Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Moderator: Claudi
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Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Hallöle,
ich habe "Kardiermaschine" als Suchbegriff eingegeben und bin wahrscheinlich Ende des Monats noch nicht mit dem Lesen durch, um das Ganze etwas abzukürzen ,erlaube ich mir mal , separat nachzufragen.
Wer entsprechenden Beitrag aus dem Forum parat hat, bitte mich gerne darauf hinweisen.
Ich habe eine Kardiermaschine von Walther. Damit die nicht so klebrig wird, erlaube ich der Wolle den Luxus, vorher schon gebadet zu werden. Dazu laß ich die Fasern in einem Kübel mit etwas Shampoo über Nacht einweichen und spüle am nächsten Tag mehrmals. Dann ab zum Trocknen.
Wenn die Wolle getrocknet ist, zupfe ich sie auseinander und schick sie durch die Maschine.
Ist es sinnvoller, die Wolle VOR dem Waschen gründlichst auseinanderzuzupfen?
Die kleine Kardenwalze ist immer relativ schnell zu ( so nach 2-3 x kardieren) und es sind , obwohl ich die Wolle sich selbst einziehen lasse und vorher SCHÖN auseinandergezupft habe, neben vielen Knoten auch sehr viele lange Fasern drauf, die ich normal mitversponnen hätte.
Muß ich vor dem Waschen schon die Fasern so gründlich vorsortieren, dass eben nur meine gewünschten langen Fasern übrig bleiben. Das wär ja dann eigentlich nicht wirklich viel...
ich möchte schließlich auch die mittellangen mitnehmen.
Kardiere ich denn nun nicht eigentlich deshalb, weil die Maschine das regeln soll?
Die Fasern sollen nach Möglichkeit alle für den Spinnvorgang ausgerichtet sein, dafür ist sie auch gedacht, oder?
Wie oft muß ich denn eine Wollportion durch die Maschine schicken - so in der Regel- bis Frau mit dem Ergebnis zufrieden ist?
Wie schaffe ich es, das Vlies möglichst knötchenfrei zu bekommen?
Gibt es jemanden, der lieber ungewaschene Wolle kardiert?
Für heute einen lieben Gruß und einen schönen Wochenanfang.
arcadia
ich habe "Kardiermaschine" als Suchbegriff eingegeben und bin wahrscheinlich Ende des Monats noch nicht mit dem Lesen durch, um das Ganze etwas abzukürzen ,erlaube ich mir mal , separat nachzufragen.
Wer entsprechenden Beitrag aus dem Forum parat hat, bitte mich gerne darauf hinweisen.
Ich habe eine Kardiermaschine von Walther. Damit die nicht so klebrig wird, erlaube ich der Wolle den Luxus, vorher schon gebadet zu werden. Dazu laß ich die Fasern in einem Kübel mit etwas Shampoo über Nacht einweichen und spüle am nächsten Tag mehrmals. Dann ab zum Trocknen.
Wenn die Wolle getrocknet ist, zupfe ich sie auseinander und schick sie durch die Maschine.
Ist es sinnvoller, die Wolle VOR dem Waschen gründlichst auseinanderzuzupfen?
Die kleine Kardenwalze ist immer relativ schnell zu ( so nach 2-3 x kardieren) und es sind , obwohl ich die Wolle sich selbst einziehen lasse und vorher SCHÖN auseinandergezupft habe, neben vielen Knoten auch sehr viele lange Fasern drauf, die ich normal mitversponnen hätte.
Muß ich vor dem Waschen schon die Fasern so gründlich vorsortieren, dass eben nur meine gewünschten langen Fasern übrig bleiben. Das wär ja dann eigentlich nicht wirklich viel...
ich möchte schließlich auch die mittellangen mitnehmen.
Kardiere ich denn nun nicht eigentlich deshalb, weil die Maschine das regeln soll?
Die Fasern sollen nach Möglichkeit alle für den Spinnvorgang ausgerichtet sein, dafür ist sie auch gedacht, oder?
Wie oft muß ich denn eine Wollportion durch die Maschine schicken - so in der Regel- bis Frau mit dem Ergebnis zufrieden ist?
Wie schaffe ich es, das Vlies möglichst knötchenfrei zu bekommen?
Gibt es jemanden, der lieber ungewaschene Wolle kardiert?
Für heute einen lieben Gruß und einen schönen Wochenanfang.
arcadia
- Anna
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Hallo arcadia,
ich habe auch das Kardiertier von Tom Walther.
Ich habe noch nie ungewaschene Wolle kardiert, obwohl in der Betriebsanleitung ausdrücklich steht, dass man das gut machen könne. Mich würde auch mal interessieren, ob das Ergebnis dann anders ist und wenn ja, inwiefern.
Ich zupfe die Wolle immer ein bisschen vor und lese die verklebten Spitzen raus. Auf Faserlänge achte ich beim Zupfen nicht besonders, aber wenn ich Nachschnitte sehe, kommen die mit raus.
Dann schicke ich die Wolle über die Walze, und zwar nach und nach portionsweise.
Wenn auf der kleinen Walze längere Fasern hängen bleiben, zupfe ich die ab und drücke sie auf die große Walze beim Weiterkurbeln.
Wenn die große Walze halbwegs voll ist, nehme ich das Vlies runter, drehe es um und gebe es noch mal ein. Wieder nach und nach, das heißt, ich halte das Ende des Vlieses vor der kleinen Walze ein wenig fest, so dass es Stück für Stück hineinrutscht und nicht alles auf einmal.
Mit dem Ergebnis bin ich meistens zufrieden. Wenn mir jemand einen Tipp geben könnte, wie ich das Vlies zu einem kammzug-ähnlichen Wollzopf weiterverarbeiten könnte, ohne mir diese Selbstmordkämme kaufen zu müssen, wäre ich aber dankbar.
Schönen Gruß von Anna
ich habe auch das Kardiertier von Tom Walther.
Ich habe noch nie ungewaschene Wolle kardiert, obwohl in der Betriebsanleitung ausdrücklich steht, dass man das gut machen könne. Mich würde auch mal interessieren, ob das Ergebnis dann anders ist und wenn ja, inwiefern.
Ich zupfe die Wolle immer ein bisschen vor und lese die verklebten Spitzen raus. Auf Faserlänge achte ich beim Zupfen nicht besonders, aber wenn ich Nachschnitte sehe, kommen die mit raus.
Dann schicke ich die Wolle über die Walze, und zwar nach und nach portionsweise.
Wenn auf der kleinen Walze längere Fasern hängen bleiben, zupfe ich die ab und drücke sie auf die große Walze beim Weiterkurbeln.
Wenn die große Walze halbwegs voll ist, nehme ich das Vlies runter, drehe es um und gebe es noch mal ein. Wieder nach und nach, das heißt, ich halte das Ende des Vlieses vor der kleinen Walze ein wenig fest, so dass es Stück für Stück hineinrutscht und nicht alles auf einmal.
Mit dem Ergebnis bin ich meistens zufrieden. Wenn mir jemand einen Tipp geben könnte, wie ich das Vlies zu einem kammzug-ähnlichen Wollzopf weiterverarbeiten könnte, ohne mir diese Selbstmordkämme kaufen zu müssen, wäre ich aber dankbar.
Schönen Gruß von Anna
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)
- Claudi
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Hi Arcadia!
Also ich sortiere und zupfe vor der ersten Wäsche, so gut, wie möglich. Auch von der Länge her mache ich da zwei unterschiedliche Haufen.(lang bis mittel/ mittel bis kurz)bDie bearbeite ich dann auch separat voneinander.
Ich hatte ohne zu zupfen immer viele "Nester" drin, die aus engliegenden Fasern plus klebrigem Fett/Schweiß bestanden. Durch die Wäsche war das ganze dann richtig zusammengepappt, und ich mußte den kompletten Klumpen herausnehmen.
Das kann natürlich daran liegen, daß es alles Wolle vom letzten Jahr war, die erste frisch geschorene ist gerade erst auf dem Weg zu mir...
Je besser ich vor der Wäsche sortiere und zupfe, umso weniger Arbeit habe ich bei den folgenden Schritten.
Das Knotenproblem kann u.a. an der Faserart liegen. Z.B. bei Milchschafwolle gibt es generell schnell Knötchen.
Auch die Anzahl der Durchläufe ist unterschiedlich. Manchmal reichen mir drei Durchgänge, manchmal bin ich nach fünfmal noch nicht wirklich zufrieden. Aber auch dabei empfinde ich persönlich einen Zusammenhang zwischen Wollsorte und Anzahl der Kardiervorgänge.
Also ich sortiere und zupfe vor der ersten Wäsche, so gut, wie möglich. Auch von der Länge her mache ich da zwei unterschiedliche Haufen.(lang bis mittel/ mittel bis kurz)bDie bearbeite ich dann auch separat voneinander.
Ich hatte ohne zu zupfen immer viele "Nester" drin, die aus engliegenden Fasern plus klebrigem Fett/Schweiß bestanden. Durch die Wäsche war das ganze dann richtig zusammengepappt, und ich mußte den kompletten Klumpen herausnehmen.
Das kann natürlich daran liegen, daß es alles Wolle vom letzten Jahr war, die erste frisch geschorene ist gerade erst auf dem Weg zu mir...
Je besser ich vor der Wäsche sortiere und zupfe, umso weniger Arbeit habe ich bei den folgenden Schritten.
Das Knotenproblem kann u.a. an der Faserart liegen. Z.B. bei Milchschafwolle gibt es generell schnell Knötchen.
Auch die Anzahl der Durchläufe ist unterschiedlich. Manchmal reichen mir drei Durchgänge, manchmal bin ich nach fünfmal noch nicht wirklich zufrieden. Aber auch dabei empfinde ich persönlich einen Zusammenhang zwischen Wollsorte und Anzahl der Kardiervorgänge.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi
Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.
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- Don Mesdos
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Du kannst einfach am Vlies von der mitte aus mit zwei händen die Fasern etwas auseinanderziehen, hände weiter nach aussen und wieder ziehen, so richten sich die Fasern nochmal aus und du bekommst einen längeren Kardenzug, den man zu einem Zopf zusammendrehen kann.
An den äußeren Enden halten und wie beim Wringen drehen, wenn genug Spannung drauf ist lockern und du bekommt eine Kurbel, dann die beiden Enden in die Öse der anderen Seite zeihen und fertig ist der Zopf.
lg Paul
An den äußeren Enden halten und wie beim Wringen drehen, wenn genug Spannung drauf ist lockern und du bekommt eine Kurbel, dann die beiden Enden in die Öse der anderen Seite zeihen und fertig ist der Zopf.
lg Paul
- shorty
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Wie oft ich kardiere hängt sehr von der Faser ab.
Wie homogen ist sie von der Faserlänge und Farbe usw.
Zum Zupfen ist meine Meinung , gut gezupft ist halb kardiert.
Da ich meine Wolle alle vorher wasche , in Bottichen usw. ( nicht in der Waschmaschine) zupfe ich da während des Trocknens ganz viel herum.
Immer mal wieder, erstens trocknet dadurch die Wolle schneller, da sie immer wieder durchmischt wird, und zweitens hab ich das zupfen nicht geballt am Schluss alles.
Ich hab zwar eine andere Kardiermaschine, aber ich denke, dass spielt bei den Tips keine so große Rolle.
Lieber weniger auf einmal zuführen, bei mir sind es immer nur ein paar Locken und die Wolle keinstenfalls festhalten.
Je weniger Material ich auf einmal zuführe , um so schöner wird das Vlies.
Ich packe die großen Walzen auch nicht so dick voll, (dadurch komprimiert sich das Vlies für mich zu sehr), ich hab s lieber luftig.
Aber da hat wohl jeder so sein eigenes.
Liebe Grüße
Karin
Wie homogen ist sie von der Faserlänge und Farbe usw.
Zum Zupfen ist meine Meinung , gut gezupft ist halb kardiert.
Da ich meine Wolle alle vorher wasche , in Bottichen usw. ( nicht in der Waschmaschine) zupfe ich da während des Trocknens ganz viel herum.
Immer mal wieder, erstens trocknet dadurch die Wolle schneller, da sie immer wieder durchmischt wird, und zweitens hab ich das zupfen nicht geballt am Schluss alles.
Ich hab zwar eine andere Kardiermaschine, aber ich denke, dass spielt bei den Tips keine so große Rolle.
Lieber weniger auf einmal zuführen, bei mir sind es immer nur ein paar Locken und die Wolle keinstenfalls festhalten.
Je weniger Material ich auf einmal zuführe , um so schöner wird das Vlies.
Ich packe die großen Walzen auch nicht so dick voll, (dadurch komprimiert sich das Vlies für mich zu sehr), ich hab s lieber luftig.
Aber da hat wohl jeder so sein eigenes.
Liebe Grüße
Karin
- Greifenritter
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Auf jeden Fall, denn wie oben schon von Claudi beschrieben läufst Du sonst gefahr, daß Dreck nicht raus geht und diese "Nester" zusammenfilzen.arcadia hat geschrieben:Ist es sinnvoller, die Wolle VOR dem Waschen gründlichst auseinanderzuzupfen?
Vorsortieren ja, also Dreck raus, zu stark verschmutzte Wolle raus und Nachschnitt raus und eben alles was Du nicht mitverspinnen willst.Muß ich vor dem Waschen schon die Fasern so gründlich vorsortieren, dass eben nur meine gewünschten langen Fasern übrig bleiben. Das wär ja dann eigentlich nicht wirklich viel...
ich möchte schließlich auch die mittellangen mitnehmen.
Nein, beim kardieren fallen die kürzeren Fasern nicht heraus, höchstens extrem kurze Naschschnitt-Stoppeln. Nur loste Teilchen wie z.B. Stroh fallen zu einem guten Teil raus und wenn man mal unter die Maschine sieht fällt einem auf, daß Fusseln und Staub übrig bleiben - auch bei gewaschener Wolle.Kardiere ich denn nun nicht eigentlich deshalb, weil die Maschine das regeln soll?
Man kardiert um die Fasern aufzulockern. In eine Richtung werden sie mit Handkarden oder einer Trommelkarde (Kardiermaschine) nicht ausgerichtet. Die Faser stehen im Vlies kreuz und quer und werden nur ganz grob ausgerichtet, sie bilden ja praktisch eine Art Gitter um die benadelung der Maschine rum. Die Ausrichtung in eine einheitliche richtigung beginnt beim verstrecken zum Kardenband (wie auch von galvan beschrieben) oder vollständig erst beim kämmen.Die Fasern sollen nach Möglichkeit alle für den Spinnvorgang ausgerichtet sein, dafür ist sie auch gedacht, oder?
Vlies -> Fasern in verschiedene Richtungen
Kardenband -> Fasern etwas besser ausgerichtet
Kammzug -> Fasern in eine Richtung ausgerichtet.
Das richtet sich nach der Maschine, der Wolle, den eigenen Vorlieben ... kann man nicht pauschal sagen. ich hatte Wollen die waren nach einem Durchgang klasse, andere habe ich 3 oder 4x kardiert.Wie oft muß ich denn eine Wollportion durch die Maschine schicken - so in der Regel- bis Frau mit dem Ergebnis zufrieden ist?
Knötchen rausklauben, das ist das einzige was hilft. Manche Wollen neigen mehr zur Knötchenbildung andere weniger. Vor dem kardieren hilft nur sorgfältiges aussortieren etwas.Wie schaffe ich es, das Vlies möglichst knötchenfrei zu bekommen?
[/quote][/quote]Gibt es jemanden, der lieber ungewaschene Wolle kardiert?
Ich mag ungewaschene Wolle nicht verspinnen, also kardiere ich sie auch nicht. Ungewaschene Wolle kardieren macht nur Sinn, wenn Du die Wolle auch so verspinnen willst. Nach dem kardieren waschen wäre Unsinn, denn dann klumpt die Wolle ja wieder zusammen.
Manche Kardiermaschinen sind sogar recht empfindlich drauf, wenn man ungewaschene Wolle kardiert, da im Wollfett auch Schmutz, Urin und Schweiß steckt, das die Nadeln angreifen kann. Hämngt aber vom material der Benadelung ab.
Auf jeden Fall werden Walze und Benadelung fettig und du läufst Gefahr das Fett auch in die nächste drauf kardierte Wolle zu bekommen.
CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.
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Re: Sinn und Zweck einer Kardiermaschine...
Im Prinzip richtig gedacht, du solltest dir aber mal irgendwo einen pH-Teststreifen besorgen und die Shampoolösung auf Alkalinität überprüfen (pH-Wert über 7) - das mag Wolle nämlich gar nicht und dann ist eine ganze Nacht lang weichen lassen zu lang. Übrigens kühlt über Nacht das Wasser auch wieder aus (falls es vorher heiss war) und das Fett (so die Wolle stark fettig war) hat Zeit, sich wieder auf der Wolle niederzulassen.arcadia hat geschrieben: Ich habe eine Kardiermaschine von Walther. Damit die nicht so klebrig wird, erlaube ich der Wolle den Luxus, vorher schon gebadet zu werden. Dazu laß ich die Fasern in einem Kübel mit etwas Shampoo über Nacht einweichen und spüle am nächsten Tag mehrmals. Dann ab zum Trocknen.
Wenn die Wolle getrocknet ist, zupfe ich sie auseinander und schick sie durch die Maschine.
Wenn du sie kardieren willst, ja (besseres Waschergebnis), wenn du sie kämmen willst (geht auch Locke für Locke mit Hunde- oder Menschenkamm) nein (Lockenstruktur geht verloren).arcadia hat geschrieben:Ist es sinnvoller, die Wolle VOR dem Waschen gründlichst auseinanderzuzupfen?
Zur Walther-Kardiermaschine kann ich nichts sagen, aber bei der Louet Junior setzt die kleine Trommel schnell zu wenn: 1. Die Wolle ein unmögliches Gemisch aus kurzen Flusen und langen Haaren ist (krasses Beispiel: Ouessant) 2. Die Wolle noch fettig-klebrig ist 3. Man versucht, zu viel Wolle auf einmal zuzuführen 4. Man die Wolle festhält.arcadia hat geschrieben:Die kleine Kardenwalze ist immer relativ schnell zu ( so nach 2-3 x kardieren) und es sind , obwohl ich die Wolle sich selbst einziehen lasse und vorher SCHÖN auseinandergezupft habe, neben vielen Knoten auch sehr viele lange Fasern drauf, die ich normal mitversponnen hätte.
Wenn du letzteres nicht machst, überprüf mal die anderen Punkte. Und was passiert, wenn du einfach mit voller kleiner Walze weitermachst?
Ich sortiere vor dem Waschen nicht auf Länge - kardieren ist für mich mischen.arcadia hat geschrieben:Muß ich vor dem Waschen schon die Fasern so gründlich vorsortieren, dass eben nur meine gewünschten langen Fasern übrig bleiben. Das wär ja dann eigentlich nicht wirklich viel...
ich möchte schließlich auch die mittellangen mitnehmen.
Seh' ich auch so - und meine Kardiermaschine macht's auch (die Handkarden übrigens auch, wenn ich das Vlies flach abnehme und nicht in Kardierrichtung zum Röllchen drehe). Wird mir Danny allerdings nie glauben....arcadia hat geschrieben:Kardiere ich denn nun nicht eigentlich deshalb, weil die Maschine das regeln soll?
Die Fasern sollen nach Möglichkeit alle für den Spinnvorgang ausgerichtet sein, dafür ist sie auch gedacht, oder?
Bei mir im Durchschnitt drei Mal. Eher gröbere, schlichtere Wollen gehen auch mit zwei Durchgängen, beim Farben oder Fasern mischen kann's auch vier Mal werden.arcadia hat geschrieben:Wie oft muß ich denn eine Wollportion durch die Maschine schicken - so in der Regel- bis Frau mit dem Ergebnis zufrieden ist?
Vorher gut aufzupfen, alle zu kurzen Fasern (Nachschnitte!) rausklauben, eventuell keine zu feinen Fasern kardieren (bei mir gibt's mit Ramie Knötchen), aber das hängt von der Benadelung ab. Und dann zwischen den Kardierdurchgängen Knötchen rausklauben...arcadia hat geschrieben:Wie schaffe ich es, das Vlies möglichst knötchenfrei zu bekommen?
Schüttel, graus...arcadia hat geschrieben:Gibt es jemanden, der lieber ungewaschene Wolle kardiert?
Ciao, Klara