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Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 12:41
von ehemaliger User
Hallo,

nachdem ich hier so herzlich willkommen geheisen wurde und ich nun seit zwei Tagen stolze Besitzerin einer Handspindel und einiger neuer Wolle bin (hab zwar vom Filzen etliches an Kardenband, kann aber einfach nicht lassen immer neues haben zu wollen.... Bild ) hab ich nun auch meine erste Frage hier.
Ich hab natürlich sofort nach dem Auspacken meines "neuesten Spielzeugs" ausprobiert, wie das mit dem Spinnen so gehen müsste/könnte...sollte?
Ich finde meinen ersten Faden (noch sehr effektvoll Bild ) auch schon ganz ...ähh...nett.
Ich denke auch dass das gleichmäßige Ausziehen der Wolle sicher Übungssache ist (da brauch ich noch sehr viel) aber mein Hauptproblem liegt darin, die Spindel überhaupt am Laufen zu halten. Ich "schubse" sie an (in Uhrzeigerrichtung), sie dreht sich kurz und dann dreht sie sich wieder zurück. Ich komme gar nicht dazu, den Faden oben festzuhalten und gleichzeitig neue Wolle vorzubereiten, weil ich meine Spindel gar nicht lange genug am laufen halten kann, ehe sie sich wieder aufdreht.
Ist das "ormal" (zumindest für den Anfang) oder mach ich was ganz grundsätzliches verkehrt?
wird die Spindel immer zum neuen anschubsen an der Spindel gedreht, oder wird die ganze geschichte durch drehen am Faden irgendwie am laufen gehalten?
Ich habe mir auch die Filme, die hier von Youtube vorgestellt wurden angeschaut, da drehen sich die Spindeln alle so schnell und fleißig Bild
Nein, ich habe keineswegs vor irgendwie entmutigt aufzugeben, aber ein paar aufmunternde Worte oder fachliche Hilfe könnte ich nach meiner ersten Niederlage im Kampf "Tanja vs. Handspindel" schon brauchen Bild
Danke und liebe Grüße
Tanja

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 15:07
von ehemaliger User
Hallo Tanja,

erstmal was grundsätzliches:
durch das drehen der spindel kriegst du drall auf deinen faden. Wenn der genug Drall hat will er sich wieder zurückdrehen dadurch stoppt deine Spindel (oder dreht sich wieder zurück)
Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten: entweder du schubst nicht fest genug (ich drehe den Spindelschaft mit zwei Fingern an) oder aber du fütterst deine Spindel nicht schnell genug :-) Denn mehr wolle frisst natürlich auch mehr drall und dann will die Wolle sich nicht so schnell zurückdrehen.
Mein Tip:
Mach dir mal nen Faden von 10-15cm länge an Deine Spindel. Schubs die an (ohne Wolle auszuziehen) und in dem Moment wo sie wieder zurückwill, greifst du sie und klemmst sie dir zwischen die Knie. Jetzt kann sie nicht weg.
Und nu kannste ihn ruhe Wolle ausziehen und kannst mal gucken wie weit du mit deinem Schwung kommst. (wenn die Fasern nicht mehr zusammenhalten musste neu schubsen :-))

Liebe Grüße

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 15:28
von Samaha
Hallo Tanja,

wäre ganz gut, wenn Du mal Deine Spindel beschreiben könntest.

Evtl. ist zu zu groß/klein, leicht/schwer für die Wolle, die Du verwendest bzw. Deinen Kenntnisstand.

Gruss

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 15:29
von ehemaliger User
Hallo Tina,

erst mal DANKE für Deine Antwort. Ich glaub, ich kriegs jetzt doch irgendwie hin. Ich teile meinen Kammzug jetzt in einzelne Streifen auf (macht man das eigentlich generell so oder zieht Ihr Profis euch die Wolle aus dem kompletten Kammzug?)
Mittlerweile sieht der entstandene Faden auch schon viel gleichmäßiger aus. Und dadurch, daß ich ja nicht nachzupfen muss sindern den Wollstrang einfach nachlaufen lassen kann, komm ich auch net mehr ganz so arg in "Stress" Bild
Ich muß halt immer wieder "anstückeln".
Ich geh jetzt mal gleich wieder an die Arbeit (das hat ja echt Suchtcharakter...)
Mal gucken obs auch beim Autofahren klappt (nee, mein Mann fährt - ich sitze nur daneben Bild ) wir haben am Samstag nämlich eine längere Fahrt vor uns....



Hallo Samaha,

Wir haben uns wohl grad überschnitten Bild
Ich habe meine Spindel beim "Wollschaf" als Starterset bestellt. es ist eine Fußspindel und ja, mittlerweile hab ich gemerkt, daß ich wohl zu viel Wolle dafür ausgezogen hatte. dafür war sie scheinbar viel zu leicht.
Ist das so in Ordnung, wenn ich mir vorab meine Wolle in Stränge teile oder wäre es besser, wenn ich gleich übe aus dem ganzen Strang auszuziehen?


Grüßli Tanja

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 15:53
von ehemaliger User
Dann hast du die selbe Spindel wie ich. Die ist eigentlich eher das "schwerere" Geschoß aber ich mag sie auch am liebsten.
Für die die das Teil nicht kennen: Buchenholz und stattliche 78g. Sie dreht aber schneller als die von Kromki die bei ähnlichem Gewicht eine größere Scheibe hat.
Wenn es für dich angenehmer ist dann teil deine Wolle ruhig in dünnere Stränge. Wichtig ist nur das du trotzdem ausziehst und nicht dünne Bänder einfach verdrehst.
Ich glaube ganz am Anfang hab ich auch geteilt. Grade Eiderwolle ist ja vom Wollschaf ein richtig dickes Band :-)

und ja bei Autofahren geht das auch ich bevorzuge da aber eher kleinere Spindel weil diese hier so schnell aufm Bodenblech ankommt :-)

Liebe Grüße

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 31.01.2008, 16:19
von Greifenritter
Tina hat es ja schon schön beschrieben.

Am Anfang zieht man meistens zu langsam aus, dadurch dreht die Spindel bald rückwärts. ich empfehle da auch immer die Spindel zwischen die Knie zu klemmen und in Ruhe weiter auszuziehen.

"Vorportionierte" Wolle lässt sich besser ausziehen, auch etwas auflockern hilft, ist also gut das Kardenband oder den kammzug etwas aufzuteilen und zu lockern, nur wie oben schon von Tina beschrieben nicht so dünn, daß Du nicht mehr ausziehen mußt, denn dann lernst Du das nicht und arbeitest praktisch nur mit Vorgarn.

CU
Danny

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 01.02.2008, 12:40
von ehemaliger User
Ha, jetzt habt Ihr mich erwischt Bild Ich habs mir wirklich einfach machen wollen. aber Ihr habt ja recht, ich würd's nie lernen, die Wolle gleichmäßig auszuziehen.
Ich bin auch begeistert, wie bald man beim spinnen Erfolge erkennen kann - hätt ich nicht gedacht Bild
Nachdem mein erster Versuch eher einem Seil (Schiffstau) gleicht, als verarbeitbarer Wolle - also von der Optik, nicht von der Reisfestigkeit.... hab ichs glaub ich kapiert, wie dünn so ein Faden überhaupt sein muß...
Ich habe auch gestern prompt von einer Freundin eine Kopfspindel geschenkt bekommen (sie weiß damit leider nix anzufangen) und habe damit meinen zweiten Versuch gestartet.
Ich glaube, die Arbeit mit dieser Spindel liegt mir eher. Werde aber auf jeden Fall nochmal mit der anderen Vergleichen.
Jedenfalls wurde dieses Ergebnis wesentlich gleichmäßiger und vieel dünner und wenn ich nicht mehr so viel Wolle in der Hand halte, klappt auch das ausziehen mit gleichzeitigem Spindel am laufen halten schon ganz gut *stolzbin*
Ich tät Euch ja gerne mal ein Foto zeigen, weiß aber nicht wie das hier funktioniert.
Das wollt ich Euch einfach mal erzählen und Euch DANKE sagen, für Eure Hilfe

Viele Grüße
Tanja

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 01.02.2008, 16:59
von Greifenritter
Fußspindel und Kopfspindel sind von der Arbeitsweise eigentlich gleich, werden beide hauptsächlich als Fallspindel betrieben. Die Fußspindel dreht meist etwas gleichmäßiger, da sie nicht so dazu neigt "auszuschlagen" wie die Fußspindel, darum empfehle ich sie Anfängern eher. Kopfspindeln sind aber für das schnelle Spinnen besser geeignet, da man sie auf dem Oberschenkel anrollen kann und mehr Tempo bekommt.

Wieviel wiegen denn Deine Spindeln? Evtl. passt die Kopfspindel besser zu Deinen Fasern oder ist besser austariert und daher angenehmer.


Wie man bilder einbindet kannst Du hier nachlesen.

CU
Danny

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 01.02.2008, 18:24
von ehemaliger User
Ich denke das die Kopfspindel leichter ist und evtl. langsamer dreht was am Anfang das Ausziehen der Fasern erleichtern dürfte. Frau kommt besser nach :-)
Schätz ich einfach mal weil ich die Wollschafspindel kenne.

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 26.02.2008, 20:32
von ehemaliger User
Huhu Tanja und Ihr Lieben hier,
ich bin auch ganz neu hier und es geht mir genauso,wie Dir. Ich schubs die Spindel im Uhrzeigersinn an und schwubs dreht sie sich schon wieder in die andere Richtung. Ich hab schon ohne Wolle geübt, da hat die Spindel sich gedeht ohne Ende und mit Wolle will sie nicht so recht. Der "Faden" hat auch einen Drall, dass er sich schwer aufwickeln läst. Ist das normal?
Die,wie nennt Ihr sie,die schwangeren Regenwürmer,werden doch in Drehrichtung aufgewickelt oder?

Mach das hier eigentlich richtig, dass ich mich an diesen Thread heranhänge, oder muss ich meine Fragen selbstständig stellen?

Vielleicht bekomme ich dazu auch mal 'nen Schubs ,wie eine Spindel, die noch nicht richtig funktioniert Bild

Ich bedanke mich im Voraus für Euer Verständnis und Ratschläge.

Liebe Grüße

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 26.02.2008, 21:16
von Samaha
Hallo Anja,

schau Dir mal an, was Deine Hände tun, NACHDEM Du die Spindel angeschubst hast:

- behinderst Du evtl. den Schwung, indem Du mit der der Spindel näheren Hand den Faden störst z.B. mit der Handkante auf den Faden drückst?

- wie schnell kannst Du schon umgreifen von Antreiben zum Ausziehen? Evtl. bist Du da noch zu langsam.

Gruss

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 27.02.2008, 11:53
von ehemaliger User
Hallo Samaha und alle anderen Lieben,
also ich schubs die Spindel an und hab die Hand nicht weg, da dreht sie schon in die andere Richtung.
Sicher bin ich auch zu langsam.
Ich hab eine Spindel Marke Eigenbau,wie sie hier irgendwo beschrieben ist. Wirtel=Rädchen aus dem Baumarkt,8 cm im Durchmesser. Schaft = Stab aus dem Baumarkt, 26 cm lang. Das ganz wiegt 50g.
Ich denke schon manchmal, das sie zu schwer ist. Aber wenn ich dann so die Spindeln ansehe aus den verschiedenen Internetseiten, dann sieht sie genauso aus. Ohne Wolle nur mit einem Faden läuft sie auch sehr schön rund, also eiert nicht. Das Kardenband hab ich mir aus der Woolstuuv bestellt. Ist glaube ich auch hier registriert. Also Wolle sollte auch ok sein.
Ja ich glaube, das ist so wie beim PC,der ist auch nur so gut wie der,der davor sitzt! Bild
Ich werde weiter üben und irgendwie bekomme ich es sicher hin.

Tschüss erstmal

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 27.02.2008, 12:06
von Samaha
Hallo

kann es sein, dass Deine Spindel einen Drall hat?

Was passiert, wenn Du die Spindel in die andere Richtung antreibst?

Wie und wo an der Spindel treibst Du an?

Gruss

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 27.02.2008, 12:09
von shorty
Hast Du evtl zuviel Drall in das Faserbüschel reinlaufen lassen?
Schwierig so über den PC , wahrscheinlich hautnah ganz einfach zu lösen.
Liebe Grüße
Karin

Re: Spindel am Laufen halten ...

Verfasst: 27.02.2008, 12:33
von ehemaliger User
Huhu Samaha,
ich treib die Spindel im Uhrzeigersinn an.
Können Spindeln auch einen Eigendrall haben??!! Bild

Bis zum Faserbüschel komme ich ja nun gar nicht mehr. Ganz am Anfang hab ich ja noch schwangere Regenwürmer gemacht, aber jetzt hänge ich ja fest. Ich glaube, ich klaube die Wolle runter und fange nocheinmal an.
Ich sehe mir das mit dem Drall mal an. (der PC steht im Büro und die Spindel liegt im Wohnzimmer! Bild )

Danke schon mal für die Ratschläge.
Ich melde mich dann, wenn ich die Spindel untersucht habe.

Tschüss bis bald


Edit meint, dass ich die Spindel drehe ,wie man einen Kreisel anschubst, so oben am Schaft.