Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

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Moderator: Rolf_McGyver

Sirod
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Sirod » 03.09.2014, 11:13

Vielleicht wäre es noch eine Möglichkeit das Garn mit einer französischen Spindel herzustellen, die wird mit den Fingern gedreht und ist auf Grund dessen wohl eher für dickere Singles mit wenig Drall geeignet. Bei youtube gibt es unter "french spindle" Anleitungen.
mehr von mir bei Ravelry:
http://www.ravelry.com/projects/SirodoriS

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Jean-Jacques Rousseau

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Beans » 04.09.2014, 10:56

Hat tatsächlich geklappt, erster Versuch mit Plastik:
Wichtig scheint übrigens nicht nur die zentrierte Position der Aufhängung, sondern auch, dass der Wirtel nicht gekippt auf dem Stab sitzt. Das hat bei Versuchen mit Holzscheiben die meisten Trudler etc. hervorgebracht! Dabei liefen leichtere Spindeln mit präziser/gerader Verarbeitung deutlich besser als schwerere, die irgendwo auch nur ein bisschen schief waren.

Bild

Gewicht: 13,3g, Buchenholzstab 6mm schwarz lackiert. Eiert nicht, dreht für das geringe Gewicht erstaunlich lang und vor allem sehr ruhig. Dadurch, dass die CNC sehr genau arbeitet, kann offensichtlich sonst nicht mehr viel schiefgehen. Oder ich habe Glück gehabt. :D

Für Seide oder sehr dünnes Lacegarn definitiv gut geeignet. Ich persönlich würde ja immer eher zu der leichteren Spindel greifen, wenn ich wählen kann, denn schwerer werden die von alleine, je mehr man drauf wickelt... und schwererer Wirtel heisst offensichtlich nicht immer gleich runderer Lauf.
Viele liebe Grüße, euer Böhnchen!

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Zauberin » 29.10.2014, 09:19

Hallo zusammen

Bald geht es los mit Spinnwirtel experimentieren. Wir sind umgezogen und es hat eine Weile gedauert bis ich all die Sachen wieder gefunden habe. Bevor ich aber wieder spinnen kann muss ich wieder Wolle bestellen.

Kürzlich habe ich auch jemand gefunden - Mittelaltermarkt sei Dank - der mir einen Spinnwirtel aus Glas macht. :) Ich habe ihr jetzt mal die Angaben geschickt und bin gespannt wie der Wirtel dann aussieht.

Dann ist da noch das Projekt mit dem Speckstein...

@Beans: Und, haben sich die Experimente mit dem Kunststoffwirtel auch gelohnt? Läuft die Spindel auch dann noch ruhig wenn sie gefüllt wird?

Einen schönen Tag wünsche ich euch
Eure Zauberin
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Beans » 29.10.2014, 09:47

Ganz voll habe ich die Spindel bisher nie gemacht, denn ich wickele häufig ab, weil sie mir sonst zu schwer wird und ich dauernd aufpassen muss, dass nichts reisst. Ich bin nicht sicher, wieviel Gramm letztendlich drauf sind, wenn das passiert, ich mache das nach Gefühl. Ich schätze, so 10g vielleicht. Bis dahin läuft es gut.

Ich bin relativ sicher, dass sehr viel von der hundertprozentig zentralen Aufhängung abhängt (ob es eiert oder nicht) und die Wirtelform etc nur die Langläufigkeit beeinflußt.
Eine zentrale Achse hat es dank CNC, aber der Hakenaufhängepunkt muss ja auch genau über der Achse sein. Vielleicht habe ich das zufällig erreicht ;-)

Meine ganzen Bosworth (die ich seitdem fleissig geshoppt habe) haben das jedenfalls alles extrem genau und die laufen super! :))
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von shorty » 29.10.2014, 09:51

Im Grunde soll der Faden die Verlängerung des Spindelstabes sein, sprich der Haken ist sinnigerweise aussermittig ;-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Beans » 29.10.2014, 14:00

Der Haken hat ja eine asymmetrische Masseverteilung, der kann nicht mittig oder nicht mittig sein. Höchstens der Schwerpunkt, aber ich fürchte, auch der ist hier halbwegs egal, da die Hakenmasse und Fadenmasse ausserhalb der Achse im Hinblick auf die Gesamtmasse der Spindel zu vernachlässigen ist :))
Somit geht es eben nicht um den Haken selbst, sondern den Aufhängepunkt des Fadens. Wo genau der bei einem schrägen Fadenlauf zum Besipiel am Haken genau ist, ist vermutlich auch Erfahrungssache. In der Mitte des Hakens ist er jedenfalls nicht. Immerhin gilt wohl: Wenn der Stab am Ende genau senkrecht hängt, ist alles in bester Ordnung :totlach:

Ich schätze, dass gute Spindelhersteller das alles berücksichtigen. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich gerade in Bezug auf die Ruhe im Lauf der Spindel deutliche Unterschiede feststelle bei manchen Herstellern. Die beste Spindel die ich bisher in der Hand hatte, war eine Bosworth und leider ist sie nicht meine... ;-)
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von XScars » 29.10.2014, 14:45

Beans hat geschrieben:Der Haken hat ja eine asymmetrische Masseverteilung, der kann nicht mittig oder nicht mittig sein. Höchstens der Schwerpunkt, aber ich fürchte, auch der ist hier halbwegs egal, da die Hakenmasse und Fadenmasse ausserhalb der Achse im Hinblick auf die Gesamtmasse der Spindel zu vernachlässigen ist :))
Somit geht es eben nicht um den Haken selbst, sondern den Aufhängepunkt des Fadens. Wo genau der bei einem schrägen Fadenlauf zum Besipiel am Haken genau ist, ist vermutlich auch Erfahrungssache. In der Mitte des Hakens ist er jedenfalls nicht. Immerhin gilt wohl: Wenn der Stab am Ende genau senkrecht hängt, ist alles in bester Ordnung :totlach:

Ich schätze, dass gute Spindelhersteller das alles berücksichtigen. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich gerade in Bezug auf die Ruhe im Lauf der Spindel deutliche Unterschiede feststelle bei manchen Herstellern. Die beste Spindel die ich bisher in der Hand hatte, war eine Bosworth und leider ist sie nicht meine... ;-)
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass manche Spindelmacher so "berühmt" sind.....

Links zum Thema Spindelhaken:
http://www.goldingfibertools.com/ringsp ... ftmenu-133
http://www.hatchtown.com/strait.html

ich hatte mal noch eine andere Seite, aber irgendwie finde ich die nicht mehr wieder...

Es gibt ja auch ganz andere Hakenlösungen, wie zB beiSpanish Peacock

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von shorty » 29.10.2014, 16:39

Ich selber bin ja ein Freund der eher "spitzen" Haken...die Rundhaken oben finde ich zu groß bzw. massig
und klar berücksichtigen die guten Hersteller das...
Allerdings muss man schon ab und an zurechtbiegen...

wir meinen vermutlich schon das gleiche/selbe :-))))

Ich hab hier Bosi, Golding und Ist Craft.. letztere ist meine Liebste :-)))
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von XScars » 29.10.2014, 17:22

klar muss man mal biegen... ich meinte das eher ganz allgemein... die guten machen halt nicht nur Spindeln die gut aussehen sondern machen sich auch Gedanken zu den Dreheigenschaften, spinnen probe etc...

Das hier zB war ein Fehlkauf: https://www.etsy.com/transaction/78270619
Ich hab nur schwarz/Pink gesehen und nicht auf die Größe geachtet und den Haken.... Der Schaft ist mir persönlich zu kurz, aber durch den Haken wird sie unspinnbar.... der hat nämlich ca. 1 cm im Durchmesser und ist unbiegbar und viel zu dick... seit dem achte ich da viel mehr drauf...

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Beans » 29.10.2014, 17:57

Meine Matthes hat auch einen quasi unbiegbaren/schwer biegbaren Haken. Ich glaube, deswegen mag ich die nicht so sehr... :fear:
Allerdings musste ich bei den Bossies noch nicht nachbiegen. Die kamen richtig gebogen und angetestet und sind seitdem nicht runtergeflogen auf den Haken (Gott sei Dank!)

Meine Plastik ist auch relativ unbiegbar, aber man lernt ja dazu. IST habe ich noch nicht probiert. Ich glaube aber, wenn meine nächste Bossi hier ist, reichts auch erstmal für einige Zeit ;)
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von XScars » 29.10.2014, 18:11

Beans hat geschrieben:Meine Matthes hat auch einen quasi unbiegbaren/schwer biegbaren Haken. Ich glaube, deswegen mag ich die nicht so sehr... :fear:
Allerdings musste ich bei den Bossies noch nicht nachbiegen. Die kamen richtig gebogen und angetestet und sind seitdem nicht runtergeflogen auf den Haken (Gott sei Dank!)

Meine Plastik ist auch relativ unbiegbar, aber man lernt ja dazu. IST habe ich noch nicht probiert. Ich glaube aber, wenn meine nächste Bossi hier ist, reichts auch erstmal für einige Zeit ;)
Hab mir grad Fotos von Matthes angeschaut, das sind so kleine Schraubhaken oder?

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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von shorty » 29.10.2014, 18:39

jep...
mein obiges post hatte sich übrigens überschnitten war als Antwort auf Beans :-)
passt aber so auch :-)))))))))
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von shorty » 29.10.2014, 18:40

Beans hat geschrieben:Meine Matthes hat auch einen quasi unbiegbaren/schwer biegbaren Haken. Ich glaube, deswegen mag ich die nicht so sehr... :fear:
Allerdings musste ich bei den Bossies noch nicht nachbiegen. Die kamen richtig gebogen und angetestet und sind seitdem nicht runtergeflogen auf den Haken (Gott sei Dank!)

Meine Plastik ist auch relativ unbiegbar, aber man lernt ja dazu. IST habe ich noch nicht probiert. Ich glaube aber, wenn meine nächste Bossi hier ist, reichts auch erstmal für einige Zeit ;)
Hat man automatisch wenn Spindeln viel mitreisen :-)
gut sind da die IST Köcher...
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von Beans » 29.10.2014, 18:50

Hm, ich transportiere meine in einer gepolsterten Reissverschlusstasche inmitten der ganzen Kammzugstreifen. Habe diese Tasche verlängert auf 28cm Länge, die Reissverschlüsse innen weggelassen und bekomme da knappe 150g Kammzug plus Spindel gut rein.

Bisher keine Verbiegungen registriert :]
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Re: Spinnwirtel, Wirtelgewicht und die Wirkung davon

Beitrag von XScars » 29.10.2014, 19:06

ich bin auf Dosen umgestiegen, oder die Pappröhren... da filzt die Wolle nicht so schnell an....

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