Beurteilung von Rohwolle

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Katsandra754
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Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Katsandra754 » 10.07.2014, 15:19

Hallo Ihr Lieben
Bin ein absoluter Neuling was Rohwolle angeht.
Habe jetzt welche geschenkt bekommen und habe natürlich Probleme mit der Verarbeitung.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Fasern zu kurz sind. Hier mal ein paar Fotos, vielleicht kann man ja die Wolle ja visuell berurteilen.
Versuche sie zu Waschen und Kämmen...................
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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von shorty » 10.07.2014, 15:44

mmhh ich finde ja sie sieht gut aus, so was man auf Bilder beurteilen kann eben....
Zu kurz? ... nicht unbedingt, liegt ja ein wenig an der Rasse....
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von sockolade » 10.07.2014, 21:21

Gratuliere, sieht für mich auch gut aus, fein und sehr sauber. Da du keinen Gegenstand als Vergleich mitfotografiert hast, kann man die Stapellänge nicht so gut beurteilen, reicht aber zum Verspinnen sicher aus. Ich würde eher kardieren statt kämmen. Einige Teile sehen so locker aus, die kann man bestimmt aufgezupft so verspinnen. Probiers doch einfach aus!
Viel Erfolg!

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Basteline » 10.07.2014, 21:31

Ich finde auch, dass deine Fasern gut aussehen und gar nicht ZU kurz sind.
Zupfe sie ein wengig auseinander, wahrscheinlich kansnt du sie soagr so schon verspinne.
Viel Freude dabei, bin die letzten 5 Wochen auch voll im Wollwasch-, zupf- und spinnrausch! :]
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Katsandra754 » 11.07.2014, 07:59

Guten morgen
So sauber ist sie, weil ich sie schon gewaschen habe, mit Spüli und Essig.
Auch schon ein bißchen gezupft.
Und versucht zu kardieren. Und dabei hatte ich den Eindruck, die Fasern wären sehr kurz.
Aber wenn man als Neuling so was selber macht.................
Naja, so ein Kammzug voin Filzwolle verwöhnt einen ganz schön.
Werde also noch ein bißchen zupfen.
Wollte versuchen Kammzüge daraus zu machen, bis ich ein neues Spinnrad habe.
Mein "erstes altes" funktioniert sehr mühselig. Und so wollte ich die Wolle optimal vorbereiten, bis mein neues Baby einzug hält.

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von shorty » 11.07.2014, 08:14

Mal ein bisserl zu den Begriffen..
Dass wir schrieben ist sehr sauber liegt an Deiner Bezeichnung Rohwolle... als solche wird wirklich nur Rohwolle vom Tier wie sie ist bezeichnet.. sobald gewaschen ists keine Rohwolle mehr...
hast Du ne Kammstation ? andernfals heisst der Vorgang, also mit Karden oder ner Kardiermaschine eben kardieren.. das gibt zwei ganz unterschiedliche Sachen, ein mal Vlies oder Kardenband und im Gegensatz dazu Kammzug...

ist nicht tragisch führt nur wenn Dus so schreibst etwas zu Verwirrung..
Mit der Zeit wirst Du bestimmt noch lernen, dass auch Wollocken oder eben gewaschene Wolle sehr gut zu verarbeiten ist...
Ich spinne sie viel ! lieber als Kammzug.... ist alles ne Frage der Übung... Filzwolle im Kammzug ist übrigens eher kurz...
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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Katsandra754 » 11.07.2014, 08:30

Okay, sorry.
also gewaschene Wolle.
Habe mir Tierbürsten und Kämme gekauft und probiere beides, Kardieren und Kämmen.
Möchte in der Wartezeit bis mein neues(gebrauchtes) Spinnrad einzieht, die Fasern optimal vorbereiten.
Klappt allerdings nur mit mäßigem Erfolg, oder vielleicht erwarte ich einfach zuviel auf einmal.
Also Kammzug, sagst du, hat kurze Fasern?
Welche Fasern empfehlt ihr denn für Anfänger?
Liebe Grüße

Sandra

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von shorty » 11.07.2014, 08:38

nein der Filzkammzug...( fürs filzen brauchts keine langen Fasern, daher sind diese verkauften filzmaterialien meist sehr kurz) Kammzug generell kann ganz unterschiedliche Fasern haben.... je nach Schafrasse

geh es langsam an, lies Dich ein.... es gibt ja untersch. Lerntypen.. bei try und error hat man halt viel "Schwund".. ist nicht nötig im Grunde, weil im Forum eigentlich zu so gut wie allem umfassend geschrieben ist..

Kardieren ungefähr so :
Handkarden
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... BA&dur=543
Kardiermaschine
https://www.youtube.com/watch?v=beELIWEaO6g

Kämmen
https://www.youtube.com/watch?v=Hjimjv-b2aE

nur damit Du mal ne grobe Vorstellung bekommst


Anfängerwolle kann man nicht pauschal sagen, ist einfach verschieden....
Zuletzt geändert von shorty am 11.07.2014, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von versponnen » 11.07.2014, 09:00

liebe sandra, diese Ersatztierbürsten sind nicht geeignet,
es mag ja gehen,wenn man erfahren im Umgang mit Wollverarbeitung ist,

aber als Anfängerin spare nicht beim Werkzeug,
das wäre als wenn du als Bildhauer mit Kartoffelschälmesser schnitzen willst, statt mit gut Schnitzmessern.
Je besser dein Werkzeug, umso leichter die Arbeit.
gönne dir gute Handkarden .
und eine Faser kann nie zu kurz sein, man kann auch 3mm lange Fasern verspinnen, man muss es dann nur anders machen, so verspinne ich ab und zu Kaschmir total kurzfaserig, nix für Anfänger mit der richtigen Technik kein Problem.

aber nun zu deiner Wolle. sie sieht gut aus!

so lernt man gut das Kardieren:

Nimm dir Locke für Locke
Zupfe sie an den Spitzen auseinander, da kannst du auch mit einer Flickkarde die Spitzen ausbürsten.
und lege sie dann Reihe für Reihe hin.
Nun nach und nach auf eine Handkarde legen und mit der anderen sie zart bürsten,
nie mit total viel Kraftaufwand, stell dir vor es seien die Harre deines Lieblingstiers, dass du bürstet.
Nimm zuerst nur wenig auf deine Karde, wenn du dann die Locken abziehst, siehst du die Verklebungen sind fort, ebenso kannst du nun den restlichen Staub herausschütteln.

wenn du beim Spinnen ein wenig Drall( aber nur ein wenig!!) in deine Hand, die die Wolle hält, laufen lässt, und dann ausziehst, kannst du eben auch sehr kurzfaserige Wollen spinnen, ohne das der Faden reisst.
am besten du gehst zu Spinnkurs, man lernt viel besser im miteinander zuschauen..
liebe Grüße Wiebke

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Katsandra754 » 11.07.2014, 09:22

Danke für eure Tipps
Anständiges Werkzeug kann ich mir nicht leisten.
Kann mir eigentlich noch nicht mal mein Spinnrad leisten(habs reserviert bis ich das Geld zusammen habe)
Also werd ich die Wolle nur zupfen.Dann versuchen aus Locken zu spinnen (übe im Moment mit der Handspindel)
Schaue momentan quasi ein Video nach dem anderen, also in der Theorie bin ich schon fast perfekt ;-)
Aber mit anderen Spinnern siehts hier nicht gut aus. Alles was ich find ist schon etwas weiter entfernt und durch meine Kids (ich habe eine schwerstmehrfach beeinträchtigte Tochter) sehr ans Haus gebunden. Und abends gehe ich arbeiten.
Das mit dem Ausziehen und Drall übe ich momentan, da gabs auch ein ganz tolles Video.

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Asherra » 11.07.2014, 10:02

Tierbürsten gehen schon, nicht wirklich als Karden, aber zum Auflockern der Löckchen sind sie praktisch. Eine Locke gut an einem Ende festhalten und mit der Bürste ein paar mal drüber gehen, umdrehen, das selbe Spiel nochmal mit der anderen Seite.
So: Bild
Diese aufgeplüschten Locken kann man dann von der Spitze, vom Schnittende oder zusammengefaltet quer aus der Mitte spinnen. Alles drei fühlt sich unterschiedlich an, und macht leicht unterschiedliches Garn. Ich mag meistens von der Schnittkante her, flutscht gut.

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von shorty » 11.07.2014, 10:41

Mit genügend Muse gehts auch mit einfachem Gerät.. dauert halt ein bisserl länger..

Grundsätzlich ist es meiner Meinung nach aber schon nicht verkehrt langfristig auf was gut funktionierendes zu sparen.. auch wenns evlt dauert und nicht gleich geht...
Gutes Handwerkszeug ist teuer, ja.. ich denke die Erfahrung haben wir alle schon gemacht... aber es macht damit einfach wesentlich mehr Freude.... mit gut funktionierendem Werkzeug, das ist wie überall sonst auch..
Aber nicht den Mut verliehren...
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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Klara » 11.07.2014, 10:57

Ja, man kann auch sehr kurze Fasern verspinnen (3 mm landen bei mir allerdings als Fussel im Staubsauger!), wenn man's kann! Aber als Anfänger würde ich schon mindestens, sagen wir 5 cm wollen, mehr wäre besser. Jetzt kannst du messen.

Wenn die Wolle kürzer ist, würde ich sie mottendicht wegpacken und längere Fasern suchen - entweder am Schaf (bzw. im Sack, die Mehrheit sollte schon geschoren sein) oder beim Händler, wenn du die Möglichkeit hast. Man muss sich das Leben für den Anfang ja nicht schwerer machen als nötig.

Du brauchst übrigens nicht allzuviel vorbereiten, bevor dein Spinnrad kommt. Erstens spinnt sich frisch vorbereitete Wolle angenehmer, zweitens hast du dann für die nächste vorzubereitende Partie schon das Feedback vom Spinnen. Drittens ist es besser, monotone Arbeiten abzuwechseln - ich hatte schon Sehnenscheidenentzündung am Daumen vom Spinnen und Tennisellbogen vom Kardieren.

Ich würde die Wolle aufbürsten wie Asherra es zeigt. Im alleräussersten Notfall kannst du deine Hundebürsten aber auch als Mini-Handkarden verwenden wie in diversen Kardiervideos gezeigt (nehme ich an - ich hatte lange kein YouTube und weiss noch nicht, was es alles gibt) und Rolags (Röllchen) machen. Sind halt dann nur Mini-Portionen, aber gehen tut es. Beim Kämmen verliert man immer eine Menge Faser - das tut sogar mir noch weh, obwohl ich mehr Wolle auf Lager habe, als ich verarbeiten kann.

Viel Spass! Klara

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von Katsandra754 » 11.07.2014, 11:10

Danke für eure Tipps, ihr seid so lieb.
Also mach ich jetzt Mittagsessen, dann geh ich nochmal nach der Wolle schauen, und mein speicherrad (anderer Post von mir) fotografieren.
Am Wochenende werde ich mich dann hinsetzen und Auflockern. Und noch ein bißchen mit der Handspindel üben.
Habe jetzt meinen ersten chwangeren Regenwurm mit meinem Zweiten nicht ganz so schwangeren Regenwurm verzwirnt undhabe ein Miniknäuel dicke "Effekt"-Wolle.
Gaz liebe Grüße und euch allen schonmal ein schönes Wochenende

Sandra

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Re: Beurteilung von Rohwolle

Beitrag von anjulele » 11.07.2014, 22:40

Mit einer (gut laufenden) Spindel hast du ein vollwärtiges Arbeitsgerät. Man muss kein Spinnrad zum Spinnen haben. (Dein Rad habe ich im anderen Thread gesehen, ich kann es auch nicht empfehlen.)
Deine Wolle lässt sich bestimmt gut aufzupfen. Und was übrig bleibt, kannst du später immer noch mal kardieren.
Um gutes Gerät wirst du nicht herum kommen. Das ist unabdingbar, wenn man sich nicht ständig mit Notbehelfen arrangieren will. Wenn du Tennis spielen möchtest, nimmst du auch keinen wackeligen Schläger mit Löchern im Netz...

LG
anjulele

Edit sagt, das war das falsche Rad, aber deine beiden finde ich auch nicht doll. Man kann wirklich so ziemlich Rad "irgendwie" zum Laufen bringen. Aber, wie schon geschrieben, man tut sich damit keinen Gefallen.

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