ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

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Basteline
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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Basteline » 27.01.2016, 18:39

Violaknits hat geschrieben:
arimasbi hat geschrieben:Hallo!

Leider ist es für mich keine wirkliche Alternative, da ich gern dicke Dochtgarne spinnen möchte, brauche ich unbedingt ein Rad mit Jumboflyer.
Vielleicht hab ich irgendwann Glück und mir läuft ja doch noch ein gebrauchter Kiwi ins Netz. :)
Ich habe seit kurzem ein Merino von Wollnoll, das läßt sich zusammenfalten und nimmt nicht viel Platz weg. Es läßt sich leicht treten und auf die Spule gehen locker 250 g. Das Einzugsloch ist sehr groß, also für Dochtgarne ideal.
Kann ich auch empfehlen.
Eine Spinnfreundin hat das Merino und ist voll zufrieden. Sie kann darauf sogar ganz dünn spinnen, dünner als sie es auf meiner Vicky S 95 gesponnen hatte. Und das will schon was heißen.
Spulen sind toll groß, da passt wirklich viel drauf.
Ein kleines nur .... gib es von mir persönlich: weil der Tritt aus der waagerechten nach unten geht, ist er für mich persönlich nicht das Optimale, aber bei meiner Freundin genau das richtige.
Vielleicht mal mit diesem Modell testen.
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Claudi » 27.01.2016, 19:43

Mal noch aus einer anderen Ecke... Ich kenne weder das Kiwi 2, noch das Sonata aus eigener gründlicher Erfahrung, aber ich habe bei mehreren spulengebremsten Rädern selber schon beim testen die Erfahrung gemacht, bzw. kenne ich Besitzerinnen solcher Räder, die das Problem auch haben: Die Spulenbremse ist unter Umständen zu schwach für dicke und fluffige Garne in Kombi mit einer großen Spule. Das wirkt sich dann darin aus, dass nicht mehr genug Zugkraft vorhanden ist, um schnell viel Garn mit wenig Drall aufzuwickeln.
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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Spingirl » 27.01.2016, 23:32

Seltsam, das Problem habe ich beim Sonata gar nicht! Die Bremse ist superfein justierbar und je nach Bedarf mal sanftt, mal energisch, ohne total ruppig zu werden. Auch dickeres Garn hat sie prima auf die Spule gezogen (allerdings keine Jumbo, sondern normale). Und gerade als Spinneuling war ich äußerst dankbar für die sanft einstellbare Bremse, da hätte ich mit allzu starkem Zug nie so schnell so schönes Garn produziert.

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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Claudi » 28.01.2016, 09:35

Spingirl hat geschrieben:Seltsam, das Problem habe ich beim Sonata gar nicht!
Mich haben zwei Sonata-Besitzerinnen mit diesem Problem angesprochen, weil sie gesehen hatten, dass ich im Fall der Fälle bei der Anna die Bremsschnur wechsle.
Die Bremse ist superfein justierbar und je nach Bedarf mal sanftt, mal energisch, ohne total ruppig zu werden. Auch dickeres Garn hat sie prima auf die Spule gezogen.
Das hängt vielleicht davon ab, was du unter "dickeres Garn" verstehst... bei mir ist das ganz konkret eine Lauflänge vergleichbar mit den Strickfilzgarnen mit etwa 50m auf 50g für Nadelstärke 8mm.
(allerdings keine Jumbo, sondern normale)
Auch daran könnte es liegen, denn die Große wiegt mehr und bringt mehr eigene Schwungkraft mit. Aber: Wie viel vom richtig dicken Garn geht auf die normale Spule?
Und gerade als Spinneuling war ich äußerst dankbar für die sanft einstellbare Bremse, da hätte ich mit allzu starkem Zug nie so schnell so schönes Garn produziert.
Das ist ja der Vorteil der Spulenbremse gegenüber der Flügelbremse... und funktioniert im dünnen bis mitteldicken Garnbereich hervorragend.
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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Arachnida » 28.01.2016, 10:05

Zum Kiwi kann ich jetzt nichts großartiges sagen, aber das Sonata ist das erste Rad was ich mir gekauft hatte. Damals wusste ich noch nicht welchen Suchtfaktor Spinnen hat, sonst wäre es vermutlich ein Lendrum geworden, wollte aber am Anfang nicht allzuviel Geld ausgeben. Das Kiwi hat mir optisch auch nicht so gefallen wie das Sonata, ich mag klassich aussehende Räder.

Zum Sonata: Ölen muss man regelmäßig, ist aber bei vielen Rädern so und jetzt nicht das große Drama. Meins läuft sehr gut, habe aber auch schon Sonatas erlebt, die bei schnellerem Spinnen anfangen zu vibrieren.
Einzug: lässt sich sehr fein regulieren – auch die Art der Bremsschnur wirkt sich aufs Einzugsverhalten aus, will man stärkeren Einzug, einfach eine dickere Bremsschnur nehmen. Da hilft nur experimentieren.

Artyarn: ich sag mal jein. Durch den Jumboflyer schon möglich, ist auch schön langsam zu treten, das Hauptproblem sind die Haken. Da bleibt halt ständig was hängen. Ich hab mal versucht Dochtgarn für einen Teppich zu spinnen, das war ein ziemlicher Krampf. Mittlerer Corespun hingegen geht sehr gut, bei Tailspungarn bleiben die Locken wieder gerne an den Haken hängen. Ich hab jetzt an der Anna noch kein Artyarn probiert, kommt aber demnächst.

Großer Vorteil vom Sonata: Spulen sind im günstigeren Bereich angesiedelt, es geht wirklich viel drauf. Nachteil (da kam ich erst durch diverse Spinntreffen drauf): für ein Reiserad ist es doch ziemlich sperrig und schwer.
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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Asherra » 28.01.2016, 10:12

Beim Sonata hat die Rille für den Bremsfaden einen sehr kleinen Durchmesser, bei beiden Spulentypen, sie ist glatt und lackiert... da kommt nicht extrem viel Reibung auf.
Beim Kiwi hatte ich das Problem nur mal, als ich aus Versehen diese Rille geölt hatte. Die Bremsschnur läuft bei Ashfordrädern über den größten Durchmesser der Spulen und die Rille ist recht rauh, selbst bei den lackierten Spulen. Ich hab mir den Bremsfaden schon durch Reibungshitze angeschmort, upsie :O . Die Bremse läßt sich schon gut anknallen. Das hat auch irgendwann seine Grenzen, klar. Je voller die Spule wird, desto geringer der Einzug. Das läßt sich nicht ewig ausgleichen weil sich das Rad sonst irgendwann auch nicht mehr ordentlich treten läßt.

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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von arimasbi » 29.01.2016, 18:28

Hallo!

Ganz ganz vielen lieben Dank für eure ausführlichen Antworten! Das man mit der dicke der Bremsschnur den Einzug beeinflussen kann, war mir neu, wieder was gelernt.

Vielleicht sollte ich wirklich das Sonata nochmal ausprobieren. Diese Entscheidung ist wirklich sehr schwer.
Liebe Grüße Tina

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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Asherra » 30.01.2016, 10:02

Wenn du Spinnräder Probe treten kannst, mach, die fühlen sich erstaunlich unterschiedlich an.
Dieses völlig subjektive "fühlt es sich schön an, das Gerät zu benutzen" hat auf meine Entscheidungen einen riesen Einfluß, grade bei Freizeitbeschäftigungen.
Das Sonata ist weicher, nachgiebiger, für mich zu leicht. Obwohl z.B. das Louet S95 vom Gewicht her sehr, sehr viel leichter ist als das Sonata, fühlt es sich für mich bodenständiger an. Ich mag das solidere Tretgefühl vom Kiwi sehr, es ist beruhigend. Das Little Gem war super hektisch und überempfindlich, die totale Prima Donna. Ein Einzeltritt Traditional ist mir zu träge, da werd ich dann irgendwann aggressiv weil ich ständig drängeln muß damit sie ordentlich läuft. Während Einzeltritt Elizabeth, vor allem die ganz Große, einfach laufen WILL, gleichzeitig ruhig, massiv, und schnell.

Objektiv kann ich auf jedem von den Rädern spinnen, so ziemlich die selben Garne. Erst bei Extremen wird's dann tatsächlich wichtig, daß wir sehr gut zusammen passen. Aber wer ist schon so bekloppt, freiwillig Nähfäden und 8fädige Sockengarne zu spinnen :totlach:

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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von zwmaus » 30.01.2016, 10:29

Asherra hat geschrieben:.... Ich hab mir den Bremsfaden schon durch Reibungshitze angeschmort, upsie :O .
:totlach: :totlach: :totlach: das glaub ich Dir sofort !
Ich hab Dich mal in Delbrück spinnen sehen (ist schon ne Weile her) und jeder, der Dich spinnnen sah blieb stehen in Erwartung, daß Dein Kiwi gleich abhebt :D .. bei Deinem Tempo. Kein Wunder das die Bremsschnur droht abzufackeln :lol:
lg
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Re: ashford Kiwi 2 oder Kromski Sonata

Beitrag von Asherra » 30.01.2016, 21:52

Das große Fest war echt klasse!
Ich bin inzwischen schon viel ruhiger geworden, frau wird alt oder so ;)

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