habe. 250 durch enge Schlitze ziehen und 250 durch winzige Löcher - so korrekt?
Die sind nicht so schrecklich eng und winzig. Ich schätze wirklich, daß die Zeitersparnis, wenn man die Fäden über einen teilbaren Kamm legt nicht wirklich groß ist. Das kommt einem übrigens am Anfang wesentlich fummeliger vor, als es dann später ist, vor allen Dingen, wenn man es dann schon 2-3 Mal vorher gemacht hat. Lass es mal pro Loch ca. 2 Sekunden dauern, wenn man Übung hat , jetzt der reine Lochstich das schauen, welchen Faden man jetzt nimmt, das hätte man ja auch bei Deinem teilbaren Kamm ... (und die anderen Fäden liegen bei der Ashford-Methode zum Bäumen ja ohnehin schon in den Schlitzen)
Ich habe hier mal schnell eine Simulation erstellt wie ich das meine.
Man öffnet den Kamm (Bild: Kamm_1), legt die Kettfäden drüber und "schließt" diesen wieder (Bild 2 und 3) - an den Seiten des Rahmens werden dafür entsprechende Halterungen eingebaut.
Mir war übrigens durchaus klar, wie Du das gemeint hattest mit dem teilbaren Kamm. Was ich dabei halt sehe ist die Gefahr, daß man versehentlich ein paar Fäden wieder vom "Loch" runterhaut, ehe man den oberen Teil aufsetzt. Und außerdem ist es auch eine Frage der Stabilität. Immerhin schlägst Du mit dem Teil auch an, das ist schon eine gewisse mechanische Belastung, die einem "einteiligen" Kamm vielleicht weniger ausmacht.

Grüßlis,

frieda

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 13:15

shorty: habe ich nachgeholt...sorry..habe es eben in der Pause nicht mehr geschafft neben der Frage noch was über mich zu schreiben
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 05.07.2011, 13:18

frieda hat geschrieben: Jein, der Gatterkamm verbindet ja die Funktionalität von 2 Schäften und dem Webblatt. Das geht also noch ein bisschen darüber hinaus, man schlägt ja auch damit an.

Die sind nicht so schrecklich eng und winzig. Ich schätze wirklich, daß die Zeitersparnis, wenn man die Fäden über einen teilbaren Kamm legt nicht wirklich groß ist. Das kommt einem übrigens am Anfang wesentlich fummeliger vor, als es dann später ist, vor allen Dingen, wenn man es dann schon 2-3 Mal vorher gemacht hat. Lass es mal pro Loch ca. 2 Sekunden dauern, wenn man Übung hat , jetzt der reine Lochstich das schauen, welchen Faden man jetzt nimmt, das hätte man ja auch bei Deinem teilbaren Kamm ... (und die anderen Fäden liegen bei der Ashford-Methode zum Bäumen ja ohnehin schon in den Schlitzen)

Mir war übrigens durchaus klar, wie Du das gemeint hattest mit dem teilbaren Kamm. Was ich dabei halt sehe ist die Gefahr, daß man versehentlich ein paar Fäden wieder vom "Loch" runterhaut, ehe man den oberen Teil aufsetzt. Und außerdem ist es auch eine Frage der Stabilität. Immerhin schlägst Du mit dem Teil auch an, das ist schon eine gewisse mechanische Belastung, die einem "einteiligen" Kamm vielleicht weniger ausmacht.

Grüßlis,

frieda
Ja gut...war ja nur eine Idee weil das auf manchen Bildern doch sehr fummelig und Zeitintensiv aussieht...bei gröberen Sachen wie einem Teppich stelle ich mir das mit dem durch ziehen nicht so schwer vor.
Den ersten Rahmen mache ich natürlich ganz normal - also mit einem Loch in der Mitte. Mal schauen wie gut ich damit klar komme.
Schon mal vielen Dank für die Information! :)
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von anjulele » 05.07.2011, 13:43

Ich fange mal mit dem an, was ich schon in deinem Vorstellungsthread geschrieben habe, weil es ja doch eher hierher passt.

Als ich deinen ersten Thread gelesen habe, musste ich schmunzeln und hab gedacht, du wärest jemand anderes. Vor ca. 1 1/2 Jahren hatte ich mit einem Bekannte fast die gleiche Diskussion. Er ist dann sogar vorbeigekommen und hat sich meine Webrahmen seehr genau angesehen. Ich habe auch mitbekommen, dass er in anderen Foren nach Lösungen gesucht und gefragt hat. Was daraus geworden ist, kann ich leider nicht sagen.
Das scheint ja ein "männliches" Problem zu sein, sich die Mühe mit dem Aufbäumen mit Hilfe eines teilbaren Kammes zu erleichtern!

Ich denke auch, wie frieda schon schrieb, dass das Teil dann nicht stabil genug ist. Ich selbst schlage beim Weben nicht mit dem Gatterkamm an, sondern mit einem kleinen, grobzinkigen Haarkamm, aber das habe ich mir mal vor Jahren so angewöhnt.

Was machst du handwerklich, dass du glaubst, einen Webrahmen so herzustellen? Das soll jetzt bitte nicht überheblich klingen. Aber es setzt doch einiges an handwerklichem Geschick voraus. Und mit der Materie als solches. Dann wäre dir der Gebrauch und die Bezeichnung eines Webrahmens bekannt. Und dann, denke ich, kommt man auch nicht auf die Idee, eine solche instabile Konstruktion einzusetzen. Die Arbeit ist wirklich nicht so wild. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meiste Arbeit auf einen zukommt, nachdem zu Ende gewebt wurde. Dann bäume ich liebe neu auf.

Ich hoffe, du lässt uns an deinen Erfolgen und Mißerfolgen teilhaben. Ich bin schon neugierig!

LG
anjulele

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von Asherra » 05.07.2011, 13:49

Einzelne Fäden ohne Zug drauf sind ziemlich unleidig und bleiben nicht einfach brav in ihrer Mulde liegen, bis alle anderen auch glatt rein gelet wurden und der Kamm wieder zu ist.
Ich zieh mir ja manchmal schon wieder welche aus den Löchern raus, wenn das Garn etwas klebt. Bei einem offenen Kamm würd ich glaub ich Schreikrämpfe bekommen, weil imemr wieder was verrutscht und raus fällt.
Das Einziehen in den Kamm ist wirklich mit das Schnellste und Einfachste beim Weben auf Rahmen. Bäumen find ich da viel lästiger. Und lange Ketten bäumen am Webstuhl... würg! Da tapsen hier im Haus alle auf Zehenspitzen davon... sie flucht wieder, nix wie weg!

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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von ehemaliger User » 06.07.2011, 08:39

frieda hat geschrieben:
ehemalier User hat geschrieben:Gatterkamm heißt es also nur beim Webrahmen? Tschuldigung...hab die Begriffe noch nicht so ganz drauf :)
Der Schaft ist also beim Webstuhl das was der Gatterkamm beim Webrahmen ist?
Jein, der Gatterkamm verbindet ja die Funktionalität von 2 Schäften und dem Webblatt. Das geht also noch ein bisschen darüber hinaus, man schlägt ja auch damit an.

Grüßlis,

frieda
Ah! Die Info hat mir gefehlt..habe gesehen dass manche das Schiffchen benutzen um die Schussfäden anzudrücken.
Dann muss dieser ja quasi "locker" liegen. Habe schon überlegt wie man den Kamm befestigen könnte um den dann entlang einer Schiene nach oben/unten zu bewegen.

@anjulele: ja die Idee lasse ich erstmal liegen und mache mich an normale Kämme ran ;) Werd erstmal ein wenig Weben und schauen was man da halt besser machen kann - wird ja am Anfang ein ziemlich roher Webrahmen werden.
Überlege auch schon wie ich den Kamm in der oberen/unteren Position befestige, was ja nicht so einfach ist, da mit dem ja wohl auch angeschlagen wird. Werde wohl gleich am Anfang ein Gestell bauen der die untere Position erleichtern sollte...einen Tisch hätte ich momentan sowieso nicht dafür.
Handwerklich geschickt bin ich schon. Ich bastel seit Jahren schon diverse Sachen - meistens aus Holz und Metall.
An Werkzeug habe ich natürlich auch alles da.

@Asherra: mit Bäumen meinst du das Abwickeln der Spulen und Aufwickeln auf den Kettbaum? Dazu habe ich mir noch nichts überlegt bzw. noch nichts in Planung.


Gruß
Paul
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Re: Webrahmen Selbstbau bzw. Gatterkamm-Aufbau

Beitrag von Sanja » 07.07.2011, 12:56

Hallo Paul,
ich muss hier gerade beim Lesen leise schmunzeln - so mancher Gedankegang kommt mir seehr bekannt vor! :) Ich bastele auch viel selbst,und gerade am Anfang, als ich noch keine Weberfahrung hatte, erschienen mir manche Sachen unsäglich umständlich und kompliziert. Ohne jetzt detaillierte Beispiele nennen zu wollen: Weben ist schon ein verdammt altes Handwerk, und dass sich an den grundsätzlichen Tätigkeiten und Vorgehensweisen über die Jahrhunderte und Jahrtausende so wenig geändert hat, liegt sicher nicht an mangelnder Innovations- und Effizienzlust, sondern schlicht daran, dass die althergebrachten Methoden, tatsächlich doch am besten funktionieren. ;) :))
Mein Tipp, um erstmal ein ganz grobes Gefühl dafür zu kriegen, wie und warum das so gemacht wird, wie es gemacht wird: Bau Dir einen kleinen Webkamm zum Kammweben. Das geht echt fix, und Du kannst schnell mal ein paar Fäden einziehen und das Prinzip am eigenen Leib erfahren. Anleitungen gibt es prima bei Flinkhand http://www.flinkhand.de/forum/portal.php, und da sind auch ein Haufen andere Bastler unterwegs, bei denen Du Dir Tipps und Anregungen holen kannst.
Und dann besorg Dir ein bisschen Literatur (öffentliche Bibliothek/Bücherei, auch er Fernleihe, wenn Du nicht hemmungslos shoppen willst ;) ) und guck Dir mal die unterschiedlichen Arten des Webens mit Gatterkammrahmen, Mehrschaftwebstuhl, aber auch mit Backstrap-Loom und Gewichtswebstuhl. Da wird vieles klarer.
Und bevor Du anfängst, in großem Stil zu basteln, solltest Du Dir so viele Varianten wie möglich angeguckt haben, ansonsten läufst Du Gefahr, eine Menge Zeit und Material zu verschwenden.
Basteln geht, ich habe selbst eine Gatterkamm-Rahmen auf vier Schäftemit Untergestell aufgerüstet und plane in absehbarer Zeit Tritte und Veschnürung. Ich wüsste allerdings nicht, wie ich Kett- und Warenbaum sowie deren Befestigung selbst vernünftig herstellen sollte (bei meinem Rahmee ist das Gusseisen, und ich bin sehr froh, dass ich so ein solides altes Teil gefunden habe :] ). Aber ich bin auch ein seehr semiprofessioneller Holzbastler ohne großen Maschinenpark, andere Leute sehen und haben da sicher ganz andere Möglichkeiten als ich.
Und ansonsten hat Frieda vollkommen recht: Das sieht alles auf den ersten Blick viel umständlicher und komplizierter aus, als es mit ein bisschen Routine tatsächlich ist. Nichtsdestotrotz sind beim Weben (im Gegensatz z.B. zum Stricken) die Vorbereitungen ein sehr wichtiger und zeitintensiver Bestandteil der Arbeit, Schiffchen-durchs-Fach-schießen ist im Grunde fast das Geringste... ;)
Ich hoffe, die versammelten Tipps helfen Dir ein bisschen weiter. Viel Spaß beim Recherchieren, und frohes Schaffen!

Liebe Grüße,
Sanja
Sanja bei Ravelry: http://www.ravelry.com/projects/SingingSanja

I'm not weird, I'm gifted. :-)

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