Naßfilztechniken
Moderator: Claudi
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Naßfilztechniken
Es scheint, als hätte ich doch tatsächlich den Spaß am Naßfilzen entdeckt, obwohl ich mich jahrelang dagegen vehement gewehrt habe.
Jetzt würde mich interessieren, was es für verschiedene Techniken gibt, um zu diesem oder jenem Ergebnis zu kommen?
Auf einem Video habe ich z.B. gesehen, daß Schnüre um einen Luftballon gewickelt werden und das Ganze kommt dann in die Waschmaschine. Ganz überzeugt bin ich allerdings nicht, ob der Luftballon die Waschmaschine überlebt und einige Fragen blieben dabei auch offen. Luftballon alleine in die Waschmaschine? Wieviel Grad maximal?
Um eine kleine Schale zu filzen habe ich jetzt um eine Dekokeramikkugel naßgefilzt und dann oben aufgeschnitten und weiter gefilzt. Hat ganz gut funktioniert und ich habe das Gefilzte dann tatsächlich im trockenen Zustand von der Kugel hinunter gekommen. Wobei ich aber glaube, daß es nicht bei jeder Wolle so gut klappt, das wieder herunterzubekommen.
Bergschaf hat sich z.B. von einem umfilzten Glas relativ leicht herunterbekommen lassen.
Eine andere Wolle (leider weiß ich nicht, was es für eine ist) rührt sich keinen Milimeter vom Glas und filzte schon bei einer Kleinstmenge Wasser. Allerdings hat sie sich nicht besonders gut zum Darauffilzen auf andere Wolle geeignet sondern lediglich als Untergrund.
Habt ihr noch andere Techniken und wie filzt man z.B. Glassteine oder ähnliches ein?
Vielleicht können wir hier so eine kleine Sammlung an Techniken und Videolinks erstellen.
Freue mich auf eure Ideen.
lg Adsharta
Jetzt würde mich interessieren, was es für verschiedene Techniken gibt, um zu diesem oder jenem Ergebnis zu kommen?
Auf einem Video habe ich z.B. gesehen, daß Schnüre um einen Luftballon gewickelt werden und das Ganze kommt dann in die Waschmaschine. Ganz überzeugt bin ich allerdings nicht, ob der Luftballon die Waschmaschine überlebt und einige Fragen blieben dabei auch offen. Luftballon alleine in die Waschmaschine? Wieviel Grad maximal?
Um eine kleine Schale zu filzen habe ich jetzt um eine Dekokeramikkugel naßgefilzt und dann oben aufgeschnitten und weiter gefilzt. Hat ganz gut funktioniert und ich habe das Gefilzte dann tatsächlich im trockenen Zustand von der Kugel hinunter gekommen. Wobei ich aber glaube, daß es nicht bei jeder Wolle so gut klappt, das wieder herunterzubekommen.
Bergschaf hat sich z.B. von einem umfilzten Glas relativ leicht herunterbekommen lassen.
Eine andere Wolle (leider weiß ich nicht, was es für eine ist) rührt sich keinen Milimeter vom Glas und filzte schon bei einer Kleinstmenge Wasser. Allerdings hat sie sich nicht besonders gut zum Darauffilzen auf andere Wolle geeignet sondern lediglich als Untergrund.
Habt ihr noch andere Techniken und wie filzt man z.B. Glassteine oder ähnliches ein?
Vielleicht können wir hier so eine kleine Sammlung an Techniken und Videolinks erstellen.
Freue mich auf eure Ideen.
lg Adsharta
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- Navajozwirn
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Re: Naßfilztechniken
Also ich hab schon Luftis in der Waschmaschine umfilzt, das geht bestens. Hab ich glaub bei 60° gemacht. Der zuvor ein- und angefilzte Ballon wird in eine Nylonstrumpfhose eingepackt.
Die Maschine hat ja nicht schlagartig diese Temperatur, sondern heizt auf. Das macht der Ballon locker mit.
Beachten solltest du unbedingt wie gross die Öffnung deiner WaMa ist, damit du das Teil noch in die Trommel reinkriegst. Woher ich das wohl weiss?
Dann kannst du auch grob vorgefilzte flache Teile aufrollen (auf Teppichantirutschunterlage und eine Seite mit Fliegengitter abgedeckt) gut zusammen binden und in einen Stoffbeutel stecken. Fertig filzen in der WaMa. Klappt auch bestens.
Ich hab den Nerv und die Zeit nicht wirklich für Nassfilzen und deshalb nur diese beiden "faulen" Varianten ausprobiert.

Beachten solltest du unbedingt wie gross die Öffnung deiner WaMa ist, damit du das Teil noch in die Trommel reinkriegst. Woher ich das wohl weiss?

Dann kannst du auch grob vorgefilzte flache Teile aufrollen (auf Teppichantirutschunterlage und eine Seite mit Fliegengitter abgedeckt) gut zusammen binden und in einen Stoffbeutel stecken. Fertig filzen in der WaMa. Klappt auch bestens.
Ich hab den Nerv und die Zeit nicht wirklich für Nassfilzen und deshalb nur diese beiden "faulen" Varianten ausprobiert.

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- Zweifachzwirn
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Re: Naßfilztechniken
Ich mag es eher klassisch, mit Schablone. Am einfachsten finde ich sind Taschen, man nehme ein Handtuch, darauf eine Noppenfolie die groß genug ist als Unterlage. Lege die Wolle erst 1/3 länger aus (zwecks Lasche) als die Tasche sein soll, warmes Wasser darauf und mit einer 2ten Noppenfolie vorsichtig das Wasser aus der mitte mit Druck verteilen und die Luft herausstreichen. Folie ab, und leicht anfilze mit Seife, warmes Wasser. Ich lege dazu ein Fliegengitter auf, reibe mit einen Kunstoffbadeschwamm leicht darüber, dann entferne ich das Gitter, die Schablone in der Größe wie man es möchte, aus Noppenfolie oder Wachstischdecke lege ich ein, klappe die trockenen Ränder ein, gut andrücken mit Wasser, und lege über der Schablone aus, gleiche Verfahren wie zuvor. Dann erst leichtes reiben , walken, Arbeit wenden, und wieder reiben, walken, fester Walken, und fertig. Ebenso wird es gemacht mit einer Schale, da nehme ich einen ausgeschnittenen Kreis, der dann in der Mitte entweder kreuzmäßig eingescnitten wird, oder als kleiner Kreis herausgeschnitten wird, ebenso macht man auch Hausschuhe usw. Wenn mir Sachen zu groß sind , dann mache ich eine Pappe rein ( wegen der Form) und packe es in den Trockner, dann schrumpft es schon nach 2 min. Irgendwo unter Rashidas fertigen Werke ( oder so ähnlich) habe ich schon mal ein paar Sachen hier ins Forum vorgestellt, falls jemand mal schauen möchte. Gutes Gelingen ! Winke, winke Rashida
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- Lacegarn
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Re: Naßfilztechniken
Moin, moin,
bitte entschuldigt, wenn sich jetzt was doppelt - ich habe das heute morgen geschrieben und da gab es diesen general error - da konnte ich mir nur noch eine Kopie schicken, die ich jetzt einstelle.
Moin moin,
eine Neuinfektion - viel Freude damit!
Das mit dem Luftballon funktioniert wirklich - allerdings darf er nicht voll aufgeblasen sein.
Schalen kannst du aber auch sehr gut über andere Schalen filzen. Du legst erst einen Kreis aus, den du anfilzt und dann kannst du auf einer Schale weiterarbeiten.
Wenn du Verzierungen anbringen willst, kannst du anfangen zu filzen und auch schon leicht walken und dann zur Trockenfilznadel greifen. Die Verzierungen werden dann besonders sauber - wenn du es lieber verschwommen magst, dann kannst du sie direkt mit auflegen.
Du kannst auch sehr schön Artyarn auffilzen - gerade Coils machen sich da sehr gut - als Verzierung beispielsweise einer Schale würde ich erst leicht anfilzen, dann die Wolle aufnadeln und weiterfilzen. das Garn verändert dann schon seine Struktur, sieht aber trotzdem sehr gut aus.
Eine schöne Sache ist Nunofilz - es gibt verschiedene Materialien - vor allem leichte Seide - auf die du schön auffilzen kannst - eine dünne Lage Wolle von einer oder beiden Seiten und dann kannst du alles mögliche auffilzen.
Dabei empfiehlt es sich auf einer Noppenfolie auszulegen, gut nass zu machen und direkt vorsichtig zu rollen, damit nichts verrutscht - nach ca 1-2min rollen schon mal nachschauen, um eventuelle Falten zu entfernen und dann wieder rollen.
Sehr nett ist es auch, wenn du Fremdkörper komplett einfilzt - das heißt beispielsweise eine Fläche auslegen, einen Stein auflegen und Wolle drüber legen. Wenn du dann fertig gefilzt hast, kannst du das entweder als Struktur drin lassen, oder dann entweder so aufschneiden, dass der Stein im Filz hält - also muss der Stein breiter als das Loch sein, oder du hast vorher an der Stelle auf der Fläche eine andere Farbe ausgelegt und schneidest über dem Stein so auf, dass Zacken entstehen und nimmst den Stein heraus - hm, kann man sich das vorstellen?
Als für mein Empfinden allerbeste Filzwolle kann ich die feinste vom Filzrausch empfehlen - die filzt schon beim Anschauen und hat tolle Farben. Die kann man auch gut so hauchdünn auslegen, dass beispielsweise eine Kerze noch durchscheint.
Wenn du übrigens ein Windlicht filzen willst, kannst du auch erst einen Hohlkörperfilz machen. Das bedeutet, dass du eine Schablone nimmst, die du von beiden Seiten belegst und dann anfilzt. Mit dem angefilzten Stück kannst du dann am Glas weiter arbeiten. Du kannst zwar auch direkt auf das Glas auflegen, aber dann kann die Wolle nur begrenzt schrumpfen.
Wenn du einen Hohlkörperfilz machen möchtest, dann legst du zuerst auf einer Fläche zwei Schichten Wolle über Kreuz aus, legst, machst die nass ohne die Ränder zu befeuchten, legst die Schablone auf und klappst die Ränder um. Darauf legst du dann die Schichten für die andere Seite.
Es gilt dabei, dass mehrere dünne Lagen werden, als die gleiche Menge Wolle auf zwei Schichten.
Ich hoffe, da war schon mal was für dich dabei.
Liebe GRüße,
Anne
bitte entschuldigt, wenn sich jetzt was doppelt - ich habe das heute morgen geschrieben und da gab es diesen general error - da konnte ich mir nur noch eine Kopie schicken, die ich jetzt einstelle.
Moin moin,
eine Neuinfektion - viel Freude damit!
Das mit dem Luftballon funktioniert wirklich - allerdings darf er nicht voll aufgeblasen sein.
Schalen kannst du aber auch sehr gut über andere Schalen filzen. Du legst erst einen Kreis aus, den du anfilzt und dann kannst du auf einer Schale weiterarbeiten.
Wenn du Verzierungen anbringen willst, kannst du anfangen zu filzen und auch schon leicht walken und dann zur Trockenfilznadel greifen. Die Verzierungen werden dann besonders sauber - wenn du es lieber verschwommen magst, dann kannst du sie direkt mit auflegen.
Du kannst auch sehr schön Artyarn auffilzen - gerade Coils machen sich da sehr gut - als Verzierung beispielsweise einer Schale würde ich erst leicht anfilzen, dann die Wolle aufnadeln und weiterfilzen. das Garn verändert dann schon seine Struktur, sieht aber trotzdem sehr gut aus.
Eine schöne Sache ist Nunofilz - es gibt verschiedene Materialien - vor allem leichte Seide - auf die du schön auffilzen kannst - eine dünne Lage Wolle von einer oder beiden Seiten und dann kannst du alles mögliche auffilzen.
Dabei empfiehlt es sich auf einer Noppenfolie auszulegen, gut nass zu machen und direkt vorsichtig zu rollen, damit nichts verrutscht - nach ca 1-2min rollen schon mal nachschauen, um eventuelle Falten zu entfernen und dann wieder rollen.
Sehr nett ist es auch, wenn du Fremdkörper komplett einfilzt - das heißt beispielsweise eine Fläche auslegen, einen Stein auflegen und Wolle drüber legen. Wenn du dann fertig gefilzt hast, kannst du das entweder als Struktur drin lassen, oder dann entweder so aufschneiden, dass der Stein im Filz hält - also muss der Stein breiter als das Loch sein, oder du hast vorher an der Stelle auf der Fläche eine andere Farbe ausgelegt und schneidest über dem Stein so auf, dass Zacken entstehen und nimmst den Stein heraus - hm, kann man sich das vorstellen?
Als für mein Empfinden allerbeste Filzwolle kann ich die feinste vom Filzrausch empfehlen - die filzt schon beim Anschauen und hat tolle Farben. Die kann man auch gut so hauchdünn auslegen, dass beispielsweise eine Kerze noch durchscheint.
Wenn du übrigens ein Windlicht filzen willst, kannst du auch erst einen Hohlkörperfilz machen. Das bedeutet, dass du eine Schablone nimmst, die du von beiden Seiten belegst und dann anfilzt. Mit dem angefilzten Stück kannst du dann am Glas weiter arbeiten. Du kannst zwar auch direkt auf das Glas auflegen, aber dann kann die Wolle nur begrenzt schrumpfen.
Wenn du einen Hohlkörperfilz machen möchtest, dann legst du zuerst auf einer Fläche zwei Schichten Wolle über Kreuz aus, legst, machst die nass ohne die Ränder zu befeuchten, legst die Schablone auf und klappst die Ränder um. Darauf legst du dann die Schichten für die andere Seite.
Es gilt dabei, dass mehrere dünne Lagen werden, als die gleiche Menge Wolle auf zwei Schichten.
Ich hoffe, da war schon mal was für dich dabei.

Liebe GRüße,
Anne
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Re: Naßfilztechniken
Danke Anne für die vielen Informationen.
Dann war ich ja gar nicht so schlecht dabei mit der Idee über einer festen Form zu filzen. Einen Zeitungskorb bräuchte ich ja auch noch.
Beim Nunofilzen nimmt man da Seidenstoff oder Seidenfasern?
Und das mit den Glassteinen oder Steinen klingt gar nicht so schwierig. Beim nächsten schönen Wetter werde ich dann weiter probieren.
lg Adsharta
Dann war ich ja gar nicht so schlecht dabei mit der Idee über einer festen Form zu filzen. Einen Zeitungskorb bräuchte ich ja auch noch.

Beim Nunofilzen nimmt man da Seidenstoff oder Seidenfasern?
Und das mit den Glassteinen oder Steinen klingt gar nicht so schwierig. Beim nächsten schönen Wetter werde ich dann weiter probieren.
lg Adsharta
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Re: Naßfilztechniken
Schaut mal, was ich noch gefunden habe
http://bigredhat.com/art-episode-08.html
http://bigredhat.com/art-episode-08.html
Liebe Grüße vom Mondvogel
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Re: Naßfilztechniken
Du filzt auf einem Seidenstoff - Chiffon ist am Anfang am einfachsten, da sich die Fasern da gut durchwuseln können.Adsharta hat geschrieben: Beim Nunofilzen nimmt man da Seidenstoff oder Seidenfasern?
Dafür legst du die Wolle wirklich dünn, aber in zwei Lagen aus. wenn du Seidenfasern verwenden möchtest, kannst du die auf die Wolle legen. Seide selbst filzt nicht und kriecht auch nicht durch das Chiffon, wird aber von der Wolle ganz gut fixiert. Dadurch, dass die Wolle schrumpft und die Seidenfasern nicht, ergeben sich nette Kräuseleffekte.
Ich bin schon gespannt, auf deine weiteren Experimente - die Anfänge sehen ja schon sehr vielversprechend aus
