Oioioi, musste das jetzt sein? Diese ganzen Überlegungen wollte ich mir doch eigentlich noch lange aufsparen, bis ich vielleicht mal genauer weiß, was ich will.

Seufz. Die verschiedenen Kardenbeläge unterscheiden sich, so weit ich das bislang verstanden habe, in zahlreichen Punkten:
- Unterlage: wieviele Lagen, welches Material? Fett- und ölbeständig oder nicht?
- Form und Länge der Zinken: in welchem Winkel kommen sie aus der Unterlage, sind sie gerade oder mit Knick, sitzt der Knick höher oder tiefer, Winkel des Knicks ...
- Material und Querschnitt der Zinken: Dicke? Runder, ovaler oder bikonvexer Querschnitt? Stahl, Edelstahl, verzinnt?
- Spitzen: Seitlich angeschliffen? Stumpf oder spitz? Gehärtet?
- Dichte und Anordnung der Benadelung -- dies ist die einzige Angabe, die man mit etwas Glück bei den Kardiergeräten für uns Handarbeiter findet. Außer bei den
Walthers, die gehen etwas mehr ins Detail.
Deshalb habe ich mir einfach dort ein bisschen Kardenbelag bestellt, wo die Auswahl am geringsten ist.

In der Hoffnung, dass sich die Leute genau diesen Kopf schon zerbrochen haben.
Jedenfalls danke für den Link und die Info! Wenn ich in der Nähe wohnen würde, würde ich da auf jeden Fall vorbeischauen wollen zum Musterbücher-Kucken. Auf den
Seiten von Howard Brush finden sich auch noch viele Infos, die hervorragend zur Verwirrung beitragen können.
Zur Frage "scharf oder stumpf": Am Ende des Videos
How to Card Wool. Four Spinners Four Techniques gibt es eine Anleitung, wie man die Zinken einer neuen Handkarde schärfen oder zumindest entgraten soll. Fannin beschreibt in
Handspinning -- Art & Technique ebenfalls den Umgang mit Sandpapier und Abziehstein, um Kardenbeläge zu schärfen. Wie mörderisch spitz das wird, hängt ja immer vom Winkel der Spitzen zur Fläche ab. (Vgl.: Mit einer(!) Schneide einer frisch geschärften Schere kann man sich kaum in die Haut schneiden, mit einem frisch geschärften Messer durchaus.)
Beste Grüße -- Thomas