Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Moderator: Claudi
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Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Hallo,
ich bin noch im Anfangsstadium beim Handspinnen. Mein Problem ist, dass das Kammzug-Garn, das ich beim Spinnen in der "Handhöhle" halte, beim Ausziehen nicht gleichmäßig verbraucht wird, so dass ich nachher einen Wust zusammengeschobenen Garns habe. Was mache ich falsch?
LG Birgit
ich bin noch im Anfangsstadium beim Handspinnen. Mein Problem ist, dass das Kammzug-Garn, das ich beim Spinnen in der "Handhöhle" halte, beim Ausziehen nicht gleichmäßig verbraucht wird, so dass ich nachher einen Wust zusammengeschobenen Garns habe. Was mache ich falsch?
LG Birgit
- Merinoschaf
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Das Problem hab ich auch, so richtig bin ich nicht dahinter gekommen. ich mache es jetzt so, daß ich kurz vor Ende mehrmals aufhöre zu treten und die Fasern lang ziehe, so ist das "Büschel" kleiner geworden, aber etwas bleibt noch immer übrig, zumindest bei der ca. 3 cm langen Merino, die ich im Moment habe, aber das kann ich verschmerzen
VG Dagmar
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Wenn der Wolf Hunger hat, darf das Schaf nicht blöken.....
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muß man vor allem ein Schaf sein.
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Da fehlt einfach Übung. Das wird.
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Du kannst es dir etwas einfacher machen, wenn du den Kammzug vorher teilst. Ansonsten kannst du ab und zu während des Ausziehens mit den Fingern der haltenden Hand die Fasern von der Seite ein wenig ranschieben. Mir hilft es auch, wenn ich den Kammzug ab und zu ein wenig drehe.
Viel Erfolg,
Anne
Viel Erfolg,
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Hallo,
wenn Du mal beim spinnen auf den Kammzug schaust, wirst Du feststellen, dass sich Dein Rad, aufgrund Deiner Sitzposition und Handhaltung, die Wolle nur aus einer "Ecke" des Kammzuges holt.
Bei mir ist das, da ich den Wollvorrat in der linken Hand halte und nach links weg vom Flügel ausziehe, eher die rechte Seite des Kammzuges.
Wenn Du mehr Übung hast, wirst Du den Kammzug quasi im Zickzack hin und her bewegen können oder, das mache ich am liebsten, Du drehst den Kammzug einfach alle paar Minuten um 180° entlang seiner Längsachse, so dass die ehemals rechte Seite nun links liegt und umgekehrt.
Oder Du teilst den Kammzug der Länge nach in so schmale Streifen, dass sie beim Spinnen direkt aufgenommen werden können.
wenn Du mal beim spinnen auf den Kammzug schaust, wirst Du feststellen, dass sich Dein Rad, aufgrund Deiner Sitzposition und Handhaltung, die Wolle nur aus einer "Ecke" des Kammzuges holt.
Bei mir ist das, da ich den Wollvorrat in der linken Hand halte und nach links weg vom Flügel ausziehe, eher die rechte Seite des Kammzuges.
Wenn Du mehr Übung hast, wirst Du den Kammzug quasi im Zickzack hin und her bewegen können oder, das mache ich am liebsten, Du drehst den Kammzug einfach alle paar Minuten um 180° entlang seiner Längsachse, so dass die ehemals rechte Seite nun links liegt und umgekehrt.
Oder Du teilst den Kammzug der Länge nach in so schmale Streifen, dass sie beim Spinnen direkt aufgenommen werden können.
- faserrausch
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Du spinnst doch mit der Handspindel, oder?
Ich ja zur Zeit auch, weil ich die Zeit überbrücke, bis das Spinnrad da ist.
Nachdem ich auch viele videos auf Youtube angeschaut habe, wo es immer wie Magie aussieht, war ich auch etwas genervt.
Inzwischen bin ich sicher, dass es neben der Übung vor allem die Wollqualität ist, die für diesen Effekt sorgt.
Gestern habe ich Merinokammzug mit der Handspindel gesponnen, die ich vorher auf der Kämmstätion ausgekämmt hatte. Waren also nur lange Fasern. Ich habe schon lange keinen so schlimmen Faden gesponnen. Das würde ich erst wieder mit dem Spinnrad machen, wo man beide Hände ganz zum ausziehen hat.
Mit meiner feinen Leicester bekomme ich schöne Qualität sogar mit einer von meiner Jüngsten gebauten Spindel aus Schaschlikspieß und Holzrad, gedreht in einer Glasschüssel hin. Der Faden zieht sich selbst das Material aus meiner Hand.
Probiere doch einfach mal kürzere Fasern aus, oder zupfe Deinen Kammzug vorher feiner auseinander.
Ich ja zur Zeit auch, weil ich die Zeit überbrücke, bis das Spinnrad da ist.
Nachdem ich auch viele videos auf Youtube angeschaut habe, wo es immer wie Magie aussieht, war ich auch etwas genervt.
Inzwischen bin ich sicher, dass es neben der Übung vor allem die Wollqualität ist, die für diesen Effekt sorgt.
Gestern habe ich Merinokammzug mit der Handspindel gesponnen, die ich vorher auf der Kämmstätion ausgekämmt hatte. Waren also nur lange Fasern. Ich habe schon lange keinen so schlimmen Faden gesponnen. Das würde ich erst wieder mit dem Spinnrad machen, wo man beide Hände ganz zum ausziehen hat.
Mit meiner feinen Leicester bekomme ich schöne Qualität sogar mit einer von meiner Jüngsten gebauten Spindel aus Schaschlikspieß und Holzrad, gedreht in einer Glasschüssel hin. Der Faden zieht sich selbst das Material aus meiner Hand.
Probiere doch einfach mal kürzere Fasern aus, oder zupfe Deinen Kammzug vorher feiner auseinander.
- shorty
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Mhh ich weiss ja nicht, mag evtl auf das Spinnen mit supported Spindeln zutreffen, aber bei Fallspindeln hat man doch auch beide Hände zum ausziehen bzw. eine hält den Faservorrat die andere zieht aus ???
Ich sehe es so, das man je nach Fadendicke die man anstrebt nicht die komplette Kammzugbreite aufbraucht. Bis man den Drall hin und herwandern lassen kann, das dauert ein bißerl, ist Übungssache.
Wie die anderen schon schrieben, Kammzug drehen oder abteilen, hilft da sehr.
Karin
Ich sehe es so, das man je nach Fadendicke die man anstrebt nicht die komplette Kammzugbreite aufbraucht. Bis man den Drall hin und herwandern lassen kann, das dauert ein bißerl, ist Übungssache.
Wie die anderen schon schrieben, Kammzug drehen oder abteilen, hilft da sehr.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- ankepu
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Hi,
ich hatte am Anfang das gleiche Problem und habe hier viel Hilfe bekommen.
Am besten klappt es jetzt bei mir, wenn ich während des Auszugs den Wollbüschel nicht immer in einer Linie mit dem entstandenen Faden halte, sondern um ca. 45° abgewinkelt, dann wieder gerade und dann abgewinkelt zur anderen Seite. Dann kommt man ziemlich gut über die gesamte Breite des Kammzugs (je dünner der ist, desto besser am Anfang).
Viel Erfolg und nicht verzweifeln, es wird ganz ganz schnell viel besser.
Lg Anke
ich hatte am Anfang das gleiche Problem und habe hier viel Hilfe bekommen.
Am besten klappt es jetzt bei mir, wenn ich während des Auszugs den Wollbüschel nicht immer in einer Linie mit dem entstandenen Faden halte, sondern um ca. 45° abgewinkelt, dann wieder gerade und dann abgewinkelt zur anderen Seite. Dann kommt man ziemlich gut über die gesamte Breite des Kammzugs (je dünner der ist, desto besser am Anfang).
Viel Erfolg und nicht verzweifeln, es wird ganz ganz schnell viel besser.
Lg Anke
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Huhu,
mit der Handspindel habe ich auch das gleiche Problem. Ich teile mir meine Kamzüge schön auf, damit nicht so viel Wolle in der Hand liegt. Viele Tips bekommt man hier ja und ansonsten ist ja vieleicht auch jemand in der Nähe, der Dir da bissel was zeigen kann. Wobei ich denke, dass man mit Übung auch das hinbekommt
Also fleissig üben *werde ich nun auch wieder machen*
LG
Melanie
mit der Handspindel habe ich auch das gleiche Problem. Ich teile mir meine Kamzüge schön auf, damit nicht so viel Wolle in der Hand liegt. Viele Tips bekommt man hier ja und ansonsten ist ja vieleicht auch jemand in der Nähe, der Dir da bissel was zeigen kann. Wobei ich denke, dass man mit Übung auch das hinbekommt

Also fleissig üben *werde ich nun auch wieder machen*
LG
Melanie
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- Dochtgarn
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Ich habe heute schon mal den Kammzug geteilt - und es lief tatsächlich viel besser! Wenn das richtig gut läuft, werde ich den Tipp mit der 90° Drehung versuchen. Leider habe ich niemanden, der mir das Spinnen zeigen kann, umso dankbarer bin ich für Eure Ratschläge!
LG
Birgit
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Birgit
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
mamaspinnt hat geschrieben: Leider habe ich niemanden, der mir das Spinnen zeigen kann, umso dankbarer bin ich für Eure Ratschläge!
LG
Birgit
Na, dem kann doch abgeholfen werden.

Viele Grüße
Petra, die Gartenliese
Petra, die Gartenliese
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Was auch sein kann, ist, dass du, während du mit der Spindelhand den Drall abklemmst und die Faserhand weiter richtung faservorrat wandern lässt, du die Finger nicht weit genug aufmachst und bewusst 'loslässt', sondern die Finger einfach am Faservorrat hochschiebst. Dadurch werden die Fasern oberhalb der abklemmenden Finger zusammengeschoben und machen irgendwann einen 'Faserknödel'. Als ich jetzt vor ein paar Wochen meiner Schwiegermutter in Spe das Spinnen mit der Handspindel beigrbracht habe, hat sie das auch so gemacht, ich hab ihr dann immer wieder gesagt, dass sie bewusst 'loslassen' muss.
Schau mal, ob es vielleicht daran liegt
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- Navajozwirn
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Einen Tipp hätte ich auch noch. Ich teile die Kammzüge und reiße mir dann Stückchen ab. Das ziehe ich dann nochmal längs auseinander und bereit mir so die Fasern besser vor. Dann wickle ich dieses Stück um mein Handgelenk oder stecke es unter den Ärmel und nehme die Fasern über den Handrücken. Da hast du die Fasern nicht innen in der Hand. Mir sind die dann feucht geworden und haben immer einen Batzen gebildet. Diese Methode habe ich bei Youtube als Video gefunden und sie ist für mich perfekt.
LG Lilly
LG Lilly
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- Flocke
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Ich ziehe den Kammzug so in die Länge, daß er überall daumenbreit wird. Er wird mit einer Nostepinne oder Wickeldorn wie ein Wollknäuel aufgewickelt, wo wie beim Wollknäuel der Faden aus einen Loch herausgezogen wird. Statt des Fadens ziehe ich beim Kammzugknäuel aus einem Loch einen dünneren Kammzug herraus. Das hat den Vorteil, daß dieser Knäuel gut in der Hand liegt ohne daß Teile irgendwo in etwas Drehendes hineinzugeraten. Da der Kammzug nun daumenbreit ist, lassen sich die Fasern auch leichter herausziehen.
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- Dochtgarn
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Re: Probleme beim Handspinnen - Wolle ausziehen
Vielen Dank für die vielen Tipps!
Ich habe es jetzt so gemacht, das ich den Kammzug mehrere Male der Länge nach geteilt und diese dann zusätzlich noch gestreckt habe. Damit komme ich gut zurecht und ich schiebe die Fasern so nicht mehr zu einem Wust zusammen.
Ende des Monats findet ein Spinntreffen bei mir in der Nähe statt und dann werde ich mal bei den Profis schauen, wie die das so handhaben.
LG
Birgit


Ende des Monats findet ein Spinntreffen bei mir in der Nähe statt und dann werde ich mal bei den Profis schauen, wie die das so handhaben.
LG
Birgit