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Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 14:09
von Spinnwinde
Ich hab mein Minstrel nicht neu, sondern gebraucht gekauft und deshalb keine Unterlagen dazu. Mir ist klar, dass ich als Anfänger für vieles auch erst das Gefühl entwickeln muss. ;)
Aber so langsam frag ich mich ob es wirklich nur an mir liegt. :O Denn egal wie ich rumschraube an der Bremse, mir wickelt es das Garn ganz schlecht auf die Spule. Einigermassen gescheit funktioniert der Einzug immer erst wenn die Spule fast voll ist. :(

Nun hab ich aus reiner Neugier mal den kleinen Wirtel aufgeschraubt und ähm, das sieht irre schräg aus. :eek: So würde ich mich nie getrauen das Rad zu benutzen. Der Spannkopf ist ganz oben am Anschlag und die Schnur schleift trotzdem über den Wirtel. :?:

Funktioniert das Minstrel mit dem kleinen Wirtel nur zweifädig?
Oder ist meine Antriebsschnur ausgeleiert?

Wie kann ich überhaupt die Länge dieser kontrollieren bzw. wie längt man eine allfällig neue Schnur ab? Ich bin leider des Englischen nicht wirklich mächtig :O was mir Hilfe aus dem Netz sehr einschränkt und hier hab ich leider auch nichts gefunden.

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 15:42
von Basteline
Hi,
Ich habe zwar kein Minstrel, aber so wie ich es im Netz und beim Wollschaf lese, kann dieses Rad 2-fädig betrieben werden.
Aber ich denke, dass du dafür deine Spule umdrehen mußt und nicht einsetzen wie es auf deinem Foto zu sehen ist. (ich glaube so wird die Spule fürs einfädige eingesetzt)
Um 2-fädig spinnen zu können, mußt du die Spinneinheit mit einem Drehknopf rauf und runter bewegen können, Das reguliert dir den Ein zug.
Zu Anfang den Doppelriemen recht locker lassen und dann testen, ob es mit mehr Spannung besser geht. So arbeitest du dich an deinen gewünschten Einzug herran.
Wenn du das Rad aber Einfädig betreibst, dann hast du irgendwo einen kleinen Knopf oder Knebel mit einer feinen Schnur dran. das ist deine Bremse. und wenn die stark gespannt ist, dann zieht dir das garn auch stark ein.
Auch damit vorsichtig locker oder fester stellen und schauen was passiert.
Nur, wenn du mit der Schottischen Bremse- also einfädig spinnst- da brauchst doch sicherlich deine Spinneinheit nicht so schräg zu stellen. ?(
Ich würde das dann nur beim 2-fädigen spinnen machen.

Also, erst entscheiden, ob ein-oder zweifädig arbeiten.
Dann mit der Bremsschnur oder mit der Schrägstellung um den Antriebsriemen zu spannen arbeiten.

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 15:50
von shorty
Ganz ehrlich, ich denke ihr habt da was falsch zusammengebaut.

Der Spinnflügel gehört völlig waagrecht.
Die Aufnahme hinten im Spinnkopf ist doch höhenverstellbar?
Die ist bei Euch auf Anschlag oben, gehört aber auf die gleiche Ebene wie das Einzugsloch .
Schau mal hier :
http://www.youtube.com/watch?v=GoMO2zKEcpc
So kann das nicht gut gehen.
Karin

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 16:00
von spulenhalter
Glückwunsch zu deinem, wenn auch gebrauchtem, doch für dich neuen Minstrel.

Als Anriebsfaden hast du, wie es aussieht eine Baumwoll- oder ähnliche Schnur. Ganz bestimmt hat diese einen Knoten. Das ist dann die Stelle zum kürzen.

Du hast recht, die Spinneinrichtung sollte weitgehend gerade stehen, aber auch eine Schrägstellung kann sein, tut dem Rad nichts.
Da bei dir aber der Antriebsfaden noch immer rutscht, ist dieser zu lang oder der Wirtel zu klein. Als Anfänger ist es besser mit einem größeren Wirtel zu spinnen, sonst kommen die Finger nicht hinterher, beim Fadenzuführen.

Wenn du einen größeren Wirtel nutzt, kannst du dein Rad auch zweifädig nutzen, dann benötigt du in dieser Zeit die Spulenbremse gar nicht. Du legst den jetzigen Antriebsfaden beiseite und nutzt einen anderen, längeren, über Antriebsrad - Wirtel - Antriebsrad - Spule und dann mit einem kleinen Knoten verbinden.
Die Spanneinrichtung in eine untere Lage bringen und dann einfach solange spannen, bis Drall und Einzug im richtigen Verhältnis stehen.

Oder jetzt, einfädiges Spinnen, einen größeren Wirtel nutzen, gerade wenn man noch wenig geübt ist, ist es so einfacher und die Spulenbremse solange anziehen, bis genügend Einzug erfolgt. Wenn, trotz angezogener Bremse kein Einzug erfolgt, prüfen, warum die Bremsschnur so leicht über die Spule geht, eventuell dir Schnur wechseln, eine dickere Schnur nehmen, einfach ein bischen probieren.

Übung macht den meister, immer wieder neu probieren, dann klappt es auch.

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 16:05
von shorty
Noch ein Nachsatz, weil Spulenhalter auch die Schnur ansprach.

Ich kann nur immer wieder sagen, einfädig spinnt sich mit Pur Riemen deutlich komfortabler.
Die paar Euro sind gut investiert.
Die Kraftübertragung ist besser und auch die Elastizität, wenn man mit anderen Wirteln spinnt.
Stell auf alle Fälle mal den Spinnkopf gerade, das wirkt vermutlich Wunder.

Eigentlich ist es nämlich genau andersrum, leere Spule kräftiger Einzug, volle Spule weniger Einzug.


Karin

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 16:53
von Spinnwinde
Danke euch schon mal sehr :))

Ich hab mir jetzt zwei Videos in voller Länge angeschaut. Das Rad hab ich am Stück gekauft, also nicht selber zusammen gebaut. Sieht aber im Vergleich zum Video richtig aus.

Da bei dem Rad beides möglich ist, also ein- oder zweifädig, hab ich auch beides ausprobiert. Mag aber das einfädige System mit Spulenbremse lieber.

Deine Idee, Spulenhalter, mit einer anderen Schnur für die Spulenbremse werd ich austesten. Im Video ist da nämlich eine wesentlich dickere dran als an meinem Rad. Vielleicht hilft das ja schon.

Shorty, was meinst du mit dem Pur Riemen? :O

Bewusst gelesen oder gehört, bzw. gesehen hab ich nicht, dass man für dieses Rad zweierlei Riemen bräuchte. Da müsste ich ja jedes Mal das Rad auseinander bauen wenn ich von ein- auf zweifädigen Betrieb oder umgekehrt wechseln möchte. Kann das sein?

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:06
von Lanaphilia
Also, ich hab auch ein Minstrel.

Und zweifädig sieht es bei mir je nach Übersetzung genauso aus, wie auf dem Bild.

Es spinnt sich so auch prima, aber die Halterung der Spule scheint ein wenig verschleißanfällig zu sein - dafür kann man diesen Pin, auf dem die Spule und der Flügel sitzen, auch für 10 Euro nachkaufen, wenn das Leder zu sehr ausgeleiert ist. Hab ich allerdings noch nicht gebraucht, werde mir aber bei nächster Gelegenheit (eine NiddyNoddy muß jetzt endlich her!) welche mitbestellen.

Ich spinne auf den kleinen und zwirne auf den großen Wirteln. Da zieh ich nicht jedes Mal eine neue Antriebsschnur drauf. Ich spinne mein Minstrel allerdings so gut wie ausschließlich zweifädig, mir liegt das mehr.

Mein Miinstrel läuft mit ordinärer Paketschnur, ich hab aber blaue, weil die stabiler ist (für Pakete ab 30 kg). Da läuft es zweifädig sehr ordentlich, finde ich.

Mit PUR Schnur ist Polyurethan gemeint, glaub ich. Das ist eine etwas dickere Kunststoffschnur, mit der viele einfädige Räder betrieben werden. Die einschlägigen Händler haben das als Meterware, für einfädiges Spinnen ist Paketschur eher ein Behelf.

Ich hoffe, das hilft weiter.

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:06
von shorty
PUR Riemen bestehen aus elastischem Matierial. Damit sind die Höhenunterschiede bzw. Lägendifferenzen die der Antriebsriemen ausgleichen muss, wenn man untersch. Wirtel spinnt viel besser händelbar.

Spinnst Du mit stark untersch. Wirtelgrößen brauchst Du versch. Antriebsschnüre., sofern diese Schnur nicht dehnbar ist.

Fürs Minstrel ist glaub ich nicht vorgesehen, dass der Kopf so schräg steht. Bei dem verlinkten Video von mir steht er völlig gerade. Ihr habt damit die zu lange Antriebsschnur ausgelichen, ist aber der falsche Denkansatz.
Spinnkopf gerade-- untersch. Schnurlänge wäre der richtige ;-) sofern die Differenz bei den Wirteln von ganz groß auf ganz klein gehen soll
Oder eben dehnbar.
PUR Riemen macht locker 5 cm Höhenunterschied wett.
Man kann im übrigen ohne weiteres mehrere Antriebsschnüre aufgezogen haben, einer in Betrieb und die anderen herabgelassen und ne Schlaufe gemacht am Spinnholm befestigt ;-)
Schnur kannst Du doch in der benötigten Länge je nach Wirtelgröße zusammenknoten,auch ohne Auseinanderbau wenn Du die unelastische Variante bevorzugst.


Karin

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:07
von Lanaphilia
Hach Karin und da hab ich mal wieder was gelernt, ich geh mal Fäden knoten....

Also vergeßt mein Posting, das war wohl Müll ;)

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:12
von shorty
Na Müll nicht, eben eine Variante. ;-)
Halt die Verschleissanfälligere meines Erachtens.
Mir wird da ganz anders bei der Schräge :-)

Ich spinne mein Lendrum( einfädig Spulenbremse) schon Jahre mit zwei versch. langen Pur Riemen.
Der Bulky Spinnkopf ist sooo viel größer, dass macht selbst das elastische PUR Material nicht mit.
Stört aber überhaupt nicht.
Machen viele Lendrum Besitzer so, Regina und ich glaube Fazzo auch.

Karin

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:15
von Lanaphilia
Auf die Idee mit den mehreren Schnüren bin ich noch nicht gekommen, ich werde das mal austesten und gucken, ob ich damit zurechtkomme.

Allerdings weiß ich nicht, ob das so eine gute Lösung für mich ist. Der Minikater klaut mir eh schon immer alles vom Rad, was da baumelt oder rumhängt... *seufz*

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:17
von shorty
Dass ist natürlich ein Erschwerniszuschlag :-)))

Regina hat ihre nicht benötigte Schnur in so nem Organzasäckchen, evlt ne Möglichkeit.
Karin

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:36
von ankepu
Ich habe auch ein Minstrel und spinne damit bisher nur zweifädig.

Mir wurde aber gesagt, dass man bei einfädigem Spinnen die Spule umdrehen muss (auf Deinem Foto ist die Spule für den zweifädigen Gebrauch eingelegt) und die kleine Rille nehmen soll.

Außerdem stelle ich die Länge des Antriebfadens tatsächlich so ein, dass die Spule in etwa waagerecht steht und ich zum Nachspannen (beim zweifädigen Spinnen ja ohne Bremse) Luft nach oben und unten habe. den Wechsel vom kleinen zum großen Wirtel kann man dann auch problemlos ohne Riemen- bzw. Fadenwechsel machen. Bei mir passt das alles prima ohne Fadenwechsel oder Umstellerei.

Ich wünsche Dir, dass Du recht bald die beste Lösung für Dich findest und viel Freude an Deinem Minstrel hast, ich liebe meins heiß und innig.

Liebe Grüße
Anke

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:39
von anjulele
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Rad!

Ich würde als erstes den gesamten Spinnkopf runterstellen (mittig, damit du in beide Richtungen verstellen kannst) und dann die Antriebsschnur neu. Weil es bei dir jetzt ganz oben ist, sollte die reichen. Einfach neu verknoten.

Bei uns im Spinnkreis ist seit Kurzem auch eine Frau mit einem Minstrel. Das Rad ist neu und die Frau lernt fleissig dazu. Beim ersten Mal hatte sie auch einfädig mit Bremse gesponnen und kam damit nicht klar, das lag aber nicht am Rad. Wir haben fast alle darauf gesponnen und es lief. Jetzt war sie wieder da und kommt viel besser mit dem zweifädigem Antrieb zurecht (das andere Band hat sie unten befestigt, so kann sie es tauschen). Das wäre dann mein nächster Tipp: Probiere beide Antriebsmöglichkeiten aus.

Eine einfache Schnur reicht auf jeden Fall zum Austesten. Für den einfädigen Betrieb gefällt mir PUR-Riemen inzwischen besser, auf meinem Rad war vorher Leder drauf. Zweifädig habe ich noch nie mit PUR gesponnen, darin würde ich auch keinen Sinn sehen. Aber vielleicht kannst du dir für´s einfädige eine PUR-Schnur bestellen?

LG
anjulele

Re: Fragen zum Kromski Minstrel

Verfasst: 28.07.2012, 17:44
von Spinnwinde
Oh oh, hier lerne ich ja gerade enorm viel, dankeschön! :))

Also meinst du sowas, Shorty?
Mir gefällt eben die Vorstellung mit einer dermassen schief hängenden Spule auch gar nicht, denn ich denk die Verschleisserscheinungen betreffen so nicht nur das Lederteilchen.

Ich seh's schon kommen, mein Rad wird irgendwann vollgehängt sein mit Säckchen. Denn ich brauch auch was für die Wollfasern, die bis jetzt auf dem Boden landen. :O Schachteln fallen flach, hängende Schnüre sowieso, da auch ich Hilfe von 8 Pfoten hab.