Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Rund ums Färben von Fasern, Garnen und Stoffen

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Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Schlompfine » 01.10.2014, 19:23

Ich habe letztes Wochenende ein wenig herumgefärbt und das mit Krapp. Nun habe ich sonst oft das feingemahlene Pulver, was irgendwie unglaublich farbstark ist und wo man nichts abfischen muss um Flecken zu vermeiden. Nachteil ist halt dass man immer buchstäblich haufenweise Staub am Ende ausbürstet. Kleine Stücke bekommt man ja auch zu kaufen, aber meine letzte Lieferung bestand nur aus langen, großen Wurzelstücken. Das fand ich ganz interessant (gerade zum Zeigen auf Veranstaltungen), zerschneiden ließen die sich aber nicht gut. Ich hatte also einen Mix aus 1kg Pulver und 1 kg Wurzelstäbchen.

Mit welcher Version färbt Ihr am liebsten? Man bekommt mit kleineren Stücken meiner Meinung nach mehr Oberfläche, also mehr Farbstoff.
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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von shorty » 01.10.2014, 19:30

Ich denke auch das gemahlen häufig die höhere Farbausbeute bietet....
Vom Praktikablen ists halt wichtig was man färbt für lose Locken ist Pulver schwierig.... bzw. hinterher halt überall :-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Schlompfine » 01.10.2014, 19:33

Bei Locken oder Kammzügen würde ich es mir auch verkneifen :)
Bei Stoffen geht das halt ganz gut, man muss nur kräftig spülen und schütteln.

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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Spinnwinde » 01.10.2014, 19:39

Ich selber kauf nach Möglichkeit lieber nicht gemahlen, weil ich so sehen kann, was ich krieg. Denn bei Pulvern weiss man nie, ob nicht mit etwas fremden nachgeholfen wurde.
Die Farbkraft, denk ich, ist wohl eher abhängig davon, wo die Pflanze wuchs und wie das Klima war.
Ich mag pulverisiert aber grundsätzlich nicht so gerne, weils trotz gutem spülen und kräftigem ausschütteln ewig rieselt.

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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Myrdhin Webster » 01.10.2014, 19:47

Ich hab bislang nur Rohwolle oder Garn mit Krapp gefärbt, da hatte ich meist die kurzen Stücke (ca 1 cm) und hab die entweder in einem großen Tüllbeutel mitgekocht (da wurde die Färbung teilweise nicht ganz gleichmäßig, doch hübsch) und teilweise erst ausgekocht und dann abgeseiht, also ohne Stückchen drin gefärbt. Das wurde schön gleichmäßig.

Kann man das Pulver in einer großen Teefiltertüte mitkochen? Oder löst sich das auch darin dann völlig auf und verteilt sich trotzdem?

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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Schlompfine » 01.10.2014, 20:00

Das habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich alles an Färbebeuteln (wenn ich welche mache) komplett auskoche und rausnehme, weil man auf Stoffen sonst Kontaktflecken bekommt. Gerade bei Krapp. Aber für Kammzüge wäre das eine Idee. Es gibt doch auch diese dünnen blau-weißen Stoffwischtücher, da könnte man sich ja auch wiederverwendbare Beutel draus machen. Aber das Pulver ist teilweise sehr fein; müsste man mal eine kleine Portion eintüten und ins Wasser legen um zu schauen, was durchsickert.





Ich merke gerade, ich hätte das ja auch in die Naturfarben posten können. Mag mich wer verschieben?

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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Morticia » 01.10.2014, 20:07

Ich habe erst einmal mit Krapp gefärbt, Solar, mit kleinen Stückchen, die sich gut im Feinstrumpf deponieren ließen. Ist auch nicht ganz gleichmäßig geworden, hat sich aber beim Spinnen ausgeglichen. Das mit dem Pulver im Teebeutel hab ich mich aber auch gerade gefragt - müsste man echt mal ausprobieren. Oder lose kochen und durch einen Teebeutel abseihen. Die Farbausbeute ist beim Pulver sicher höher.
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Re: Krapp gemahlen, in Stücken oder in ganzen Wurzeln?

Beitrag von Fusselchen » 02.10.2014, 22:47

Schlompfine hat geschrieben:Das habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich alles an Färbebeuteln (wenn ich welche mache) komplett auskoche und rausnehme, weil man auf Stoffen sonst Kontaktflecken bekommt. Gerade bei Krapp. Aber für Kammzüge wäre das eine Idee.
So sehen auch meine Erfahrungen aus. Auf dem Vlies, das ich damals gefärbt hatte, gab es schon einige kräftig krapp-rote Stellen. Das war aber ok, denn ich habe mich über die Intensität gefreut und beim Spinnen haben sich die Unterschiede wieder ausgeglichen.

Wie schon mehrere Schreiber vor mir gesagt haben, hängt die Verwendung des Pulvers oder der Stückchen vom zu färbenden Material ab, von dem Ergebnis, dass man sich wünscht, und davon, an welcher Stelle im Verarbeitungsprozess die Färbung vorgenommen wird.

Manchmal lernt man aber auch erst mit Hilfe einiger Versuche, was einem wichtig ist, und Krapp ist es auf alle Fälle wert.

LG vom Fusselchen
Schokolade löst keine Probleme -
aber ein Apfel kann das auch nicht.

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