Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von thomas_f » 30.11.2010, 11:04

Es kommt meines Erachtens auch auf den Hub und die Trittkonstruktion an,
Das stimmt. Mit kleinerem Hub ist ein Rad schwerer anzutreten. Klagen hört man aber eher über einen zu großen Hub, mit dem sich allerdings das Rad leichter (an-)treten lässt. Bei der weiteren Trittkonstruktion geht es um den Anstellwinkel und das Spiel, das die Tritte evtl. haben; der Winkel muss, wie auch der Hub, zur Sitzhaltung und den Körpermaßen des Spinners passen, das Spiel sollte so gering wie möglich sein.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spinnverhalten Delta Flyer

Beitrag von shorty » 30.11.2010, 12:46

thomas_f hat geschrieben: Mit kleinerem Hub ist ein Rad schwerer anzutreten. Klagen hört man aber eher über einen zu großen Hub, mit dem sich allerdings das Rad leichter (an-)treten lässt.
Beste Grüße -- Thomas
Physikalisch mag das stimmen, dazu bin ich fachlich zu schlecht, um das beurteilen zu können.
Meine Tretversuche besagen allerdings genau das Gegenteil wieso auch immer.
Also leicht geht kleiner Hub, Tritt nicht steil angestellt, schwer tritt sich für meine "Ententatscherl" hoher Hub, steil gestellt.
Wäre doch mal ein interessantes eigenes Thema,hier ja OT, wo man philosophieren könnte worin hierbei der Unterschied zwischen Physik und Empfindung liegt. :)

Karin
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Re: Spinnverhalten Delta Flyer

Beitrag von thomas_f » 30.11.2010, 15:30

Mit "Hub" meine ich die Entfernung zwischen höchster und tiefster Stellung des Tritts. Mit "Winkel" die (durchschnittliche) Fußsstellung. Habe mich ein bisschen blöd ausgedrückt.

Ich mal' mal. Nehmen wir an, dies seien die Tritte in höchster und tiefster Stellung bei zwei ansonsten identischen Rädern:

Bild

In beiden Beispielen ist der Hub gleich groß. Der Kurbelarm ist also bei beiden Rädern gleich lang. Der durchschnittliche Anstellwinkel des Tritts ist aber bei Rad A steiler als bei Rad B. Der Unterschied der beiden Räder bedeutet also keinen größeren Kraftaufwand bei A oder B, sondern vielleicht, dass Rad A von jemandem bevorzugt wird, der längere Unterschenkel oder einen niedrigeren Stuhl hat oder der halb im Liegen und weit vom Rad weg spinnt. Rad B gefällt eher jemandem, dessen Unterschenkel beim Spinnen mehr senkrecht stehen, der aufrechter sitzt oder auch näher am Einzug arbeitet.

Die Kraft, die zum (An-)Treten des Rades gebraucht wird, ist bei beiden Rädern annähernd dieselbe, da die Kurbelarme gleich lang sind (halber Hub). Wenn mir das zu schwer anzutreten ist, muss ich entweder die Schwungräder leichter machen oder die Kurbel länger; in beiden Fällen habe ich andere Veränderungen: ein leichteres Schwungrad kommt schlechter über die Totpunkte weg --> ich muss schneller treten, das Rad läuft nicht so "ruhig". Ein längerer Kurbelarm bedeutet einen größeren Hub --> ich muss mein Fußgelenk mehr beanspruchen.
Also leicht geht kleiner Hub, Tritt nicht steil angestellt, schwer tritt sich für meine "Ententatscherl" hoher Hub, steil gestellt.
Da möchte ich wetten, dass die Räder sich auch sonst noch voneinander unterschieden haben: Die Schwungradmasse und ihre Verteilung wäre mein erster Verdacht, vielleicht auch die Qualität der Lager und die verwendeten Übersetzungen. Oder es war auch noch ein Exot dabei, etwa ein Spinolution oder ein Little Gem, die eine etwas andere Tretgeometrie haben dürften? Vielleicht bietet ein Hersteller ja irgendwann mal ein Rad mit verschiedenen (verstellbaren?) Kurbelarmlängen oder mit austauschbaren Knechten in verschiedenen Längen? Und verstellbaren Gewichten zum Verschieben der Schwungradmasse?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Spinnverhalten Delta Flyer

Beitrag von shorty » 30.11.2010, 15:37

Ich trenn das mal ab, weil ich es wirklich sehr interessant finde.

Danke Thomas für die Zeichnung, nun viel besser verständlich.
Sicher haben sich die von mir getesteten Räder auch baulich unterschieden, manche mehr manche weniger. Exoten waren auch dabei.
Das oder die Bee hat ja im Grunde keinen festgelegten Anstellwinkel. Der ändert sich mit der Schuhgröße.

Keine Exoten mit sehr speziellem Antritt wären da doch
Joy, Sonata, eben auch das Suzie Pro, Lendrum, Symphonie, Ladybug um nur mal ein paar Räder zu nennen.
Sicher unterscheiden sich auch diese in vielen Punkten.

Erste Variante also steil angestellt könnte ich überhaupt nicht treten, denn so steil habe ich deutlich weniger Kraft im Sprungelenk und es ist mir unangenehm auf längere Dauer.
Variante zwei wäre dann meine Wahl was den Winkel betrifft, wobei ich meist doch recht weit nach hinten geneigt sitze und Spinnrad weiter weg, Ausnahme evlt mit Strickkleid :-)))
Ich stelle auch die Beine nicht immer mittig, sondern trete teilweise am äusseren Trittrand.

Für mich sollte das Sprungelenk in etwa im rechten Winkel zu den Schienbienen stehen,evtl ein bißerl nach unten, weniger nach oben, aber das ist wohl individuell verschieden.


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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von Klara » 30.11.2010, 20:35

Noch 'ne Beobachtung zum Thema: Als ich neulich die Verbindung zwischen Knecht und Trittbrett beim Louet (S51, vielleicht - gleiches Prinzip wie S10 aber Speichenrad) ersetzen musste, habe ich festgestellt, dass ich den Anstellwinkel über die Länge des Verbindungsstücks verändern kann (den Hub ändert das nicht, oder Thomas?). Wer also findet, dass ein Rad unbequem zu treten ist, kann sich die Konstruktion mal aufmerksam anschauen, ob man nicht was ändern kann.

Und ein höhenverstellbarer Bürostuhl (oder verschiedene Sitzgelegenheiten) macht auch so manches Spinnrad bequemer - ich sitze vor'm Henkys viel höher als vor'm Mazurka oder Polonaise.

Was das Spiel der Tritte angeht (ich nehme an du meinst die Verbindung zwischen Trittbrett und Knecht?) - ich glaube, das spielt nur bei Wiegetritt (und Doppeltritt ???) eine Rolle - ohne Wiegetritt zieht man ja beim Treten die Kurbel nur nach unten, und das geht auch mit einer Schnur (schon in Aktion gesehen - die Spinnerin, eine ältere Dame, fand das so normal, dass wir gar nicht darüber geredet haben).

Ich liebe Technik-Diskussionen!

Ciao, Klara

PS: Wenn ich ein Rad zu schwer anzutreten finde, helfe ich einfach mit der Hand nach...

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von DeJe » 30.11.2010, 20:47

Um die Sache noch zu verkomplizieren...auch die Länge der Tritte hat einen Einfluß auf den Winkel. Je länger die Tritte, um so kleiner ist die Winkeländerung. Dadurch verliert man natürlich auch wieder Hebelwirkung... :D

Insgesamt ist es also eine recht komplizierte Angelegenheit einen guten Kompromiss zu finden. ;) Schweres Antreten bei größerem Hub kann also auch durch die Länge der Tritte bestimmt sein. Das Gewicht des Schwungrads würde ich erstmal ausschließen. Das müßte wirklich sehr, sehr, viel schwerer sein...ich tippe da eher auf die Mechanik, die Lager, Schmierung, usw.
Gruß,
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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von shorty » 30.11.2010, 21:01

Klara hat geschrieben:
PS: Wenn ich ein Rad zu schwer anzutreten finde, helfe ich einfach mit der Hand nach...
Musste ich auch machen, :O ist aber beim Suzie Pro etwas hinderlich,da das Antriebsrad nicht so sehr groß.
Für Doppeltritt halte ich das für keine Dauerlösung, aber wie ich schon schrieb, evlt lag das auch an diesem speziellen Rad.

Ich meinte mit Spiel bei den Tritten , dass es ganz verschiedene Tritt -Knechtverbindungen und Stellungen gibt, bei Doppeltritt wohlgemerkt

Die Tritte beim Lendrum sind anders aufgehängt als z.B.beim Sonata, oder auch der Rose usw
und es hat einen Knecht, während es auch Räder mit zwei Knechten gibt.

was Dejes Anmerkung betrifft, das sehe ich auch so, und stelle dazu mal Yasmins ( bitte Bescheid geben, wenn nicht ok) Bild ein da sieht man das recht gut im Vergleich mit 3 Reisespinnrädern , alle Doppeltritt.
Bild

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von Klara » 30.11.2010, 21:30

Andererseits habe ich doch mit längeren Tritten mehr Hebelwirkung als mit kurzen, oder nicht?

Was mir bei dem Foto aber auffällt, ist dass die zwei rechten Räder (was ist was?) Wiegetritt haben und das linke nicht. Kann ich daraus schliessen, dass die beiden rechten besser einbeinig (oder vielleicht überhaupt besser?) zu treten sind als das linke?

Ciao, Klara

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von DeJe » 30.11.2010, 21:39

Klara hat geschrieben:Andererseits habe ich doch mit längeren Tritten mehr Hebelwirkung als mit kurzen, oder nicht?
Nein. Der Witz ist, mit längeren Tritten hast du (bei gleichem Hub) weniger Hebelwirkung. Klingt unlogisch, ist aber so. :D

Wichtig in dieser Beziehung ist auch, an welcher Stelle du mit der (Tritt)Kraft ansetzt.
Gruß,
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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von SaLue » 30.11.2010, 22:39

Klara hat geschrieben:...

Was mir bei dem Foto aber auffällt, ist dass die zwei rechten Räder (was ist was?) Wiegetritt haben und das linke nicht. ...
Links Lendrum, Mitte Louet Victoria, rechts Tom Triskel (?), wobei das Tom dann doch kein Reiserad wäre, oder?

Die Victoria ist die kleine Schwester von meine Juli (Louet S11 Julia) ... und Juli läßt sich locker auch einbeinig treten :) Mit Doppeltritt angetrieben brauch ich Juli so gut wie nicht 'anschubsen' ... der tote Punkt ist minimal.

Grüßles
SaLü
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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von thomas_f » 30.11.2010, 22:58

Da beißt die Maus keinen Faden von ab: Um einer Maschine ein und dieselbe Energie mitzuteilen, muss ich entweder eine kürzere Strecke kräftiger treten oder eine längere schwächer. An welcher Stelle diese Übersetzung passiert, bleibt sich grosso modo gleich, wichtig ist die Summe der Hebeleffekte: Wenn mir der Pedalweg zu groß ist, trete ich weiter vom Knecht entfernt, dafür kräftiger. Wenn ich nicht soviel Kraft aufwenden will, trete ich das Pedal hinten in der Nähe des Knechts, dafür legt mein Zeh einen größeren Weg zurück. Oder anders, aber doch eigentlich dasselbe: Wenn ich weniger Kraft aufwenden will, verlängere ich den Hebel am Kurbelarm und muss dafür einen größeren Hub in Kauf nehmen. Und umgekehrt: Kurzer Kurbelarm = kurzer Pedalweg aber mehr Kraftaufwand.

Dazu kommen natürlich immer die Reibungsverluste...

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von shorty » 30.11.2010, 23:14

Klara hat geschrieben: Was mir bei dem Foto aber auffällt, ist dass die zwei rechten Räder (was ist was?) Wiegetritt haben und das linke nicht. Kann ich daraus schliessen, dass die beiden rechten besser einbeinig (oder vielleicht überhaupt besser?) zu treten sind als das linke?

Ciao, Klara
Stimmt, das Lendrum ganz links lässt sich nicht wirklich gut einbeinig treten.
Besser würde ich nicht sagen, denn das Lendrum tritt sich butterweich, aber eben nicht einbeinig, weil es nur einen Knecht hat, und beide Pedalwirkungen für die T Verbindung nötig sind, meiner Meinung nach.
Es ist nämlich nicht nur der Wiegetritt, der sie unterscheidet.
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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von Klara » 01.12.2010, 12:52

thomas_f hat geschrieben:Wenn mir der Pedalweg zu groß ist, trete ich weiter vom Knecht entfernt, dafür kräftiger. Wenn ich nicht soviel Kraft aufwenden will, trete ich das Pedal hinten in der Nähe des Knechts, dafür legt mein Zeh einen größeren Weg zurück.
Theoretisch richtig, praktisch aber glaube ich nicht machbar. Zumindest nicht, wenn man den Wiegtritt nutzen will, dann muss nämlich die Ferse hinter der Achse sein. Ich denke, es läuft eher darauf raus, dass ein Spinnrad zur Anatomie des Spinners passen muss - lange Pedale für grosse Füsse, z. B. (oder ?)

Ciao, Klara

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von thomas_f » 01.12.2010, 13:19

Hast natürlich recht, ich wollte auch nur am Beispiel das physikalische Prinzip verdeutlichen (Hebelgesetze, Multiplikation der Hebelwirkungen usw.), auf dem das beruht. Das Prinzip zu kennen, so stelle ich mir vor, hilft ungemein bei der Beurteilung, warum einem das eine Rad "liegt", das andere nicht. Vielleicht habe ich aber auch bloß zu viel bei Peter Teal rumgeblättert ;) Fußlänge, Unterschenkellänge, die ganzen orthopädisch-anatomischen Gegebenheiten und Angewohnheiten sind individuell verschieden, die Hebelgesetze nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass jemand ein Rad ausprobiert und murmelt "Hmmm, das tritt sich zwar etwas schwer an, aber dafür läuft es schön ruhig und auch langsam und ich brauche keine allzu ausladenden Bewegungen mit dem Fuß zu machen. Wenn ich nur den Fuß nicht so stark angewinkelt halten müsste." Dieser Spinner könnte nun schlicht in der nächsten Spinnradklinik anfragen, ob man ihm den Knecht /die Knechte nicht etwas länger machen könnte. Wenns geht, schön, wenn nicht, weil andere Bauteile im Weg sind, dann kann er über einen anderen Stuhl nachdenken. Oder halt doch ein anderes Spinnrad. :)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Hub und Anstellwinkel Spinnradtritt

Beitrag von Sabine » 01.12.2010, 19:40

Aloha zusammen,

das ist ja sehr interessant!

Ich möchte noch etwas zum Thema Wiegetritt sagen. Den haben viele Spinnräder, allerdings soll/kann man den bei den meisten gar nicht als solchen nutzen.

Die meisten Spinnräder haben eine flexible Tritt-Knechtverbindung, oder ein Langloch in der Knecht-Kurbelverbindung, wenn das der Fall ist, führt das Nutzen des Wiegetritts zu komischen Geräuschen (im ersten Fall), wie zum Beispiel knacken und knirschen, und beim Langloch klappert es und das Rad läuft nicht rund.

Ich habe mir mal sagen lassen, dass der zurück/vor versetzte Drehpunkt des Trittes dazu dient eben diesen Drehpunkt unter das Fußgelenk zu bekommen und somit das Treten angenehmer zu machen. Wenn der Drehpunkt unter der Ferse liegt, soll es schwerer sein.

Obs so stimmt?

Wenn ja, wären das wohl die anatomischen Hebelgesetze, oder?
Alles liebe

Sabine

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