Fassungsvermögen der Handspindel

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Moderator: Rolf_McGyver

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Anna
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Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von Anna » 06.07.2008, 15:28

Liebe Spinnerinnen,

da ich mit Handspindel in Urlaub gehen möchte (nächste Woche), beschäftigt mich gerade das Spindeln.

Auf meiner ca. 50 gr schweren Spindel sind jetzt 25 Gramm dünn gesponnene Wolle und ich habe das Gefühl, viel mehr geht da nicht mehr, die Spindel dreht zwar nach wie vor toll, zieht aber zu sehr am Faden.

Ist das normal oder mache ich etwas verkehrt? Gibt es vielleicht einen Trick, wie man es vermeidet, beim Handspindeln lauter 25-Gramm-Knäuelchen Wolle zu erzielen? Ich habe von der Faser, die ich gerade spinne, 170 Gramm und wollte sie komplett per Spindel verspinnen.

Gruß von Anna, die jetzt auch am Oberschenkel abrollt - die Spindel schwirrt nur so Bild
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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von SchwarzesSchaf » 06.07.2008, 16:23

Ich bin ja auch eher ein Neuling und ich habe auch nicht viel mehr auf die Spindel aufspinnen können. In meiner Spinnanleitung habe ich dann gelesen, dass man die relativ kleinen Spinnladungen beim Haspeln zusammenspinnen kann. Das hat dann auch ganz prima geklappt.

Du könntest das doch auch beim Abwickeln auf eine Papierrolle o.ä. so machen. Eine Ladung aufwicklen, die nächste dann, wenn die Spindel wieder voll ist, anspinnen ... usw.
Eigentlich sollte das genauso problemlos funktionieren. Oder gibt´s noch tollere Tipps von unseren Profis ?
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von yasmin » 06.07.2008, 17:08

ich bin kein profi, aber ich mach das gerade genau so - ich habe gestern die neue spindolyn vollgesponnen, bis sie nicht mehr richtig gedreht hat, und das garn auf meinen wollwickler gewickelt. dort darf es jetzt auf die nächste portion (schon in arbeit) warten, die ich dann einfach ansetzen/anfilzen und dazuwickeln werde.
wenn ich genug habe, verzwirne ich das knäuel von innen/außen mit sich selbst - aber mit dem rad Bild
grüße,
yasmin

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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von Anna » 06.07.2008, 17:28

Wie macht man denn das Ansetzen am besten? Mit einem Spinnstab ...?
Danke schon mal,
Anna, der die Spindel gerade dreimal runtergefallen ist - jetzt ist Schluss, ich wickle ab Bild
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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von TrashQueen » 06.07.2008, 17:42

Hm, auf meine Holzrädchenspindel habe ich schon über 120g draufgepackt. Das war brutal am Limit und garantiert nicht dünn gesponnen (dürften so ca. 9-11 WPI gewesen ein), aber da ich nur ziemlich genau so viel Wolle für ein Projekt brauchte, passte das ganz gut. Bild

LG,
TQ

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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von shorty » 06.07.2008, 21:58

Ich denke, es kommt ein bißchen auf die Spindel an.
Größerer Wirtel und sehr langer Spindelstab evtl mehr Wolle als Minni Wirtel und kurzer Stab. Seide rutsch stark nach unten wenn die Spule zu voll wird. Ist jedenfalls bei meiner Spindolyn so.
Meines Wissens paßt relativ viel Wolle auf die Kreuzspindeln.
Hab meine noch nicht vollgesponnen, deshalb kann ich nur vermuten. Ich würde mal sagen so 100 Gramm.
Mehr hat allerdings auf meiner Lendrum Spule und den Ashford Spulen ja auch nicht Platz.
Liebe Grüße
Karin
Zuletzt geändert von shorty am 06.07.2008, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von SchwarzesSchaf » 06.07.2008, 22:34

Das Anspinnen / Ansetzen ging ganz einfach :

Ich habe das letzte gesponnene Spindelgarn ziemlich aufgewickelt, so dass über dem Häkchen nur noch so ca. 10 cm Gesponnenes waren, dann habe ich das aufgehaspelte (oder aufgewickelte) Garn am Ende ein bisschen aufgefranst, gleiches mit dem Spindelgarnende und dann diese aufgefransten Enden zusammengehalten und die Spindel so lang laufen lassen, bis beide Enden gut zusammen gesponnen waren. Das ist quasi genauso wie beim Anspinnen des ersten Fadens an die Spindel an deinen Vorfaden, nur, dass man jetzt darauf achtet, dass auch an dieser Stelle der zusammengesponnene Faden gleichmäßig wird.

Dann kannst die Spindelladung aufwickeln und das gleiche Spielchen beginnt von vorn ...

Hört sich in der Beschreibung sehr kompliziert an, ist aber ganz einfach. Man hat später die Stelle nicht sehen können, an der ich beide zusammen gesponnen habe.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von Anna » 06.07.2008, 23:46

Hallo und danke für die Tipps.
Beim Haspeln heute mittag ist mir der Faden an einer Stelle gerissen. Den habe ich auch ganz gut wieder zusammenspinnen können.
Allerdings ist der Faden sehr viel dicker, als ich angenommen hatte. Der Spannungsverlust macht eine ganze Menge aus.
Interessanterweise ist das Garn viel weicher als mein auf dem Rad Gesponnenes. Das geht ja anscheinend auch anderen so.
Ich nehm erst mal eine leichtere Spindel.
Gruß von Anna
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Re: Fassungsvermögen der Handspindel

Beitrag von Greifenritter » 07.07.2008, 13:22

Also pauschal kann man das nie sagen, denn wieviel Wolle auf die Spindel passt hängt ab von:

- der Größe der Spindel (auf eine Spindel mit langem Stab und großer Wirtel passt mehr drauf als auf ein kleines Spindelchen)

- von der Art wie Du wickelst (je duchter desto mehr passt drauf - wie bei den Spulen am Spinnrad)

- von der Dicke des Fadens und seiner belastbarkeit (da eben oft nicht die Größe der Spindel sondern deren Gewicht bestimmt wann man aufhören muß)

Wenn Du dünn spinnst wirst Du mit einer 50g-Spindel nicht glücklich, da Du dann dauernd an die belastbarkeitsgrenze des Fadens kommst. Besser eine leichtere Spindel (meine haben selten über 25 g, viele deutlichst unter 20g)

CU
Danny
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