Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Gabypsilon » 08.11.2010, 08:22

Navajogezwirntes muss ich auch ab und zu noch mal in Gegenrichtung durchs Rad laufen lassen, besonders wenn ich das einige Zeit nicht mehr gemacht habe..... aber das schaue ich mir immer vor dem Bad schon genauer an und entdralle dann vor dem Einweichen :)
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von thomas_f » 08.11.2010, 09:32

Wie messt/schätzt ihr denn den Drall? Ich versuche so halbwegs nach dem Winkel zu gehen. Der soll beim verzwirnten Garn ungefähr genauso groß sein wie beim unverzwirnten Single, nur halt in die andere Richtung. Ob sich das verzwirnte Garn heftig oder kaum zusammendröselt, ist kein zuverlässiger Indikator. Wenn der Single sich bspw. vorm Zwirnen längere Zeit stramm auf der Spule ans Gesponnensein gewöhnen konnte, dann hilft er dem Zwirn kaum mehr in die Richtung und das Gezwirnte dröselt sich zusammen wie blöd. Nach der gemeinsamen Entspannung im Bad sollte sich bei gleichem Winkel aber wieder Harmonie einstellen.

So habe ich das verstanden. Oder ist alles doch ganz anders?

Edith fragt noch neugierig: Wie lang sind denn eure Navajo-Luftmaschen so im Schnitt?

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Anna » 08.11.2010, 09:47

Meine sind so lang wie ich die Arme ausbreiten kann - aber ich mache auch kürzere, wenn es dem Farbverlauf besser dienlich ist.

lG Anna
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von shorty » 08.11.2010, 10:11

Hallo Thomas, ich messe den Drall nie.
Es ist allerdings schon so , wie Du schreibst.
Nachdem ich generell eher zuviel Spinndrall aber auch eher zuviel Zwirndrall habe, gleicht sich das aus.
Ich zwirne meist zweifach aus dem Knäuel gleich nach dem Spinnen insofern ist das Drallergebnis nicht irreführend durch lange Lagerung.
Wie gesagt, Navajo ist eh nicht so mein Favorit. Mir gefällt dreifach normal von der Struktur her besser.
Karin
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Gabypsilon » 08.11.2010, 13:49

Wenn ich eine Spule voll gesponnen habe, mache ich mich gleich ans zwirnen, und wenn dieses navajogedöhns dann gerade hängt und sich nicht ringelt, dann ist gut :] . Aber ich bin generell ein Bauchmensch, mit Messen und Rechnen und was so manche da so alles machen, habe ich es nicht :) , ich arbeite meist frei Schnauze :D
Liebe Grüße
Gabi

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von thomas_f » 08.11.2010, 14:01

Naja, ich halte auch kein Geo-Dreieck dran :D Wenn's rechtsrum ungefähr so steil aussieht wie linksrum ists schon OK. :)) Mein Gesponnenes ist eh noch viel zu ungleichmäßig, da ändert sich der Winkel im Verlauf des Fadens andauernd ein bisschen. Manchmal auch ein bisschen viel :O Wollte bloß wissen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Eurasierwolle » 08.11.2010, 14:17

Genau Gabypsilon!!! Gefühl ist beim Spinnen doch ganz besonders wichtig, mit der Zeit und Übung wird man lernen, sich gefühlsmässig auf die jeweilige Faser einzustellen, man lernt auch nur durch Erfühlen den Unterschied von zuviel oder zuwenig Drall - Probieren geht beim Spinnen auch über Studieren! Alle Beschreibungen können nicht das eigene Ausprobieren und Gefühl ersetzen - meine Meinung! Das erlernte Gefühl für Faser und Spinnrad (oder natürlich Spindel) macht dann das Spinnen zum entspannten Vergnügen. Trotz aller Physik und Spinnradtechnik (wichtig und gut als Hintergrundwissen) ist Spinnen doch eine sehr "gefühlsträchtige" Beschäftigung.
Je besser man sein Gefühl auf Faser, Spinngerät und das Zusammenspiel von Kopf, Händen und Füßen trainiert, desto besser klappt es dann auch "frei nach Schnauze" - auch mit dem Navajozwirn!

Verzwirnte Grüße
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Sanja » 08.11.2010, 14:35

@Thomas: Passt schon! :) Ich lasse meine Singles auch immer lieber etwas ruhen, und bei schlafendem Drall bietet der Winkel nunmal einen guten Anhaltspunkt. Ich gucke am Anfang, versuche dann, den Rhythmus beizubehalten und teste zwischendurch ab und an mal wieder.
Mir hat mein Ergebnis jedenfalls gefallen. :]

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Bea » 08.11.2010, 16:24

hallo....
jetzt muß ich doch mal ganz blöd fragen:
Was meint ihr mit Winkel?!?!
lg
bea

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von shorty » 08.11.2010, 17:07

Wenn man die Fasern betrachtet, richten sich die Fasern ja in einem bestimmten Winkel aus . Bei dicker , glatter Kaufwolle sieht man das sehr schön.

Dieser Winkel ist gemeint, denn er zeigt an, wieviel Drall ein Faden hat.
Fadendrehunghier sieht man ganz gut, was gemeint ist auf der Zeichnung
Karin
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Bea » 08.11.2010, 20:26

Hallo Karin,

vielen Dank für den Link....
ich hab aber noch nie auf einen Winkel beim Spinnen geachtet.... mhmhm, wird das gesponnene dann "anders"? wenn man auf den Winkel achtet?

grübelnde Grüße
bea

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von shorty » 08.11.2010, 20:34

Na ja im Normalfall möchte man ja ausgewogenes Garn.
Der Drall beeinflusst schon das Faserergebnis, zuviel Spinndrall und zuwenig Zwirndrall,ergibt nicht ausgewochen, zuwenig Spinndrall udn zuviel Zwirndrall ebenso.

Das muss man aufeinander abstimmen.
Ausserdem kann man eben die Wolleigenschaften verändern .Verschiedene Spinntechniken geben unterschiedlich belastbares und auch verschieden elastisches Garn trotz gleicher Ausgangsfaser.

Wenn Deine Wollen Dir bisher gefallen haben, passt ´s ja :-)))

Karin
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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Greifenritter » 09.11.2010, 19:25

Hier der Link zur genauen beschreibung der Drehwinkel mit Bildern:
http://www.spinnradclub.de/anleitungen/ ... winkel.htm

Bild

Bild

Ehrlich gesagt messe ich nie nach, orientiere mich nur ungefähr.

Ausgewogen ist ein Garn wenn der Strang nach dem Abnehmen von der haspel gerade hängt und sich nicht verdreht, dann stimmen Spinndrall und Zwirndrall zusammen. Teoretisch ist das der Fall wenn beide den selben Winkel haben.
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von Chingwa2003 » 10.11.2010, 18:38

Grins,


ja ja liebe Ute - Frau sollte nicht auf das Spinnrad treten als sei sie auf der Flucht. Sag ich doch schon immer.
Muss ich mal sagen - hättest ja mich fragen können.
Ups - fällt das unter Besserwisserei???

LG Nora :O :O :O

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Re: Übermäßiger Drall beim Navajoverzwirnen

Beitrag von UTEnsilien » 10.11.2010, 19:13

Chingwa2003 hat geschrieben: Ups - fällt das unter Besserwisserei???

LG Nora :O :O :O
Für mich nicht!

Ich mußte es sofort und gleich ausprobieren. Es war schon spät in der Nacht.

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