Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Wollminchen » 25.07.2011, 10:16

Ich stecke beim Verzwirnen auch den Zeigefinger ins Knäul und kontrolliere den aussen ablaufenden
Faden mit dem Daumen. Das Knäul halte ich mit der linken Hand.
Mit den Fingern der rechten Hand trenne ich zusätzlich noch die beiden Fäden, bevor sie sich verzwirnen.

Wenn ganz dolle viel Drall auf dem Single ist, hilft es auch beide Fadenenden durch einen
Partystrohhalm zu ziehen, damit sie sich nicht vorzeitig verwursteln.
Funktioniert auch beim verstricken von mehreren Fäden gleichzeitig prima.
Liebe Grüsse
das Minchen

Noch ganz klein isser, aber mein
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kaha
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von kaha » 25.07.2011, 10:29

War schon paar mal geschrieben, dass ja genug Spanung auf dem Faden ist, dass er sich nicht zwirbelt. Das verstehe ich nicht. Ich mach da was wohl grundsätzlich anders.
Also wenn ich das Knäul auf dem Boden habe, dann laufen die Fäden hoch zu meiner Hand. Und die geht vor und zurück (Zwirn fertig, rauf auf Spule). Wenn also meine Hand dann wieder zurückkommt, kann doch gar keine Spannung auf den Fäden sein.
Lasst Ihr vllt den Zwirn kontinuierlich reinlaufen? Dann käme das mit der Spannung ja hin.

Allerdings hätte ich auf einem dünnen Single, das ordentlich Drall hat fürs Zwirnen nicht genug Spannung drauf dafür. Ich finde generell, dass bei dünneren Fäden mehr Knuddel entsteht, wenn man aus dem Knäul zwirnt.

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von shorty » 25.07.2011, 10:39

Nein, eine Hand trennt die Fäden , hält auch die Spannung nach oben relativ gleichmäßig aufrecht, die andere geht hin und her, lässt kontrolliert Zwirndall nach hinten und führt auf die Spule zu.
Viel Zeit bleibt da dem Faden nicht , sich zu zwirbeln, wenn man sehr flott tritt, und auch das hin und her der Drallhand schnell macht, weil die Fäden ja noch nen "Umlenker" ( Trennhand) haben.
Mit dieser ziehe ich übrigens auch Zwirbler nach hinten raus, wenn mal ein Einzelfaden einen "Überschuss" hat.

Ich arbeite also beidhändig, es gibt bestimmt noch zig andere Methoden, ich komme so jedenfalls super damit klar, hab schon zig Kilo rein so gezwirnt.
Gibt bestimmt noch gute andere Zwirnmethoden, kann sich ja jeder das raussuchen, was ihm besser liegt.
Die Zwirbelgefahr steigt mit dünnen Fäden, das stimmt, was bestätigt, dass es Drallabhängig ist, weil dünne Fäden in der Regel mehr Drall haben als dicke.


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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Fiall » 25.07.2011, 11:36

Ich hab trotz dünner Fäden jetzt nicht so das Problem mit Zwirbeln, muss aber doch gut aufpassen, dass nicht plötzlich mehrere Windungen aus dem Knäuel kommen (Wollkotze). Das sich so was anbahnt, merke ich aber schon frühzeitig und zwirne dann so lange, bis die Gefahr gebannt ist, besonders vorsichtig.
GLG,

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Sidhe » 25.07.2011, 12:11

Mangels Wollwickler, wickle ich sämtliche singles auf eine feste Papprolle (wo Alufolie drauf ist) oder holzstäbe - was halt gerade näher dran liegt ;)
und Mangels einer zweiten Spule von meiner ersten Ziege muss ich ja alles abwickeln um es dann mit sich selbst zu verzwirnen.
Bisher ging das auch immer gut ^^
ich lege mir das Knäuel in des Schoß und führe mit der linken Hand die beiden Fäden, die rechte hab ich am Einzugsloch und reguliere dort den Drall. Angekotzt hat mich so noch nix großartig (gut, zwei, drei Wicklungen kommen schonmal gleichzeitig raus, aber das vertut sich auch wieder...)

was ich jedenfalls keinem empfehlen kann:
mit dem Mixer auf eine Klorolle wickeln - irgendwo hab ich den Tip mal gelesen und weil ich zu faul zum selbst wickeln war, hab ich das mal probiert.....ich weiß gar nicht, wer sich so einen Mist ausdenkt, denn man kann so ja nur parallel wickeln und nicht so schön gekreuzt wie es ein Wollwickler tut....
lässt man die Rolle drin, kommt keine Wolle raus, da es automatisch recht straff gewickelt ist. Zieht man sie raus, fällt alles ineinander und löst sich in Wohlgefallen aus :evil:
mit vieeel Geduld hab ichs noch retten könne, aber Zeit hab ich mir damit keine erspart *grrrr*
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Swirya » 25.07.2011, 12:42

Ich hab das Thema jetzt ganz interessiert mitverfolgt, weil ich ja auch erst das Problem hatte. Aber eins kapier ich irgendwie noch nicht: Spannung halten und schnell reinlaufen lassen usw. ist ja schön und gut, aber bei mir kommt von innen schon direkt aus dem Knäul ein mordsmäßiges Geknubbel, da verwurschelt sich also alles schon im Knäul selbst, so dass da mit langsam oder schnell oder Spannung halten gar nix geht. -Großes :?: -
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Fiall » 25.07.2011, 13:39

@Swirya: Hin und wieder und schon grade am Anfang verhaken sich die Windungen gerne mal und wenn man dann einfach rauszieht, kommen natürlich mehrere Windungen auf einmal raus. Am Anfang hab ich das immer ein bisschen, also so die ersten paar Meter, kommen bei mir gewöhnlich ratzfatz in einem Stück raus. Lässt sich aber normal gut entwirren.

Später im Knäuel beobachte ich dann gelegentlich, dass der Faden nicht mehr schön aus der Mitte rauskommt, sondern am Rand rumdümpelt und etwas schwerer rauszuziehen ist. Dann weiß ich schon, hier ist Vorsicht geboten und zwirne langsamer. Meist kann ich sogar den Faden gleich wieder lösen, da es in der Regel bloß einzelne Faserenden sind, die sich mit rausstehenden Enden anderer Windungen verbunden haben.

Achtet man nicht drauf, verheddert er sich immer mehr und zieht schließlich nen ganzen Wust mit.

Lässt sich der Faden nicht lösen, ohne wild im Knäuel rumzupuhlen (kontraproduktiv *g*), achte ich drauf, dass der Daumen schön tief im Knäuel steckt und passe ab, wenn die Windungen sich auskotzen wollen. Durch den Daumen sind die Windungen erst mal in korrekter Folge festgeklemmt. Dann greife ich von der anderen Seite in die Mitte der rausflutschenden Windungen rein, stülpe mir die über nen Finger und wickele vorsichtig von da ab.

So lange man nicht die Mitte der Runde verliert, geht das recht unproblematisch. :)
GLG,

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Tulipan » 25.07.2011, 20:53

Faserrausch hat geschrieben:
Funktioniert das Ganze eigentlich auch -wenn es funktioniert - auch aus einem mit der Hand gewickelten Knäuel? H
Habe es nur mal mit einem kleinen Stück probiert, was garnicht ging, aber wenn man z.B. auf einen Wickelstab wickelt?
Ein Knäuel, das auf dem Wickelstab gewickelt wurde, ist aussen rund. Dadurch läuft der äußere Faden nicht so gut ab, wie bei den zylindrischen Wollwicklerknäueln. Außerdem dauert das Wickeln eeeeeeeeeeeewig.

lG
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von shorty » 25.07.2011, 20:59

Kommt ganz aufs wickeln an, man kann da auch ähnlich nem Wollwickler wickeln.
Ich kanns nämlich nicht rund :O
Irgendwo hatte ich mal ein Bild.
Karin

Bild gefunden :-)
Bild Bild

Sind in der Form nicht groß anders als die Wollwickler Knäuel, war über ein Schilfrohr :-)) Ja und hat schon gedauert, macht aber nichts.
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Fiall » 25.07.2011, 20:59

Das Wickeln dauert in der Tat ewig, aber bevor ich nen Wollwickler hatte, hab ich auch aus händisch gewickelten Knäueln gezwirnt... Genau genommen bin ich mir gar nicht sicher, ob ich seit ich den Wollwickler hab, schon mal was gezwirnt hab. Spinn so viele Singles zur Zeit. :)
GLG,

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Tulipan » 25.07.2011, 21:11

@shorty
wenn man da genauer hinschaut, gehen die Wolllagen aber nicht von Innen nach Außen, sondern das Garn läuft auch mal oben quer rüber. Und wenn das auf der "Rückseite" des Knäuels liegt, bleibt es hängen. Außerdem stell ich mir das Wickeln da noch langsamer vor, weil man ja nicht einfach am Holz entlang wickelt, sondern die Außenkante treffen muß.
Will sagen, du hast dir die aufwändigere Wickeltechnik ausgesucht :D

lG
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von shorty » 25.07.2011, 21:17

Ja weiß schon, kanns nur leider nicht richtig anders, wird fast immer ein Ufo, der größere hat bestimmt 15 cm im Durchmesser eher mehr ;-)
Muss ich ja eh nur machen, wenn ich den Wollwickler nicht mit habe, wie damals in der Toskana eben.
Weiss aber was Du bezüglich des Zwirnen meinst.
Ich hab allerdings einen dieser Knäuel schon problemlos verzwirnt.

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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Sidhe » 25.07.2011, 21:33

Also meine Knäuel werden auch nicht rund....zwar auch nicht soooo flach wie bei shorty, aber man kann eine Kante schon deutlich erkennen. Manchmal mach ich sie aber auch absichtlich atwas runder oder ovaler..aber nur weil ichs schöner finde :D
Unterschiede beim Zwirnen hat das bisher aber nicht gemacht....
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Spinnmaus » 25.07.2011, 23:52

ich wickle gar nicht ab und lass alles auf der Spule. Ich teil mir den Kammzug in passende Hälften auf und je eine Hälfte kommt auf eine Spule. Zum zwirnen nehm ich ne dritte Spule und zwirne von den gesponnenen Spulen auf die neue. Mir ist da zuviel Akt mit dem vorher abwicklen.

Was ich gesponnen hab wird auch gleich gezwirnt, ich will ja schließlich wissen was ich verbrochen hab ;)
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Re: Zwirnen aus dem Knäuel - wie am besten?

Beitrag von Kattugla » 26.07.2011, 00:02

So mach ich's ja sonst auch.
Ich hatte nur keine übrige Spule mehr fürs Majacraft... daher der misslungene Versuch. ;)

Vielleicht sollte ich bei Wollinchen mal einkaufen gehen, dann stellt sich die Frage mit dem Knäuelzwirnen nicht mehr so bald... :))
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