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Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 15.09.2014, 21:22
von Wollblume
Hallo!
Da sich hier ja auch einige Chemiker herumtreiben hätte ich eine spezille Frage:
Ich mache gerne Sachen mit Eco-Print und habe mir dazu selber eine Stahl-Beize hergestellt. Um nicht gleich wieder angemeckert zu werden, ich wüsste nicht was ich da tue, ich habe mich an ein Rezept aus einem Eco-Print Buch gehalten. Also nicht selbst herumexperimentiert. Das lautet wie folgt: Stahlwolle in 50% Essigessenz (25%ig) und 50% Wasser einlegen und 4 Wochen stehen lassen. So jetzt meine Frage: Welche chemische Reaktion findet hier statt? Was habe ich danach für eine Beize. Stahlsulfat, wohl eher nicht. Ist diese Beize einigermaßen umweltverträglich, oder gar nicht. Das Ganze kann man auch micht rostigen Eisenteilen machen.
Ich bin nämlich auf einen Bauernhof gezogen, dessen Sickergrube auf Biofelder ausgelehrt wird. Ich sammle zwar die Flüssigkeiten in denen ich beize, jedoch wird natürlich beim Stoffauswaschen auch was rausgeschwemmt. Und ich möchte auf gar keinen Fall schuld daran sein, wenn der Bauer seinen Biostatus verliert. Wäre furchtbar schrecklich.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, würde mich freuen.
LG
Wollblume
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 15.09.2014, 22:29
von Claudi
Alles kein größeres Problem, denn Du lässt das Eisen lediglich rosten.
Ob jetzt Rost allerdings den Bio Status "angreift", dass kann ich nicht sagen.
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 16.09.2014, 09:30
von Spinnwinde
Hmmm, also die
Ferramol-Schneckenkörner dürfen in Biobetrieben verwendet werden und diese zersetzen sich im Boden unter anderem in Eisen. Von daher denk ich nicht, dass du Eisenessig nicht verwenden darfst.
Aber ich würd an deiner Stelle mit dem Landwirt sprechen, der weiss doch sicher am besten Bescheid, nicht?
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 16.09.2014, 09:38
von Spinnliesel
Der kriegt die Krise, ist der Chemiker? Als Landwirt hat er schon genug Probleme.
Ulrike
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 16.09.2014, 21:36
von Wollblume
So, ich hab mich jetzt auch noch bei einem Chemiker-Forum schlau gemacht. Falls es jemanden interessiert. Es werden schon Schwermetalle dabei herausgelöst, jedoch in so geringen Mengen, das das kein Problem ist. Also den Stoff kann ich bedenkenlos auswaschen, die Beizflüssigkeit bringe ich sowieso zum Recylinghof.
Aber danke, dass Ihr Euch auch die Köpfe, zumindest ein bißchen, darüber zerbrochen habt.
LG
Wollblume
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 18.09.2014, 08:30
von Claudi
Wollblume hat geschrieben:...Es werden schon Schwermetalle dabei herausgelöst, jedoch in so geringen Mengen, das das kein Problem ist.
Die Menge der anderen Metalle, die sich da herauslösen, sind davon abhängig, welche Zusätze in dem Ausgangsmaterial enthalten sind. Je nach Stahlsorte sind eben andere Elemente in unterschiedlichen Anteilen als Legierungen zugesetzt.
Ohne Zusätze kommst Du nur weg, wenn Du Eisenoxid pur kaufen würdest, das ist als Pulver erhältlich.
Also den Stoff kann ich bedenkenlos auswaschen, die Beizflüssigkeit bringe ich sowieso zum Recylinghof.
Welche Beizflüssigkeit meinst Du konkret?
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 19.09.2014, 06:02
von Schlompfine
Claudi hat geschrieben:Ohne Zusätze kommst Du nur weg, wenn Du Eisenoxid pur kaufen würdest, das ist als Pulver erhältlich.
Du meinst Eisen(II)-Sulfat oder? Eisenoxid ist einfach Rost. Das ist nicht das Selbe. Ersteres befindet sich übrigens auch in handelüblichem Anti-Moos-Rasendünger.
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 19.09.2014, 08:02
von Claudi
Claudi hat geschrieben:Ohne Zusätze kommst Du nur weg, wenn Du Eisenoxid pur kaufen würdest, das ist als Pulver erhältlich.
Schlompfine hat geschrieben:Du meinst Eisen(II)-Sulfat oder? Eisenoxid ist einfach Rost.
Nööö, ich meine nicht Eisen(II)-Sulfat, sondern wirklich schlicht und ergreifend Rost. Denn das ist es ja, was man mit Eisenteilen und Essigsäure (siehe Eingangsposting) herstellt. Woher sollte dabei der Schwefel hineinkommen?
Aber im www ist auch Rost käuflich z.B. bei
Amazon.
Das ist nicht das Selbe.
Jepp!
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 19.09.2014, 09:04
von Schlompfine
Ich bin halt nicht auf die Idee gekommen, Rost zu kaufen, wo der doch ratzefatz selber hergestellt ist, man braucht dazu nicht mal Essig

Ein paar alte Metallteile und Wasser tun's auch
(und wegen der Legierung lasse ich die Kirche schlicht im Dorf, da ich Werkzeug- bzw. Baustahl nehme, und der ist in der Regel ein Kohlenstoffstahl).
Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 19.09.2014, 09:15
von Claudi
Schlompfine hat geschrieben:Ich bin halt nicht auf die Idee gekommen, Rost zu kaufen, wo der doch ratzefatz selber hergestellt ist, man braucht dazu nicht mal Essig

Ein paar alte Metallteile und Wasser tun's auch
Ja, so mache ich das auch. Vorbild für mich war das sogenannte Eisenwasser im Färbebuch.
(und wegen der Legierung lasse ich die Kirche schlicht im Dorf, da ich Werkzeug- bzw. Baustahl nehme, und der ist in der Regel ein Kohlenstoffstahl).
Naja, in den Werkzeugstählen, mit denen ich im Werkzeugbau täglich zu tun hatte, waren schon größere Anteile enthalten... das waren die am höchsten veredelten Stähle im Materiallager. Der einfache Baustahl ist dagegen recht schlicht und rostet so schön.
Bei mir sind es immer irgendwelche Eisenkleinteile, die in Garten und Wohnung so auftauchen. Meine Reste gehen eh´ in die Blumen, auch die Reste der Alaunbeize... die kommen in die Hortensien. Das spart den Extradünger aus dem Gartencenter.
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Re: Stahl- bzw. Eisenbeize selbst hergestellt
Verfasst: 19.09.2014, 10:01
von Schlompfine
Claudi hat geschrieben: Der einfache Baustahl ist dagegen recht schlicht und rostet so schön.

Bei mir sind es immer irgendwelche Eisenkleinteile, die in Garten und Wohnung so auftauchen. Meine Reste gehen eh´ in die Blumen, auch die Reste der Alaunbeize... die kommen in die Hortensien. Das spart den Extradünger aus dem Gartencenter.
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Dito
