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Lacaune Milchschaf
Verfasst: 13.05.2010, 09:07
von Claudi
Hallohalli!
Ich hatte in meinen E-Mails eine nette Mail von einer Frau, die (bzw. deren Tochter) mich vor längerer Zeit anläßlich eines Spinnrades, das ich verkauft hatte, über Ebay kontaktiert hatte. Muttern selber ist aber ohne Compi, und wieder kam die Mail über die Tochter. Sie kann also nicht selbst lange googlen oder so, und hat mich daher direkt gefragt. Leider habe auch ich keine gute Antwort gefunden. In der Zwischenzeit hat sie ein Rad von Marianne gekauft. Man hat ihr Rohwolle vom Lacaune Milchschaf angeboten, sie weiß aber nicht, ob die für's spinnen geeignet ist.
Meine Frage an euch:
Ist hier jemand, der mir etwas über die Fasern vom Lacaune Milchschaf berichten kann?
Mir erschien sie (am Schaf in Lindlar) etwas arg kurz... doch angenehm weich, so Richtung Merino.
Ich habe zwar das Forum ganz durchgewühlt, bin aber irgendwie nur zu Kreuzungstieren mit OF oder anderen Rassen fündig geworden.
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 13.05.2010, 10:24
von Beyenburgerin
Hallo Claudi,
ich habe gerade Lacaunewolle gewaschen, kardiert und gefärbt. Ich habe ja noch so einiges von Astrids Schafen. Zora ist ein reines weißes Lacauneschaf. Von Merino ist die Wolle weit entfernt, aber weicher als die meisten OFM und lässt sich wesentlich besser kardieren als Merino. Die Länge meiner Fasern dürfte bei 7 cm liegen. Die Haare sind leicht gekräuselt. Versponnen habe ich die reine Lacaunewolle noch nicht, sie dürfte aber genauso leicht zu spinnen sein, wie sie sich zum Spinnen vorbereiten lässt. Die Vorbereitung hat richtig Spaß gemacht, weiße Wolken.
Milchschafe werden in manchen Betrieben zweimal im Jahr geschoren, deshalb sidn die Fasern vielleicht recht kurz. Auch meine stammen ja aus einer Schäferei, wo zweimal im Jahr geschoren wird/wurde.
Lacaune filzt übrigens meines Wissens gerne, also Vorsicht beim Waschen. Mischlingswolle mit OFM ist übrigens öfters weicher als beide Rassen einzeln, da hatte ich letzthin auch mal wieder etwas zwischen den Fingern.
Hier ein OFM/Laucaune-Mischling, Lothar:
Die Aussage über die Weichheit von Wolle direkt am Schaf ist etwas schwierig. Wenn später das Lanolin rausgewaschen ist, wirk so manche Wolle plötzlich weniger weich.
LG Brigitte
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 13.05.2010, 11:00
von Claudi
Hi Brigitte!
Ich hatte leider die Schur der Lacaune (allerdings auch nur Böcke) in Lindlar verpasst.
Und deren Fasern waren ganzganz unten drin in dem Bigpack, einem, den ich als "Hopfensack" kenne, mit kleiner Grundfläche und immenser Höhe.

Da kam ich echt nicht mehr heran für meine Proben. Ich habe dann auch nur mitgenommen, was von der Rasse her definierbar war, sobald ich oder die anwesenden Herren es nicht oder nicht mehr bestimmen konnten, habe ich es nicht eingetütet.
Die Lacaune waren im Freilichtmuseum vom
Schäferhof Marienheide. Das weiß ich, weil ich von denen Fetakäse gekauft habe.

Aber wir haben ja so viele Rohwollquellen, daß ich mir dreimal überlege, noch weitere "anzulanden".
Die Aussage über die Weichheit von Wolle direkt am Schaf ist etwas schwierig. Wenn später das Lanolin rausgewaschen ist, wirkt so manche Wolle plötzlich weniger weich.
Ja, das stimmt auch wieder. Ich werde am nächsten Sonntag mal bei Dir probefühlen, und dann eventuell unter Umständen ausgiebig darüber nachdenken, ob ich nicht mal beim Schäferhof anfrage, oder es lieber lasse. Marienheide ist ja auch nicht gerade nebenan.

Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 13.05.2010, 23:15
von Beyenburgerin
Hallo Claudi,
ich dachte mir schon, dass das die Schafe vom Seb aus dem Schafsforum sind. Könnte sein, dass Astrid ihre Lacaunes auch von dort hatte. Vielleicht verschickt er ja auch Wolle.
LG Brigitte
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 13:11
von Klara
Also die Lacaune-Schafe, die ich kenne, sehen fast "nackt" aus - ich würde der Wolle nicht nachlaufen. Allerdings, wenn mir die Wolle ins Haus flattert, wäre sie einen Versuch wert.
Grundsätzlich ist alles zum Spinnen geeignet, was zwei Enden hat und bei dem Durchmesser und Länge im richtigen Verhältnis stehen (wenn sie lange genug wären, und der Spinner stark genug, könnte man Telegrafenmasten verspinnen). Also ausprobieren!
Ciao, Klara
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 16:38
von Claudi
Hi!
Also die Lacaune-Schafe, die ich kenne, sehen fast "nackt" aus
Ja, das war auch der Eindruck, den im Freilichtmuseum erstmal (latürnich auf Distanz ohne Brille) hatte. Erst, als ich näher herankam, sah man, daß da doch Wolle vorhanden ist, die aber sehr kurz ausschaute. Dafür schien sie mir aber mit wenig Pflanzenkram daherzukommen.
Wenn der Herr Schäfer unserer Brigitte bekannt ist, weiß sie sicher, ob er ein oder zweimal im Jahr scheren läßt... *unschuldigflöt* Sonst muß ich mal nachfragen.
Allerdings, wenn mir die Wolle ins Haus flattert, wäre sie einen Versuch wert.
Da liegt im wesentlichen mein Problemchen. Wenn ich nicht aufpasse, flattert mir da zuviel für meine kleine Wohnung und die begrenzten Waschmöglichkeiten zu.

Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 18:09
von Klara
Hier werden Lacaune nur ein Mal im Jahr geschoren - und ich wüsste beim besten Willen nicht, weshalb man die zwei Mal scheren sollte (kostet doch nur Geld). Wie gesagt, ist ja sowieso kaum Wolle dran (sagt auch mein Scherer, der der Schafzüchtergewerkschaft vorwirft, v. a. die Lacaune-Züchter zu vertreten - ich sag' nur Roquefort - und sich deshalb nicht um Wollvermarktung zu scheren). Wenig Pflanzenkram will ich gerne glauben - wo sollte der sich denn festsetzen?
Die Lacaune-Wolle, um die's hier geht, ist nach deinem Eingangspost doch sowieso nicht für dich, oder? Also gib' der Dame einfach weiter, was hier gesagt wurde, und bitte sie um einen Bericht - dann weisst du's ohne das Waschbecken zu blockieren
Ciao, Klara
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 18:29
von Beyenburgerin
Claudi, perönlich kenne ich Seb nicht. Wenn ich hier mal unbedingt Schafsmilch haben wollte, könnte ich mir aber durchaus einen Ausflug nach Marienheide vorstellen.
LG Brigitte
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 18:51
von Claudi
Hai Ihrs!
@Klara:
Also gib' der Dame einfach weiter, was hier gesagt wurde,
Ich habe ihr schon Bericht erstattet. *ggg* Aber gleichzeitig habe ich auch geraten, es erst einmal mit einer kleinen Probe zu versuchen, da ich so aus der Ferne ja weder die ihr angebotene Faser, noch ihre Spinnfähigkeiten einschätzen kann. Man kann ja, wie WIR wissen, nicht sagen, ob jemand mit einer bestimmten Faser, oder einem Spinnradmodell zurechtkommt...
Ich habe ihr dann noch einige Links der hier oft erwähnten Onlineshops mit Spinnfasern zukommen lassen.
Zwecks Berichterstattung werde ich nachher mal eine Mail losschicken, gute Idee!
Ich bin ja selber noch dabei, mich wolltechnisch durchzuarbeiten.

...und folgedessen bin ich natürlich auch neugierig geworden, obwohl mich am Sonntag diese Wolle eigentlich auch nicht so interessierte.

Aber an genau diesem Punkt bin ich schon fast wieder angelangt, es eher sein zu lassen. Und trotzdem piekt es noch irgendwo so'n bisschen, die Faser wenigstens einmal zu testen.
@Brigitte:
Wenn ich hier mal unbedingt Schafsmilch haben wollte,
Aber die muß man laut Homepage vorbestellen. Ich habe von ihm ja den Feta hier, außer dem dänischen ist das der einzige aus Schafmilch, der mild genug für mich ist. Weder zu sauer (Türkischer), noch zu salzig (Griechischer)... ausgenommen noch der Selbstgemachte meiner "Fastschwiegereltern" in Griechenland. Aber die Oma meines Sohnes hat ja keine Schafe mehr.
Meine Überlegungen gingen auch dahin, einen Ausflug mit Kind zum Schäferhof zu machen, Leckerchen einzukaufen, und dabei "zufällig" etwas von der Wolle mitbringen.
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 19:07
von Beyenburgerin
Prima Ausflug

Und dann noch einen schlenker über Kierspe machen und Black Welsh Mountain x Rhönschaf mitbringen

man könnte da noch ein paar mehr Schäfer auf der Strecke raussuchen
LG Brigitte
Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 14.05.2010, 19:13
von Claudi
man könnte da noch ein paar mehr Schäfer auf der Strecke raussuchen
Dann müssen wir aber ein großes Auto nehmen, mit meinem Corsa und dem Kind passen nicht so viele Säcke...

Ach ja, und ich sollte vielleicht schonmal Ausschau nach einer Garage oder so halten.

Re: Lacaune Milchschaf
Verfasst: 16.05.2010, 11:57
von marie-claire
Die Rasse Lacaune gibt den Roquefortkäse wie Klara schrieb. Von denen gab es im Larzac auf einem Hof wo ich Praktikum machte (Südfrankreich). Es war aber zu lange her dass ich mich erinnere wie die Wolle war. Weiss nur noch dass sie nicht lang war.
Dort ist aber das Klima karg und sie weiden nicht auf Wiesen sondern auf den kargen Ebenen wo es duftende Kräuter, Thymian und Dornhecken gibt. Ich nehme an dass die, die in Deutschland weiden eine ganz andere Wolle entwickeln.