Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Tamy
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Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Tamy » 17.09.2009, 12:37

Hallo Ihr Lieben,

ich hab gerade mal ein bischen gestöbert im Netz wegen Nachschub zum spinnen und hab dann bei "dieWollfabrik" Maulbeerseide entdeckt in einem absolut genialem Lila*seufz* ...
Aber die ist halt nicht so ganz billig, daher wollte ich erst mal fragen ob Maulbeerseide einfach zu spinnen ist oder ob man da lieber ein bischen mehr Erfahrung haben sollte?
Zuletzt geändert von Tamy am 17.09.2009, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maulbeerseide???

Beitrag von shorty » 17.09.2009, 12:40

Schau mal hier unter Faserlexikon:
Maulbeerseide Schappe

ich denke Danny hat da schon was dazu geschrieben

Wie gut Du selber damit zurechtkommst, kann man nicht unbedingt vorher sagen.
Kannst ja evlt die Menge bestellen, die du gedacht hast, probieren obs funzt, wenn nicht einfach mit Schafwolle noch etwas weiter üben.
Von Seide braucht man nicht so viel, da sie sich unglaublich dünn ausspinnen läßt.
Liebe Grüße
karin
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Re: Maulbeerseide???

Beitrag von Tamy » 17.09.2009, 12:44

das hab ich vorhin nicht gefunden *schäm* mit Brille wär dat nicht passiert ...

.... aber dieses Lila ..... *schwärm*
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Re: Maulbeerseide???

Beitrag von Greifenritter » 17.09.2009, 13:45

Nicht so schlimm :)

Shortys Tipp ist auf jeden Fall super!
Ich würde Dir auch raten entweder eine kleine Menge zu bestellen und ausprobieren ob Du damit klar kommst oder gleich die Menge die Du willst und sie evtl. aufheben bis Du so weit bist, wenn Du noch nicht klar kommst.

CU
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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von shelly_1 » 18.09.2009, 00:46

Boah, ist die aber schön. Aber so lange ich noch so seltsame Regenwürmer produziere statt gleichmäßiges Garn lasse ich von sowas wohl noch die Finger. Falls du dich rantraust dann berichte mal - die Farbe ist echt der Hammer.
viele Grüße,
ciao Ric

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von prelu » 18.09.2009, 01:27

hallo Tamy, ich spinne ja auch noch nicht so lange, kann dir also nur was empfehlen, was bei mir schon so über's Rädchen lief....

sehr gut bin ich mit Corridale, Blueface Leicester und Alpaka klar gekommen. Tussahseide lief ebenfalls super. Alles im Kammzug. Habe ne Seide/sehr feine Merino-Mischung im Vlies probiert und das viel zu dünn ausgesponnen, sodass es beim Zwirnen dauernd gerissen ist. Das liegt jetzt noch bissl in der Warteschleife. Lag aber auch an viel zu wenig Drall, wie ich inzwischen bemerkt habe.

Die Maulbeerseide, die du bei der "Wollfabrik" gefunden hast... wow... die ist einfach nur schön. Mach's, wie Karin und Danny es vorgeschlagen haben... Kaufen und wenn's net funzt, liegen lassen ;)
LG prelu

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Aodhan » 18.09.2009, 02:00

Aaaalso - ich spinne jetzt schon ein - naja, "Weilchen" - aber (mal abgesehen davon dass ich Leinen nicht mag und Baumwolle überhaupt nicht hin kriege) Seide ist meine persönliche Hass-Faser. Das muss bei dir ja nicht so sein. Aber Seide ist extrem langfaserig und tendiert dazu, seltsame Sachen in der Faden haltenden Hand zu veranstalten, wenn man nicht höllisch aufpaßt. Mag sein, dass sie sich hauchdünn ausspinnen läßt - von mir aber nicht. Bei mir tendiert der Faservorrat dazu, sich zu einem wirren Vogelnest zusammenzutoupieren, und nach sehr kurzer Weile bin ich soweit, das Ganze an die Wand zu prellen. Ich würde auch sagen: Bestell dir eine kleine Menge von deiner Wunschfaser und probier, ob du zurecht kommst. Ich drück dir die Daumen.
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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von prelu » 18.09.2009, 02:50

liebste Steffi, zeigst du beim nächsten Treffen mal so'n Vogelnest :totlach:
Sorry, aber das mußte jetzt sein :O

@ Baumwolle und Leinen: habe mir davon ja was zur Probe bestellt und werde am WE mal schauen, ob ich das Zeugs versponnen bekomme. Paar Tipps habe ich mir am Dienstag von der Betreiberin dieses Ladens

http://www.wollewerkstatt.de/

geholt. Frau Lindenthal-Harnisch hat uns auch noch Hanffaser zur Probe mit gegeben. Bin schon ganz gespannt, was für Ergebnisse das alles zeitigt.

Übrigens, in dem Laden wird nur mit Naturfarben gefäbt.
LG prelu

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Sabine » 18.09.2009, 05:49

Aloha Steffi,

was hast Du denn gegen die Vogelnester?

Wenn Du den Kammzug in schmale Streifen teilst und die sich dann zum Vogelnest toupiert, ist das gar nicht schlimm. Zumindest bei mir ließ sich das trotzdem super spinnen.

Allerdings sollte man den Kammzug, auch wenn er nicht sooo breit ist, wirklich teilen.

Seide ist bisher die einzige Faser bei der ich sowohl Stücke abreiße als auch diese nochmal der Länge nach abteile und zwar mehrfach. Und nicht wie sonst einfach losspinne.
Alles liebe

Sabine

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von shorty » 18.09.2009, 07:32

Ich denke, mit welcher Faser Anfänger zurecht kommen ist ganz individuell.
Ich konnte z.B. am Anfang überhaupt nicht aus der Flocke spinnen.

Jetzt mit mehr Übung spinne ich fast nur Vlies, weil es sich für mich am relaxten spinnen lässt.
Kammzug ist auch ok, finde ich aber zu eintönig, ( ist ne rein persönliche Sache)Zumal gerade Merino Kammzug bei mir leider die Eigenschaft hat, immer zu "spiderweb" also ultradünn zu werden, was ich auch nicht immer witzig finde.

Es kommt also nicht nur auf die Faserart , sondern auch auf die Aufbereitung an, auch wenn es Maulbeerseide meines Wissens jetzt nur im Kammzug gibt.
War eher so nebenbei.

Fasermischungen wie Seide und Merino vertragen gerade sehr dünn viel Drall, ich denke Prelu, wenn Dir das beim Zwirnen gerissen ist, war der Drall zuwenig.
Gerade diese Mischung lässt sich wahnsinnig dünn ausspinnen.Zu dünn geht da fast nicht :-)))
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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Greifenritter » 18.09.2009, 08:45

... und nicht zuletzt auf das Spinnrad an dem Du arbeitest.

Auf flügelgebremsten Rädern ist das Spinnen von seide relativ schwierig.

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Miriam » 18.09.2009, 09:13

Einfach ausprobieren, wie schon viele hier geraten haben, ist sicher das Beste :)
Ich habe Maulbeerseide ausprobiert, als ich schon ein bißchen Erfahrung mit Wolle hatte (aber auch nicht sooo viel), und ich fand, dass man sich von Wolle zu einer pflanzlichen Faser sowieso umgewöhnen muss. Die Woll-Erfahrung lässt sich also nicht 1:1 auf Seide übertragen.
Ich spinne manchmal ganz gern Maulbeerseide, obwohl ich dabei keinen durchwegs gleichmäßigen Faden hinbekomme.

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Greifenritter » 18.09.2009, 11:17

Wobei Seide ja nicht pflanzlich ist *duckundwegrenn* ;)

Ne, aber das stimmt schon, weiß ja wie es gemeint war: Jede Faserart ist anders und ob ich von Wolle auf Seide oder auf Pflanzenfasern umstelle, man muß sich da immer erst etwas reinfinden, auch als geübter Spinner.

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Miriam » 18.09.2009, 11:37

Äh, stimmt, ja *rotwerd* :O
Ich denke oft nur in der Kategorie "Wolle" bzw. "Nicht-Wolle" ;)

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Re: Ist Maulbeerseide anfängertauglich?

Beitrag von Klara » 19.09.2009, 20:05

Laut Mabel Ross ist das "toupierte Vogelnest" die Folge davon, dass die Hände zu nahe beisammen sind - beim kurzen Auszug sollten die haltende Hand und die den Drall abklemmende Hand eine Faserlänge auseinander sein. Was bei Seide auf 20 - 30 cm rauslaufen kann... Ich spinn' Seide daher strähnchenweise über den Finger geklemmt ("spinning from the fold" - gibt's bestimmt schon Beiträge hier).

Das gute an Seide ist, dass sie so glatt ist, dass sich auch die Nester wieder auseinanderziehen lassen. Meine Lieblingsfaser ist sie zwar nicht (zum spinnen), aber das fertige Garn ist die Mühe wert, finde ich.

Ciao, Klara

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