Fasern/Farben mischen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Fasern/Farben mischen

Beitrag von Klara » 09.09.2008, 16:04

Hallo,

wieviel Experimente macht ihr, bevor ihr das endgültige Mischverhältnis bestimmt? Ich habe (hatte) 300 g Wolle in verschiedenen Rot-/Lilatönen und 150 g Mohair in den gleichen Farben. Jetzt habe ich ausgerechnet, wieviel ich von welcher Faser nehmen muss, um alles aufzubrauchen und gleichfarbige Vliese zu kriegen und 25 g von dieser Mischung kardiert und auch schon ein bisschen was gesponnen. Das Garn sieht nicht schlecht aus, aber jetzt frage ich mich: Und wenn ich eine Farbe rausnehme? Oder wenn ich Mohair und Wolle getrennt verarbeite? Bis ich alle Möglichkeiten durchprobiert habe, ist der Faservorrat weg und ich habe lauter verschiedene Vliese... Während ich, wenn ich einfach das weiter mache, was ich gerade ausprobiert habe, fast ein Pfund homogener Wolle kriegen würde.

Wie handhabt ihr das?

Ciao, Klara

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Re: Fasern/Farben mischen

Beitrag von EmiFR » 09.09.2008, 17:50

Hallöle Klara!

Du meinst, beim Kardieren? Ich habs aufgegeben, weil mir das alles viel zu wissenschaftlich war!

Ich mische Farben nur noch beim Färben oder direkt beim verspinnen und grade da finde ich unregelmäßigkeit und den Überraschungseffekt faszinierend!

(Aber unter uns gesagt, bin ich einfach nur viel zu ungeduldig und hibbelig für so langwierige Experimente! Bild Bild )

Herzliche aber sehr unkonstruktive Grüße,
Emi
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Re: Fasern/Farben mischen

Beitrag von Fazzo » 09.09.2008, 18:12

Tja Klara,ich überlege gerade erst, ob ich das überhaupt versuchen soll ??

Aber generell würde ich meine Versuche sicherlich in soweit eingrenzen, das die Kardierten Vliese immer irgendwie zusammen passen und ich was daraus machen kann.

Wie gesagt, bisher nur graue Theorie...

LG Nicola
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Re: Fasern/Farben mischen

Beitrag von Greifenritter » 09.09.2008, 18:50

Also rumprobieren tu ich wenig.

Ich überlege mir was ich machen möchte, meist mache ich dann einen Mini-Versuch mit den Hundebürsten-Mini-Handkarden (insgesamt max 5 bis 10g), wenn sich der einigermaßen verspinnen läßt wandert die ganze Ladung durch die Trommelkarde, eben weil ich es schade finde dann ewig viele verschiedne garne zu haben und nix damit anfangen zu können.

CU
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Zuletzt geändert von Greifenritter am 09.09.2008, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fasern/Farben mischen

Beitrag von shorty » 09.09.2008, 20:16

Ich machs ähnlich wie Danny, stell mir was vor, kardier ein bißchen mit den Handkarden herum zur Probe.
Und so bleibt die Wollmischung mit der Kardiermaschine dann.

Außerdem zwirne ich ja gerne mit 2 Qualitäten, da fällt das eh weg.
Mir gefällt ja das matt und glänzende Farbspiel sehr gut, deshalb mische ich nicht so oft.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Fasern/Farben mischen

Beitrag von Klara » 09.09.2008, 21:14

Emi, im Prinzip geht es ganz unwissenschaftlich (und ist für mich die einzige Möglichkeit, genug einfarbige Wolle für einen Pullover zu kriegen - ich habe keinen Topf, wo alles auf einmal reinpasst), du brauchst nur einen Taschenrechner (ich habe das zwar gerade als Artikel Spin-Off angeboten, aber da die sich nicht rühren, hier schon mal ein Vorabdruck auf deutsch - verpfeift mich bitte nicht!).

Erster Schritt: Wolle in der Locke färben, wie du gerade Lust hast
2. Eine Liste machen, wieviel von welcher Wolle da ist (eventuell, wenn sie schon ein bis zwei Mal durch die Trommelkarde gelaufen ist, damit der Abfall raus ist)
3. Wollmengen addieren. Gesamtsumme durch das Gewicht eines kardierten Vlieses teilen (dazu muss man natürlich wissen, wieviel auf die Karde passt - ich peile 25 g an für die Louet Junior). Also z. B. insgesamt 450 g Wolle / 25 g = 18 Vliese
4. Auf der Liste das Gewicht der einzelnen Farben durch die Anzahl der Vliese teilen. Man bekommt die Menge, die man jeweils nimmt und für ein Vlies in die Trommelkarde schiebt.

Bis aufs Kardieren geht das ganze fast so schnell, wie es hier zu beschreiben. Und man kann sich beliebige Mengen Faser zusammenmischen, man kann nach Wunsch mit Weiss strecken, wenn man Angst hat, dass es nicht reicht (wobei die Farbe natürlich blasser wird), man hat keine Reste, und es ist eine geniale Möglichkeit, "Färbeunfälle" loszuwerden. Ich hatte da ein wirklich hässliches Blassgrün (ich fand's abartig und in meinen Spinnen-lern-Kits wollte es auch niemand kaufen) - bis Linda (Kunstmalerin) gemeint hat, warum ich es nicht mit den Blaus mische, die da auf der Couch liegen. Und tatsächlich, neben blau wurde aus dem blassgrün plötzlich zartes wasserblau (leicht veralgt), und gemischt sieht's richtig gut aus.

Den Ansatz finde ich viel einfacher, als mir eine Farbe einzubilden und dann zu überlegen, wie ich sie bekomme (à la Deb Menz in "Color in Spinning" - das Buch ist mir auch zu kompliziert).

Aber ob ich das Mohair nicht ohne Wolle spinnen soll für mein Seafoam-Pattern-Projekt (mit grauem Gotland kombiniert) und die Wolle für was anderes aufheben, weiss ich jetzt immer noch nicht... Ha, ich hab's (seine Probleme jemandem zu erklären hilft meistens, aber hier ist gerade nicht mal 'ne Katze): Ich misch die verschiedenen Mohairfarben zusammen, probier', was das versponnen ergibt, und kann dann ja immer noch die Wolle dazumischen - das Mischverhältnis bleibt dabei ja gleich...

Ciao, Klara

Update: Ich war ja so brav gestern und habe auch noch ein 100%-Mohair-Garn gesponnen, und ein bisschen Gotland, gleich gewaschen und getrocknet und zu Desperate Housewives habe ich dann ein Muster gestrickt. Und ich bin heilfroh, dass ich es getan habe, ich habe nämlich festgestellt, dass das 30%-Mohair fast genauso schön ist, wie das 100%, aber leichter zu verarbeiten und es liegt auch schöner. Heute habe ich alles zusammenkardiert und jetzt habe ich hier über 400 g spinnfertige rote Fasern liegen - schön!
Zuletzt geändert von Klara am 10.09.2008, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.

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