Beitrag
von Greifenritter » 14.03.2007, 12:08
Die Beschreibung der Wolle trifft wirklich voll auff das rauhwollige Pommersche Landschaf zu. Könnte durchaus sein, daß es so eines ist oder, da es ja scheinbar eine türkische Rasse ist, zumindest diesem recht ähnlich.
Türkische Wolle konnte ich leider noch nicht ausprobieren kann drüber also nichts sagen, aber es stimmt, was Sonatina schreibt: Jede Rasse hat andere Wolle und sogar Schafe der selben Rasse, die in verschiedenen Gebieten leben oder unterschiedlich gehalten werden können starke Abweichungen in der Wollqualität aufweisen.
Noch fehlen mir viele Rassen, aber immerhin ergeben sich schon "Grundregeln"
- Je gleichmäpiger die Haare sind (selbe länge, selbe Feinheit), desto leichter kann man draus einen glatten, gleichmäßigen faden spinnen
- Je länger die Haare sind, desto schwerer kann das Ausziehen sein, desto einfacher wird aber das herstellen eines haltbaren fadens, da auf einer faserlänge mehr Fasern ineinandergreifen und den faden stabilisieren können.
- je krauser die Wolle desto weniger neigen die fasern dazu auseinander zu rutschen, der faden wird stabiler aber die fasern sind auch schwerer auszuziehen
- Je mehr Haarenden herausstehen desto kratziger wird die Wolle, es sei denn die Haare sind extrem fein. Unterschiedliche Haarbeschaffenheiten begünstigen das Herausstehen von Haarenden.
-weiche, feine Fasern neigen öfter zur Knötchenbildung.
Zu den Begriffen:
Das Vlies ist einfach das Fell vom geschorenen Tier, das man abscheren kann. Das ist dann praktisch ein Stück, da ist es egal ob glatt oder lockig. ich denke Du meinst das Deine Wolle single coated ist (also keine unterschiedlichen Grannenhaare und Unterwollhaare sondern lauter gleichartige Haare hat), im deutschen kenne ich den begriff leider nicht. Solche Wollen sind eigentlich besser zu verspinnen als doublecoated mit unterschiedlichen Haartypen.
Deine Beschreibung, daß sich weichere Haare verknoten würde aber eher dafür sprechen, daß Deine Wolle Doublecoated ist.
Der Aufbereitungsstand der Wolle beinflusst die Verspinnbarkeit auch. Es ist meist schwerer aus der Locke zu spinnen als aus zum Vlies kardierter Wolle (nicht mit dem Rohvlies verwechseln), den zusätzlich noch gestreckten und gleichgerichteten Kardenband oder dem sehr gut ausgerichteten Kammzug. Manche Wollen kann man gut aus der Locke verspinnen (z.B. Gotlandschaf), andere kann man so kaum verarbeiten und je schlechter die Qualität ist (Verunreinigungen, verfilzte Stellen, ...) desto wichtiger ist das Aufbereiten der Wolle vor dem Verspinnen.
Was für ein Vlies hattest Du den vorher?
Es gibt extrem feine, weiche Sorten wie z.B. merino, da wirken einfachere wie das Pommerscha Landschaf schnell hart und drahtig dagegen.
Ich glaube ich habe noch etwas pommersches Landschaf da (muß mal auf Suche gehen), wenn Du willst kann ich Dir ja eine Probe schicken zum Vergleich.
CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.