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Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 10.11.2008, 23:25
von Beyenburgerin
Hallo allerseits,
geht es eigentlich nur mir so, dass meine Bronchien empfindlich auf Grannenhaare reagieren? Oder kennt ihr das auch?
Ich bin Asthmatikerin, reagiere aber eigentlich nur auf Zigarettenrauch, sehr feinen Staub und extremes Parfüm. Mit anderen Worten: ich führe eigentlich ein normales und wolliges Leben mit wenig Einschränkungen und ohne Allergien. Ich beobachte aber in letzter Zeit, dass sich bei Grannenhaaren - diesen borstigen Deckhaaren bei z.B. Heidschnucken, Skudden, Jakobsschafen - meine Bronchien melden und drohen.
Ein Kollege hatte mit von einem Nachbarn (ziemlich verdreckte)Skuddenwolle mitgebracht, beim Umpacken in mein Auto - unverpackte Vliese - wurde es ganz extrem und ich konnte nur mit Not einen Asthmaanfall abwenden.
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 10.11.2008, 23:34
von Samaha
Hallo,
war das bei diesen Vliesen das erste Mal?
Beim Stichwort verdreckt fallen mir noch andere Auslöser ein, wie Ammoniak vom Urin aus der Schamregion, Feinstaub, Schimmelpilze durch Heureste.
Gruss
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 11.11.2008, 02:32
von Greifenritter
Ich hatte damit bisher keine Probleme.
CU
Danny
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 11.11.2008, 10:59
von shorty
Ich würde da auch eher auf Verschmutzung tippen.
Evtl auch durch Parasitenmittel , Chemie, Urin oder so.
Ich hatte das jedenfalls noch nie.
Liebe Grüße
karin
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 11.11.2008, 14:57
von Beyenburgerin
ein ehemaliger User schrieb:
Auch ich leide heftig unter Asthmaattacken bei Grannenhaar, besonders wenn es sehr kurz ist und staubig oder stark riecht, daher meide ich auch kurzhaarhunde und autos, in denen sie gefahren wurden, Wolle am liebsten nur die unserer Deichschafe, bei flachs hecheln achte ich darauf, draußen im wind zu sitzen oder Atemschutz zu tragen., der langflachs macht dann keine Probleme, aber die kurzgeschnittenen Kardenbänder meide ich. Wenn dann gewaschener Flachs verwebt wird, keine Probleme mehr .
Ebenso manche synthet. neuen Fasern, die sind zum Teil so dünn und fein, das ist nicht gut für meine Bronchien.
irgendwie beruhigt es zu lesen, dass nicht nur ich auf Grannenhaare reagiere.
Ich nehme täglich 2 x 2 Hübe Symbicort, ein Pulverinhaler, sowie bei Bedarf (selten). Ich habe mein Asthma deshalb überwiegend im griff und selten verengte Bronchien.
Katzen haben wir 4, Hundehaare stellen für mich kein Problem dar. Aber das mit dem Grannenhaaren bei Wolle ist mir in diesem Jahr schon aufgefallen. Es fing mit den Skuddenvliesen an, die waren sehr dreckig, überwiegend aber Staub. Und ich habe schon soooo viel Wolle selber gewaschen, der Dreck ist es also nicht. Bei maschinell vorbereiteter Wolle, Heidschucken-Kardenband von Huppertz und Jakobsschaf-Kardenband von Alysse ist mir jetzt erneut aufgefallen, dass die Bronchien enger werden.
Flachs verspinne ich als Kardenband, das ist kein Problem.
Synthetische Fasern stellen bisher kein Problem dar, auch Seide nicht. Alpaka ist da eher problematisch. Ich habe noch feine Alpakawolle hier, die ich aber nur sehr selten verspinne, und es wird nichts mehr dazu kommen. Ein bisschen habe ich auch schon weiterverkauft, schnüff, dabei finde ich die sooo toll, aber es hilft nichts.
Um Wollen mit Grannenhaaren werde ich wohl in Zukunft auch einen Bogen machen müssen, dabei ist die Jakobsschafwolle von Alysse superschön

und ich hätte Jakobsschafe nicht so direkt in die Kategorie Grannenhaare eingeteilt.
Wichtig ist ja, dass man sich Reizstoffe auf Distanz hält, damit man nicht plötzlich auf alle Fasern reagiert. Das wäre dann ja wohl der absolute Horror schlechthin, wenn ich von Wolligem die Finger lassen müsste!!!!
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 11.11.2008, 21:31
von SchwarzesSchaf
Ich vermute, dass es nicht an den Haaren selbst liegt, sondern an dem, was sie mit sich führen. Vielleicht sind die Grannenhaare besetzt mit besonders vielen Milben oder auf Tieren mit Grannenhaaren wohnt eine Milbenart auf die du besonders heftig reagierst. Genauso ist es nämlich auch bei Hunden und ihren Haaren. Rassen ohne Fellwechsel zum Beispiel sind von anderen Hautmilden besiedelt auf die wir Menschen in der Regel nicht so heftig allergisch reagieren. Ich kann z.B. auch nicht so gut Hunde mit Fellwechsel vertragen und reagiere dann auch darauf, während unser Lhasa Apso (ohne Fellwechsel) ganz unproblematisch für mich ist.
Eigentlich kann man seine Allergien auch schlecht vergleichen, denn jeder reagiert vollkommen anders. Meine Mutter reagiert ganz heftig auf Katzenhaare, ich habe damit überhaupt keine Probleme.
Ganz wichtig ist mit Sicherheit eine gute Wäsche der Wolle, aber 100%ige Milbenfreiheit erreicht man ja auch damit nicht. So bleibt dir wohl weiterhin nur das vorsichtige Austesten und dann das konsequente Meiden aller Problemfasern, damit sich die Unverträglichkeit nicht doch noch ausweitet.
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 12.11.2008, 19:12
von Beyenburgerin
hallo ,alle tests bei mir ergaben ,keine allergien!
also nix wegen milbenstauboder hundehaare,die unsauber ja sind, allergisch, mein immunsystem ist nie beteiligt!! ... es sind ganz bestimmt die kurzen glatten fasern..
ich möchte wie du ,doch immer noch was können, nicht völlig ausgeschlossen sein.
Au weia, das klingt ja ganz schön heftig.
Das mit dem "Bogen um was machen" kenne ich. Ich war so viele Jahre in keinem Restaurant, dass ich jetzt nicht mal mehr wüsste, welches lohnenswert ist. Im Sommer gehen wir immerhin einmal essen, immer in dieselbe tolle Pizzeria, denn in Schweden gibt es schon seit Ewigkeiten Rauchverbote in Restaurants.
Hast du mal nebenher chinesische Medizin versucht, 3 Ingwer und 3 Walnüsse abends kauen? Das hat bei mir viel gebracht.
@SchwarzesSchaf: Zwei der Wollen waren "industriegewaschen und kardiert", deshalb hat es mich schon irritiert, darauf eien Reaktion zu haben. Dennoch muss ja irgendwas mit den Grannenhaaren sein, sonst gäbe es keine Reaktion.
Re: Empfindlich bei Grannenhaaren?
Verfasst: 14.11.2008, 21:35
von SchwarzesSchaf
hallo bei industriegewaschen klingeln bei mir alrmglocken..war da vielleicht wegen langen Transport und Lagerung anti-mottenmittel im Spiel oder irgendein Waschmittel, das ausdunstet, das ist bei mir auch Auslöser! also wasch bloß mit waschmittel von purenature, olivenölseife oder waschnüssen, alles andere muss ich meiden..
Huhu,
Zu den Allergietests kann ich eine Menge sagen. Sie sind sehr, sehr ungenau und sie können nur eine bestimmte Art von Allergenen repräsentieren. Also wenn du z.B. auf Apfel gestest wirst, dann ist es eine Apfelsorte, wenn du Glück hast eine Mischung aus 3 Apfelsorten, die dann ausgetestet wird. Vielleicht kannst du 8 andere Sorten vertragen, nur eine nicht - oder umgekehrt. Man muss also schon eine starke allergische Reaktion auf eine ganze Gruppe von Pflanzen oder Tieren haben, damit die Allergie sicher ausgetestet werden kann. Mein Arzt hat mir eine Menge dazu erzählt.
Witzige Bestätigung dieser Erläuterungen hat meine Mutter am eigenen Leibe erfahren: Sie wurde auf Federn getestet und hat keine Reaktion gehabt, obwohl sie nun wirklich das Federbett absolut nicht vertragen konnte. Auf Nachfragen gestand ihr dann die Sprechstunde des Allergologen, dass man dies mit Wellensittich ausgetestet hätte in Ermangelung anderer Federtestpräparate. Natürlich sind das auch Federn, aber Entendaunen halten andere Allergene parat als Wellensittiche und so hatte sie keine Reaktion. Soviel zur Genauigkeit der Tests. Ein weiteres Problem kann sein, dass man z.B. auf chemische Stoffe reagiert, die Haare und/oder Pollen auf ihrer Oberfläche tragen. Ich reagiere teilweise auch gar nicht oder sehr milde auf Allergietests, aber keinesfalls so stark wie im richtigen Leben. Einmal bin ich mit 5 Bienenstichen am Kopf ins Krankenhaus gekommen, weil so heftige Schwellungen hatte und mein Mann richtig Angst um mich hatte. Dort hat sich dann der Notarzt richtig viel Mühe gemacht, mehr als jeder Allergologe zuvor. Heraus kam, dass ich eben nicht auf das Bienengift reagiert habe, sondern auf die Spritzmittel, die die Biene beim Nektarsammeln aufgenommen hat. Und so geht es mir auch bei diversen Pollenarten. Ich reagiere nicht auf die Pollen selbst, sondern auf die Pestizide die auf den Pollen sitzen Das hat sich dann später auch beim Allergologen bestätigt. Lustigerweise interessiert sich so wirklich kein Arzt dafür, Ich habe nur Achselzucken erlebt. Mit diesem Problem steht man ziemlich allein da ... und bekommt zum chemisch verursachten Problem dann allenfalls eine Chemiebombe zum "Wegdoktorn" der Symptome.
Mir geht´s so wie dir, ich versuche so viel Naturprodukte wie möglich zu verwenden, das hilft.
Brigitte, die Zahl solcher Allergiker hat so weit zugenommen, dass man sich beim Allergologen wenigstens bewußt ist, dass diese Menschen immer mehr werden und man sie nicht links liegen lassen kann. Früher galt man halbwegs als Simulant, wenn man mit seinen dicken und rot entzündeten Augen beim Arzt saß und der Allergietest negativ war. Vielleicht geht deine Allergie auch in diese Richtung? Gerade wenn ich "industriell" gewaschen lese?
Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass es nicht schlimmer wird.