Feinspinnflügel für Delft
Verfasst: 27.03.2018, 13:44
Unsere Nachbarin hat sich für wenig Geld ein gebrauchtes Delft gekauft, mit dem typischen formverleimten Flügel. Ebenfalls typisch waren die „Alterserscheinungen“ des Flügels: Er war verzogen und einzelne Holzlamellen waren auseinander gerissen. Da eine Reparatur nicht sinnvoll erschien, habe ich ihr lieber einen neuen Flügel gebaut.http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 14&t=28444
So wie damals bei unseren beiden ähnlich gebauten Flügeln habe ich aus Gewichtsgründen auch für diesen Flügel leichtes Nadelholz gewählt. Der Querbalken aus Fichte und die zwei Rundholme aus Kiefer werden miteinander mit Epoxidharz verklebt und wiegen nur ein paar Gramm. Die Spindel ist aus einem 8mm Rundstab aus Edelstahl 1.4305 und das Einzugsrohr habe aus einem Stück Kunststoff (vermutlich war es Nylon) gedreht, das sich in meinem Materialbestand befand.
Alle Einzelteile wurden hergestellt, der Querbalken und die Holme miteinander verklebt und erst dann glatt geschliffen. Abschließend habe ich die Einzugsrohr-Spindel-Einheit eingeklebt. Auf den Fotos ist die Spindel mit dem Einzugsrohr bereits über ein M6 Gewinde verbunden. Damit diese beiden separat hergestellten Teile garantiert einen akzeptablen Rundlauf haben, habe ich einen ca. 15mm langen Zentrierdurchmesser 6,5mm vorgesehen, siehe Skizze. Ähnlich gut wäre, wenn man in eine passgenaue Durchgangsbohrung die Spindel einfach hinein stecken und quer zur Achse verstiften oder verkleben würde.
Der Leichtbau wurde durch die Verwendung von Schiebehaken unterstützt. Eine Reihe von einzelnen Haken würde unvergleichbar mehr wiegen, und somit (da sich dieses gesparte Gewicht weit außen am Flügel befinden würde) die Massenträgheit des Flügels erhöhen. Fürs Feinspinnen ist allerdings das Gegenteil vorteilhaft, insbesondere beim Spulenantrieb und bei Zweifädig sollte der Flügel so leicht wie möglich sein.
Der ebenfalls auf einigen Fotos sichtbare schwarze Ring hat auf der Spindel einen leichten Schiebesitz und dient dem Längenausgleich für kleinere (vorhandene) Spulen.
Da bei Marianne http://www.wolplantage.nl/ger/list-image.php?album=8 die Delft-Einzugsrohre (dort werden sie „Spinnköpfe“ genannt) erhältlich sind, könnte man die Konstruktion leicht umgeändert auch mit Handwerkzeugen umsetzen. Neben dem bereits erwähnten Verstiften des Einzugsrohrs mit der Spindel wäre es wahrscheinlich vorteilhaft, die Holme aus einem Carbonrohr zu fertigen. Eine detaillierte Anleitung dazu hat Liseltechnik hier geschrieben: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 14&t=28728
Gruß
Borek
Konstruktiv hatte ich von früher eine bereits zweifach bewährte Lösung fertig, also musste die Konstruktion nur an dieses konkrete Rad angepasst werden. Näheres zu den Vorerfahrungen in diesem Thread: So wie damals bei unseren beiden ähnlich gebauten Flügeln habe ich aus Gewichtsgründen auch für diesen Flügel leichtes Nadelholz gewählt. Der Querbalken aus Fichte und die zwei Rundholme aus Kiefer werden miteinander mit Epoxidharz verklebt und wiegen nur ein paar Gramm. Die Spindel ist aus einem 8mm Rundstab aus Edelstahl 1.4305 und das Einzugsrohr habe aus einem Stück Kunststoff (vermutlich war es Nylon) gedreht, das sich in meinem Materialbestand befand.
Alle Einzelteile wurden hergestellt, der Querbalken und die Holme miteinander verklebt und erst dann glatt geschliffen. Abschließend habe ich die Einzugsrohr-Spindel-Einheit eingeklebt. Auf den Fotos ist die Spindel mit dem Einzugsrohr bereits über ein M6 Gewinde verbunden. Damit diese beiden separat hergestellten Teile garantiert einen akzeptablen Rundlauf haben, habe ich einen ca. 15mm langen Zentrierdurchmesser 6,5mm vorgesehen, siehe Skizze. Ähnlich gut wäre, wenn man in eine passgenaue Durchgangsbohrung die Spindel einfach hinein stecken und quer zur Achse verstiften oder verkleben würde.
Der Leichtbau wurde durch die Verwendung von Schiebehaken unterstützt. Eine Reihe von einzelnen Haken würde unvergleichbar mehr wiegen, und somit (da sich dieses gesparte Gewicht weit außen am Flügel befinden würde) die Massenträgheit des Flügels erhöhen. Fürs Feinspinnen ist allerdings das Gegenteil vorteilhaft, insbesondere beim Spulenantrieb und bei Zweifädig sollte der Flügel so leicht wie möglich sein.
Der ebenfalls auf einigen Fotos sichtbare schwarze Ring hat auf der Spindel einen leichten Schiebesitz und dient dem Längenausgleich für kleinere (vorhandene) Spulen.
Da bei Marianne http://www.wolplantage.nl/ger/list-image.php?album=8 die Delft-Einzugsrohre (dort werden sie „Spinnköpfe“ genannt) erhältlich sind, könnte man die Konstruktion leicht umgeändert auch mit Handwerkzeugen umsetzen. Neben dem bereits erwähnten Verstiften des Einzugsrohrs mit der Spindel wäre es wahrscheinlich vorteilhaft, die Holme aus einem Carbonrohr zu fertigen. Eine detaillierte Anleitung dazu hat Liseltechnik hier geschrieben: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 14&t=28728
Gruß
Borek