Hallo Jörg,
wie wäre es mit Eintopfwolle?

mit Luvotex (gibt es z.B. bei Wollpoldi) oder Ashford (z.B. Traub, Wollknoll ...) gefärbt.
Wolle waschen und dabei entfetten (wichtig, sonst hält die Farbe nicht). gut schleudern. Wolle in einen großen Einwecktopf / Bräter etc eine Schicht einfüllen, Farbe in Gläsern nach Anleitung mit ganz viel Essig oder besser gleich mit Essigessenz anrühren (schnüffeln an der Farbe ist aber gesundheitsschädlich - bitte dran denken) und dann abschnittsweise (z.B. 1/3 rot, 1/3 gelb, 1/3 blau) begießen, neue Schicht Wolle drauf, wieder begießen/bekleckern ggf, mal etwas Essigwasser einfach dazwischen laufen lassen. Schicht Wolle, Farbe, Schicht Wolle, Farbe .... Dann das ganze für 1 Stunde bei 90-95° C köcheln oder im Backofen (der Bräter) gar ziehen lassen, dann sollte die Flüssigkeit um die wolle klar sein und die Wolle farbig, notfalls noch länger köcheln lassen - nicht rühren! AUSKÜHLEN lassen!!!!! erst dann spülen, trocken und wie gewohnt verarbeiten (aufzupfen oder kurz ankardieren verspinnen ...
Mit Naturfarben geht das leider nicht ganz so einfach, da muß vorher meist (das lohnt eigentlich immer) entweder mit Alaun kochend oder mit AL Kaltbeize (gibt es bei Karin Tegeler) vorbeizen, da die Farbmoleküle der Naturfarben (Krapp, Rainfarn, Goldrute, Kaffee, Wallnuss, Weide, Frauenmantel und und und...) sich nicht von alleine an die Wolle heften, sondern nur mit den Metallionen aus der Beize, die sich an der Wolle anheften) Farbchemie ist ein so spannendes Kapitel im Leben eines neugierigen Menschen, da könnte man Wochen, Monate darüber referieren und vorallem ausprobieren, experimentieren und staunen.
Liebe Grüße
Christine