Nachdenkliches zur aktuellen Gerätetechnik
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Re: Nachdenkliches zur aktuellen Gerätetechnik
lieber jürgen, schau mal diese Seiten an..da sind Spinnräder zum Flachsspinnen zu sehen... und die Versuche, ihre arbeitsweisen zu verbessern.
die Abbildungen zeigen auch immer andere techn. Geräte, man druckte Text und Zeichnungen getrennt. ich denke früher war eher die Flachsspinnerei im fokus, eweil die Garnhändler suchten hervorragende Garne und waren immer auf der suche nach verbesserten Techniken am spinnrad.
Vielleicht kannst du so etwas gebrauchen als Inspiration.
und zum thema Baumwollspinnerei, Umstellung von Handwerk in dörfl. umfeld auf Fabriken mit Dampfantrieb hier ein vorzüglicher Artikel..da wird das ganze Problem deutlich..http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... 5/ar015105
es kommt also nicht nur auf unsere Arbeitweise beim Spinnen an, entscheidend ist leider..was will der Weltmarkt.. und der hat gnadenlos immer gehandelt.
ich sah heute bei Ikea mich in der Teppichabteilung um, um Webweisen zu begutachten...was ist wie gemacht, das interessiert mich sehr.
und entdeckte kleine schlichte gestreifte Teppiche wie Fußmatten das Stück für 1,99 euro, handgewebt, man konnte es gut an den Kanten erkennen aus Baumwolle aus Bangladesh..für den Preis bekomme ich nicht mal das Material zum Spinnen und Weben.
und daher es gibt wohl 2 Trends schnell und in kurzer Zeit, oder genau, speziell und fein als besonderes Garn. und dann kostet fertig gesponnenes Kaschmir pro 100g ,52 euro.
Den Spagat kann man schwer aushalten. Ich mochte sie nicht kaufen, um mir daraus Taschen zu nähen, obwohl sie gut aussahen.Es war so schmerzhaft,wenn ich daran dachte, was bekommt ein Weber wohl dafür?
so bin ich froh ,nun selbst meine Einkaufsbeutel zu weben...gute qualität ist individuell..
. Daher mache deine eigenwilligen Kontruktionen bitte weiter...diese Vielfalt gefällt mir so gut..
und natürlich darf man schnell und in großer Geschwindigkeit viel schaffen, wenn man mag,
ich selbst kann es nicht..ich muss immer Schaffenspause machen..und schaffe eher wenig...in einer Stunde...
Hauptsache das Spinnrad oder Webgerät macht mir Freude bei der Arbeit. liebe grüße wiebke
und hier der Lin zu den spinnrädern ,Zeitraum 1820 ca....
http://dingler.culture.hu-berlin.de/search?q=spinnrad
-----------------------
aber es ging immer um die Not der Menschen und wie kann man daraus noch Profit schneiden..fürchterlich das alles zu lesen...
ich bin immer so entsetzt,wenn ich das lese,
wir haben das glück, in aller muße unseren Faden herstellen zu können..das sollten wir nie vergessen, wir müssen nicht davon leben.
Und da war die Handarbeit im Haus nicht besser als die Arbeit in der Fabrik.
liebe Grüße und danke für das Thema.
die Abbildungen zeigen auch immer andere techn. Geräte, man druckte Text und Zeichnungen getrennt. ich denke früher war eher die Flachsspinnerei im fokus, eweil die Garnhändler suchten hervorragende Garne und waren immer auf der suche nach verbesserten Techniken am spinnrad.
Vielleicht kannst du so etwas gebrauchen als Inspiration.
und zum thema Baumwollspinnerei, Umstellung von Handwerk in dörfl. umfeld auf Fabriken mit Dampfantrieb hier ein vorzüglicher Artikel..da wird das ganze Problem deutlich..http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... 5/ar015105
es kommt also nicht nur auf unsere Arbeitweise beim Spinnen an, entscheidend ist leider..was will der Weltmarkt.. und der hat gnadenlos immer gehandelt.
ich sah heute bei Ikea mich in der Teppichabteilung um, um Webweisen zu begutachten...was ist wie gemacht, das interessiert mich sehr.
und entdeckte kleine schlichte gestreifte Teppiche wie Fußmatten das Stück für 1,99 euro, handgewebt, man konnte es gut an den Kanten erkennen aus Baumwolle aus Bangladesh..für den Preis bekomme ich nicht mal das Material zum Spinnen und Weben.
und daher es gibt wohl 2 Trends schnell und in kurzer Zeit, oder genau, speziell und fein als besonderes Garn. und dann kostet fertig gesponnenes Kaschmir pro 100g ,52 euro.
Den Spagat kann man schwer aushalten. Ich mochte sie nicht kaufen, um mir daraus Taschen zu nähen, obwohl sie gut aussahen.Es war so schmerzhaft,wenn ich daran dachte, was bekommt ein Weber wohl dafür?
so bin ich froh ,nun selbst meine Einkaufsbeutel zu weben...gute qualität ist individuell..
. Daher mache deine eigenwilligen Kontruktionen bitte weiter...diese Vielfalt gefällt mir so gut..
und natürlich darf man schnell und in großer Geschwindigkeit viel schaffen, wenn man mag,
ich selbst kann es nicht..ich muss immer Schaffenspause machen..und schaffe eher wenig...in einer Stunde...
Hauptsache das Spinnrad oder Webgerät macht mir Freude bei der Arbeit. liebe grüße wiebke
und hier der Lin zu den spinnrädern ,Zeitraum 1820 ca....
http://dingler.culture.hu-berlin.de/search?q=spinnrad
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aber es ging immer um die Not der Menschen und wie kann man daraus noch Profit schneiden..fürchterlich das alles zu lesen...
ich bin immer so entsetzt,wenn ich das lese,
wir haben das glück, in aller muße unseren Faden herstellen zu können..das sollten wir nie vergessen, wir müssen nicht davon leben.
Und da war die Handarbeit im Haus nicht besser als die Arbeit in der Fabrik.
liebe Grüße und danke für das Thema.
- thomas_f
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Re: Nachdenkliches zur aktuellen Gerätetechnik
Zur Ausgangsfrage: Jürgen, da fällt mir fast immer was ein.
Nicht so sehr fürs Spinnrad selbst, da glaube ich nicht unbedingt an prinzipielle Verbesserungsmöglichkeiten. Das geht dann sehr schnell in Richtung auf Spinnmaschine, weg vom handgemachten Garn. E-Spinner und WooLee Winder sind da für mich die interessantesten Entwicklungen; beide auch nicht unbedingt andentauglich 
Interessanter sind die Hilfsgeräte. Zum Bleistift:
1. Ein quasi-automatischer Konenwickler für den Strickmaschinisten. Der Wickler soll Garn so aufwickeln, dass, wenn es axial über die Spitze des Konus (der Kone?) abgezogen wird, kein Drall hinzugekommen oder verloren sein wird. Beim Abziehen über die Spitze soll außerdem nichts klemmen oder vertüddeln.
Ideenansatz dazu: Der Faden wird von einer Art "Spinnflügel mit nur einem Haken" auf den Konenkern gewickelt. Der Konenkern dreht sich selbst nicht, sondern wird von einem geschickten
Mechanismus dergestalt axial vor und zurück bewegt, dass die Wicklung am Fuß dicker und an der Konenspitze dünner ist. Auf dem gegenüberliegenden Flügelarm sitzt ein Tastarm, der bei gefülltem Konus eine Glocke anschlägt, wie bei der Schreibmaschine am Zeilenende (Kennt das noch jemand? Früher hatte man Laptop, Drucker und Word-Prozessor noch in einer Maschine, alles mechanische Hardware!
).
Das Gerät könnte man mit Garnspanner, Paraffineur und Elektroantrieb weiter komplettieren, bei E-Antrieb dann statt der Glocke einen Endabschalter.
2. Zwirnmaschine. Eine Jumbospule auf einem Spinnrad mit Spulenbremse, das Rad treibt per Untersetzung zwei Gummiwalzen ähnlich einer verkleinerten Wringvorrichtung bei frühen Waschmaschinen. Das Verhältnis Flügelumdrehung/Walzenumdrehung muss einstellbar sein (fein abgestufte Wirtel?). Der Rest sind Garnführungen und evtl. noch Garnspanner, je n Stück für einen n-fachen Zwirn. Das gäbe einen extrem gleichmäßigen Zwirndrall, oder?
Beste Grüße -- Thomas


Interessanter sind die Hilfsgeräte. Zum Bleistift:
1. Ein quasi-automatischer Konenwickler für den Strickmaschinisten. Der Wickler soll Garn so aufwickeln, dass, wenn es axial über die Spitze des Konus (der Kone?) abgezogen wird, kein Drall hinzugekommen oder verloren sein wird. Beim Abziehen über die Spitze soll außerdem nichts klemmen oder vertüddeln.
Ideenansatz dazu: Der Faden wird von einer Art "Spinnflügel mit nur einem Haken" auf den Konenkern gewickelt. Der Konenkern dreht sich selbst nicht, sondern wird von einem geschickten


Das Gerät könnte man mit Garnspanner, Paraffineur und Elektroantrieb weiter komplettieren, bei E-Antrieb dann statt der Glocke einen Endabschalter.
2. Zwirnmaschine. Eine Jumbospule auf einem Spinnrad mit Spulenbremse, das Rad treibt per Untersetzung zwei Gummiwalzen ähnlich einer verkleinerten Wringvorrichtung bei frühen Waschmaschinen. Das Verhältnis Flügelumdrehung/Walzenumdrehung muss einstellbar sein (fein abgestufte Wirtel?). Der Rest sind Garnführungen und evtl. noch Garnspanner, je n Stück für einen n-fachen Zwirn. Das gäbe einen extrem gleichmäßigen Zwirndrall, oder?
Beste Grüße -- Thomas
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- Boucle
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Re: Nachdenkliches zur aktuellen Gerätetechnik
Seh' ich genauso. Von Hand spinnen dauert einfach Ewigkeiten - wenn man die Menschheit mit handgesponnenem Garn einkleiden wollte, müsste wieder (fast) die ganze Menschheit spinnen. Und für den Hausgebrauch und Eigenbedarf stehe ich technischen Neuentwicklungen skeptisch gegenüber - ich fühl' mich sicherer, wenn das Prinzip schon seit ein paar Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden exisitiert und funktioniert. Dann weiss ich', dass ich meine Zeit mit Garnproduktion verbringen werde und nicht mit Rumtüfteln oder Schräubchen drehen (erinnert sich noch jemand an den AlienSpinner? Produktion eingestellt.)schafgarbe hat geschrieben:Die Innovation hat es doch gegeben, mit der Industrialisierung? Da wurde Menge gewünscht und Standard und das gab es auch. Die meisten, die jetzt spinnen, besinnen sich doch eher auf Traditionen, da ist vielleicht nicht so viel Bedarf für Innovation, wenn man mal von dem Wunsch nach Reiserädern absieht, der ja auch prompt erfüllt wird.
Aus Garnbenutzer-Sicht ist es egal für mich ob des Spinners Werkzeug eine Spindel, ein Spindelrad, ein Flügelrad oder ein E-Spinner ist - ich seh's dem Garn jedenfalls nicht an, womit es verzwirnt und aufgewickelt wurde. Aus Spinner-Sicht bin ich mit Flügelrad wesentlich schneller als mit dem Spindelrad, weil mir die 1:100-Übersetzung nichts nützt, wenn ich nicht schnell genug ausziehen und aufwickeln kann (der Test ist zwar schon 4 Jahre alt, aber da ich seitdem mit dem Flügelrad gesponnen habe und nicht mit der Charkha, dürfte sich am Ergebnis nichts geândert haben).
Übrigens - was ich auf Andenspinner-Videos sehe beeindruckt mich nicht - für mich sieht's nicht besonders schnell aus (schon gar nicht das Aufwickeln - und das ist bei der Spindel der Knackpunkt). Und wenn's mal schnell aussieht, dann zwirnen sie

Zu Thomas Konenwickler: Sogar nach einem ganz normalen elektrichen Konenwickler (mit Drallveränderung beim Abwickeln) besteht Nachfrage - da gab's gerade eine Diskussion bei der Online-Guild. Offensichtlich gibt's weltweit kein einziges für Privatnutzer erschwingliches Teil.
Ciao, Klara
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Re: Nachdenkliches zur aktuellen Gerätetechnik
Das Ende der Spinnwelt ist ja nicht der Hobbyspinner. Schau' dich mal im Bereich professioneller Textiltechnik um mit wieviel Umdrehungen/Minute gesponnen und gewebt wird.
Von daher ist deine Aussage der geringen Veränderung nicht so ganz vollständig.
Beim Hobby geht es eben manchmal einfach um die Beschäftigung mit netten Dingen und nicht immer um das schnellste, beste tollste.
Der Angler bekommt seine Fische mit einem Netz auch schneller aus dem See, nutzt aber immernoch die Angel.
Von daher ist deine Aussage der geringen Veränderung nicht so ganz vollständig.
Beim Hobby geht es eben manchmal einfach um die Beschäftigung mit netten Dingen und nicht immer um das schnellste, beste tollste.
Der Angler bekommt seine Fische mit einem Netz auch schneller aus dem See, nutzt aber immernoch die Angel.