Patient: Ashford Traveller mit wackeliger Kurbelwelle

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Suppendrache
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Patient: Ashford Traveller mit wackeliger Kurbelwelle

Beitrag von Suppendrache » 07.05.2018, 13:58

Klein1.jpg
Zu Hilfe:

Habe einen Dachbodenfund adoptiert. Ein Traveller, ich schätze MK2 (https://www.ashford.co.nz/images/downlo ... 0_1996.pdf)

Nachdem es nun gereinigt, geölt und die Schrauben festgezogen wurden, macht es ein nerviges "Knack", wenn man tritt. Nicht, wenn man das Rad manuell anschiebt. Aber beim Treten- genau dann, wenn der Knecht oben ist man eben Tritt. Nach neuerlichem auseinanderbauen zeigte sich, dass die Kurbelwelle Spiel hat- ca 8mm. Und das ist der Übeltäter.

Was man noch sieht, sonstige relevante Bemerkungen:
1) Nachdem das Rad zig Jahre vor sich hin trocknete, habe ich (dummerweise?) auch in die Löcher der Splintöffnung Öl gegeben. Aber nicht Literweise und nicht oft

2) Der Splint sieht merkwürdig aus, im Vergleich zu meinem alten Tradi- der Nagel guckt recht viel raus. Ich habe versucht von beiden Seiten Bilder zu machen.

3) Statt einer runden Hülse vom Splint sieht man nur ein Stücken Metall im Rad

4) Der Nagel/Splint rührt sich kein bisschen. Sitzt bombenfest

Frage: Kann ich das retten? Wenn ja, wie?
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lisel
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Re: Patient: Ashford Traveller mit wackeliger Kurbelwelle

Beitrag von lisel » 07.05.2018, 18:00

Hallo Suppendrache,

nur keine Panik oder Angst. Dies ist ein ziemlich häufiger Standartfehler am Traddi wenn nur Nägel oder garnichts zur Schwungradsicherung verbaut sind.
Wir haben 2015 auch an der bewußten Splittöffnung an unserem Traddi geölt (ich frage mich im nachhinein auch warum bloss) und dann dreht das Schwungrad immer mehr durch.
Kurz bei uns "klebte" das Schwungrad ohne mechanische Sicherung auf der Kurbel und das Öl hat die Sache das endgültig gelöst.
Macht richtig Lärm und das Schwungrad "eiert".

Fast gleiches Thema zum hier Lesen:
viewtopic.php?f=3&t=28713

Also da das Traddi/Traveller in inch/Zoll gebaut und die Stifte auch in diesen Abmaßen sind, beim Ashfordhändler des Vertrauens per Mail mit den jetzigen Fotos die Lieferung von einem Originalkerbstift abfragen! Auf den Seiten genau dieses Teil beim Händler suchen, geht nicht, da nicht einzeln aufgeführt.
Dann Nagel rausschlagen mit kleinen Hammer und einen Durchschlag oder was anders mit 3 mm Durchmesser.
Neuen Kerbstift mit Kerzenwachs einreiben und einschlagen.
Dabei auf der Gegenseite 3 mm Durchschlag durchs Loch gegenstecken, so steht dann "Holzloch" und Loch in der Kurbel sauber zueinander.

Mann/Frau merkst den nicht richtigen Festsitz des Schwungrades ziemlich einfach.
Kurbel festhalten und mit der anderen Hand mal das Schwungrad in Drehrichtung versuchen zu bewegen.
Da merkt man ziemlich doll das Spiel.
Das gibt es mit dem Originalstift, da ein Kerbstift der Federspannung aufbaut dann nicht mehr.
Für die ganze Aktion braucht man das Rad nicht auseinanderbauen.
Klar könnte man auch was anders angepasste statt dem Standart einschlagen, aber ich bin weil das Ding ja fast nicht kostet, für Original vom Ashford Händler.


Gutes Gelingen und bei weiteren Fragen gern wieder melden.
Wenn Du um die Ecke wohnen würdest, hätte ich dies ja an Deinem Rad gleich gemacht

LG aus Dresden Technik der Lisel

Tante Edit:
Es ist ja Traveller :O , nun gilt ja alles wie oben.
Genaues wie der Stift liegt, auch defekte Nabe, Ausbau und Einbau Stift bitte hier mal schauen (war mein Projekt "Reisespinnrad" für meine Frau)
viewtopic.php?f=14&t=27598
Ich denke an Hand der Fotos und der Beschreibung gut zu verstehen. Auch die Sache des Wackels des ganzen Oberteils wegen loser Holme (kannst Du ja einfach auch mal prüfen) ist hier beschrieben.
Viele Grüße von Lisel :wink:

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