wie einige von euch mitbekommen haben, hab ich mir vor einer Weile den E-Spinner von Heavenly Handspinning gekauft.
Vorweg, er entspricht nicht den hiesigen TÜV-Bestimmungen, hat kein CE-Siegel und solche Sachen ist also nicht zig Mal abgesichert, was mir vorher nicht bewusst war. Dennoch bin ich mit dem Gerät zufrieden. Außerdem benötigt man einen Spannungswandler, damit das Gerät bei uns angeschlossen werden kann.
Ich habe den E-Spinner mittlerweile sowohl zum Spinnen von Lace-Garnen, als auch zum Zwirnen getestet. Herhalten musste dafür mein Rest an Ryeland-Wolle.
Zum Spinnen hatte ich das Gerät auf ca. 1/4 der maximalen Geschwindigkeit, was ungefähr 1750 Umdrehungen pro Minute entspricht. Mit etwas Übung würde ich da wahrscheinlich noch höhere Geschwindigkeiten schaffen. Schon allein hier fallen die hier erhältlichen E-Spinner raus/erreichen ihre Grenzen, was ich befürchtet hatte.
Ich will den E-Spinner aber hauptsächlich zum Zwirnen nutzen, weil ich das recht langweilig finde und es mir von daher nicht schnell genug gehen kann.
Hier habe ich es immerhin geschafft, den E-Spinner auf die Hälfte seiner Leistung zu treiben. Dafür wären mir Ahsford oder Hansen-Spinner also viiiiel zu lahm. Wer sich den Selbstbau zutraut könnte grade noch Glück haben, denn es gibt durchaus Motoren in diesen Umdrehungsbereichen, aber die Luft wird bei uns in Deutschland da scheinbar langsam dünn.
Das gute Stück ist natürlich nicht flüsterleise, wobei ich das Geräusch der Spule lauter fand, als das eigentliche Motorengeräusch. Warm geworden ist mir der Motor im Betrieb bisher nicht. Dafür belaste ich ihn wohl nicht genug. Da ich das Gerät auf der Couch stehen hatte, ist es mit Sicherheit auch noch mal lauter gewesen, als auf einem festen Untergrund, weil es fröhlich wackeln konnte.

Ich setze mir ein Hörbuch dabei auf, dann ist das Geräusch kein Problem. Den Fernseher muss man schon recht laut drehen für mein Empfinden.
Fürs Zwirnen muss man den Antriebsriemen in einer Acht um Spule und Motor legen. Da hab ich die Befürchtung, dass der Riemen sich schnell abnutzt, denn auf diese Weise hat er Berührungspunkte. Wie haltbar der Riemen auf diese Weise ist, werd ich erst mit der Zeit wissen. In der Spulenrille sieht man schon mal schwarzen Abrieb. Der Riemen selber sieht aber noch völlig normal aus.
Auf Ravelry gibt es auch eine Heavenly Handspinning-Gruppe. Da hatte ich zuerst bezüglich der Zufriedenheit mit dem E-Spinner geschaut. Natürlich scheren sich die Amis nicht um unsere hiesigen Prüfsiegel, deswegen kam das Thema überraschend für mich auf.
Ansonsten bin ich aber bisher zufrieden mit dem E-Spinner. Bei neugierigen Haustieren muss man aber acht geben. Bei mir wollten schon Hund und Katze mal im laufenden Betrieb schnüffeln, was ich bei den Geschwindigkeiten dann gar nicht mehr prickelnd fand. Kann mir vorstellen, dass da böse Verletzungen entstehen können. Auch der Schwanz von Hund und Katze mag mir in der Nähe des rotierenden Spinnflügels so gar nicht gefallen. Man hat das Gerät aber auch schnell abgeschaltet. Gott sei Dank. Wenn sich also Tier nähert, schaltet man das Teil lieber ab, bevor ein Unglück passiert.
Das wär's erst mal mit meinem Testbericht. Hab nix mehr zum Zwirnen, also wurde der E-Spinner erst mal im Wollzimmer verstaut.
