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Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 19.09.2007, 17:32
von zwmaus
Was mach ich falsch ? hmmm...... bestimmt noch eine ganze Menge, aber mein Hauptproblem zur Zeit ist, daß ich fürchterlich überdrehe. Auf der Spule hab ich dann, wenn ich das Garn wieder etwas abwickle, Schillerlocken.
Andererseits aber hab ich festgestellt, daß der Drall nach dem Haspeln und dem Entspannungsbad fast komplett wieder rausgeht, auch trotz Zwirnen mit dünnerem Garn.
Ich muss aber dazu sagen, daß ich nicht sehr dünn spinne, in etwa die Stärke wie Lopi-Wolle. Oder ist es vielleicht normal, daß der Drall bei dieser Fadenstärke nicht in der Wolle bleibt ?
Versponnen habe ich bisher Gotland-Kammzug und Merino-Kammzug, sind beide ziemlich glatt.
Am Einzug kann's nicht liegen, Jan und ich haben uns über die Bremse wie ich finde ganz gut verständigt, wie stark er einziehen soll. Vielleicht trete ich zu schnell ?

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 19.09.2007, 17:53
von Anna
Hallo Heike,
ich verstehe ja noch nicht viel vom Spinnen, aber dass der Faden überdreht erscheint, wenn man ihn von der Spule abwickelt, ist, soviel ich weiß, normal.
Bei mir ist es dasselbe. Wenn ich ein Stück Faden von der Spule abwickle, verdrillert er sich so hoffnungslos, dass ich ihn - wenn es sich um ein längeres Stück handelt - gar nicht mehr aufgewickelt bekomme. Nach dem Haspeln und Baden war bisher noch jeder meiner Fäden glatt. Auch die Singlefäden, die ich bisher gesponnen habe, sind glatt geworden. (Ich spinne auch immer sehr dünn, weil ich keinen gleichmäßig dicken Faden hinbekomme.)
Mal sehen, was die Experten sagen, ich bin auch gespannt.
Lieben Gruß
Mallory

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 19.09.2007, 19:22
von ehemaliger User
Hallo Heike,

ich glaube ich müssste das jetzt sehen um das wirklich zu beurteilen. Dass sich der Faden mit sich selbst verdreht wenn Du ein Stück abwickelst ist normal. Ob das bei Dir zuviel ist lässt sich so nicht sagen. Beim zwirnen nimmst Du ja einen Teil des Dralls wieder raus, dass der Faden danach glatter ist in jedem Fall normal. Und der Faden "gewöhnt" sich auch an den Drall. Wenn ich einen Fadenm ein paar Tage auf der Spule lasse vorm zwirnen ist er meist glatt.

Stell doch mal ein Foto ein.

Liebe Grüsse

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 20.09.2007, 01:55
von zwmaus
Am besten zeig ich Dir das in Natura bei unserem Spinntreffen.
Ich freu mich schon ..........

Übrigens hab ich inzwischen erfahren, daß sich hier bei mir in Lemgo auch eine Spinngruppe trifft, immer Dienstags. Ist doch irre ..... ich glaub, die kennt gar keiner.
Oder hat einer von euch schon mal von der Gruppe "Spinnliesel" auf dem Meierhof in Lemgo gehört ?

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 20.09.2007, 02:20
von ehemaliger User
Ich bin jetzt auch noch nicht so der Profi, aber ich lasse mein Garn ein wenig auf der Spule ruhen (ca. zwei Tage). Danach hält der Drall gut, auch bei dickeren Garnen (momentan spinne ich für Nadelstärke 4, davor für Nadelstärke 5). Ich denke mal, die Wolle muss sich halt daran gewöhnen, dass sie nicht mehr am Schaf hängt. Bild

Viele Grüße

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 20.09.2007, 13:06
von Melle
Ein Profi bin ich auch nicht, bin ja eigentlich auch erst paar Monate dabei, aber auch bei mir ruht das Garn erst noch auf der Spule, bevor ich es dann verzwirne. Bisher hatte ich nur das Problem, dass ich an manchen Stellen zu viel drall drin hatte (so Telefondraht ähnlich), dass hat sich aber durchs verzwirnen ein wenig gelegt. Ansonsten hält das aber auch nach dem Haspeln super.

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 20.09.2007, 13:08
von Beyenburgerin
Wenn die Schillerlocken allzu viel drall haben, hilft langsamer treten, Du musst ja auch mit den Händen nachkommen können. Haben Jans Spulen zwei Geschwindigkeiten? DAnn nimm die größere Spulenseite für den Riemen.

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 29.09.2007, 16:40
von Greifenritter
Also wenn Du ein noch nicht entspanntes garn auf der Spule hast und loslässt dreht es sich immer zusammen, das ist ganz normal. Wenn der Drall beim Zwirnen nicht genau gleich mit dem beim Spinnen ist passiert das auch mit gezwirntem Garn, ist also nicht unbedingt ein Zeichen für überdrehte Fäden.

meinst Du das mit "Schillerlocken"? Ansonsten mach mal ein Foto.

Das würde auch erklären warum sich Dein garn dann auflöst, dann ist zu wenig Drall drin.

Bei Anfängern ist der faden nicht gleichmäßig Dich. Drall wandert dann von den dicken Stellen in die dünnen ab, ist nicht genug vorhanden reißen dann die dicken da dort zu wenig Drall verbleibt.

Vieleicht hilft Dir das ein wenig.

CU
Danny

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 01.10.2007, 02:05
von zwmaus
Also, ich hab Inger gestern mal ein biss was "vorgesponnen"..... Bild
Es ist wohl so, daß ich zu schnell trete und zu langsam ausziehe.
Ich probier's jetzt mal mit dem langen Auszug (hat Inger mir netterweise gezeigt) und damit geht's etwas besser.
Wir hatten gestern einen schönen Nachmittag. Haben zwar nicht viel gesponnen aber irre viel gesabbelt und vor allem: kardiert mit Ingers
niegelnagelneuem Kardentier. Das ist ja ein tolles Gerät !
Ich fürchte, sowas muss ich haben Bild
Die halbe Resi-Wolle hab ich da durchgejagdt und jetzt läßt sie sich auch super verspinnen. Ging nach dem Waschen aus der Flocke nicht mehr wirklich gut. Aber jetzt: prima ! Vielen Dank, Inger !
Knäuel gewickelt haben wir auch und nicht zu vergessen: Katzen kraulen und Kaffee trinken. Und irgendwie war plötzlich der Nachmittag vorbei ... wo sind nur die Stunden geblieben ?
Das machen wir bestimmt öfter mal (muss mir mir ja auch noch so viel abgucken Bild ).
Ende Oktober ist dann ja endlich auch mein Spinnkurs und da werden mir sicher die Flötentöne auch noch mal beigebracht.

Re: Schillerlocken - und doch am Ende wenig Drall

Verfasst: 01.10.2007, 23:12
von sandri
Ist schon erstaunlich, wieviel man sich abgucken kann.
Ich freu mich auch schon total auf meinen Spinnkurs im Oktober.
Ich spinn zwar keine Schillerlocken mehr, aber das Geheimnis des Dralls hab ich wohl auch noch nicht geknackt.
Die Wolle wird viel weicher, wenn man das perfekt beherrscht. Und bei den verschiedenen Auszugstechniken bringt mich lesen allein nicht weiter.
Auch welche Übersetzung für welches Garn hab ich noch nicht wirklich verinnerlicht.
So lustig wie bei euch beiden wird das sicherlich nicht, aber lehrreich auf alle Fälle.
Freut mich, dass ihr euch so gut verstanden habt.

LG Sandri