Pommernwolle verarbeiten
Moderator: Claudi
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Wir haben uns vor etlichen Jahren mal den Spaß gemacht, die Kämme von Wollwolff und englische Kämme im direkten Vergleich zu testen. Hier hatte ich darüber berichtet: https://scforum.spinnradclub.de/viewtop ... 60#p431342
Ich habe mittlerweile beiden Kammstationen und nutze sie je nach Situation - die Englischen für ausgiebige Kämmsessions im Stehen, die Wollwollfschen für kleine Portionen nebenbei im Sitzen.
Was die dunklen, kurzen Stichelhaare in deinem Vlies angeht, die müsstest du mit Kämmen recht gut raus bekommen. Ich mache das sehr gern mit Coburger Fuchs, der Fabrunterschied zwischen dem Kammzug und der Restwolle auf dem Kamm ist jedes Mal beeindruckend!
Ich habe mittlerweile beiden Kammstationen und nutze sie je nach Situation - die Englischen für ausgiebige Kämmsessions im Stehen, die Wollwollfschen für kleine Portionen nebenbei im Sitzen.
Was die dunklen, kurzen Stichelhaare in deinem Vlies angeht, die müsstest du mit Kämmen recht gut raus bekommen. Ich mache das sehr gern mit Coburger Fuchs, der Fabrunterschied zwischen dem Kammzug und der Restwolle auf dem Kamm ist jedes Mal beeindruckend!
- lisel
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Liebe Wollkirsche,
Du hast ja noch das Rad und eine Spule.
Am besten mit Foto als neuen Beitrag hier im Bastelkeller einstellen.
Die Chancen für guten Ratschlag oder Hilfe bei der Komplettierung stehen hier im Forum ja nicht schlecht. Los gehts ja damit, dass man rausbekommt was es für ein Rad ist.
Versuch macht klug. Verlieren kannst Du ja nichts!
LG Liseltechnik
Du hast ja noch das Rad und eine Spule.
Am besten mit Foto als neuen Beitrag hier im Bastelkeller einstellen.
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Viele Grüße von Lisel 

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Re: Pommernwolle verarbeiten
Kämme sind nicht gerade mein "Fachgebiet", ich habe je nur ein Paar davon gebaut, sehr kleine zweireihige aus Zwiebelhaltern, eher für feine Fasern. Der Bericht ist hier irgendwo in den Tiefen des Bastelkellers zu finden.Wollkirsche hat geschrieben:Der Link zu den Wollkämmen auf ebay ist hier:
https://www.ebay.de/itm/Wollkamm-Kardie ... OmQFCTpEqg
Aber die Antwort von Asherra (vielen Dank dafür!) hat mich schon überzeugt. Für Kämme, die nicht funktionieren, sind 50 € dann eben doch viel Geld( ...
Dennoch, ohne dem ebay-Anbieter näher treten zu wollen, hat mich sein Angebot nicht sehr überzeugt. Und wenn ich dann noch lese, dass Jürgens Kämme preislich in einer ähnlichen Liga spielen, würde ich (ohne die Wollwolff-Kämme zu kennnen) gar nicht weiter überlegen. Jürgen baut alle seine Kreationen grundsolide und mit einer gehörigen Portion Begeisterung und Spaß am Hobby.
Hierbei schliesse ich mich liseltechniker an. Mache bitte einige Fotos, und und stelle dieses Thema im Bastelkeller ein. In der Zwischenzeit kannst Du hier viewtopic.php?f=19&t=28762 nachschauen, ob Du Dir nicht sogar selbst helfen (lassen) könntest.Wollkirsche hat geschrieben:Mein altes Spinnrad ist jedenfalls auch nicht mehr spinntauglich, der Flügel ist beim letzten Umzug in irgendeiner Umzugskiste verschollen, zusammen mit zwei der drei Spulen. Es ist auch nur so ein Louet-Nachbau und nach dem Stöbern hier im Forum ist mir klar geworden, dass es wohl eher ein primitives Teil ist im Vergleich zu den tollen Geräten, die es heute gibt. Da es wie gesagt kein Markenrad zu sein scheint, bin ich nicht sicher, ob ich einen neuen passenden Flügel finden werde. Vielleicht ist es sinnvoller, sich ein neues gebrauchtes Rad zuzulegen.
Gruß
Borek
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Wie kommt ihr darauf, dass das Ebay-Angebot aus Nägeln ist? In der Artikelbeschreibung steht etwas anderes. Bisher habe ich noch nichts dort gekauft, aber von Ravelry aus, war ich schon öfter auf der Seite. Ich habe auch nicht mitbekommen, dass andere dort unzufrieden mit ihren Sachen waren. Vor allem die getöpferten Garnschalen waren mal der Renner.
- shorty
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Denke nicht dass es Nägel sind ( und ist ja auch explizit beschrieben dass es keine sind ), da mir der Verkäufer auch bekannt ist.
Allerdings bekommt man für nen ähnlichen Preis letztlich nen Wollkamm von Jürgen der 4 reihig ist und variabel.
Die sind schon noch ne Ecke filigraner.
Für was man sich entscheidet ist eh jedem selber überlassen.
Ich würd die Pommernwolle wie gesagt ja eh nicht kämmen
)))
Allerdings bekommt man für nen ähnlichen Preis letztlich nen Wollkamm von Jürgen der 4 reihig ist und variabel.
Die sind schon noch ne Ecke filigraner.
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Ich würd die Pommernwolle wie gesagt ja eh nicht kämmen

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Re: Pommernwolle verarbeiten
Die Spitzen sind genauso steil wie bei Nägeln, dabei ziemlich stumpf, und die Zinken selbst sind sehr dick, ob jetzt aus Stahldraht selber abgeschnitten oder Nägel glatter gefeilt, das Problem bleibt das selbe. Ein Wollkamm soll mit so wenig Widerstand wie möglich ins Faserbüschel gleiten, das geht bei den Kämmen vielleicht mit Heidschnucke aber nicht mit was Feinem.
Ich weiß nicht, wieviele Leute den Luxus haben, mehrere Kammstationen nebeneinander ausprobieren zu können (Da habe ich Glück, in unserer Gruppe schleppen auf Wunsch alle ihr Werkzeug zu Vergleichen mit und bemühen sich bei Problemen mit Geräten, gute Lösungen zu finden). Leute, die noch nie ein gut laufendes Spinnrad ausprobiert haben sind mit ihrem Dekotraktor auch glücklich. Klar bekommt man die Wolle irgendwie immer hin, ob jetzt mit schicken Wollkämmen oder Mähnenverziehkamm aus dem Stall, mit Kämmen wird's halt schneller schöner. Holzstöckchen aus dem Garten oder Nobelspindel, spinnen geht mit beiden. Und wer viel Arbeit in so ein Projekt gesteckt hat ist auch stolz darauf. Dann sind gut gemeinte Hinweise, daß es auch effizienter/nervenschonender/flüssiger/besser geht oft nicht so gerne gesehen.
Dafür sind wir doch hier, oder? Jemandem, der noch nicht die Erfahrung hat, was gut funktioniert und was nicht, unsere Erfahrungen zu leihen.
Ich weiß nicht, wieviele Leute den Luxus haben, mehrere Kammstationen nebeneinander ausprobieren zu können (Da habe ich Glück, in unserer Gruppe schleppen auf Wunsch alle ihr Werkzeug zu Vergleichen mit und bemühen sich bei Problemen mit Geräten, gute Lösungen zu finden). Leute, die noch nie ein gut laufendes Spinnrad ausprobiert haben sind mit ihrem Dekotraktor auch glücklich. Klar bekommt man die Wolle irgendwie immer hin, ob jetzt mit schicken Wollkämmen oder Mähnenverziehkamm aus dem Stall, mit Kämmen wird's halt schneller schöner. Holzstöckchen aus dem Garten oder Nobelspindel, spinnen geht mit beiden. Und wer viel Arbeit in so ein Projekt gesteckt hat ist auch stolz darauf. Dann sind gut gemeinte Hinweise, daß es auch effizienter/nervenschonender/flüssiger/besser geht oft nicht so gerne gesehen.
Dafür sind wir doch hier, oder? Jemandem, der noch nicht die Erfahrung hat, was gut funktioniert und was nicht, unsere Erfahrungen zu leihen.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Das ist die letzten Jahre auch mein Eindruck, daher bin ich mittlerweile deutlich zurückhaltenderAsherra hat geschrieben: Dann sind gut gemeinte Hinweise, daß es auch effizienter/nervenschonender/flüssiger/besser geht oft nicht so gerne gesehen.

Wurde ja auch schon unschön beim Hersteller angeschwärzt nach kritischen Worten

Das ist zum einen persönlich doch etwas schmerzlich , zum anderen birgts halt auch die Gefahr dass es mit Verbesserungen usw Entwicklung deutlich zäher geht, hat oft Stillstand zur Folge
Kritik wir in fast allen Fällen negativ gesehen auch wenn sie noch so gut und konstruktiv gemeint ist.
Wohltuende Ausnahmen gibts schon auch

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Re: Pommernwolle verarbeiten
Hallo,
und schon wieder erst einmal vielen Dank für Eure Hinweise.
Ich bin wirklich für jeden Tip und Hinweis sehr dankbar. Ich habe noch nie mit Kämmen gerarbeitet und deshalb stehe ich ein bisschen wie ein Ochs vorm Berge und weiß gar nicht, worauf es dabei ankommt und worauf man besonders Wert legen sollte. Und wenn man dann etwas kauft, dann denkt man, dass das so gehört und weiß vielleicht gar nicht, dass es viel besserer Lösungen und Geräte gibt, mit denen das Arbeiten besser und schneller geht, das Ergebnis viel besser ist (oder nur besser gefällt
) und es damit dann natürlich auch viel mehr Spaß macht. Ich finde, gerade als Anfänger ist es oft ganz fatal wenn man schlechtes Werkzeug hat und erst mal was billiges nimmt, dann denkt man, das Arbeiten müsste so mühsam sein oder man wäre einfach unbegabt und findet keinen Spaß an einer Sache, die vielleicht eigentlich ein schönes Hobby hätte werden können. Auf der anderen Seite will man natürlich auch gerade am Anfang nicht Unmengen an Geld für etwas ausgeben, von dem man noch nicht weiß, wie lange man bei der Sache bleiben wird 
Deshalb schätze ich Eure Antworten sehr, vor allem der Hinweis auf den Kämmevergleich zw. Wollwolf und den englischen Kämmen war super, weil es ja zwei Rezessionen gab, die sich zwar überschnitten, aber in jeder standen noch mal andere Aspekte.
Ich habe nach Euren Hinweisen auch noch mal weiter im Netz gestöbert und gesucht. Aufgefallen zwischen den verschiedenen Kämmen sind mir folgende Dinge, die ich nicht ganz einordnen kann:
* Was ist der Vorteil von mehreren Reihen Zinken? Bleibt da mehr Wolle hängen?
* Was beeinflußt, wie "fein" ein Kamm ist bzw. wie fein die Fasern sind, die man mit dem Kamm sinnvoll bearbeiten kann: ist es die Zinkendicke oder ist es der Abstand der Zinken?
Nach dem Internet-Stöbern habe ich jetzt schon mal zwei Kriterien, die glaube ich für mich wichtig sind:
- ich möchte gerne eine Tischstation zum Einspannen der Kämme haben, das stelle ich mir sehr viel angenehmer (und gefährdungsärmer
) als zwei Handkämme vor
- die Kämme sollten nicht so schwer sein, diese englischen Kämme von Wingham erscheinen mir bei den entsprechenden Youtube-Videos einfach riesig und die Kammstation ist sehr hoch. Ich stelle mir das eher umständlich vor, damit zu arbeiten. Auf der Wingham-Seite gibt es auch Minicombs, aber da steht leider nicht bei, welche Abmeddungen sie haben
Was mich ein wenig vom Wollwolf abschreckt ist das Chaos auf seiner Seite und in der Preisliste. Wenn man nicht genau weiß, was man da sucht, blickt man nicht so ganz durch. Außerdem gibt es ein paar negative Stimmen, dass das mit dem Bestellen wohl oft sehr lange dauern kann, ohne dass es Rückmeldung zu Wartezeiten gibt.
Ich habe noch zwei Hersteller von Kämmen gefunden: KuK-Keramik und Kunst aus Deutschland, der Internet-Shop ist im Moment leider nicht aktiv, aber ich habe dort hin gemailt und die Kämme gibt es ab ca. Juli wohl wieder zu kaufen. Es gibt sie in ein- oder zweireihig und mit Station und dann Valkyrie (zweireihig, fein), die man in Deutschland über Etsy direkt aus den USA kaufen kann.
Hat jemand hier Erfahrung mit diesen Herstellern?
Zu dem Spinnrad mache ich heute oder morgen wie oben vorgeschlagen dann einen eigenen Thread im Bastelkeller auf, sobald ich Fotos gemacht habe.
Viele Grüße und einen sonnigen 1. Mai
Wollkirsche
und schon wieder erst einmal vielen Dank für Eure Hinweise.
Ich bin wirklich für jeden Tip und Hinweis sehr dankbar. Ich habe noch nie mit Kämmen gerarbeitet und deshalb stehe ich ein bisschen wie ein Ochs vorm Berge und weiß gar nicht, worauf es dabei ankommt und worauf man besonders Wert legen sollte. Und wenn man dann etwas kauft, dann denkt man, dass das so gehört und weiß vielleicht gar nicht, dass es viel besserer Lösungen und Geräte gibt, mit denen das Arbeiten besser und schneller geht, das Ergebnis viel besser ist (oder nur besser gefällt


Deshalb schätze ich Eure Antworten sehr, vor allem der Hinweis auf den Kämmevergleich zw. Wollwolf und den englischen Kämmen war super, weil es ja zwei Rezessionen gab, die sich zwar überschnitten, aber in jeder standen noch mal andere Aspekte.
Ich habe nach Euren Hinweisen auch noch mal weiter im Netz gestöbert und gesucht. Aufgefallen zwischen den verschiedenen Kämmen sind mir folgende Dinge, die ich nicht ganz einordnen kann:
* Was ist der Vorteil von mehreren Reihen Zinken? Bleibt da mehr Wolle hängen?
* Was beeinflußt, wie "fein" ein Kamm ist bzw. wie fein die Fasern sind, die man mit dem Kamm sinnvoll bearbeiten kann: ist es die Zinkendicke oder ist es der Abstand der Zinken?
Nach dem Internet-Stöbern habe ich jetzt schon mal zwei Kriterien, die glaube ich für mich wichtig sind:
- ich möchte gerne eine Tischstation zum Einspannen der Kämme haben, das stelle ich mir sehr viel angenehmer (und gefährdungsärmer

- die Kämme sollten nicht so schwer sein, diese englischen Kämme von Wingham erscheinen mir bei den entsprechenden Youtube-Videos einfach riesig und die Kammstation ist sehr hoch. Ich stelle mir das eher umständlich vor, damit zu arbeiten. Auf der Wingham-Seite gibt es auch Minicombs, aber da steht leider nicht bei, welche Abmeddungen sie haben
Was mich ein wenig vom Wollwolf abschreckt ist das Chaos auf seiner Seite und in der Preisliste. Wenn man nicht genau weiß, was man da sucht, blickt man nicht so ganz durch. Außerdem gibt es ein paar negative Stimmen, dass das mit dem Bestellen wohl oft sehr lange dauern kann, ohne dass es Rückmeldung zu Wartezeiten gibt.
Ich habe noch zwei Hersteller von Kämmen gefunden: KuK-Keramik und Kunst aus Deutschland, der Internet-Shop ist im Moment leider nicht aktiv, aber ich habe dort hin gemailt und die Kämme gibt es ab ca. Juli wohl wieder zu kaufen. Es gibt sie in ein- oder zweireihig und mit Station und dann Valkyrie (zweireihig, fein), die man in Deutschland über Etsy direkt aus den USA kaufen kann.
Hat jemand hier Erfahrung mit diesen Herstellern?
Zu dem Spinnrad mache ich heute oder morgen wie oben vorgeschlagen dann einen eigenen Thread im Bastelkeller auf, sobald ich Fotos gemacht habe.
Viele Grüße und einen sonnigen 1. Mai
Wollkirsche
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Hallo Wollkirsche,
zum Gewicht interessiert dich vielleicht folgender Aspekt: Ich habe gesundheitsbedingt in den Händen und insbesondere in den Fingern wenig Kraft. Das war für mich damals der Hauptgrund, mich zunächst für die Kämme vom Wollwolff zu entscheiden. Als ich dann beim Test die Wingham-Kämme in der Hand hatte, war ich sehr positiv überrascht. Denn sie sind zwar schwerer, aber sie liegen super gut in der Hand und sind perfekt ausbalanciert. Zum Arbeiten an der Kammstation sind sie großartig, da ist das Gewicht tatsächlich eher hilfreich als hinderlich. Und selbst ich kann die Kämme mit einer Hand problemlos verwenden. Die Kammstation hat die perfekte Höhe, um sie auf einer üblichen Tischplatte zu befestigen und dann stehend zu kämmen. Sitzend würde ich persönlich nicht mit Kammstation (das wäre für mich eine ergonomische Katastrophe), sondern nur mit zwei Handkämmen arbeiten mögen.
Welche konkreten Auswirkungen mehrere Zinkenreihen haben, kann ich dir mangels Physikkenntnissen nicht handfest sagen. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass du je schneller ein super Ergebniss hast, je mehr Zinken mitspielen. Vielleicht kann einer unserer Techniker dazu ja noch was belastbareres sagen?
zum Gewicht interessiert dich vielleicht folgender Aspekt: Ich habe gesundheitsbedingt in den Händen und insbesondere in den Fingern wenig Kraft. Das war für mich damals der Hauptgrund, mich zunächst für die Kämme vom Wollwolff zu entscheiden. Als ich dann beim Test die Wingham-Kämme in der Hand hatte, war ich sehr positiv überrascht. Denn sie sind zwar schwerer, aber sie liegen super gut in der Hand und sind perfekt ausbalanciert. Zum Arbeiten an der Kammstation sind sie großartig, da ist das Gewicht tatsächlich eher hilfreich als hinderlich. Und selbst ich kann die Kämme mit einer Hand problemlos verwenden. Die Kammstation hat die perfekte Höhe, um sie auf einer üblichen Tischplatte zu befestigen und dann stehend zu kämmen. Sitzend würde ich persönlich nicht mit Kammstation (das wäre für mich eine ergonomische Katastrophe), sondern nur mit zwei Handkämmen arbeiten mögen.
Welche konkreten Auswirkungen mehrere Zinkenreihen haben, kann ich dir mangels Physikkenntnissen nicht handfest sagen. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass du je schneller ein super Ergebniss hast, je mehr Zinken mitspielen. Vielleicht kann einer unserer Techniker dazu ja noch was belastbareres sagen?
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Ein Kamm mit mehr Reihen bzw. mehr Zinken pro cm hält zarte Wolle besser fest. Du fährst beim Kämmen mit dem Handkamm nur durch die Spitzen des Wollbüschels, die langen Fasern verfangen sich zwischen den Zinken und du zupfst sie aus dem Tischkamm raus. Mehr Reihen greifen sich die Fasern zuverläßiger. Bei weiten Abständen zwischen den Zinken rutscht mehr durch und du mußt für die selbe Menge Wolle von einem Kamm zum anderen transportieren mehr arbeiten.
Mehr Reihen hat aber auch automatisch den Nachteil, daß der Kopf vom Kamm tiefer wird. Wenn du jetzt sehr kurze Wolle drauf lädst steht vorne nicht mehr viel über, mit dem du arbeiten könntest. Mehr Reihen hinterlassen auch mehr "Abfall" (der sich aber auch kardiert verwenden läßt) weil teilweise die Fasern ZU gut festgehalten werden und sie sich von Kamm nicht mehr abnehmen lassen (mit anderem Kamm oder Diz, von Hand geht immer). Beides wird mit Übung besser. Du lernst wo du am besten die Wolle auflädst, welche Fasern und -länge gut geht, welche Bewegung des Handkamms am besten funktioniert... Gutes Werkzeug nimmt einem nicht alles ab
Vorteil von einem großen, schweren Kamm ist daß er gut schwingt. Du läßt ihn einfach in die richtige Richtung schwingen und das Gewicht übernimmt die Arbeit, sich durch das größere, zähere Wollbüschel zu ziehen. Bei langer, nicht zuuuuu extrem feiner Wolle findet sich da ein schöner, bequemer Rhythums. Dafür solltest du aber trotzdem gesunde Handgelenke mitbringen.
Bei leichteren Kämmen mußt du dann selber drauf achten, immer schön gaaanz durch die Wolle durch zu ziehen (sonst verknüddelst du die längsten, schönsten Fasern)
Die wenigstens Spinnzubehörbauer sind vollberuflich tätig. Das mit den Wartezeiten und unbestimmten Lieferfristen ist schon fast "normal". Ich gehöre da auch eher zu den Ungeduldigen. Nein, ich warte NICHT 3 Jahre auf ein Spinnrad! Da müßte es schon mindestens noch nebenher Kaffee kochen und bei Nichtgebrauch die Bude saugen.
Mehr Reihen hat aber auch automatisch den Nachteil, daß der Kopf vom Kamm tiefer wird. Wenn du jetzt sehr kurze Wolle drauf lädst steht vorne nicht mehr viel über, mit dem du arbeiten könntest. Mehr Reihen hinterlassen auch mehr "Abfall" (der sich aber auch kardiert verwenden läßt) weil teilweise die Fasern ZU gut festgehalten werden und sie sich von Kamm nicht mehr abnehmen lassen (mit anderem Kamm oder Diz, von Hand geht immer). Beides wird mit Übung besser. Du lernst wo du am besten die Wolle auflädst, welche Fasern und -länge gut geht, welche Bewegung des Handkamms am besten funktioniert... Gutes Werkzeug nimmt einem nicht alles ab

Vorteil von einem großen, schweren Kamm ist daß er gut schwingt. Du läßt ihn einfach in die richtige Richtung schwingen und das Gewicht übernimmt die Arbeit, sich durch das größere, zähere Wollbüschel zu ziehen. Bei langer, nicht zuuuuu extrem feiner Wolle findet sich da ein schöner, bequemer Rhythums. Dafür solltest du aber trotzdem gesunde Handgelenke mitbringen.
Bei leichteren Kämmen mußt du dann selber drauf achten, immer schön gaaanz durch die Wolle durch zu ziehen (sonst verknüddelst du die längsten, schönsten Fasern)
Die wenigstens Spinnzubehörbauer sind vollberuflich tätig. Das mit den Wartezeiten und unbestimmten Lieferfristen ist schon fast "normal". Ich gehöre da auch eher zu den Ungeduldigen. Nein, ich warte NICHT 3 Jahre auf ein Spinnrad! Da müßte es schon mindestens noch nebenher Kaffee kochen und bei Nichtgebrauch die Bude saugen.

- shorty
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Grade am Anfang ist es halt letztlich schwer ohne Vorkenntnisse abzuschätzen wo die eigenen Vorlieben hingehen.
Ich habe z.B. ganz bewusst die deutlich leichteren Wollwolff Kämme gewählt, die engl waren mir viel zu schwer, auch wenn ich weiss dass das Gewicht fallbedingt mithilft, dennoch muss man sie eben auch länger halten können, dazu sind meine Hände einfach zu zierlich, weil man egal welchen Griff den eben auch nen bestimmten Grad umschliessen muss mit der Hand.
Auch kämme ich nicht nur abwärts sondern auch ganz viel seitlich grade bei kurzer Faser
Jemand anders widerum stört das gar nicht , oder empfindets gar gegensätzlich.
Es sind somit zwei Komponenten, einmal Qualität generell, und dann gibts auch noch den Faktor persönliche Vorlieben.
Ein bisserl Wagnis ist bei nem Kauf also immer dabei, in der Regel lässt sich aber gutes Equipment bei Nichtgefallen oder Wenignutzung auch wieder verkaufen.
Ich habe z.B. ganz bewusst die deutlich leichteren Wollwolff Kämme gewählt, die engl waren mir viel zu schwer, auch wenn ich weiss dass das Gewicht fallbedingt mithilft, dennoch muss man sie eben auch länger halten können, dazu sind meine Hände einfach zu zierlich, weil man egal welchen Griff den eben auch nen bestimmten Grad umschliessen muss mit der Hand.
Auch kämme ich nicht nur abwärts sondern auch ganz viel seitlich grade bei kurzer Faser
Jemand anders widerum stört das gar nicht , oder empfindets gar gegensätzlich.
Es sind somit zwei Komponenten, einmal Qualität generell, und dann gibts auch noch den Faktor persönliche Vorlieben.
Ein bisserl Wagnis ist bei nem Kauf also immer dabei, in der Regel lässt sich aber gutes Equipment bei Nichtgefallen oder Wenignutzung auch wieder verkaufen.
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- anjulele
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Re: Pommernwolle verarbeiten
@ Asherra: Danke! Da ich nicht selbst kämme, ist mir nicht wirklich klar, worauf ich achten muss. Ich habe Plastikkämme, mit denen ich schon herum gespielt habe. Und auch eine Kämmstation, die ich aber nicht optimal finde. Allerdings verarbeite ich die letzten Jahre kaum noch Rohwolle.
Natürlich stimme ich dir auch 100 % zu, was die Auswahl der Spinngeräte betrifft. Da meckere ich ja auch oft an den alten Sachen herum, die nicht mehr wirklich zu gebrauchen sind.
Gleich mehrere Kämme und Stationen greifbar zu haben ist ja klasse! Vielleicht sollte ich mal zu einem Kämm-Workshop vorbeikommen?
Natürlich stimme ich dir auch 100 % zu, was die Auswahl der Spinngeräte betrifft. Da meckere ich ja auch oft an den alten Sachen herum, die nicht mehr wirklich zu gebrauchen sind.
Gleich mehrere Kämme und Stationen greifbar zu haben ist ja klasse! Vielleicht sollte ich mal zu einem Kämm-Workshop vorbeikommen?
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- Boucle
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Noch was Grundsätzliches zum Thema "wegschicken oder selber verarbeiten": Früher habe ich immer gedacht, ich muss alles, was ich gewaschen habe, auch gleich kardieren, bevor ich mit dem Spinnen anfange (lag' auch daran, dass mir die Trommelkarde den Schreibtisch blockiert hat) und ich hab's gehasst - da war erst mal viel Arbeit, bevor der Spass losging. Heutzutage mache ich i. d. R. beides abwechselnd, das heisst, ich kardiere eine Portion (mit der Trommelkarde) und verspinne die dann gleich. Das bringt mehr Abwechslung rein, sollte das Risiko von Sehnenscheidenentzündungen verringern und da 14 Stufen zwischen Karde und Spinnrad liegen, wird es beinahe sportlich
Ausserdem spinnt sich eine frisch kardierte Portion schöner als Vlies, das schon etliche Zeit rumliegt. Und ich kann mich jederzeit umentscheiden, was ich mit der Wolle mache (Farb- oder Fasermischung). Für mich hat's nur Vorteile, allerdings habe ich auch den Platz, um die Trommelkarde meistens aufgestellt zu lassen.
Ciao, Klara

Ciao, Klara
- shorty
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Bei mir steht diese zwar auch immer am Platz, die Methode funzt für mich aber dennoch nur bedingt.
Ich spinne zum einen ganz viel unterwegs, und mache ja auch Mischungen, sprich brauche die Grundfarbe auf alle Fälle erstmal fertig kardiert.
Die Batts sind nun nicht alle exakt gleich, aber sehr ähnlich schon.
Ich kardiere defintiv immer eine Charge fertig bei den Mix Batts.
Zu den Uniwollen oder Tweedmischungen kann ich nur sagen, so schön kann ich sie nicht kardieren
) und ich kann seeeehr viel wegschicken für den Preis den ne Kardiermaschine kostet.
Und das obgleich ich derzeit hier 2 Kardiermaschinen stehen habe und das sehr ! gerne mache, aber nicht 5 Kilo weiss, weder im Wechsel noch am Stück, das finde ich total langweilig.
Grade wenn man z.B. Faserarten mischt, mit Seide oder auch Alpaka das können die Industriemaschinen homogener, bei 45 Walzen als Gegenstück muss ich unzählige Male kurbeln um zum gleichen Ergebnis zu kommen.
Bei 6 Euro nochwas das Kilo ist mir da meine Zeit zu schade.
Wenn ich im Spinnflow bin will ich keinstenfals unterbrechen weil ich nachkardieren muss
))
Aber ne mögliche Option ists sicher !
Aber das ist logischerweise nur meine Sicht der Dinge, wie jemand anderer das für sich löst bleibt klar ihm/ihr überlassen.♥
Es gibt so viele Wege, zum Glück
)
Ich spinne zum einen ganz viel unterwegs, und mache ja auch Mischungen, sprich brauche die Grundfarbe auf alle Fälle erstmal fertig kardiert.
Die Batts sind nun nicht alle exakt gleich, aber sehr ähnlich schon.
Ich kardiere defintiv immer eine Charge fertig bei den Mix Batts.
Zu den Uniwollen oder Tweedmischungen kann ich nur sagen, so schön kann ich sie nicht kardieren

Und das obgleich ich derzeit hier 2 Kardiermaschinen stehen habe und das sehr ! gerne mache, aber nicht 5 Kilo weiss, weder im Wechsel noch am Stück, das finde ich total langweilig.
Grade wenn man z.B. Faserarten mischt, mit Seide oder auch Alpaka das können die Industriemaschinen homogener, bei 45 Walzen als Gegenstück muss ich unzählige Male kurbeln um zum gleichen Ergebnis zu kommen.
Bei 6 Euro nochwas das Kilo ist mir da meine Zeit zu schade.
Wenn ich im Spinnflow bin will ich keinstenfals unterbrechen weil ich nachkardieren muss

Aber ne mögliche Option ists sicher !
Aber das ist logischerweise nur meine Sicht der Dinge, wie jemand anderer das für sich löst bleibt klar ihm/ihr überlassen.♥
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Redest du von nicht-homogenen Mischungen? Da musste ich vor ein paar Tagen auch vorarbeiten: zuerst alles hellblau und hellgrün und dunkelblau und erst dann die einzelnen Farben noch einmal aufeinander kardiert - und ich gebe zu, es war schon schön, dass der letzte Kardierdurchgang - den ich wieder beim Spinnen dazwischengeschoben habe - ganz schnell ging.shorty hat geschrieben:... mache ja auch Mischungen, sprich brauche die Grundfarbe auf alle Fälle erstmal fertig kardiert.
.....
Aber homogene Mischungen kardiere ich mit vorher abgewogenen Farbportionen und lege mir als Vorbereitung nur die Häufchen zurecht, also z. B. 10 Häufchen mit 15 g weiss und 5 g schwarz. Dann kardiere ich eine 20-g-Portion, verspinne die, kardiere wieder, und so weiter.
Ist natürlich auch nicht immer so - kann schon mal sein, dass ich mehr kardiere, während ich warte, bis das Bügeleisen heiss wird oder beim Wolle waschen nebenbei - aber das Grundprinzip bei mir ist, abwechselnd zu arbeiten. Mir geht's dabei besser (gesundheitlich) - gestern beim stundenlangen Verspinnen von erstklassigem Angora (also keine Zupfarbeit) habe ich den Fuss deutlich gespürt... (unterwegs verspinne ich Fasern, die ich nicht trommelkardiere, dann brauche ich nichts vorzubereiten

Ciao, Klara