Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Moderator: Claudi
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Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ich hab' kürzlich wieder mal die Handspindel benutzt und festgestellt, dass bei gleichem Konzentrationsaufwand mein spindelgesponnes Garn gleichmässiger ist als mein radgesponnenes (bei gleicher Wolle, natürlich). Wie sieht das bei euch aus und fällt jemandem eine Erklärung ein?
Gruss aus Frankreich
Klara
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ist bei mir eher umgekehrt, liegt aber evtl an der wenigeren Übung mit der Spindel.
Ich denke, es ist beim Rad ein bißchen eine Frage der Technik.
Ich kann z.B langen Auszug nur am Rad, dieses Garn wird schön fluffig, weich ausgesponnen, dafür nicht so gleichmäßig glatt wie mit der Spindel, mit der ich den langen Auszug nicht beherrsche.
Ich bin mal gespannt, Danny hat ja da noch viel mehr Vergleichsmöglichkeiten. Erklärung hab ich keine.
Liebe Grüße
karin
Ich denke, es ist beim Rad ein bißchen eine Frage der Technik.
Ich kann z.B langen Auszug nur am Rad, dieses Garn wird schön fluffig, weich ausgesponnen, dafür nicht so gleichmäßig glatt wie mit der Spindel, mit der ich den langen Auszug nicht beherrsche.
Ich bin mal gespannt, Danny hat ja da noch viel mehr Vergleichsmöglichkeiten. Erklärung hab ich keine.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Hallo Klara,
interessanter Thread.Ich habe die Erfahrung auch gemacht,obwohl ich auch auf dem Rad ordentliches Garn fabriziere.
Ich spindele nur gelegentlich mit der spindolyn und das Garn unterscheidet sich sehr von Garn aus der gleichen wolle,die ich auf dem Spinnrad arbeite.
Es ist auch weicher.
Eine mögliche Erklärung läge eventuell darin,daß mein das Rad fortlaufend in einer Geschwindigkeit tritt und sich eher an den Radrhythmus anpaßt.Außerdem ist das Spinnrad ja fast schon so etwas wie eine Maschine.
Ich kann es nicht besser erklären.
Bei der Spindel arbeitet man sozusagen softer.Man setzt häufiger ab und kann das Garn besser kontrollieren.Man macht kleinere Schritte und ist nicht so unter "Zugzwang" wie beim Spinnrad.
Hört sich grad etwas wirr an,vielleicht verstehstDu,was ich meine.
Ich habe schon ein paarmal darüber nachgedacht,warum das bei mir so ist.
LG Annette
interessanter Thread.Ich habe die Erfahrung auch gemacht,obwohl ich auch auf dem Rad ordentliches Garn fabriziere.
Ich spindele nur gelegentlich mit der spindolyn und das Garn unterscheidet sich sehr von Garn aus der gleichen wolle,die ich auf dem Spinnrad arbeite.
Es ist auch weicher.
Eine mögliche Erklärung läge eventuell darin,daß mein das Rad fortlaufend in einer Geschwindigkeit tritt und sich eher an den Radrhythmus anpaßt.Außerdem ist das Spinnrad ja fast schon so etwas wie eine Maschine.
Ich kann es nicht besser erklären.
Bei der Spindel arbeitet man sozusagen softer.Man setzt häufiger ab und kann das Garn besser kontrollieren.Man macht kleinere Schritte und ist nicht so unter "Zugzwang" wie beim Spinnrad.
Hört sich grad etwas wirr an,vielleicht verstehstDu,was ich meine.
Ich habe schon ein paarmal darüber nachgedacht,warum das bei mir so ist.
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non hann' da finire,bisogna morire.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Also, ich hab bei mir festgestellt, dass ich mit dem Spinnrad festeres Garn produziere und mit der Spindel schön weiches luftiges, was ich auch als Single verstricken kann. Am Rad muß ich mich dazu zwingen, L A N G S A A A A A M zu spinnen. Zwang ist nicht schön [verneinend kopfschüttel] Ich mache beides gern, Rad und auch Spindel nur zwirnen mag ich nicht sonderlich. Weiß auch nicht warum [schulterzuck]
LG
Christine
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Heute schon kardiert? 

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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Hallo Christine,
das ist ja komisch. Ich zwirne auch überhaupt nicht gerne. Ich könnte etliche Spulen vollspinnen und bin ganz begeistert dabei. Aber wenn es dann ans zwirnen geht, will ich es so schnell wie möglich hinter mir haben, weiß auch nicht warum.
Aber zur eigentlichen Frage: bei mir ist das gespindelte Garn auch gleichmäßiger als das Spinnradgesponnene. Aber eine Erklärung habe ich auch nicht dafür.
Lieben Gruß
Kerstin G.
das ist ja komisch. Ich zwirne auch überhaupt nicht gerne. Ich könnte etliche Spulen vollspinnen und bin ganz begeistert dabei. Aber wenn es dann ans zwirnen geht, will ich es so schnell wie möglich hinter mir haben, weiß auch nicht warum.
Aber zur eigentlichen Frage: bei mir ist das gespindelte Garn auch gleichmäßiger als das Spinnradgesponnene. Aber eine Erklärung habe ich auch nicht dafür.
Lieben Gruß
Kerstin G.
Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ich denke das liegt daran (mein Spindelgesponnenes ist auch schöner) dass sich der Drall schon während des Spinnens gleichmäßiger verteilt. Zuviel Drall geht ja nicht wirklich, dann läuft die Spinde wieder zurück. Es ist einfacher immer den gleichen Drall auf die Wolle zu geben, man spinnt immer nur ein kurzes Stück, das nochmal durch die Hände geht vorm Aufwickeln........
Einfach nur son Randgedanke. Nicht wissenschaftlich belegt
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- shorty
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Was mich noch interessieren würde, spinnt ihr bei dem Vergleich Handspindel- Spinnrad denn in der selben Technik?
Ich frag das nur, weil ich letzlich mit der Handspindel nur eine Auszugsart behersche, am Spinnrad aber doch mehrere, die Auszugsart bestimmt die Art der Wolle, also entweder, Streich oder Kammgarn. Ich spindle nur Kammgarn, dass natürlich von der Oberfläche her glatter ist.
Ist das bei euch anders? Ich hab ja nun nicht so die Spindelerfahrung.
Liebe grüße
Karin
Ich frag das nur, weil ich letzlich mit der Handspindel nur eine Auszugsart behersche, am Spinnrad aber doch mehrere, die Auszugsart bestimmt die Art der Wolle, also entweder, Streich oder Kammgarn. Ich spindle nur Kammgarn, dass natürlich von der Oberfläche her glatter ist.
Ist das bei euch anders? Ich hab ja nun nicht so die Spindelerfahrung.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ich selbst finde, daß mein auf der handspindel gesponnenes garn schöner wird als das auf dem Rad obwohl ich mit beiden Geräten ungefähr gleich viel Übung habe.
Auszugstechniken ... na, das was ich bei der Handspindel mache wäre wohl Kurz-Rückwärts. Das ist auch mein bevorzugter Auszug am Rad.
Teilweise spinne ich aber bei sehr kurzen Fasern mit aufgesetzter Handspindel einhändig, das kommt dann dem langen Auszug am Rad sehr nahe. Unterschied eigentlich nur, daß ich die Hand beim Rad nach hinten und bei der Spindel nach oben führe.
Übrigens bemängelten die Zünfte nach Erfindung des Spinnrades, daß die darauf gesponnenen Garne minderwertig seien. Ehrlich gesagt warmeiner Meinung nach nicht nur vorgeschoben. Mit gleicher Konzentration und ungefähr gleich viel Übung ergibt sich auf der Handspindel wirklich ein ebenmäßigeres und sogar haltbareres garn. Man hat da einfach noch mehr Gefühl und Einfluß auf das Arbeitsgerät und auch die fasern.
CU
Danny
Auszugstechniken ... na, das was ich bei der Handspindel mache wäre wohl Kurz-Rückwärts. Das ist auch mein bevorzugter Auszug am Rad.
Teilweise spinne ich aber bei sehr kurzen Fasern mit aufgesetzter Handspindel einhändig, das kommt dann dem langen Auszug am Rad sehr nahe. Unterschied eigentlich nur, daß ich die Hand beim Rad nach hinten und bei der Spindel nach oben führe.
Übrigens bemängelten die Zünfte nach Erfindung des Spinnrades, daß die darauf gesponnenen Garne minderwertig seien. Ehrlich gesagt warmeiner Meinung nach nicht nur vorgeschoben. Mit gleicher Konzentration und ungefähr gleich viel Übung ergibt sich auf der Handspindel wirklich ein ebenmäßigeres und sogar haltbareres garn. Man hat da einfach noch mehr Gefühl und Einfluß auf das Arbeitsgerät und auch die fasern.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Bei mir hängt es davon ab, wie lange ich was nicht mehr gemacht habe. Auf der Handspindel brauche ich ein bisschen, dann spinne ich wieder so glatt, dünn und toll wie früher. Auf dem Rad, das ich momentan viel häufiger benutze, geht das eigentlich immer recht gut (wenn ich's drauf anlege, was nicht oft der Fall ist). Auf dem Rad kann ich außerdem den lange Auszug oder eine Mischform zwischen kurzem und langem Auszug verwenden, auf der Handspindel geht nur der kurze. Bei mir ist das also vor allem Übungssache.
Auf der Handspindel, da stimme ich zu, hat man allerdings eine bessere Kontrolle über den Drall des Fadens. Der Faden ist immerhin näher am Auge, und es ist wichtig, dass genügend Drall im Faden ist, weil die Spindel ja sonst fällt.
LG,
TQ
Auf der Handspindel, da stimme ich zu, hat man allerdings eine bessere Kontrolle über den Drall des Fadens. Der Faden ist immerhin näher am Auge, und es ist wichtig, dass genügend Drall im Faden ist, weil die Spindel ja sonst fällt.
LG,
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Zuletzt geändert von TrashQueen am 03.07.2008, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Kann sein, dass die Auszugslänge (mit der Fallspindel kann ich auch nur kurz - aber kurz-vorwärts) der entscheidende Unterschied ist. Weil auch wenn ich mich vornehme, am Spinnrad mit wirklich kurzem Auszug zu spinnen (und auf dem Polonaise geht rechtshändig sowieso nur kurz-rückwärts) - irgendwann wird mir das zu langweilig und der Auszug wird länger.
Oder es ist, wie TrashQueen meint - der Faden ist näher am Auge - und beim Aufwickeln sehe ich ihn ja auch noch mal; beim Spinnrad ist er "aus den Augen (auf der Spule) aus dem Sinn".
Jedenfalls interessant, der Vergleich...
Klara
Oder es ist, wie TrashQueen meint - der Faden ist näher am Auge - und beim Aufwickeln sehe ich ihn ja auch noch mal; beim Spinnrad ist er "aus den Augen (auf der Spule) aus dem Sinn".
Jedenfalls interessant, der Vergleich...
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ich hab ja auch auf erstere Theroie getippt, weil ich eben mit Spindel nur kurz voräwrts ausziehe. Mit dem Spinnrad dagegen, eher länger werde, im Auszug, da wird das Garn automatisch fluffiger aber eben ungleichmäßiger.
Interessante Frage , finde ich übrigens.
Liebe Grüße
Karin
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Handspindeln gibt es ja verschiedene, nicht nur fallspindeln. Bei den gelagerten Handspindeln kann man durchaus gut im langen Auszug spinnen.
Man kann auch nicht jede Faser gut mit der Fallspindel verarbeiten. So sind z.B. sehr kurze Hunde- oder Katzenhaare oder kurzstapelige Baumwollsorten dafür eher ungeeignet. Hier ist beim Spinnrad der lange Auszug und bei der Handspindel eine Lagerung (und ebenfalls ein langer Auszug) angebracht.
CU
Danny
Man kann auch nicht jede Faser gut mit der Fallspindel verarbeiten. So sind z.B. sehr kurze Hunde- oder Katzenhaare oder kurzstapelige Baumwollsorten dafür eher ungeeignet. Hier ist beim Spinnrad der lange Auszug und bei der Handspindel eine Lagerung (und ebenfalls ein langer Auszug) angebracht.
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Stimmt natürlich, Danny. Nur habe ich derzeit ausschließlich Fallspindeln. Hatte noch überlegt, ob ich das dazu schreibe, aber da Fallspindeln doch die verbreitetsten hierzulande sein dürften, habe ich mir das gespart.
LG,
TQ
LG,
TQ
Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Ich glaube ich versuche mal den direktvergleich zwischen spinnradgesponnener Baumwolle, Spindolyngesponnener Baumwolle und Akhaspindelgesponnener Baumwolle.
Alle drei spinne ich im langen Auszug. Aber direkt verglichen habe ich das Garn noch nicht.............
Alle drei spinne ich im langen Auszug. Aber direkt verglichen habe ich das Garn noch nicht.............
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- Boucle
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Re: Vergleich spindel- und radgesponnenes Garn
Au ja Spinning witch, mach doch bitte und erzähl was rauskam.
Connie Delaney (Spindle Spinning from Novice to Expert) schreibt, dass die Standspindel (supported spindle - Thakli und Co.) dem Rad auf jeden Fall überlegen ist, wenn's um die Gleichmässigkeit des Fadens geht. Wobei sie vermutlich das Flügelrad meint - vergleichen sollte man eigentlich Thakli und Charkha. Hmm...
Klara
Connie Delaney (Spindle Spinning from Novice to Expert) schreibt, dass die Standspindel (supported spindle - Thakli und Co.) dem Rad auf jeden Fall überlegen ist, wenn's um die Gleichmässigkeit des Fadens geht. Wobei sie vermutlich das Flügelrad meint - vergleichen sollte man eigentlich Thakli und Charkha. Hmm...
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