Wollkämme - Wingham oder Schönwolff?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 27.07.2011, 08:16

Ich hab zwar noch keine Wollkämme, hab mich aber meiner Flickkarde beholfen, um Locken zu kämmen. Die waren vorher gewaschen und sowohl in der Merino, als in der Wensleydale steckten auch so noch genug Fett drin. Es war kämmbar (und lässt sich auch ohne weiteren Waschgang verspinnen), aber ungewaschen hätte ich sicher die Krise bekommen.
GLG,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 08:17

Danke Fial, dann werd ich mal ne Testlocke waschen ;-)
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von faserrausch » 27.07.2011, 08:35

Ich kämpfe auch noch. Wobei ich wieder die Wollqualität in Verdacht habe.
So, wie in einigen Videos, wird das einfach nichts, jedenfalls nicht mit der selbstgewaschenen Wolle.
Habe auch schon gefärbten, hochfeinen Merinokammzug (gekauft) auf den Kämmen gemischt. Das ging wunderbar, wobei ich das Spinnen von den langen Fasern etwas schwierig fand. Mit dem kurzen "Abfall" kam ich mit Spindel besser zurecht.
Zum Säubern und Aufbereiten habe ich sie nur kurz benutzt -es hat immer wieder geregnet und ich wollte im Garten kämmen- da hatte ich anscheinend immer Wollbereich erwischt die nur eine Länge hatten, oder die Wolle ist so grob, dass es sich einfach nicht so auskämmen lässt?
Insgesamt mag ich den Vorgang sehr gerne (die Kinder wollen auch immer :)) ) finde es aber auch recht mühsam, bis die Wolle aufbereitet ist.
Lieben Gruß
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von zwmaus » 27.07.2011, 08:41

Bisher hab ich nur gewaschene Schafwolle gekämmt, damit gab's eigentlich keine Probleme. Schwieriger war es mit der langen Walliser Schwarznasenwolle, die war auch schwer runter zu kriegen von den Kämmen.
lg
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 08:47

faserrausch hat geschrieben: Wobei ich wieder die Wollqualität in Verdacht habe.
So, wie in einigen Videos, wird das einfach nichts, jedenfalls nicht mit der selbstgewaschenen Wolle.
Die Videos die ich gesehen habe waren defnitiv händisch gewaschene Locken , meinen nicht unähnlich , blos gewaschen würd ich vermuten.
Was meinst Du mit Wollqualität, zu grob, zu kurz?

Das trifft auf die Polwarth beides nicht zu, Grübel

Im Grunde wäre es genau die Wolle zum kämmen, die Polwarth lang und schön fein.

Ich häng das Video nochmal an, welches ich meine, ich finde da ist das super erklärt.Es sind glaub ich insg. 4 Teile

http://www.youtube.com/watch?v=U9Trl5v5ZEk
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Hanne » 27.07.2011, 12:09

Schau mal hier http://www.woolcombs.com/w/Welcome.html da sind auch Links für Youtube dabei

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von EmiFR » 27.07.2011, 12:58

Ich hab zwar noch keine eigenen Wollkämme, aber ich denke, dass ungewaschene Rohwolle einfach zu klebrig für die Wollkämme ist! Bin total gespannt es mit eigenen auszuprobieren. Werde mal Proben von gewaschener und ungewaschener Rohwolle anfertigen.
Herzliche Grüße,
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 13:06

Ja hatte selbigen Eindruck, wobei es deutlich praktischer wäre , eingetreutes roh auszukämmen.
Aber nun muss ich erstmal auf Wollwaschwetter warten, hier braut sich schon wieder was zusammen.
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Klara » 27.07.2011, 13:32

Shorty, lass' uns doch Zeit zum Schlafen! ;) Und angeblich müssen manche Menschen ab und zu auch arbeiten...

Von ungewaschen Kämmen - mit englischen Wollkämmen - habe ich noch nirgends gehört oder gelesen und es auch nicht probiert. Bei meinem Rohwollspinnversuch (eine unendliche Geschichte - ich kann das Zeug einfach nicht ab) kämme ich ab und zu eine zu verwurschtelte/eingestreute Strähne mit dem Hundekamm aus, was dann natürlich enorm Abfall gibt.

Dass sich grobe Wolle nicht auskämmen liesse, wäre mir auch neu (dass man nicht mit dem Läusekamm auf Wolle mit Rosshaarstruktur losgeht versteht sich ja von selbst, oder? ;) ). Schliesslich sind englische Wollkämme für englische Longwools gemacht und die sind fast alle auf der gröberen Seite. Bei mischwolligen Vliesen trennen die Kämme allerdings Deckhaare von Unterwolle - da ist u. U. das, was im Kamm zurückbleibt, die "schönere", auf jeden Fall weichere Wolle.

Kämmen mit englischen Wollkämmen braucht allerdings Kraft, für mein Gefühl. Zum Kämme schwingen und auch zum Wolle abziehen.

Übrigens, mal so nebenbei gefragt: Es gibt ja Leute, die die Wolle zum Kämmen leicht mit Wasser bespritzen. Könnte man eventuell auch die waschfeuchte, trockengeschleuderte Wolle kämmen? Vorsichtig, natürlich...

Ciao, Klara

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von shorty » 27.07.2011, 13:35

Weiss schon, bin einfach zu ungeduldig :-)))


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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von zwmaus » 27.07.2011, 13:45

Mit etwas Wasser besprengen sicherlich nur wg. der statischen Aufladung, das ist bei feiner Wolle wie z.B. Alpaka schon recht hinderlich.
Aber sonst denk ich, daß man feuchte Wolle eher nicht so gut kämmen kann als trockene, die gut durch die Zinken flutscht.
:)
lg
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von faserrausch » 27.07.2011, 13:47

Ich kämme auf jeden Fall nur gewaschene Wolle.
Habe mir die Videos angesehen, die ich sehr interessant fand. Hatte gestern eine Handvoll probegewaschen und gezupft, dann mit der Spindel gesponnen - und war ganz unglücklich über das entstandene Garn- so viel Arbeit für soo ein Garn :?: ganz strubbelig.
Nun habe ich die 2. Hälfte gekämmt, wie in dem Video (man kann wirklich viel falsch machen) und gesponnen - was für ein Unterschied!

Eben auch das Kämmen ohne an der Wolle rumzuzerren, also vorsichtig vom Rand her kämmen, ist doch sehr körperschonend.
(aber bis ich da mit einem Vließ durch bin, bin ich ja alt und grau).
Lieben Gruß
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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 27.07.2011, 13:49

Ich fand, dass das Einstreu sehr gut rausging beim Kämmen. Die Wolle, die ich hier hatte war ziemlich eingestreut. Sah man leider erst nach dem Waschen. Nach der Bearbeitung mit der Flickkarde sind da höchstens noch Winzkrümel drin, so in Sandkorngröße. Stört mich persönlich nicht sonderlich.

Abfall hatte ich aber ordentlich und das obwohl ich alles was in der Karde hängenblieb noch mal bearbeitet hab bzw. wie vom Tischkamm als Minikammzug abgezogen.

@Klara: Von dem, was ich gelesen hab, ist nasse Wolle emfpindlicher, als trockene. Deswegen würde ich sie feucht nicht kämmen. Das Wasser, das man zum Kämmen aufsprüht dürfte nur ein winziger Bruchteil von der Feuchtigkeit sein, die trockengeschleuderte Wolle noch intus hat. Das Benetzen dient dazu die elektrostatische Aufladung der Wolle zu verhindern, so wie man auch fliegende Haare mit feuchten Händen bändigt. Nicht, dass das bei mir was bringen würde. ;-)
GLG,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von Fiall » 27.07.2011, 13:51

@faserrausch: Und auf Dauer auch leider nicht so körperschonend. Nach nem zweitägigen Kämmmarathon waren meine Hände ziemlich beleidigt. ;-) Aber das Endergebnis überzeugt schon. Die Wolle läuft herrlich ins Rad und der Faden wird wie von allein superglatt!
GLG,

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Re: Wollkämme--Wingham oder Schönwolff?

Beitrag von kaha » 27.07.2011, 14:00

EmiFR hat geschrieben:Ich hab zwar noch keine eigenen Wollkämme, aber ich denke, dass ungewaschene Rohwolle einfach zu klebrig für die Wollkämme ist!
So isses, die Arme fallen ab dabei - so meine Erfahrung.

Klara: Ich hab beim Kämmen noch nichts gesprüht, aber bei Rolags für woolen longdraw. Da merkte man einen großen Unterschied. Allerdings war das nicht mit Wasser, sondern mit ner Öl-Wasser-Emulsion; m.W. wird aber auch beim Kämmen eine Emulsion verwendet.

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