Kammzug verdirbt den Charakter?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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susanne
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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von susanne » 20.01.2011, 16:25

Hallo,
also - ich habe letztes Jahr die Wolle von meinen 3 Schafen - 1 x OFM, weiß, 1 x OFM/Merino, schwarz, 1 x OFM/Lacaune schwarz zur Lebensgemeinschaft Sassen zum Kardieren geschickt.

Sie haben die Wolle von jedem Schaf einzeln behandelt. Ich bekam sehr schöne, lockere Kardenbänder und ich kann sofort erkennen, welche Wolle von welchem Schaf kommt. Schwarz und weiß ist ja klar, aber auch die schwarze Lacaune-Wolle unterscheidet sich von der Merino ganz eindeutig, fühlt sich noch an, wie auf dem Schaf, nur etwas geordnet und sehr schön zum Spinnen.

Ich denke, wenn sorgfältig und schonend gearbeitet wird, kann die Wolle ihren Charakter sehr wohl erhalten, auch wenn sie maschinell kardiert wird.

Ich bin sehr dankbar, dass die das so schön für mich machen - dieses Jahr habe ich 9 Schafe - da käme ich ja nie zum Spinnen, wenn ich das alles selbst vorbereiten müsste.

Diese Industrie-Kammzüge mag ich auch gar nicht - sie fühlen sich an wie Plastik, finde ich.

LG Susanne
Zuletzt geändert von susanne am 20.01.2011, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von shorty » 20.01.2011, 17:37

Wobei Sassen ja keinen Kammzug herstellt, nur der Vollständigkeit halber.;-)
Von dort gibts Kardenband, welches streifiges Vlies ist.
In nem Vlies sind alle Faserteile enthalten , ob maschinell oder mit ner kleinen Trommelkarde.

Klara meinte Kammzüge .
Soweit ich das verstanden habe, ging es nicht um Kardiertes sondern um industrielle Kammzüge
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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von kaha » 20.01.2011, 17:54

Nönö, kardiertes war auch mit angesprochen:
Wobei ich mir sicher bin, dass es bei kardiertem Vlies nicht anders ist - ich habe da noch einen Rest Gotland, bei dem ist auch nichts mehr von der ursprünglichen Struktur zu sehen.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von shorty » 20.01.2011, 18:13

Meine Antwort bezog sich jedenfalls auf Kammzug,( laut Überschrift) ich hab schon viele versch. Fasern verarbeitet, und könnte zwischen den genannten Beispielen das wirklich schwer zuordnen als Kammzug, bei Locken oder Vlies finde ich das deutlich einfacher.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von Miriam » 20.01.2011, 19:34

Ich spinne eigentlich auch lieber Vlies... vielleicht einfach, weil ich damit angefangen und im ersten Jahr gar nichts anderes versponnen habe. Mein erster Kammzug war Australmerino, und mit dem glatten Gefühl und fehlenden "Grip" bin ich am Anfang gar nicht zurechtgekommen, irgendwie erinnerte er mich an Zuckerwatte. Es ärgert mich manchmal schon fast, dass ich meinen ersten Stoff aus Australmerino gewebt habe - andererseits kommt fürs Weben natürlich sehr glattes, praktisches Kettgarn dabei heraus. Inzwischen bin ich, wenn schon Merino-Kammzug, auf das deutsche Merino vom Wollmeister umgestiegen, der ist doch etwas wolliger und rauher. Allerdings erinnert mich das daran, dass ich noch nie Merino-Vlies hatte, würde mich auch mal interessieren. :)
Wolle selber waschen und zum Spinnen aufbereiten ist natürlich interessant, aber ich muss zugeben, für große Mengen bin ich eher zu faul. :O
Generell finde ich auch, dass die Unterschiede verschiedener Wollsorten beim Vlies stärker zum Tragen kommen - allerdings hatte ich Kammzüge meistens von feinen Wollrassen wie Merino und BFL.

Aber mal eine Anfängerfrage: Kann man eigentlich jede Schafwolle zu Kammzu verarbeiten? Meistens wird es ja doch bei den eher langhaarigen Rassen gemacht.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von Klara » 20.01.2011, 20:48

Kaha, Karin hat schon sehr schön erklärt, was ich meine in Bezug auf Kammzüge. Die Unterschiede zwischen den Schafen, die ich aufgelistet habe, sind riesig - verschiedener als Max Longhtan und Bluefaced Leicester geht schon nicht mehr - aber wenn ich dir unbeschriftete Proben von beiden Kammzügen schicken würde, bezweifle ich, dass du sie sicher zuordnen kannst (die Bluefaced Leicester ist nämlich gemeinerweise auch braun). Da könnte man ja mal ein Spiel für Spinntreffen draus machen - Wollproben, Schafbilder und Rassennamen richtig zusammenfügen, das wäre doch was...

Inwieweit sich verschiedene Industrie-Vliese voneinander unterscheiden, weiss ich nicht - ich mag' industriell kardiertes Vlies mit Haaren kreuz und quer (wie machen die das? kreuzen sie die Lagen?) nämlich gar nicht (abgesehen davon, dass ich ja versuche, nichts mehr zu kaufen. Oder fast nichts. Oder jedenfalls nur das, was sich absolut nicht vermeiden lässt ;) ) Ich will sagen, dass das kardierte Gotlandvlies, das ich hier habe, aber schon überhaupt nicht an ein Gotlandschaf erinnert. Schon die Farbe - das Vlies ist gleichmässig gemischt einheitlich grau, das Schaf hat vermutlich 1000 Schattierungen. Und ändert vermutlich jedes Jahr die Farbe... (ich kenn' keine Gotlandschafe in Natura, aber so ist es mit den anderen naturfarbigen Rohwoll-Vliesen und Schafen die ich gesehen habe).

Miriam, bei rohem Merino-Vlies hast du schon mal ein Riesen-Erfolgserlebnis, wenn du's sauber kriegst - das ist extrem fett. Und fürs Verabeiten braucht's dann auch eine spezielle Technik. Bei mir hapert's schon bei Schritt 1, deshalb kann ich zu 2 nichts sagen, ich habe meine Wolle vom königlichen bzw. jetzt staatlichen Schaf (aus der Bergerie Nationale in Rambouillet, ein Nachfahre der Herde die Marie Antoinette aus Spanien geschenkt gekriegt hat. Ich weiss immer noch nicht, warum die Originaltiere nicht während der Revolution am Spiess gelandet sind...) immer noch unbearbeitet rumliegen. Wenn sich nicht eine hilfreiche Motte gefunden hat... Die Tatsache, dass es Merino-Kammzug gibt, beantwortet schon deine Frage nach der Stapellänge - Merino gehört zu den kürzesten Wollen, die es gibt.

Ciao, Klara

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von Miriam » 20.01.2011, 21:10

Die Tatsache, dass es Merino-Kammzug gibt, beantwortet schon deine Frage nach der Stapellänge - Merino gehört zu den kürzesten Wollen, die es gibt.
Wirklich? :eek: Das wusste ich nicht. Die Merino-Schafe sehen ja immer so pelzig aus (?). Jetzt verstehe ich deinen Einwand zum Kammzug, dass er die Wollsorten vereinheitlich, noch besser.
ich habe meine Wolle vom königlichen bzw. jetzt staatlichen Schaf (aus der Bergerie Nationale in Rambouillet, ein Nachfahre der Herde die Marie Antoinette aus Spanien geschenkt gekriegt
Das finde ich super :lol: die Wolle müsste man für eine historische Replik verwenden. Schade, dass sie so schwer aufzubereiten ist, auch das wusste ich nicht. Ich habe hier noch Merino-Milschaf-Vlies (schon gewaschen, aber ich kardiere es selbst), das ist "normal" fettig. Aber wahrscheinlich überwiegt der Milchschaf-Anteil.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von shorty » 20.01.2011, 21:30

Klara hat geschrieben:Kaha, Karin hat schon sehr schön erklärt, was ich meine in Bezug auf Kammzüge.
Liegt vermutlich daran, dass ich das sehr ähnlich empfinde :-))
Da könnte man ja mal ein Spiel für Spinntreffen draus machen - Wollproben, Schafbilder und Rassennamen richtig zusammenfügen, das wäre doch was...

Ciao, Klara


Wäre doch mal ne richtig gute Idee für ein Spinntreffen :-))))
Ist bestimmt lustig, weil ich mir fast sicher bin, dass es zu zu vielen Irrungen und Wirrungen kommt.
Karin
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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von kaha » 20.01.2011, 21:49

Klara hat geschrieben:Die Unterschiede zwischen den Schafen, die ich aufgelistet habe, sind riesig - verschiedener als Max Longhtan und Bluefaced Leicester geht schon nicht mehr - aber wenn ich dir unbeschriftete Proben von beiden Kammzügen schicken würde, bezweifle ich, dass du sie sicher zuordnen kannst (die Bluefaced Leicester ist nämlich gemeinerweise auch braun). Da könnte man ja mal ein Spiel für Spinntreffen draus machen - Wollproben, Schafbilder und Rassennamen richtig zusammenfügen, das wäre doch was...
:)

Na, allzu viele Rassen kenne ich auch gar nicht als Kammzug. Aber grade beim BFL finde ich es bei dem, den ich hier habe, auffällig. Ich habe den nämlich mal total vergessen, dass er noch existiert. Und irgendwie kam mir der so anders vor als die Mengen von Merinokammzug, die ich auch hier habe. Dann ist's mir wieder eingefallen, was es ist.
Und der Coburger ist wirklich ganz anders.

Es ist eben weniger anders als das Vlies vom Schaf, das ist ja klar. BFL kenn ich nicht als Vlies, ich vergleiche hier mal deutsche Merino und Coburger. Und Rohwolle ist ja noch mal deutlich unterschiedlicher.

Vllt verlieren sich die Unterschiede auch in der Vielfalt der Kammzüge. Ich habe industriellen nur BFL, Merino und Coburger hier gehabt. Hätte ich da nun noch zig Abstufungen dazwischen, würden die vorhandenen Unterschiede der drei vllt einfach verschwimmen. Ist das verständlich, was ich meine?

Beim handgemachten Kammzug merkt man noch mehr Unterschied, scheint mir. Ich hab ja keinen Vergleich, wie die Wolle von dem Schaf industriell verarbeitet aussieht. ;)

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von thomas_f » 21.01.2011, 00:55

Also ich kenne bestimmt noch weniger Rassen im Kammzug als jede einzelne von euch, halbwegs ausführlich nämlich eigentlich nur die, die ich täglich durch den Kamm ziehe: Scottish Blackface. Kammzug von der würde ich auf dem angesprochenen Spinntreffen nie und nimmer zuordnen können.

Ich wundere mich immer wieder, wie viele verschiedene Wollen ich bei drei Exemplaren derselben Rasse schon kennengelernt habe, oder auch bei ein und demselben Exemplar. Gerade eben habe ich Nackenwolle gekämmt, die ich in einem Anfall geistiger Dämmerung gefärbt habe. Das Kämmen entfernt viel Hafer und Heu und fast ein Drittel der Wolle (nämlich sehr kurze Fasern, Stichelhaar und Nachschnitt) , aber das Ergebnis (der Rest) ist flauschig und "wollig". Bei der schöner und ergiebiger zu kämmenden Seitenwolle eines anderen Schafs habe ich vor allem fast endlos lange Fasern, zum Teil auch sehr glatt, die ergeben beim Spinnen einen festen, glänzenden Faden. Die beiden würde ich beim angesprochenen Test nie und nimmer ein und derselben Schafrasse zuordnen! Da ich unsere eigene(n) Wolle(n) schon so spannend finde, komme ich halt trotz guter Vorsätze und -räte gar nicht dazu, anderer Rassen Wolle(n) zu probieren und zu vergleichen.

Zu industriellem Kammzug oder klein-industriellem Kardenband oder -vlies kann ich nichts sagen; die Leute nehmen in Deutschland keine "Schnuckenwolle", wie sie es nennen, oder drohen damit, sie zu zerschneiden, wenn sie zu lang ist. :eek:

Langer Rede Sinn: Ich finde Kammzug charakterbildend. ;) Wenn man ihn selbst herstellt. ;) ;) Was nicht schwer ist (wenn sogar ich das kann) :D

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von Gabypsilon » 21.01.2011, 07:59

Nach meinen ersten 15 Monaten am Spinnrad mag ich eigentlich am liebsten Kardenbänder, ich habe hier eine gute Quelle für einheimische Schafwolle in den verschiedensten Rassen. Heidschnucke habe ich auch 2 KG hier, denn meine Häkelfilzprobe hat super geklappt und ich werde das zu einem größeren Läufer für mein Schlafzimmer verarbeiten :) :) :) , da kommen meine Probepflanzenfärbungen mit rein. Für ganz Feines an den Hals finde ich aber einen schönen weichen Kammzug sehr schön, Kammzüge sind einfach viel weicher. Rohwolle verarbeiten werde ich wohl einstellen, ich habe noch eine Menge gewaschene liegen, das werde ich wohl alles einpacken und zum Kardieren schicken, und dann ist gut, das ist mir ehrlich gesagt zu mühsam, und den Preis für Kardenbänder zahle ich, seit ich selbst Rohwolle hatte, gerne, ich weiß jetzt, wieviel Arbeit da drin steckt und finde das ursprünglich genug :)
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von cawica » 21.01.2011, 08:33

Das faszinierende an unserem Hobby ist doch, dass es verschiedene Wollen für verschiedene Zwecke gibt. Ich mag es verschiedene Wollsorten durch meine Finger beim Spinnen gleiten zu lassen.
Persönlich mag ich die glatten Kardenbänder nicht so gerne verspinnen, aber zugegeben BFL als Schal um den Hals ist einfach weich und schön.
Es mag augenwischerei sein, mancher mag darüber lächeln, aber in Zeiten der Globalisierung versuche ich das was ich kaufe möglichst aus naher Produktion zu kaufen. Mir gefällt die Entwicklung in der Landwirtschaft nicht. So werde ich dieses Jahr einen Versuch starten und BFL aus England kaufen.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von Fiall » 21.01.2011, 08:40

Ich hab in meiner einjährigen Spinnkarriere auch schon die verschiedensten Faservorbereitungen versponnen und ganz klar: Das Vlies frisch vom Tier ist viiiiel lebendiger. Besonders herrlich, wenn es noch in einem Stück ist.

Ich persönlich mag es jedoch nur, wenn ich es ungewaschen und unkardiert direkt aus dem Vlies verspinnen kann. Nachdem ich extreeem dreckiges Alpaka gewaschen hab, hab ich für mich entschieden, dass mir das zu aufwendig ist.

Mein Bestellfinger zuckt aber definitiv jedes Mal nervös, wenn ich auf Seiten, wie die der Handspinnerin stöbere. Herrliche gewaschene Vliese. Über kurz oder lang, muss ich mir davon ein paar besorgen.

Ich weiß auch nicht: Allein der Anblick von so nem Vlies bringt mich zum Sabbern. Kammzug oder auch kardiertes Vlies ist für mich Jacke wie Hose. Lässt sich gut verspinnen, gibt schönes Garn, aber ins Schmachten verfalle ich da höchstens bei entsprechenden Farbkombis. Hat einfach nicht die Wirkung eines naturfarbenen Vlieses mit seinen mannigfaltigen Kräuselvarianten. *seufz*
GLG,

Veronika

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von shorty » 21.01.2011, 08:50

Gabypsilon hat geschrieben: Für ganz Feines an den Hals finde ich aber einen schönen weichen Kammzug sehr schön, Kammzüge sind einfach viel weicher.
Ob ein Kammzug eher weich oder ich sags mal kräftiger ist hängt schon auch vom Grundmaterial ab.
Ich würde sagen Cormo aus der Flocke gesponnen steht Cormo Kammzug in nichts nach.
Man kann allerdings nicht mehr unbedingt zuordnen, weil es ja viele recht weiche Wollen gibt.

Auch Merino ist als Vlies nicht weniger weich, zumal man Vlies ja recht häufig im langen Auszug spinnt und das als Ergebnis eh fluffiger ist.

Ich mag halt wie Fial auch die unterschiedlichen Lockenstrukturen,
und die versch. Farben innerhalb eines Vlieses, beim industriellen Kammzug ist das alles vermischt.

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Re: Kammzug verdirbt den Charakter?

Beitrag von XScars » 21.01.2011, 09:23

Es ist auch eine Sache der Möglichkeiten... irgendwie würd es mich schon mal interessieren alles von Anfang an zu machen. Hatte das bisher nur bei Lama... aber bei mir ist auch das Problem, dass ich in einem Mehrfamilienhaus in einer 2 Zimmerwohnung wo hne... da sind die Möglichkeiten der Rohwollverarbeitung etwas beschränkt... und da meine Zeit auch beschränkt ist habe ich mich bisher eben auf Kammzug beschränkt... wobei ich Kammzug auch mag, denn ich spinne meistens buntes (nicht naturbunt) und was mir am Spinnen so gefällt ist das spielen mit Farben....

:wink: Katrin

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