Fadeneinzug einstellen

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 07.11.2021, 09:05

Guten Morgen allerseits!

So. Hier mal die Verständnisschwierigkeiten zwischen mir und meiner Lucy:

Es ist ein Wollknoll Merino, einfädig, mit Flügelbremse. Der Antrieb läuft wunderbar. Leise, gleichmäßig .. lässt (für mich grad) keine Wünsche offen.
Ich hab einen mehrmals geteilten Kammzug von weißnichtmehrwas in "Arbeit". Der Faden wird aber nur gedreht, und (so gut wie) gar nicht aufgewickelt. Der Thread hier im Forum, den ich bei der Suche gefunden habe, behandelt ein zweifädiges Rad. Keine Ahnung, wie weit und ob überhaupt ich das auf mein einfädiges Spinnrad umsetzen kann.
Die Übersetzungen sind laut einer Verkaufsseite 1:3 - 1:4,5 - 1:7 - 1:9,5

Ich habe gestern den Antriebsriemen von der großen Scheibe auf die mittlere Scheibe der Spule umgestellt. Habe mich mit der Bremse gespielt. Aber ich hab das Prinzip absolut nicht am Schirm, finde auch nichts darüber womit ich ansetzen kann. Also wird das so schon mal nichts, ich suche aber im Forum weiter nach nötigem Input.
(Warum werden für das Rad vier Übersetzungen angegeben, wenn auf der Spule nur drei verschiedene Wirtel(?) sind? :?:

Rolf_McGyver empfahl mir, ein Bild vom Spinnkopf einzustellen. Hoffentlich passt das so? Auf diesem Bild wurde der Faden nur sehr wenig aufgespult, hab auch einen Teil mit der Hand gemacht weil ich hoffte, dass es dann vielleicht leichter geht.
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen ... und es wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte :l . Vielen Dank schon mal im Voraus.
spinnrad.jpg
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LG Thea :)

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Rolf_McGyver » 07.11.2021, 10:32

Ich versuche mal das Prinzip des flügelgebremsten Spinnrads zu beschreiben...
Der Faden läuft durch die Einzugsöffnung über den Flügel auf die Spule, die über den Riemen angetrieben wird.
Wenn der Flügel mit gleicher Geschwindigkeit zur Spule läuft, wird der Faden verdreht. Bei Entlastung des Fadens läuft der Flügel durch die Bremse langsamer als die Spule, dadurch wird der Faden auf der Spule aufgewickelt.
Der Einzug wird also durch zwei Faktoren bestimmt:
1. Wie stark hältst Du den Faden beim Spinnen fest
2. Wie stark ist die Bremse eingestellt

Den Zug der Bremse musst Du spüren, sonst stimmt am Spinnrad was nicht bzw. die Bremse ist zu schwach eingestellt.
Einem Anfänger würde ich immer raten, langsam zu spinnen, nehme also den größten Wirtel der Spule. Dann kommst Du mit dem Spinnvorgang am besten mit. Mit der Zeit und Übung wirst Du Dir dann mal den Wolf treten, dann ist es Zeit für einen kleineren Wirtel.

Hast Du die nötige Übung, wird die Wahl des Wirtels durch die Dicke des zu spinnenden Fadens bestimmt. Dicker Faden benötigt wenig Drall, daher großer Wirtel. Bei dünnem Faden brauchst Du viel Drall, also kleinen Wirtel nehmen.

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von moniaqua » 07.11.2021, 12:43

Ergänzend zu der Antwort von Rolf:

Die Bremse wird stärker eingestellt, wenn Du die weiße Schnur, die rechts über der Achse liegt, fester anziehst. Dafür muss es irgendwo rechts etwas zum Drehen oder so geben.
Servus,
Monika

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von shorty » 07.11.2021, 18:06

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 07.11.2021, 21:31

Rolf_McGyver hat geschrieben:
07.11.2021, 10:32
Ich versuche mal das Prinzip des flügelgebremsten Spinnrads zu beschreiben...
Der Faden läuft durch die Einzugsöffnung über den Flügel auf die Spule, die über den Riemen angetrieben wird.
Wenn der Flügel mit gleicher Geschwindigkeit zur Spule läuft, wird der Faden verdreht. Bei Entlastung des Fadens läuft der Flügel durch die Bremse langsamer als die Spule, dadurch wird der Faden auf der Spule aufgewickelt.
Der Einzug wird also durch zwei Faktoren bestimmt:
1. Wie stark hältst Du den Faden beim Spinnen fest
2. Wie stark ist die Bremse eingestellt

Den Zug der Bremse musst Du spüren, sonst stimmt am Spinnrad was nicht bzw. die Bremse ist zu schwach eingestellt.
Einem Anfänger würde ich immer raten, langsam zu spinnen, nehme also den größten Wirtel der Spule. Dann kommst Du mit dem Spinnvorgang am besten mit. Mit der Zeit und Übung wirst Du Dir dann mal den Wolf treten, dann ist es Zeit für einen kleineren Wirtel.

Hast Du die nötige Übung, wird die Wahl des Wirtels durch die Dicke des zu spinnenden Fadens bestimmt. Dicker Faden benötigt wenig Drall, daher großer Wirtel. Bei dünnem Faden brauchst Du viel Drall, also kleinen Wirtel nehmen.


Danke für deine Erklärung, die hilft auf jeden Fall.
Hab auch noch was im WWW gefunden, im Prinzip hab ich zumindest mal theoretisch verstanden, wie es gehen sollte.
moniaqua hat geschrieben:
07.11.2021, 12:43
Ergänzend zu der Antwort von Rolf:

Die Bremse wird stärker eingestellt, wenn Du die weiße Schnur, die rechts über der Achse liegt, fester anziehst. Dafür muss es irgendwo rechts etwas zum Drehen oder so geben.
Das weißt du, das weiß sogar ich :D ... aber Lucy hat es anscheinend noch nicht ganz verinnerlicht :rolleyes: .
shorty hat geschrieben:
07.11.2021, 18:06
das Merino hat meines Wissens nur drei Übersetzungen :


http://www.handspinnen.de/spinnraeder/rad11.html

https://spinn.fandom.com/de/wiki/Merino
Macht eigentlich bei drei Wirteln mehr Sinn, als vier Übersetzungen. Ob die Zahlen für die Übersetzungen stimmen, bleibt damit auch dahingestellt. Wird aber wohl im Moment nicht wirklich wichtig sein, denke ich?

@all:
ETWAS weiter bin ich heute trotzdem schon gekommen. Aber die Bremse einzustellen ist echt eine Herausforderung. Entweder bin ich zu unfähig, oder das Ding will wirklich nicht so, wie es soll.
Hab wieder auf den größten Wirtel umgespannt. Es geht kurz gut, freu mich, dass es "endlich klappt", und dann spult der Faden wieder nicht auf, obwohl ich mit der Bremse mittlerweile schon am Anschlag bin. Der Drall ist daher auch noch sehr stark. Aber immerhin war es heute schon besser als gestern. Ich weiß jetzt zumindest schon, wie es ungefähr laufen sollte. Oder könnte ...
Es ist halt blöd, wenn man nicht beurteilen kann, ob es am Rad oder an einem selber liegt :fear: . Der Flügel dreht sich halt immer wieder gleich schnell mit der Spule mit.
Morgen wird weiter probiert. Kanns ja nicht sein ... Probleme mit hochschwangeren Regenwürmern würde ich ja noch einsehen. Aber dieses Theater finde ich etwas unlustig.
LG Thea :)

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Rolf_McGyver » 07.11.2021, 23:06

stelle bitte sicher, dass alles leicht läuft. Gegen Schwergängigkeit an Gleitlagern hilft Vaseline bzw. Glätten von rauen Stellen. Mal Riemen runter, Spinnkopf zerlegen und untersuchen.
Flügel und Spule müssen sich (ohne Faden) leicht gegeneinander drehen lassen. Da darf nichts ruckeln oder so.

Was mir auf dem Bild aufgefallen ist, am Fadenaustritt im Flügel scheint etwas drin zu hängen, mache bitte mal eine Großaufnahme.
Läuft der Faden ungehindert durch das Einzugsloch? Wenn da etwas klemmt, läuft der Flügel mit Spulengeschwindigkeit und es ist kein Einzug vorhanden.

Ist das Spinnrad neu oder gibt es Vorbesitzer? Kennst Du jemanden mit ausreichend Spinnerfahrung, der/die das Rad mal testen kann?
In der Nähe (<5km) gibt es Mimi . Sie war zwar länger nicht mehr im Forum angemeldet, aber vielleicht kann sie Dir helfen. Kontaktiere Sie mal per PN oder Email. Oder Du schaust auf der Mitgliederkarte nach weiteren Spinner in Deiner Nähe. Da Du an der Grenze wohnst, schalte auf die D-A-C-H-Karte um. Bei einem Radius von 20km wäre Dirme, eine erfahrene Spinnerin...

LG Rolf

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 08.11.2021, 11:35

@Rolf_McGyver
Das Spinnrad habe ich vor vier oder fünf Jahren neu direkt bei Wollknoll gekauft, nur ausgepackt, und seither stand es im Schrank. Es läuft alles ganz leicht, nichts hakelt, es hat auch keinerlei Nebengeräusche.

Das, was du auf dem Bild siehst, sind nur Spiegelungen, da ist nichts im Einzugsloch. Und das Einzugsloch ist groß genug, um auch die schwangersten Regenwürmer durchlassen zu können :lol: . Die produziere ich aber gar nicht. Der Faden ist (auch dank des großen Dralls) dünner als DK.

Ein persönliches Treffen kommt für mich nicht mehr in Frage, sorry. Jetzt muss ich es entweder so schaffen, oder gar nicht. Ich werde auch versuchen, nicht all zu viel von eurer Zeit zu stehlen :) . Aber ich kann das!! :+: *einred

Heute werde ich es weiter probieren. Was mir noch eingefallen ist: Das Rad ist ja unbehandelt. Könnte das auch mitspielen? Eigentlich dürfte das ja nicht der Fall sein, oder? Wenn ich es "nur" ölen würde, wäre es ja trotzdem "zu rau", WENN es denn zu rau ist, oder sehe ich das falsch?
Meine Wolle ist auch alt, die hab ich mit dem Rad gekauft. Hab zwar beim Ausziehen nur "Anfängerprobleme", ansonsten scheint sie in Ordnung zu sein, aber stimmt das auch? Ich habe deshalb auch noch neue Wolle bestellt. Kammzug von Coburger Fuchs und deutsches Merino. Je 800g. Zu viel Wolle kann man ja ohnehin nicht haben, denk ich mal :totlach: .
LG Thea :)

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von shorty » 08.11.2021, 12:55

Hi ich denke was dir Spinneigenschaften betrifft,hat das roh nichts zu sagen
Wäre eine Möglichkeit dass du stark festhältst?
Ganz auf Anschlag /Bremse müsste das Rad bauartbedingt nen eher kräftigen Einzug haben
zuviel Drall ist übrigens nicht tragisch
Viel Spinndrall und dann viel Zwirndrall gibt auch relativ ausgeglichen
dk als Einzelfaden ist jetzt nicht super dünn🙂
Das Rad ist aber eh eher für dicke Fäden
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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von moniaqua » 08.11.2021, 17:21

Thea hat geschrieben:
07.11.2021, 21:31
moniaqua hat geschrieben:
07.11.2021, 12:43
Ergänzend zu der Antwort von Rolf:

Die Bremse wird stärker eingestellt, wenn Du die weiße Schnur, die rechts über der Achse liegt, fester anziehst. Dafür muss es irgendwo rechts etwas zum Drehen oder so geben.
Das weißt du, das weiß sogar ich :D ... aber Lucy hat es anscheinend noch nicht ganz verinnerlicht :rolleyes: .
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Na dann. Mich wundert nur, dass da so gar kein Einzug ist, ich kenne es anders herum, dass einem schier der Faden aus der Hand gerissen wird und man es nicht leichter bekommt.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Das Rad ist ja unbehandelt. Könnte das auch mitspielen?
Würde mich sehr wundern. Ich habe jahrelang auf einem unbehandelten Rad gesponnen, jetzt ist es gewachst/geölt, da ist für mich von der Spinnfunktion her kein Unterschied.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Meine Wolle ist auch alt, die hab ich mit dem Rad gekauft. Hab zwar beim Ausziehen nur "Anfängerprobleme", ansonsten scheint sie in Ordnung zu sein, aber stimmt das auch? Ich habe deshalb auch noch neue Wolle bestellt. Kammzug von Coburger Fuchs und deutsches Merino. Je 800g. Zu viel Wolle kann man ja ohnehin nicht haben, denk ich mal
Ich stimme zu, dass es schwer ist, zu viel Kammzüge/Kardenbänder zu haben. Zu alt zum Spinnen würde mich aber sehr wundern; meine Fasern sind nicht unbedingt pfleglich gelagert worden (zwar in Boxen, aber sehr warm mit wechselnden Temperaturen), die sind einwandfrei.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Der Faden ist (auch dank des großen Dralls) dünner als DK.
Das klingt für mich irgendwie komisch. Wenn ich (zu) starken Drall habe, gibt es Kuddlemuddel, oder wenn der Faden recht dünn ist, reißt er, direkt abgedreht. Aber dünnen Faden, weil er viel Drall hat? Klingt seltsam.
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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Rolf_McGyver » 08.11.2021, 17:48

Das mit den rauen Stellen wurde leider falsch verstanden...

Die Oberfläche des Spinnrades war nicht gemeint und spielt auch keine Rolle.
Ich meinte die Stellen über die der Faden läuft und die Stellen, an denen sich drehende Teile berühren. Mein Pflegetipp mit der Vaseline ist auch keinesfalls für die Oberflächenbehandlung des Rades gemeint, sondern nur für die Lagerstellen. Andererseits ist Holzpflegeöl oder Wachs auch nicht für die Lagerschmierung geeignet.

Es hätte ja sein können, dass die Spule auf der Achse schwer läuft, weil diese eventuell nicht glatt ist. Da das Rad und alle Teile leicht und ruckelfrei zu laufen scheinen, ist das wohl nicht die Ursache.

Du hast in Deinem Profil angegeben, dass Du noch ein weiteres Spinnrad (Willy) hast. Wie spinnt es sich denn darauf?

Frage hier gerne, das Forum ist dafür da und lebt vom Austausch!

LG Rolf

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 08.11.2021, 18:20

moniaqua hat geschrieben:
08.11.2021, 17:21
Thea hat geschrieben:
07.11.2021, 21:31
moniaqua hat geschrieben:
07.11.2021, 12:43
Ergänzend zu der Antwort von Rolf:

Die Bremse wird stärker eingestellt, wenn Du die weiße Schnur, die rechts über der Achse liegt, fester anziehst. Dafür muss es irgendwo rechts etwas zum Drehen oder so geben.
Das weißt du, das weiß sogar ich :D ... aber Lucy hat es anscheinend noch nicht ganz verinnerlicht :rolleyes: .
m.com/de/wiki/Merino
Na dann. Mich wundert nur, dass da so gar kein Einzug ist, ich kenne es anders herum, dass einem schier der Faden aus der Hand gerissen wird und man es nicht leichter bekommt.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Das Rad ist ja unbehandelt. Könnte das auch mitspielen?
Würde mich sehr wundern. Ich habe jahrelang auf einem unbehandelten Rad gesponnen, jetzt ist es gewachst/geölt, da ist für mich von der Spinnfunktion her kein Unterschied.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Meine Wolle ist auch alt, die hab ich mit dem Rad gekauft. Hab zwar beim Ausziehen nur "Anfängerprobleme", ansonsten scheint sie in Ordnung zu sein, aber stimmt das auch? Ich habe deshalb auch noch neue Wolle bestellt. Kammzug von Coburger Fuchs und deutsches Merino. Je 800g. Zu viel Wolle kann man ja ohnehin nicht haben, denk ich mal
Ich stimme zu, dass es schwer ist, zu viel Kammzüge/Kardenbänder zu haben. Zu alt zum Spinnen würde mich aber sehr wundern; meine Fasern sind nicht unbedingt pfleglich gelagert worden (zwar in Boxen, aber sehr warm mit wechselnden Temperaturen), die sind einwandfrei.
Thea hat geschrieben:
08.11.2021, 11:35
Der Faden ist (auch dank des großen Dralls) dünner als DK.
Das klingt für mich irgendwie komisch. Wenn ich (zu) starken Drall habe, gibt es Kuddlemuddel, oder wenn der Faden recht dünn ist, reißt er, direkt abgedreht. Aber dünnen Faden, weil er viel Drall hat? Klingt seltsam.
Es waren halt alles so Überlegungen, die mir als Unbedarfte eingefallen sind. Hätte ja sein können, dass die eine oder andere die Sache beeinträchtigt. Meine Wolle sieht zwar noch gut aus, aber was weiß ich denn schon.

Kuddelmuddel hatte ich vorgestern. Wenn ich den verhindern wollte, riss der Faden. Also nicht optimal.
Dünner Faden wegen zu viel Drall = zu sehr zusammengedreht, der ist richtig hart.

Und ja, wenn ich die Bremse praktisch festtackere, müsste mir das Rad den Faden aus der Hand reißen. Tut es aber nicht. Genau DAS ist ja mein Dilemma.
Ich habe mir Videos angesehen für Spinnanfänger. Da wurde gesagt: Nimm die langsamste Übersetzung, mach die Bremse auf, dann geht das Ganze langsam genug, um einen Anfänger nicht zu überfordern.
Ok. Hab ich gemacht. Faden verdreht sich ohne Ende, aufgespult wird er nicht.
Bremse nach und nach angezogen, ändert aber KAUM WAS. Der Faden wird trotzdem nur sehr sehr sporadisch und leicht eingezogen. Halte ich dagegen, DANN zieht er ein, reißt aber auch :rolleyes: . Also am ZU fest halten kann es auch nicht liegen. ZU locker? ?(

Mir wären die schwangeren Würmer egal, das ist reine Übung, und da mache ich mir keine Sorgen. Ich habe an der Drehmaschine gearbeitet und weiß, dass alles seine Zeit dauert, so lange ich technisch alles richtig mache. Handarbeit ist nun mal so.
Hier bin ich mir aber nicht sicher, ob die Technik stimmt.
Ich hänge ein paar Bilder meiner Spule an, wie sie grad aussieht. Heute kam ich nicht dazu, mich mit der Lucy zu beschäftigen, muss ich auf morgen verschieben.

Das ist der Faden von gestern, aber der ist, wie gesagt, sehr fest verdreht und hart
sauber-chaosgesponnen.jpg
Das ist der Kuddelmuddel von vorgestern, als ich anfing. Und ja, da ist der Faden noch fester verdreht, und noch dünner, und ist sofort gerissen, wenn ich gegen gehalten habe.
chaosfaden.jpg
Nochmal Faden von gestern ohne Finger :lol:
saubererfaden.jpg
Beide Tage nebeneinander
li-gestern re-vorgestern.jpg
Und so in etwa hätte ich mir eher vorgestellt, dass der Faden fertig aussieht. DIESER hier ist aber wieder großteils aufgedreht, und nicht so wie derjenige, der auf der Spule zu sehen ist. Kann ich mich verständlich machen? :fear:
fadenvergleich.jpg
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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 08.11.2021, 18:39

Rolf_McGyver hat geschrieben:
08.11.2021, 17:48
Das mit den rauen Stellen wurde leider falsch verstanden...

Die Oberfläche des Spinnrades war nicht gemeint und spielt auch keine Rolle.
Ich meinte die Stellen über die der Faden läuft und die Stellen, an denen sich drehende Teile berühren. Mein Pflegetipp mit der Vaseline ist auch keinesfalls für die Oberflächenbehandlung des Rades gemeint, sondern nur für die Lagerstellen. Andererseits ist Holzpflegeöl oder Wachs auch nicht für die Lagerschmierung geeignet.

Es hätte ja sein können, dass die Spule auf der Achse schwer läuft, weil diese eventuell nicht glatt ist. Da das Rad und alle Teile leicht und ruckelfrei zu laufen scheinen, ist das wohl nicht die Ursache.

Du hast in Deinem Profil angegeben, dass Du noch ein weiteres Spinnrad (Willy) hast. Wie spinnt es sich denn darauf?

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LG Rolf
Nein, ich hab dich schon richtig verstanden. Das mit der Oberfläche war dann mein weitergesponnener ( :totlach: ) Gedanke.
Dass Vaseline nicht für die Oberfläche verwendet werden sollte, kann ich schon nachvollziehen, das wäre mir auch nicht eingefallen. Ich schwanke bei der Oberflächenbehandlung zwischen unbehandelt, geölt und bund lackiert. Entscheidungsschwierigkeiten einer alten Frau :totlach: .

Nein, es läuft alles wirklich super. Und wenn es funktioniert, dann auch klasse. Nur ... tut es das halt überwiegend nicht.

Das Willy ist total vergraben, hab damit nur einmal versucht, was zu machen, das ging total schief. Damals hatte ich aber nicht mal einen Ansatz von einer Ahnung. Kurse gab es nur ab 200 km Entfernung, das war mir zu weit weg. Und dann wurde ich krank und hatte andere Probleme.
Seither habe ich die Spinnräder nicht mehr angerührt. War, wie gesagt, vor ca. 4 Jahren? Ich rechne nicht mehr nach, ist vorbei.
Ich hab also wirklich Null Praxis, und (noch) nur sehr rudimentäre theoretische Kenntnisse.
LG Thea :)

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Rolf_McGyver » 08.11.2021, 19:00

Ich vermute auch, da stimmt was nicht mit dem Rad!
Bitte nehme mal den Spinnkopf ab und zerlege ihn in alle einfach (ohne Werkzeug) abnehmbaren Teile. Dann mache bitte Fotos von den Teilen mit den Lagerstellen.

Ich kenne das Merino nicht. Mir sind daher die Lagerungen an diesem Rad unklar.
- Gleitlager (Kunststoff/Leder) an der Spule?
- Lager der Spindel im Gestell?
- Am Einzugsloch scheint eine Buchse aufgebracht zu sein, auf der der Bremsfaden läuft. Ist diese Buchse fest mit dem Flügel verbunden oder ist sie drehbar?

Eines fällt mir noch ein: blockiert eventuell eine Kuddelmuddel-Stelle am Umlenkhaken vom Flügel? Dann wäre auch kein Einzug mehr da...

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Thea » 08.11.2021, 19:30

Rolf_McGyver hat geschrieben:
08.11.2021, 19:00
Ich vermute auch, da stimmt was nicht mit dem Rad!
Bitte nehme mal den Spinnkopf ab und zerlege ihn in alle einfach (ohne Werkzeug) abnehmbaren Teile. Dann mache bitte Fotos von den Teilen mit den Lagerstellen.

Ich kenne das Merino nicht. Mir sind daher die Lagerungen an diesem Rad unklar.
- Gleitlager (Kunststoff/Leder) an der Spule?
- Lager der Spindel im Gestell?
- Am Einzugsloch scheint eine Buchse aufgebracht zu sein, auf der der Bremsfaden läuft. Ist diese Buchse fest mit dem Flügel verbunden oder ist sie drehbar?

Eines fällt mir noch ein: blockiert eventuell eine Kuddelmuddel-Stelle am Umlenkhaken vom Flügel? Dann wäre auch kein Einzug mehr da...
Die Kuddelmuddels haben schon mehrmals blockiert, aber nicht immer. Ebenso, dass der Faden von den Haken fällt und sich zwischen Spule und Flügel verheddert hat. Das hat auch eine Weile gebraucht, bis ich das überzuckert hab. Das sind aber nicht immer die Gründe, warum es nicht funktioniert.

Ich werde morgen bei Tageslicht die Bilder machen. Viel zu zerlegen gibt es da nicht. Der Flügel wird aus der Lagerung herausgehoben und aus dem kleinen Loch herausgezogen. Das Loch dürfte mit Plastik und Metall gelagert (?) sein.
Die Übersetzungen werden ausschließlich über den Antriebsriemen und den Wirteln der Spule getätigt. Kann aber nichts höher- oder tiefer stellen um die Spannung des Antriebsriemens zu verändern.
Ich werde das ganze Rad mal detailfotografieren.
LG Thea :)

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Re: Fadeneinzug einstellen

Beitrag von Ibi » 08.11.2021, 20:21

Hallo,
ich habe mich jetzt mal zu deiner Fragestellung bei Ravelry umgeschaut - dort wird allerdings meist eher beklagt, dass das Merino viel zu viel Einzug hat. Was darüber hinaus aber auch beschrieben wurde, war, dass der Einzug bei einem Merino bei ansonsten gleichen Einstellungen bei verschiedenen Spulen sehr unterschiedlich war.
Falls du mehrere Spulen hast, könntest du also einfach mal durchprobieren und schauen, ob sich dadurch was verändert.

Ansonsten könntest du eventuell auch mal - statt den Einzug zu überprüfen während du Fasern verspinnst - irgendeinen gekauften Faden an der Spule befestigen und diesen "spinnen". Dann kannst du dich ganz auf die Beobachtung des Einzugs konzentrieren und musst dich nicht auch noch gleichzeitig um den Auszug der Fasern kümmern, dann könntest du den Flügel auch mal händisch bremsen und schauen, ob es dann besser geht. Natürlich nur, um dem Problem auf die Schliche zu kommen.

Sollte das auch noch nichts bringen, würde ich einfach mal bei Wollknoll anrufen (oder halt Email), nicht um zu reklamieren sondern einfach, weil die ihr Spinnrad ja recht gut kennen sollten, vielleicht kam es ja auch schon bei anderen Kunden zu diesem Phänomen.

Schöne Grüße und viel Erfolg
Ibi

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