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Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 09:37
von Acki
Hallo Ihrs!
Ich habe hier jede Menge unterschiedliche Hundewollen von zwei meiner Freundinnen.
Die Fasern sind sehr, sehr fein und eigentlich auch ordentlich lang.
Einmal von einem Border Collie-Retriever-Mischling, dann von einem "Senf-Hund" und der dritte ist ein Maremano-Retriever-Mix.
Da ich die Wolle gerne mit Schafwolle mischen möchte, wollte ich die auf meine Kardiermaschine von Walther schmeissen.
Pur geht schon mal gar nicht, es bleibt alles auf der kleinen Walze hängen. Ich hab auch schon versucht, direkt auf die große Walze zu bringen, aber selbst dann wird fast alles wieder auf die kleine Walze transportiert.
Also habe ich erst die Schafwolle mit der Hundewolle mit den Handkarden vermischt, so gut das eben geht. Ich finde ja, das vermischt sich nicht so richtig schön.
Anschließend wollte ich das so vorvermischt auf die Trommelkarde geben. Selbst dann pflückt die mir aber wieder die Hälfte von der Hundewolle raus.
OK, anderen Trick probiert! Erst Schafwolle auf die große Walze gebracht, dann Hundewolle drüber, danach wieder Schafwolle, alles direkt auf die große Walze. Gekurbelt! Und?
Es landet zwar weniger auf der kleinen Walze, aber immer noch genug.
Nun überlege ich, ob ich mit der Karde von Ashford mit dem feinen Belag besser bedient wäre?
V.a. mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß ich demnächst eigene Angora-Wolle zu verarbeiten habe, also feine Fasern künftig eher verarbeiten werde.
Wie sind da eure Erfahrungen? Liegt es überhaupt an der Karde?
Die Walther hätte ich gestern Abend bald zum Fenster rausgeschmissen!

Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 10:02
von UTEnsilien
Acki hat geschrieben:
Einmal von einem Border Collie-Retriever-Mischling, dann von einem
"Senf-Hund" und der dritte ist ein......

Ich kann Dir leider nicht helfen. Mich würde es aber interessieren was ein "Senf-Hund" ist, hat das was mit der Farbe des Fells zu tun?

Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 10:07
von Ilona
Nee Claudia, die Kardiermaschine von Walther ist gut. Sie hat schon einen etwas feineren Belag.
Ich habe damit mehrere Sorten Schafwolle, Alpaka und Mohair kardiert.
Aber Angora und Hundewolle haben mich auch zur Verzweiflung gebracht. Da nehme ich lieber die Handkarden. Diese beiden Sorten braucht man eh nur etwas auflockern, wenn überhaupt.
Hundewolle und Schafwolle mischen, das stell ich mir schwierig vor, habe es aber noch nie gemacht. Die feinen Hundehaare rutschen leicht und die Schafwolle ist viel dicker.
Da würde ich lieber einen Faden Hund mit einem Faden Schaf verzwirnen. Ich habe allerdings die besten Ergebnisse, wenn ich einen Faden Hund mit einem Faden Seide verzwirne. Ich nehme dann die ganz dünne Nähseide oder Kantenstichseide, die es auf Ibäh immer wieder gibt.
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 10:18
von Acki
UTEnsilien hat geschrieben:Ich kann Dir leider nicht helfen. Mich würde es aber interessieren was ein "Senf-Hund" ist, hat das was mit der Farbe des Fells zu tun?

Naja, da hat halt so ziemlich jede Hunderasse mal ihren Senf dazu gegeben. Hat nix mit der Farbe zu tun.
@Ilona
Ich hab's ja mit den Handkarden versucht, mich überzeugt das Ergebnis allerdings nicht wirklich.
Aber es muss doch möglich sein, die Hundewolle mit dem Schaf zu vermischen. Ich finde es so auch viel schöner zu verspinnen.
Das, was mir die Karde da hervorgebracht hat, war eigentlich recht schön homogen, keine Knötchen o.ä. Sie schmeißt mir halt nur zuviel wieder raus
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 10:30
von fila
Hallo Acki
An den Karden liegts wohl nicht, eher an den Hundehaaren. Ich hab die Haare (Unterwolle) meiner beiden Eurasier mit Merino (ca. 50/50) auf die Handkarden gelegt und ein paar Mal durchgezogen. Das geht wunderbar, sie vermischen sich gleichmässig und bleiben es auch beim Spinnen.
Normalerweise spinne ich die Hundehaare aber direkt so, wie sie vom Hund kommen, aus dem ausgekämmten Büschel, ungekardet und unvermischt.
Versuch mal verschiedene Mischungen. Die Haare sollten vielleicht eine ähnliche Konsistenz haben wie die Wolle. Das ist bei meinen der Fall. Die Unterwolle entspricht in etwa der Merino. Evtl. funktioniert es bei mir deswegen so gut.
Lg
fila
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 10:40
von Acki
fila hat geschrieben:Versuch mal verschiedene Mischungen. Die Haare sollten vielleicht eine ähnliche Konsistenz haben wie die Wolle. Das ist bei meinen der Fall. Die Unterwolle entspricht in etwa der Merino. Evtl. funktioniert es bei mir deswegen so gut.
Hmja, ich hab die Maremano-Mix mal mit BFL versucht, allerdings nur über die Handkarden, weil es auch nur eine Probe werden sollte. Vielleicht geht das besser über das Kardiertier.
Gestern hatte ich es nur mit dem Collie-Mix versucht. Aber der ist eben schwarz und BFL und Merino hab ich nur in weiß da.
Aber zum Ausprobieren.....
Trotzdem fuchst mich das.....

Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 11:02
von Elpa
Hallo Acki,
Hundewolle spinne ich wie sie vom Hund kommt.
Ich hab jetzt mal Schwarzkopfmerino mit Hundewolle Cable-verzwirnt. Das kommt recht gut raus.
Ich werd die Bilder vielleicht heute noch reinstellen.
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 11:31
von Greifenritter
Also ich bearbeite Hundewolle mit zwei großen Hundebürsten (wie Handkarden aber wesentlich feiner benadelt), damit kardiere ich auch Pröbchen im Gramm-Bereich für meine Faserkartei und habe auch schon mehrere testmischungen (Hundewolle mit anderem material wie Schafwolle, Angora, Seide o.ä. gemischt.
Meine normalen handkarden sind - obwohl es welche mit feinem belaf sind, einfach zu grob dafür.
Das selbe gilt für meine Louet-Kardiermaschine (wobei die noch deutlich grober ist als die handkarden.
Ich habe beim Mischen von fasern die Erfahrung gemacht, daß es schwer ist fasern zu mischen, die nicht richtig zusammen passen. Ist eine Faser wesentlich kürzer oder viel feiner als ide andere, so zieht es mir die beim Mischen mittels Hand- oder Trommelkarde immer wieder heraus und sie bleibt auf einer Walze oder einer der Handkarden hängen oder bildet Knötchen auf der Vliesoberfläche.
Kann es sein, daß Du versuchst kurzstapelige, feine Hundewolle mit deutlich groberer oder langstapeliger Schafwolle zu mischen?
Wenn ja lass es besser, die Mischung ist zum verspinnen dann nämlich selbst wenn Du sie gemisch bekommst die Hölle und das Ergebnis pillt wie noch mal was.
CU
Danny
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 11:43
von Acki
So, ich hab's jetzt mal mit Australmerino versucht. Selbes Ergebnis!
Greifenritter hat geschrieben:Kann es sein, daß Du versuchst kurzstapelige, feine Hundewolle mit deutlich groberer oder langstapeliger Schafwolle zu mischen?
Wenn ja lass es besser, die Mischung ist zum verspinnen dann nämlich selbst wenn Du sie gemisch bekommst die Hölle und das Ergebnis pillt wie noch mal was.
Ich messe später mal, wie lang die Hundewolle ist, aber ich glaub, die ist schon ziemlich lang.
Beim Mischen auf Handkarden und das, wa ich mit der Trommelkarde gemischt bekomme, gibt es keine Knötchen o.ä. und es lässt sich auch sehr gut verspinnen.
Wenn ich die Hundewolle pur auf die Karde gebe, bleibt mir ja auch schon so alles auf der kleinen Walze hängen. Es geht so gut wie gar nichts auf die große Walze.
Das, was du über die Feinheit der Karden schreibst, war ja auch meine Überlegung. Dass die von Walther eben nicht fein genug ist und die Ashford vielleicht besser geeignet?
So, mal schnell nachgemessen (eigentlich müßte ich mich mal um meine Wäsche kümmern!

)
Der Maremano und der Senfhund sind tatsächlich relativ kurz.
Der Collie-Mix hat so ca. 10cm Faserlänge.
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 15:04
von Greifenritter
Passt die Feinheit auch? Sehr feine leichte Fasern lassen sich mit schwereren auch schlecht mischen.
CU
Danny
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 14.12.2009, 15:44
von Acki
Also vielleicht stell ich mich ja auch blöd an, das möchte ich nicht ausschließen, aber ich habe nicht den Eindruck, daß es sich schlecht mischen läßt.
Die Australmerino ist schon ziemlich fein. Das ist die vom Wolllust Schurwollversand.
Das, was auf der großen Trommel bleibt, sieht gut aus. Es pflückt mir halt nur immer wieder Hundewolle raus bzw. es bleibt gleich welche auf der kleinen Trommel hängen. Und das passiert ja auch, wenn ich gar nicht mischen, sondern den Hund pur kardieren will. In dem Fall kommt gar nichts auf die große Trommel.
Und mit der Handkarde sieht es zumindest mit dem Merino (hatte vorher Corriedale verwendet, vielleicht ist die wirklich nicht fein genug) gut aus.
Verfasst: 14.12.2009, 15:47
von Perisnom
Claudia, welche Stapellänge hat denn Deine Hundewolle? Und wie kardierst Du?
Als ich mit Kardieren angefangen habe, habe ich den Fehler gemacht, die Wolle, die ich zugeführt habe, zu lange festzuhalten. Wenn man das macht, frißt die kleine Walze alles, aber auch wirklich alles! Vielleicht kannst Du versuchen, die Wolle nur hinzulegen und den Rest die Walze machen zu lassen? Das hat bei mir die Probleme damals gelöst.
Viel Erfolg!

Re:
Verfasst: 14.12.2009, 17:29
von Acki
Perisnom hat geschrieben:Claudia, welche Stapellänge hat denn Deine Hundewolle?
Die Wolle, mit der ich angefangen habe, hat eine Stapellänge von 10cm.
Und wie kardierst Du?
.....Vielleicht kannst Du versuchen, die Wolle nur hinzulegen und den Rest die Walze machen zu lassen? Das hat bei mir die Probleme damals gelöst.
Ja, so hab ich das auch gemacht, ich hab sie nur hingelegt und von der Walze selbst erfassen lassen.
Beim zweiten Mal habe ich direkt alles auf die große Walze gegeben. Trotzdem pflückt die kleine Walze die Hundehaare von der großen runter.
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 15.12.2009, 01:22
von Greifenritter
Hm, die Merino ist relativ fein. Ist die Hundewolle ungefähr genauso, gröber oder feiner?
Bei Hundewolle mit 10cm Stapellänge ist die merino doch deutlich kürzer. Das kann evtl. das Problem sein.
Muß auch nicht daran liegen, daß die Fasern nicht passen, aber bei mir war das hald meist der Grund für die von Dir beschriebenen Probleme.
CU
Danny
Re: Probleme beim Kardieren von Hundewolle
Verfasst: 15.12.2009, 07:17
von Acki
Greifenritter hat geschrieben:Hm, die Merino ist relativ fein. Ist die Hundewolle ungefähr genauso, gröber oder feiner?
Ich glaub, die Hundewolle ist fast noch ein bißchen feiner
Bei Hundewolle mit 10cm Stapellänge ist die merino doch deutlich kürzer. Das kann evtl. das Problem sein.
OK, das würde erklären, daß vielleicht nicht ordentlich gemischt wird. Nur warum kann ich die Hundewolle nicht auch pur auf die Karde geben? Dabei geht alles auf die kleine Walze und genau das ist mein Hauptproblem.
Deshalb bin ich ja überhaupt erst auf die Idee gekommen, die Fasern mischen zu wollen, weil ich gedacht hab, daß es dann besser geht, z.B. über die "Sandwichmethode".
Und deshalb eben auch die Überlegung, ob es evtl. mit einer feineren Karde besser ginge. Wenn denn die Ashford überhaupt feiner ist.