Altes Flachsspinnrad
Moderator: Claudi
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Altes Flachsspinnrad
Hallo Spinner und Spinnerinnen,
ich habe gestern ein altes Flachsspinnrad geschenkt bekommen. Man wollte es wegschmeißen, weil das Antriebsrad zerbrochen war. Eine Spinnerin diskutierte noch, daß am Flügel ein Rad fehlen würde. Es gab sogar die Ansicht, daß es ein Dekorationsrad sein könnte, jedoch war es durch Gebrauch schon sehr abgenutzt. Da wo angeblich ein Rädchen fehlen würde war nur ein kleiner Spalt, so daß eigentlich kein weiteres Rad da hineinpaßt. Sofort dachte ich, es wäre doch gelacht, wenn man es nicht reparieren könnte. So fragte ich nach, ob jenes Objekt man mir überlassen oder schenken könnte, um es zu reparieren - und so bekam ich es geschenkt! Heute morgen nahm ich es näher in Augenschein und stellte fest, daß nichts an diesem Rad geklebt war. Das Rad, besteht aus vier Einzelteilen die mit Hilfe von Holzdübeln lose ineinander gesteckt wurden. Auch die Speichen waren nur auf Holzdübeln draufgesteckt. Mit Hilfe eines Bohrers konnte ich die zerbrochenen Holzdübel aus den Löchern entfernen und stellte fest, daß sie genauso dick sind wie meine Bambuseßstäbchen. Da Bambus sehr hart und elastisch ist, eignet es sich als Dübel sehr gut. So war im Nu das Rad repariert. Am Flügel mußte ich für die Spule noch ein Übersetzungsrad erneuern, und so habe ich mit Hilfe einer Bohrmaschine ein neues Rad mit Nut für die Spule gedrechselt. Einige geplatzten und aufgerissenen Holzteile wurden mit Holzkitt behandelt. So war der Griff bei der Holzschraube ein wenig eingerissen.
Ich habe bislang nur mit der Handspindel gesponnen, jedoch noch nie mit einen flügelgebremsten Flachspinnrad. Nun probierte ich es mit Wolle aus. Das Rad funktionierte einwandfrei. Nur - ich bekam keinen Faden hin. Ich hatte große Schwierigkeiten beim Treten. Das Rad konnte ich nicht in eine Drehrichtung halten. Es drehte sich ständig vor und rückwärts. Im Leerlauf konnte ich einige Umdrehung mehr schaffen, wenn ich jedoch einen Faden in die Hand nahm, schon konnte ich das Rad kaum noch drehen. Irgendwann tat mir der Fuß sehr weh. Ich würde gerne eine Vorrichtung einbauen, daß man das Rad in die gewünschte Richtung drehen kann. es hat nur einen Tritt für den Antrieb. Während das Spinnen auf der Handspindel bei mir auf Anhieb klappte, so scheint mir das Spinnen auf einen alten Spinnrad sehr schwierig zu sein. Es wackelt auch sehr beim Betrieb.
Ich möchte gerne wissen, was man beim Treten beachten muß, damit man eine Drehrichtung beibehalten kann. Denn ich stellte fest, wenn der Faden an der Spule zieht, dann gibt es ein entgegengesetztes Drehmoment, was bei mir zum Stillstand oder zur Umkehr der Drehrichtung führte. Ich übe schon mit einem fertigen Wollfaden, nur um es zu verdrillen und einziehen zu lassen. Auch das schaffte ich nicht, weil die Spule durch die sich ständig ändernde Drehrichtung nicht aufgewickelt werden kann. Ofmals springt dann der Faden von den Haken an den Flügeln ab und wickelt sich dann neben der Spule auf.
Gruß Wolfgang
Ich weiß noch nicht, wie man hier Bilder einfügt, aber ich sehe hier, daß man Dateien hinzufügen kann und versuche es mal damit.
ich habe gestern ein altes Flachsspinnrad geschenkt bekommen. Man wollte es wegschmeißen, weil das Antriebsrad zerbrochen war. Eine Spinnerin diskutierte noch, daß am Flügel ein Rad fehlen würde. Es gab sogar die Ansicht, daß es ein Dekorationsrad sein könnte, jedoch war es durch Gebrauch schon sehr abgenutzt. Da wo angeblich ein Rädchen fehlen würde war nur ein kleiner Spalt, so daß eigentlich kein weiteres Rad da hineinpaßt. Sofort dachte ich, es wäre doch gelacht, wenn man es nicht reparieren könnte. So fragte ich nach, ob jenes Objekt man mir überlassen oder schenken könnte, um es zu reparieren - und so bekam ich es geschenkt! Heute morgen nahm ich es näher in Augenschein und stellte fest, daß nichts an diesem Rad geklebt war. Das Rad, besteht aus vier Einzelteilen die mit Hilfe von Holzdübeln lose ineinander gesteckt wurden. Auch die Speichen waren nur auf Holzdübeln draufgesteckt. Mit Hilfe eines Bohrers konnte ich die zerbrochenen Holzdübel aus den Löchern entfernen und stellte fest, daß sie genauso dick sind wie meine Bambuseßstäbchen. Da Bambus sehr hart und elastisch ist, eignet es sich als Dübel sehr gut. So war im Nu das Rad repariert. Am Flügel mußte ich für die Spule noch ein Übersetzungsrad erneuern, und so habe ich mit Hilfe einer Bohrmaschine ein neues Rad mit Nut für die Spule gedrechselt. Einige geplatzten und aufgerissenen Holzteile wurden mit Holzkitt behandelt. So war der Griff bei der Holzschraube ein wenig eingerissen.
Ich habe bislang nur mit der Handspindel gesponnen, jedoch noch nie mit einen flügelgebremsten Flachspinnrad. Nun probierte ich es mit Wolle aus. Das Rad funktionierte einwandfrei. Nur - ich bekam keinen Faden hin. Ich hatte große Schwierigkeiten beim Treten. Das Rad konnte ich nicht in eine Drehrichtung halten. Es drehte sich ständig vor und rückwärts. Im Leerlauf konnte ich einige Umdrehung mehr schaffen, wenn ich jedoch einen Faden in die Hand nahm, schon konnte ich das Rad kaum noch drehen. Irgendwann tat mir der Fuß sehr weh. Ich würde gerne eine Vorrichtung einbauen, daß man das Rad in die gewünschte Richtung drehen kann. es hat nur einen Tritt für den Antrieb. Während das Spinnen auf der Handspindel bei mir auf Anhieb klappte, so scheint mir das Spinnen auf einen alten Spinnrad sehr schwierig zu sein. Es wackelt auch sehr beim Betrieb.
Ich möchte gerne wissen, was man beim Treten beachten muß, damit man eine Drehrichtung beibehalten kann. Denn ich stellte fest, wenn der Faden an der Spule zieht, dann gibt es ein entgegengesetztes Drehmoment, was bei mir zum Stillstand oder zur Umkehr der Drehrichtung führte. Ich übe schon mit einem fertigen Wollfaden, nur um es zu verdrillen und einziehen zu lassen. Auch das schaffte ich nicht, weil die Spule durch die sich ständig ändernde Drehrichtung nicht aufgewickelt werden kann. Ofmals springt dann der Faden von den Haken an den Flügeln ab und wickelt sich dann neben der Spule auf.
Gruß Wolfgang
Ich weiß noch nicht, wie man hier Bilder einfügt, aber ich sehe hier, daß man Dateien hinzufügen kann und versuche es mal damit.
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Re: Altes Flachsspinnrad
Das ist ein schönes Spinnrad, aber meist muss man doch etwas mehr daran machen.
Das Problem kenn ich auch bei der Rekonstruktion, selbst spinne ich ja nicht, aber das macht meine Beate. Wenn ich ein Spinnrad aufbereitet habe, testet sie es ausgiebig.
Anfänglich gab es immer wieder Reklamationen. Sie mußte schneller treten, als die Hände den Faden ausziehen konnten, sonst ist das Rad stehen geblieben und dann natürlich auch rückwärts gelaufen. Dann haben die Spinnräder natürlich auch unzulässige Geräusche gemacht.
Das Rad gut mit Fett schmieren ist eine logische Sache. Öl zieht zu schnell ins Holz ein und verfärbt es zu schnell. Es reicht aber nicht aus, wenn man das Schwungrad auch langsam laufen lassen möchte.
Beim Flachs spinnen dreht sich das Schwungrad schnell, da der Faden dünn ist und relativ viel Drall benötigt.
Ich ziehe in alle Lagerstellen bei älteren Spinnräder neue oder erstmals Lederlager ein. Wenn diese dann gefettet sind laufen sie leicht und leise.
Gerade bei Spinnrädern mit leichten Schwungrädern ist es sonst schwierig, das Schwungrad langsam laufen zu lassen, aber auch gleichzeitig mit so viel Schwung zu versorgen, dass es lange genug läuft, um über den Totpunkt des Kurbelantriebes zu kommen.
Dein Spinnrad hat aber auch eine kleine Wippe, d.h., du kannst mit Ballen und Ferse das Schwungrad antreiben. Allerdings muss dazu dann auch der Knecht entklappert werden. Zwischen Tritt und Knecht muss eine druckstabile Verbindung, wie bei den meisten modernen Spinnrädern. Entweder eine 6mm PUR-Schnur oder ein Stück Verlängerungsschnur.
Das Langloch im Knecht oben muss ebenfalls geschlossen werden. Schnell geht es mit einem Korken. Er läßt sich leicht mit dem Messer zuschneiden. Haltbarer ist es mit Holz, natürlich wieder mit Lederlager.
Viel Spass beim weiteren basteln.
Das Problem kenn ich auch bei der Rekonstruktion, selbst spinne ich ja nicht, aber das macht meine Beate. Wenn ich ein Spinnrad aufbereitet habe, testet sie es ausgiebig.
Anfänglich gab es immer wieder Reklamationen. Sie mußte schneller treten, als die Hände den Faden ausziehen konnten, sonst ist das Rad stehen geblieben und dann natürlich auch rückwärts gelaufen. Dann haben die Spinnräder natürlich auch unzulässige Geräusche gemacht.
Das Rad gut mit Fett schmieren ist eine logische Sache. Öl zieht zu schnell ins Holz ein und verfärbt es zu schnell. Es reicht aber nicht aus, wenn man das Schwungrad auch langsam laufen lassen möchte.
Beim Flachs spinnen dreht sich das Schwungrad schnell, da der Faden dünn ist und relativ viel Drall benötigt.
Ich ziehe in alle Lagerstellen bei älteren Spinnräder neue oder erstmals Lederlager ein. Wenn diese dann gefettet sind laufen sie leicht und leise.
Gerade bei Spinnrädern mit leichten Schwungrädern ist es sonst schwierig, das Schwungrad langsam laufen zu lassen, aber auch gleichzeitig mit so viel Schwung zu versorgen, dass es lange genug läuft, um über den Totpunkt des Kurbelantriebes zu kommen.
Dein Spinnrad hat aber auch eine kleine Wippe, d.h., du kannst mit Ballen und Ferse das Schwungrad antreiben. Allerdings muss dazu dann auch der Knecht entklappert werden. Zwischen Tritt und Knecht muss eine druckstabile Verbindung, wie bei den meisten modernen Spinnrädern. Entweder eine 6mm PUR-Schnur oder ein Stück Verlängerungsschnur.
Das Langloch im Knecht oben muss ebenfalls geschlossen werden. Schnell geht es mit einem Korken. Er läßt sich leicht mit dem Messer zuschneiden. Haltbarer ist es mit Holz, natürlich wieder mit Lederlager.
Viel Spass beim weiteren basteln.
Gruß Mathias
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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger
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Re: Altes Flachsspinnrad
Also im Grunde hilft sofern das Rad gut spinntauglich ist nur Übung.
Wodurch schliesst Du auf Flachsrad ?
Manchmal sind so alte Räder schon knifflig zu treten.
Das Treten sollte bevor Du Dich ans Wolle ausziehen machst automatisiert sein.
Teste mal ob sich das Gefühl verändert, wenn Du den Fuß etwas weiter nach hinten z.B. stellst.
Ansonsten würd ich sagen hilft nur üben. Auch wenns sichs unbequem anhört, es sind halt beim Spinnradspinnen andere Körperteile die man mehr aufeinander abstimmen muss wie beim Spindeln.
Ach ja Bremse möglichst weit auf für den Anfang und nur ganz sachte fester drehen, bis Du merkst es zieht den Faden ein, reisst ihn Dir aber nicht aus der Hand.
Karin
Wodurch schliesst Du auf Flachsrad ?
Manchmal sind so alte Räder schon knifflig zu treten.
Das Treten sollte bevor Du Dich ans Wolle ausziehen machst automatisiert sein.
Teste mal ob sich das Gefühl verändert, wenn Du den Fuß etwas weiter nach hinten z.B. stellst.
Ansonsten würd ich sagen hilft nur üben. Auch wenns sichs unbequem anhört, es sind halt beim Spinnradspinnen andere Körperteile die man mehr aufeinander abstimmen muss wie beim Spindeln.
Ach ja Bremse möglichst weit auf für den Anfang und nur ganz sachte fester drehen, bis Du merkst es zieht den Faden ein, reisst ihn Dir aber nicht aus der Hand.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Altes Flachsspinnrad
Hallo Wolfgang,
ein Rad, das spann, wird spinnen! Zunächst muss das Schwungrad mit dem Knecht leicht und in allen Geschwindigkeiten ohne Wackeln und mit minimalem Anschubsen tretbar sein. Dann solltest duch dich um Antrieb. Flügel und Spule kümmern. Man sollte die Auswirkung der Schnurspannung merken. Danach spielst du mit der Bremse und lässt fertigen Faden einziehen. Du bekommst schnell ein Gefühl fiür das Rad, was es will und kann. Lederlager sind einfach zu händeln.
Viel Spaß!
ein Rad, das spann, wird spinnen! Zunächst muss das Schwungrad mit dem Knecht leicht und in allen Geschwindigkeiten ohne Wackeln und mit minimalem Anschubsen tretbar sein. Dann solltest duch dich um Antrieb. Flügel und Spule kümmern. Man sollte die Auswirkung der Schnurspannung merken. Danach spielst du mit der Bremse und lässt fertigen Faden einziehen. Du bekommst schnell ein Gefühl fiür das Rad, was es will und kann. Lederlager sind einfach zu händeln.
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Re: Altes Flachsspinnrad
Wenn Du spinnen möchtest dann lockere erst einmal den Faden der über die Spüle liegt( Flügelbremse),
der darf nicht so straff sein was man auf den Fotos gut erkennen kann,
der Faden wird erst leicht straffer gespannt wenn die Spule mit Garn voller wird.
Dann lockere den Antriebsfaden der über dem Antriebsrad liegt,
während Du das Pedal treten tust am Spinnrad mit leichten Drehungen an dem Griff oben den Antribsfaden wieder fester drehen bis die Spule mit läuft.
Du brauchst Geduld und übe das treten ohne zu spinnen am Rad. Treten in eine Richtung dann wenn es klappt mit dem Fuß anhalten und mit dem Fuß wieder antreten, der Ablauf muß erst mal klappen in beiden Richtungen
Wenn das funktioniert, den Faden von der Spule rausziehen schön lang und dann mit Fingerspitzengefühl den Antriebsfaden des Rades solange straffer machen bis der Faden von der Hand auf die Spule rein will
Viel Erfolg
rigge
der darf nicht so straff sein was man auf den Fotos gut erkennen kann,
der Faden wird erst leicht straffer gespannt wenn die Spule mit Garn voller wird.
Dann lockere den Antriebsfaden der über dem Antriebsrad liegt,
während Du das Pedal treten tust am Spinnrad mit leichten Drehungen an dem Griff oben den Antribsfaden wieder fester drehen bis die Spule mit läuft.
Du brauchst Geduld und übe das treten ohne zu spinnen am Rad. Treten in eine Richtung dann wenn es klappt mit dem Fuß anhalten und mit dem Fuß wieder antreten, der Ablauf muß erst mal klappen in beiden Richtungen
Wenn das funktioniert, den Faden von der Spule rausziehen schön lang und dann mit Fingerspitzengefühl den Antriebsfaden des Rades solange straffer machen bis der Faden von der Hand auf die Spule rein will
Viel Erfolg
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rigge
- anjulele
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Re: Altes Flachsspinnrad
Da ist dein Schätzelein ja!
War auch klar, dass du etwas passendes in deinem Universum findest.
Du bist ein begnadeter Spindelspinner und -bauer, aber um dein Rädchen mache ich mir wirklich Sorgen, Wolfgang! Ich hab deine sommerlichen Spinnversuche auf einem robusten Rad noch in Erinnerung. Bring doch bitte deinen Schatz mit zum Weihnachtsspinnen, dann schauen wir uns das alles noch mal an und zeigen dir, wie es mit euch klappen könnte.
Flügelgebremste Räder lassen sich zwar ohne gehaltenen Faden treten, aber der Flügel arbeitet dann nicht mit. Wie rigge schon schrieb, als erstes die Flügelbremse lockern.
Du brauchst keine Vorrichtung für irgendwas an dem Rad, das wird mit Gefühl getreten und etwas Übung. Gerade alte Räder sind etwas gewöhnungsbedürftig, was die Handhabung anbelangt.
So kaputt, wie das Rad war, konnte man leider nur schauen, was fehlte und ob es noch einigermaßen in der Spur läuft. Das war schon schwer zu beurteilen, weil das Schwungrad sehr lose in den Auflagen hing und ein Segment herausgebrochen war. Was unserer Meinung nach fehlte, war ein Wirtel. Die Spule hatte in der Länge zu viel Spiel und auch für die Auflage hinten fehlte "irgendwas". Anscheinend hast du eine Lösung dafür gefunden? (Mach doch mal ein Bild!) Nee, ich seh gerade, das hast du alles so belassen... Meiner Meinung nach fehlt ein Wirtel und eine dünne Antriebsschnur, so dass das Rad zweifädig betrieben werden kann. Reguliert wird dann der gesamte Spinnkopf mit der Gewindeschraube ganz oben. Die Flügelbremse (die eigentlich nicht zu einem alten Flachsrad passt) würde ich nur lose auflegen und dann versuchen, das Rad zweifädig zu spinnen.
LG
anjulele

War auch klar, dass du etwas passendes in deinem Universum findest.

Du bist ein begnadeter Spindelspinner und -bauer, aber um dein Rädchen mache ich mir wirklich Sorgen, Wolfgang! Ich hab deine sommerlichen Spinnversuche auf einem robusten Rad noch in Erinnerung. Bring doch bitte deinen Schatz mit zum Weihnachtsspinnen, dann schauen wir uns das alles noch mal an und zeigen dir, wie es mit euch klappen könnte.
Flügelgebremste Räder lassen sich zwar ohne gehaltenen Faden treten, aber der Flügel arbeitet dann nicht mit. Wie rigge schon schrieb, als erstes die Flügelbremse lockern.
Du brauchst keine Vorrichtung für irgendwas an dem Rad, das wird mit Gefühl getreten und etwas Übung. Gerade alte Räder sind etwas gewöhnungsbedürftig, was die Handhabung anbelangt.
So kaputt, wie das Rad war, konnte man leider nur schauen, was fehlte und ob es noch einigermaßen in der Spur läuft. Das war schon schwer zu beurteilen, weil das Schwungrad sehr lose in den Auflagen hing und ein Segment herausgebrochen war. Was unserer Meinung nach fehlte, war ein Wirtel. Die Spule hatte in der Länge zu viel Spiel und auch für die Auflage hinten fehlte "irgendwas". Anscheinend hast du eine Lösung dafür gefunden? (Mach doch mal ein Bild!) Nee, ich seh gerade, das hast du alles so belassen... Meiner Meinung nach fehlt ein Wirtel und eine dünne Antriebsschnur, so dass das Rad zweifädig betrieben werden kann. Reguliert wird dann der gesamte Spinnkopf mit der Gewindeschraube ganz oben. Die Flügelbremse (die eigentlich nicht zu einem alten Flachsrad passt) würde ich nur lose auflegen und dann versuchen, das Rad zweifädig zu spinnen.
LG
anjulele
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Re: Altes Flachsspinnrad
lieber wolfang, zeig doch bitte einmal die Rückseite. Auf jedem alten Rad, dass viel genutzt wurde, kannm man lernen , ohne vorw#ärts-rückwärts-probleme zu spinnen, das ist schlicht eine Frage der übung und der konstruktion.
Kann ja sein,dass du noch nie mit einem Tritt antrieb gemacht hast und diese Tretweise nicht beherrscht, dann heißt es üben.
Ffrüher unterrichtete ich textiles in den Schulen und wir hatten nur Tretnähmaschinen, da lernten und übten die Kinder auch erst sich, bis sie wussten, wie man die Tretweise so automatisiert, dass der tote Punkt kein Problem darstellt. Es ist zu Beginn völlig normal, dass der antrieb noch vor-und rückwärts pendelt, bis man es beherrscht, also nicht verzagen.
Es braucht keine festen Verbindungen, meine Spinnräder haben da schlicht Leder und Metall-holzverbindung als Knecht, so dass man alles leicht auseinandernehmen kann.Ist auch wichtig, damit die Metallachsen säubern und fetten kann.
und kann aber auch sein,dass es nicht richtig miteinander zusammengesteckt ist, da wäre nun Bild hilfreich
Schau mal die alte spinnerin hat ihr Rad notdürftig repariert mit Tau als Verbindung statt Holzknecht,es klappt auch,weil sie schnell tritt.
http://www.google.de/imgres?client=fire ... 6,s:0,i:99
und mache zum Start die Spinnflügel-bremse nicht so fest, dann ist es viel leichter. Bei uns im Norden sind ja eher Doppelflügel-antriebe gebräuchlich .
du wirst damit spinnen können,da bin ich sicher.
liebe grüße wWbke
Kann ja sein,dass du noch nie mit einem Tritt antrieb gemacht hast und diese Tretweise nicht beherrscht, dann heißt es üben.
Ffrüher unterrichtete ich textiles in den Schulen und wir hatten nur Tretnähmaschinen, da lernten und übten die Kinder auch erst sich, bis sie wussten, wie man die Tretweise so automatisiert, dass der tote Punkt kein Problem darstellt. Es ist zu Beginn völlig normal, dass der antrieb noch vor-und rückwärts pendelt, bis man es beherrscht, also nicht verzagen.
Es braucht keine festen Verbindungen, meine Spinnräder haben da schlicht Leder und Metall-holzverbindung als Knecht, so dass man alles leicht auseinandernehmen kann.Ist auch wichtig, damit die Metallachsen säubern und fetten kann.
und kann aber auch sein,dass es nicht richtig miteinander zusammengesteckt ist, da wäre nun Bild hilfreich
Schau mal die alte spinnerin hat ihr Rad notdürftig repariert mit Tau als Verbindung statt Holzknecht,es klappt auch,weil sie schnell tritt.
http://www.google.de/imgres?client=fire ... 6,s:0,i:99
und mache zum Start die Spinnflügel-bremse nicht so fest, dann ist es viel leichter. Bei uns im Norden sind ja eher Doppelflügel-antriebe gebräuchlich .
du wirst damit spinnen können,da bin ich sicher.
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Re: Altes Flachsspinnrad
Da Du das Rad ja vermutlich schon gesehen hast anjulele, mir siehts auch eher nach zweifädig aus.
Bin mir gar nicht sicher ob der Flügel original ist. Zumindest auf dem Bild scheint er deutlich heller.
Was macht ein Rad zum Flachsrad, mal ganz provokant in die Runde geworfen........
duck und weg....
Karin
Bin mir gar nicht sicher ob der Flügel original ist. Zumindest auf dem Bild scheint er deutlich heller.
Was macht ein Rad zum Flachsrad, mal ganz provokant in die Runde geworfen........

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Karin
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Re: Altes Flachsspinnrad
Als wichtigstes wäre der Wasserbehälter unter dem Wocken. Erst wird der Wasserbehälter in den Wockenhalter gesteckt, dann kommt der Wocken in den Wasserbehälter. Das Wasser ist im äußeren Rand, wie bei einer Vogeltränke. Der Wocken steht im trocknen.shorty hat geschrieben:Da Du das Rad ja vermutlich schon gesehen hast anjulele, mir siehts auch eher nach zweifädig aus.
Bin mir gar nicht sicher ob der Flügel original ist. Zumindest auf dem Bild scheint er deutlich heller.
Was macht ein Rad zum Flachsrad, mal ganz provokant in die Runde geworfen........
duck und weg....
Karin
Dann ist natürlich noch der Durchmesser des Einzugslochs. Wollsachen sollten schließlich warm halten, also wurden keine Lace-Garne gesponnen. Auch leichte, moderne Tücher halten warm, ich weiß. Aber bei 4 -5 mm Einzugslochgröße ist das Verzwirnen schwierig.
Alte Spinnräder hatten meist einen Rest Faden auf einer Spule. Die mit den kleinen Einzugslöchern hatten immer Flachs o.ä.
Flachsräder benötigen nur kleine Spulen. Der Faden ist dünn. Es wird nicht verzwirnt, da nass versponnen und auch sollte gleich abgehaspelt werden, sonst verklebt der Faden auf der Spule bzw. trocknet nicht wieder ordentlich.
Das wären erst einmal meine Ausreden.

Gruß Mathias
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Re: Altes Flachsspinnrad

War zwar scherzhaft gedacht, aber dennoch danke

Hab übrigens selber schon Flachs gesponnen, aber das nur nebenbei

Karin
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Re: Altes Flachsspinnrad
Bisher habe ich nur etwas Flachs auf der Spindel versponnen, aber nur ein Minipröbchen.
Ja, das Rad war vorgestern Abend bei uns im Spinnkreis. Die Vermutung mit dem Flügel habe ich auch. Alleine diese große Auflage und das Einzgsloch und das alles aus (weichem) Holz finde ich unpassend als Flachsrad. Meine alten Räder sind alle verpackt im Keller, aber ich meine, die kleinen Einzugslöcher sind alle aus Metall. Flachs schneidet sonst schnell Rillen in das Holz, oder nicht?
Für zweifädig ist aber nicht wirklich Platz auf dem Schwungrad (Antribesfaden) und - vor allem - fehlt der Platz auf dem Spinnflügel für einen Wirtel. Es sei denn, die Spule gehört auch nicht dazu. So ist für einen Wirtel nur knapp 1 cm Platz. Der Spulenstab hat kein Gewinde für einen Wirtel. Aber ein oder zwei solcher Räder habe ich auch.
Das Rad hat Gebrauchsspuren. Leider war einiges abgebrochen und wir konnten es nicht ausprobieren, noch nicht mal alles in eine Flucht bringen. Vielleicht klappt es ja zum Weihnachtsspinnen und Wolfgang bringt es noch mal mit. Wenn es bis dahin überlebt...
(sorry)
LG
anjulele
Ja, das Rad war vorgestern Abend bei uns im Spinnkreis. Die Vermutung mit dem Flügel habe ich auch. Alleine diese große Auflage und das Einzgsloch und das alles aus (weichem) Holz finde ich unpassend als Flachsrad. Meine alten Räder sind alle verpackt im Keller, aber ich meine, die kleinen Einzugslöcher sind alle aus Metall. Flachs schneidet sonst schnell Rillen in das Holz, oder nicht?
Für zweifädig ist aber nicht wirklich Platz auf dem Schwungrad (Antribesfaden) und - vor allem - fehlt der Platz auf dem Spinnflügel für einen Wirtel. Es sei denn, die Spule gehört auch nicht dazu. So ist für einen Wirtel nur knapp 1 cm Platz. Der Spulenstab hat kein Gewinde für einen Wirtel. Aber ein oder zwei solcher Räder habe ich auch.
Das Rad hat Gebrauchsspuren. Leider war einiges abgebrochen und wir konnten es nicht ausprobieren, noch nicht mal alles in eine Flucht bringen. Vielleicht klappt es ja zum Weihnachtsspinnen und Wolfgang bringt es noch mal mit. Wenn es bis dahin überlebt...

LG
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Re: Altes Flachsspinnrad
Ich habe auch auf einem etwas älteren Rad spinnen gelernt und hatte anfangs das gleiche Problem wie du.
Ewig hat sich die Drehrichtung gewechselt.
Am besten ist es wenn man nur das Treten ganz allein übt, bis es im Schlaf klappt
und erst wenn das geht, mit dem Spinnen beginnt.
Jedenfalls hat das bei mir geholfen.
Außerdem kann ich noch den Vorschlag von Mathias empfehlen,
der hat bei meinem Rad echte Wunder gewirkt.
Den länglichen Schlitz im Knecht mit Kork oder Holz schließen,
Danach sollte es deutlich leichter zu treten sein.
Ewig hat sich die Drehrichtung gewechselt.
Am besten ist es wenn man nur das Treten ganz allein übt, bis es im Schlaf klappt
und erst wenn das geht, mit dem Spinnen beginnt.
Jedenfalls hat das bei mir geholfen.
Außerdem kann ich noch den Vorschlag von Mathias empfehlen,
der hat bei meinem Rad echte Wunder gewirkt.
Den länglichen Schlitz im Knecht mit Kork oder Holz schließen,
Danach sollte es deutlich leichter zu treten sein.
mehr von mir bei Ravelry:
http://www.ravelry.com/projects/SirodoriS
„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.“
Jean-Jacques Rousseau
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Re: Altes Flachsspinnrad
Die Möglichkeit besteht schon, dass Spinnrad und Flügel mit Spule nicht immer zueinander gehört haben. Aber ...anjulele hat geschrieben:... So ist für einen Wirtel nur knapp 1 cm Platz. Der Spulenstab hat kein Gewinde für einen Wirtel. Aber ein oder zwei solcher Räder habe ich auch.
Das Rad hat Gebrauchsspuren. Leider war einiges abgebrochen und wir konnten es nicht ausprobieren, noch nicht mal alles in eine Flucht bringen. ...
Aber das Schwungrad hat nur eine Rille, zweifädige haben meist 2 Rillen als Fadenlauf. Weiß ich also nicht genau.
Wenn irgendwo die Flucht nicht stimmt, läßt sich das mit einer nachträglichen Lagerung wunderbar korrigieren. Für das Leder mit einer Dicke von 1,5 bis 2 mm muss man ja die Bohrungen etwas vergrößern. Notfalls kann man aber auch ein Loch mit einem Stab komplett schließen und danach wieder passend aufbohren.
Jetzt sieht das Spinnrad doch schon wieder schön komplett und heil aus. Weitere Bilder wären schön.
Gruß Mathias
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Re: Altes Flachsspinnrad
es hat ein sehr kleines Einzugsloch.... und schaut allerliebst aus, so ein "komm ins Bettchen, damit du groß und stark wirst"
aussehen.
soweit ich erkennen konnte ist es einfädig...
und klar bringt Wolfgang das zum Weihnachtsspinnen mit. und wenn es ne eigene Kiste bekommt
gruß

soweit ich erkennen konnte ist es einfädig...

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Re: Altes Flachsspinnrad
Grundvoraussetzung ist das nicht für zweifädig ne zweite Rille am Antriebsrad, meine Schwedin hat auch nur eine Rille.
Karin
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