OT: Sorry, der Beitrag wird jetzt lang, und hat auch mit Knötchen nicht viel zu tun, aber ich muss es mir mal von der Seele schreiben:
susanne hat geschrieben:.... auch nicht viel in die Haut geschnitten, aber mit der Wolle ist er gar nicht sorgfältig umgegangen - mit den Schafen war er auch eher grob....
Guter Gott im Himmel, Susanne, wie viele hundert Schafe habt ihr denn? Alain schneidet mal eines wenn's unvorhersehbar plötzlich zappelt, oder am späteren Nachmittag so ab dem hundertfünfzigsten. Insgesamt vielleicht 10 Schnitte auf 200 Schafe (die er dann auch gleich selber desinfiziert). Mit den Schafen grob umgehen ist auch kontraproduktiv - kostet nur Kraft und Zeit. Wenn's jemand kann, setzen sie sich ja fast von selber hin (nee, ich kann's auch nicht) und das Scheren macht ihnen auch nichts aus, weshalb Alain bis zum Geburtstermin schert und angeblich noch nie Probleme verursacht hat (bei Toni auch nicht - 20 Stunden nach der Schur hatte sie zwei wunderbare Lämmer). Und was die Wolle angeht, an den Nachschnitten ist der Scherer schuld (wusste der eure, dass ihr die Wolle verarbeiten wollt?) - aber für einen sauberen Scherplatz ist erst mal der Züchter zuständig. Der muss für eine leere, gerade, gefegte Fläche sorgen, wo der Scherer dann seine Holzplattform aufbauen kann. Der Scherer lässt dann die Wolle nur auf dem Holz liegen, klickt seinen Zähler und nimmt das nächste Schaf. Die Wolle holt jemand anders weg und packt sie entweder in einen Sack oder in meinem Fall, auf Gitter zum späteren Aussortieren. Und für den richtigen Arbeitsfluss - d. h., dass das geschorene Schaf einfach nur weglaufen muss und das nächste Schaf problemlos greifbar ist, ist auch der Halter zuständig.
Mit 'nem fähigen und netten Scherer und genügend Leuten (bei meiner Miniherde sind wir zu zweit, bei einem Bekannten mit ein paar hundert mindestens zu fünft, jeweils inklusive Scherer) ist Scheren zwar anstrengend, aber nicht besonders stressig sondern eher vergnüglich. Sag' ich nur mal, weil ein anderer Bekannter auch schon Wochen vorm Termin zu stressen anfängt, weil's mit seinem Scherer eben nicht reibungslos läuft. Wechseln will er aber auch nicht... Ein guter Scherer ist jeden Cent wert, den er verlangt, und muss pfleglich behandelt werden - genau wie ein guter Hufschmied...
Viel Glück bei der Suche nach 'nem guten Scherer!