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Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 03.10.2008, 22:41
von Klara
Im Sinne von "nachhaltiger Gewinnerzielungsabsicht, oder wie das beim Finanzamt so schön heisst - ob dann auch wirklich ein Gewinn rauskommt, ist ja immer eine andere Frage :wink:

Ich bin gerade im Verein Renn'Arts als Mitglied akzeptiert worden und freu' mich unheimlich! Auch wenn sich rausgestellt hat, dass ich mir den Weihnachtsmarkt dieses Jahr noch nicht leisten kann. Aber vielleicht nächstes...

Wenn's hier noch andere Profis gibt - was und wo verkauft ihr?

Ciao, Klara

PS: Ich denk' weniger an Spinnbedarfshändler(innen), sondern an Textilhandwerker oder -künstler - Leute die selbergesponnene Pullover oder was auch immer anbieten.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 01:37
von Angoraziege
Hallo KLara!

Ab und zu mache ich auch noch einen Marktstand.
Ich biete hauptsächlich Felle von unseren Tieren an.
Auch Handgesponnene Wolle.
Bis vor ein paar Jahren bin ich regelmäßig auf einen Bauernmarkt im Nachbarort gegangen, da hab ich selbstgemachte Marmelade, Brot und Schafswurst verkauft.
Weinachten gehen auch selbstgebackene Plätzchen gut.
Das alles aber nur Spaßeshalber, da ich von den Einkünften nicht leben könnte.
Da ich oft kaum oder auch nichts verkauft habe, habe ich den Bauernmarkt aufgegeben und mache nur noch wenige Märkte.

Liebe Grüße
Damaris

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 12:39
von Petzi
Seit Mitte diesen Jahres habe ich auch einen REisegewerbeschein und darf somit auf Märkten meine Handarbeiten anbieten.

Ich gehe regelmäßig auf den Bauernmarkt bei unserer Kurklinik. Dort sitze ich mit meinem Spinnrad und verkaufe Schäfchen aus selbstgesponnener Wolle. Auch biete ich Socken und Kleine Mitbringsel (allerdings aus Kaufwolle) an.

Für mich geht es dabei weniger um den Verkauf, sondern um die netten Unterhaltungen, die ich immer wieder führen darf und hoffe, somit einige Leute wieder zum Handarbeiten (vielleicht sogar zum Spinnen) bringen zu können.

Das ich dabei ein paar Euro dazuverdiene ist ein netter Nebeneffekt, aber sicherlich nicht gewinnbringend. Den Reisegewerbeschein habe ich nur, damit mir keine Neider etwas nachsagen können.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 13:25
von Kimara
Huhu Klara,

da ich keine Profispinnerin bin (ich glaub ich habs noch nciht mal vor zu werden *kichert schelmisch*), aber Filzhandwerkerin- verdiene ich mir damit einen kleinen Teil meiner Brötchen.

Zum einen durch Filzkurse für Kinder und Erwachsene
zum anderen
durch den Verkauf von z.B. Filztaschen, Handytaschen und Sternenlichtern.

Angemeldet beim Finanzamt natürlich Bild

Liebe Grüße
Claudia :))


PS: Zitat: Ich bin gerade im Verein Renn'Arts als Mitglied akzeptiert worden

Was ist das denn??? :eek:

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 16:15
von Klara
Renn'Arts ist ein Verein von Künstlern und Kunsthandwerkern in Rennes (Bretagne). Jeden Samstag machen sie einen Kunst(handwerk)markt auf dem Place St. Anne, und im Dezember einen im Zelt auf dem Place Hoche. Nur dass der 230 Euro Anmeldegebühr und 275 Euro pro laufendem Meter Standfläche kostet :-(

Eigentlich wollte ich ja mitmachen (deshalb habe ich mich um Aufnahme bemüht) aber bei den Kosten kann ich's mir nicht leisten - ausserdem habe ich für drei Wochen tägliches Verkaufen nicht genug Ware - und für drei Wochen tägliches Nichts-Verkaufen das Fell nicht dick genug.

Kann man in Deutschland als freiberufliche Künstlerin die Unkosten noch von der (im Hauptberuf gezahlten) Einkommenssteuer abziehen? So hatte ich ein Paar Jahre lang meine Pferdefotos finanziert...

Und wie berechnet ihr eure Preise? Ja, ich hab' mir auch überlegt, ob man das öffentlich diskutieren soll, aber schliesslich sollten die Preise für jedermann zugänglich in meinem Webshop stehen (der nur immer noch nicht steht - aber immerhin habe ich schon angefangen, die Versandkostentabelle zu erstellen).

Ein Paar Handwärmer (kein Daumen oder Fingeransatz) kostet bei mir um die 18 Euro und der Wollpreis berechnet sich aus 2 Cents pro gesponnenem Meter, 1 Cent pro gezwirntem Meter plus der Materialpreis (z. B. 8 Euro für 100 g Angora oder 4 Euro für 100 g gefärbte, kardierte Schafwolle). Schals liegen zwischen 60 und 100 Euro (je nach Arbeit und Material), Schultertücher sind teurer. Und Sachen, die passen müssen (Tops, Pullis) stricke ich nur für mich selber, weil ich mir sage, wenn's auch noch die richtige Grösse sein muss, finde ich gar keine Kunden mehr.

Der Verkauf läuft schleppend, aber ich glaube, den Preis für ein paar meiner Spinnräder habe ich schon wieder herinnen...

Erzählt doch mal näheres, wenn ihr wollt! Ciao, Klara

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 18:00
von Greifenritter
phu, das ist mehr als deftig. Bei den preisen kann man wirklich nix mehr verdienen.

Was das Spinnen und Stricken angeht mache ich nichts gewerblich, denn ich bin der Meinung das lohnt sich nicht. Der Stundenlohn wäre so extrem gering, da tut es mir leid um die Sachen, die verschenke ich lieber an Freunde und verwandte oder benutze sie selbst.

Gewandungen nähe ich gegen bezahlung und auch Maschinenstickarbeiten habe ich schon als Auftragsarbeiten gemacht.

Ehrlich gesagt würde ich nichts zum Verkauf anbieten bei dem mir nicht ein echter Stundenlohn von min 10,00 € bleibt. Viele vergessen bei der kalkulation nebenkosten wie z.B. die Portokosten oder Spritkosten zur Beschaffung der materialien oder Wasser und Waschmittel zum Waschen der Wolle.
ich persönlich bin total dagegen handgearbeitete Sachen unter Preis zu verkaufen (viele verlangen ja wirklich fast nur die materialkosten), da die leute mit ihrer "Geiz ist geil-Mentalität" dann auch total den Sinn dafür verlieren was da dahinter steht. Ein paar handgestrickte Socken um 10,00 € habe ich durchaus schon gesehen. Wenn man die Wolle und die sonstigen Kosten abzieht bleibt da fast nix. Wie schnell strickt die Frau dann? Oder ist ihre Arbeit nichts wert? Begründung meist: "Ich machs ja gerne, da belibt fast nix hängen, aber so finanziere ich zumindest das Material für das nächste Paar". Leider erzeugt das bei den Käufern den Eindruck alles was teurer ist sei Wucher, das finde ich nicht o.k.

Ist natürlich wieder Einstellungssache.


CU
Danny

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 20:12
von Klara
Ich gestehe, ich komm' auch nicht auf den gesetzlichen Mindestlohn... Andererseits lerne ich ja auch noch (sprich, die echten Kunstwerke kommen erst noch - und Lehrlinge verdienen ja nie besonders viel) und da ich auch eher geizig bin, finde ich 78 Euro für einen Schal schon recht heftig. Die fertigen Sachen verkaufe ich zu einem Preis "Schnauze mal Pi" - je nachdem, wie gelungen ich sie finde (komischerweise verkaufen sich auch Sachen, die ich für eher missraten halte) und wieviel Arbeit/Material drinsteckt. Aber wenn ich Leute sehe, die gehäkelte Taschen für 5 Euro verkaufen ("Wir machen's ja nur zum Spass und hier auf dem Fest"), dann krieg' ich auch die Krise. Ich hab' mich immer noch zurückgehalten, aber in Zukunft werde ich fragen, ob sie denn den anderen die Preise verderben müssen.

Andererseits: Auf dem Weihnachtsmarkt in Chateaubriant war letztes Jahr eine Strickerin, die ihre Sachen auch zu absolut lächerlichen Preisen (eher nicht) verkauft hat. Schal 15 - 20 Euro - so die Richtung. Nur - bei genauem Hinsehen sahen die Sachen (aus gekaufter Wolle) eigentlich auch aus wie aus dem (Billig)Laden - nichts Originelles, nichts was mir besonders gefallen hätte und ich haben hätte wollen. Also, wenn die handgestrickte Mütze aussieht wie von C&A - warum sollte sie dann mehr kosten als im Laden? Als Käufer ist mir die aufgewendete Zeit völlig wurscht.

Anderes Problem: Bei welchen Jobs verdient man seinen Stundenlohn denn beim Fernsehen? Also ich denke, so ganz auf dem Stundenlohn rumreiten kann man auch nicht. Ausserdem - Abby Franquemont hat mal eine Rechnung aufgemacht, wie man seine Wolle verkaufen muss - Zeit, Nebenkosten, Abschreibung des Spinnrads - alles eben. Nur dass Abby ca. drei mal so schnell spinnt wie ich. Ist meine Wolle das dreifache wert, nur weil ich drei Mal so viel Zeit dafür brauche? Und die Kunden können auch nichts dafür, wenn ich den Mützenanfang drei Mal wieder auftrenne, weil ich Probleme habe, die richtige Maschenzahl zu finden (weshalb ich ja lieber auf Vorraut produziere als auf Bestellung - da muss es dann ja passen. Andererseits ist es natürlich auch schön, wenn man einen sicheren Käufer hat...)

Weshalb ich so gerne verkaufe (abgesehen davon, dass frau sich ihren Lebensunterhalt ja irgendwie verdienen muss - oder wenigstens so tun - und Frankreich interessante Steuerregelungen für Landwirte bietet): Für mich ist der Verkauf das ultimative Kompliment. Geschenke werden immer gerne angenommen (wenn man Glück hat - angeblich gibt's ja auch Leute, die über Handgearbeitetes die Nase rümpfen), aber wenn jemand bereit ist, Geld für meine Sachen hinzulegen, dann gefallen sie ihm wirklich!

Na, und dass dieser Verein mich für würdig hält, dazuzugehören, bauchpinselt mich natürlich auch ganz schön (oder sie brauchen einfach verzweifelt neue Mitglieder...)

Ciao, Klara

PS: Neulich hat mir jemand meine Ringfibel (aus Messingrohr schnell gebogen und gehämmert) zum Schultertuch-Verschliessen abgekauft - die Frau wollte sie unbedingt haben - da habe ich mich auch gefragt, ob ich nicht umsatteln sollte.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 04.10.2008, 20:52
von Sabine
Aloha Klara,

ich habe mal probiert meine Wolle zu verkaufen. Allerdings jeweils auf Bestellung.

Die Leute die sich dafür interessiert haben waren sofort vom Preis abgeschreckt und das obwohl es ein Absoluter Dumpingpreis war.

Im Vorfeld hatte ich im Internet recherchiert und bin bei den Sachen die ich gefunden habe auf Preise zwischen 16 und 20 Euro pro 100g ohne Material gekommen. Daher habe ich zum Einstieg 8 Euro plus Material haben wollen.

Am häufigsten sagten die Leute, "Das bekomme ich im Wollgeschäft oder Supermarkt viel billiger! Und man kann es ja auch nicht waschen." (Auch wen man solche Wolle werder da noch dort kaufen kann und die Wolle im Wollgechäft je nachdem noch wesentlich teurer ist.)

Ergo, behalte ich meine Wolle und mache daraus Sachen für mich, meine Familie und gute Freunde. Die wissen die Arbeit zu schätzen und so haben wir alle Freude daran.

Ein rechenbeispiel: Socken aus selbstgesponnener Wolle, spinnen ca. 2 Stunden, zwirnen ca. 30 Minuten, waschen alles in allem an Arbeitsaufwand ca. 40 Minuten, stricken ca. 14 Stunden. Die Zeiten sind nicht gestoppt sondern einfach mal so zusammengeschrieben, da ich nicht wirklich weiß wie lange ich dafür brauche, außer beim stricken.

Macht insgesamt 17 Studnden und 10 Minuten. Also abgerundet 17 Stunden Arbeit. Wenn ich die jetzt für 10 Euro verkaufe, habe ich die Kosten für das Wasser, den Strom, das Material und das Waschmittel raus.

Und wo bleibe dann ich? Wenn ich die Socken mit einem Stundenlohn von 7,50 Euro ansetzte, muß ich ca. 130 Euro dafür nehmen und dafür kauft die keiner!

Abschließend noch eine Erfahrung die ich bisher gemacht habe; Geiz ist teuer! Alles was ich mir gekauft habe, weil es billig war, hat sich in der Regel auch als billig herausgestellt, sprich ich habe es minestens 2mal gekauft und somit am Ende mehr Geld ausgegeben, als hätte ich mir gleich etwas gutes gekauft, was preiswert ist. Also sein Geld wert.

Sorry, ist jetzt ein Roman geworden.

Alles liebe

Sabine

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 00:04
von ehemaliger User
so mal preise angeb
wolle 100g 4 euro
handstulpen 8 euro
socken 18 euro(wobei ich die nicht stricke sondern ne bekannte)
lammfell 70 euro
mützen 8euro
stirnbänder 4euro

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 07:24
von Greifenritter
Tja, wenn man da noch material einkaufen muß weil man selbst keine Schafe hat (und auch bei denen kostet die produktion der Wolle ja eigentlich) kommt die Wolle incl. "Nebenkosten" für waschen etc. teurer als Du sie verkaufst, das ist es ja eben gerade.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 14:03
von Sabine
Aloha Erdbeben,

im Grunde ist es egal wer die Socken strickt. Irgendwer macht die Arbeit und 18 Euro ist dann wirklich hergeschenkt.

Die Kehrseite der Medallie ist, mehr zahlt fast niemand dafür und das sind wir selber Schuld, wenn wir immer solche Preise machen.

Nichts für ungut.

Alles liebe

Sabine

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 14:49
von Anna
Ich werde manchmal auf meine Schultertücher angesprochen, und es kommt auch schon mal vor, dass ich gefragt werde, ob ich eines auf Bestellung machen würde.
Deshalb habe ich die Sache mal an einem Beispiel, wohlgemerkt aus gekaufter Lace-Wolle, durchgerechnet: Bei einer maschinengestrickten Stola wie meiner Svashtara Stola (hier in meinem Blog) brauche ich eine Viertelstunde pro Mustersatz, die Stola hat 16 Mustersätze, also vier Stunden reine Strickarbeit, dazu kommen Knäuelwickeln (fürs Maschinenstricken muss gespult und paraffiniert werden), Anschlagen an der Maschine, Abschlussarbeiten und Spannen der fertigen Stola. Folglich habe ich, wenn ich gefragt wurde, ob ich eine Stola auf Bestellung stricken würde, erklärt, dass ich dafür - je nach Größe - um 50 Euro plus Materialkosten haben möchte.
Bisher war noch niemand bereit, diesen Preis zu zahlen. Und inzwischen würde ich sogar eher mehr verlangen, denn ich habe kaum genug Zeit, das fertig zu bekommen, was ich für mich selbst und für liebe Mitmenschen umsonst mache, und ich habe keine Lust, meine Arbeitskraft total unter Wert zu verkaufen.

Sonntagsgruß von Anna

ps. Beim Handstricken würde ich vielleicht einen niedrigeren Stundenlohn ansetzen, weil ich dabei - je nachdem - auch fernsehen oder lesen kann. Dafür dauert das Handstricken einer Stola natürlich sehr viel länger. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, das durchzukalkulieren, da kämen illusorische Zahlen heraus.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 14:56
von Greifenritter
genau das ist es ANna, wenn wir unsere Arbeitskraft herschenken oder sogar noch Kosten unter den Tisch kehren, dann sugerieren wir den Leuten eben leider auch, das dies nichts wert ist.

CU
Danny

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 05.10.2008, 15:16
von Xylea
Ich bin ja nun gar kein Profi sondern hab erst angefangen, aber ehrlich gesagt sehe ich das auch so. Wenn man sich unter Preis verkauft kommt man auch nie mehr auf einen Fairen Preis.

Wenn man noch langsamer ist als ein richtiger Profi sollte man natürlich keinen vollen Stundenlohn verlangen, da hat Klara schon recht, aber man sollte sich auch nicht an Überfliegern orientieren sondern am durchschnittlich guten Spinner oder Stricker.

Auf alle Fälle sollten wirklich alle Kosten berechnet werden, also auch Strom, Wasser, Waschmittel, usw.) und man sollte sich schon einen kleinen Stundenlohn gönnen. Selbst wenn ich noch so langsam bin sollte der nicht unter 3 bis 4 € liegen. Ansonsten macht man den Leuten, die es sich nicht leisten können umsonst zu arbeiten oder gar noch Verlust zu machen das Geschäft kaputt.

Ich hoffe mir is jetzt keiner böse, daß ich als Anfänger meinen Senf dazu gebe, aber das ist ja keine Fachdiskusion sondern eher ein Grundsatzthema.

Re: Wer ist hier Profispinner(in)?

Verfasst: 06.10.2008, 00:58
von shorty
Liebe Angi,
ich denke, da kann bestimmt jeder seine Meinung dazu schreiben, denn das ist ja eher ein Grundsatzthema.
Spinnwolle und selbstgestricktes aus gesponnener Wolle verkaufe ich eigentlich nicht.
Denn den Preis würde sicherlich keiner zahlen.
Ab und an verkaufe ich Socken auf der Maschine gestrickt .
Ich kenne allerdings die verschiedenen Komponenten der Preisgestaltung im Handarbeitsbereich sehr gut, habe ich doch viele Jahre Quilts genäht, da war die Problematik die gleiche.
Seit einigen Jahren bin ich nun nicht mehr beim Hobbykünstlermarkt dabei, weil ich bei dem Umsatz abzüglich der Kosten für Material usw fast gleich null rausgekommen bin. Da verbringe ich meine Zeit lieber mit meiner Familie oder mache eben eher so Vorführungen auf diesem Gebiet.
Verdient ist da zwar auch nichts, das weiß ich aber dann schon vorher , und muss mir keine dummen Kommentare zu meinen Preisen anhören.

Die Freude am Arbeiten ist für mich Bestätigung genug, mit den Händen was eigenes geschaffen zu haben, das Wert hat, dazu muss ich nichts verkaufen.
Prinzipiell ist es schon so, dass die "Dumpingpreise" in den Köpfen der Leute den Wert mindern. Wer zu schätzen weiß , dass er mit einem Janker aus selbstgesponnener Wolle was fürs Leben hat, der zahlt auch den Preis.
100 Gramm Wolle für 4 Euro, das ist billiger als die maschinell gesponnenen Bergschafwolle im Laden bei uns.
Ich denke, das doppelte ist absolutes Minimum.
Nix für ungut
Karin