Hatte heute erst Zeit in meinen Betrag zu schauen und die Antworten zu lesen.
Kommt selten vor, dass ich sprachlos bin, aber Ihr seid ja immer für eine nette Überraschung gut.
Bei der Vielzahl von Vorschlägen möchte ich verschiedene Vorschläge mal kurz anreißen.
Spinnwinde hat geschrieben:Du experimentierst doch eh mit 3-D-Druckern rum, wär damit vielleicht etwas möglich?
Leider ist ja nicht der Flügel, sprich hier das Holz am Spinnflügel defekt, sondern sicher die Flügelachse aus Stahl oder die Aufnahme. Die Lagerung am Spinnrad scheint mir mit den Kugellagern in Ordnung.
Wolkenschaf hat geschrieben:...wäre doch auch kein sooo großes Problem wenn der Flügel beim Transport nicht in der Halterung steckt sondern separat in der Tasche verpackt wir
Ich denke, wenn diese Spinnflügel schon so empfindlich sind, wäre er am besten beim Transport im inneren des Spinnrades aufgehoben. Der Sliding Hook 90 mm passt ja nach Herstellerangabe nicht in die Halterung des Joy1 beim Transport. Etwas verblüfft bin ich aber über den Link von Shorty auf Brigitte Internetseite. Hier steckt doch ein 90 mm Flügel in der Transportaufnahme des Joy1. Damit ist wohl die nächste Hausaufgabe für mich klar, ich muss Brigitte fragen, was es damit auf sich hat, sprich wie das geht und ob es dabei Einschränkungen gibt. Wenn es nur die Spule als Problem gibt, wäre es ja nicht so schlimm, die Dinger sind ja nicht so empfindlich, nur der Flügel muss mit Vorsicht transportiert werden.
Favorit wäre ja bei uns trotzdem ein 60 mm Flügel, denn es ist ja nur ein Reisespinnrad. Obwohl wegen dem extremen Leichtlauf der Liebling meiner Frau. Nicht, das die anderen Spinnräder nicht ordentlich gepflegt und aufgepäppelt sind, aber Doppeltritt und Kugellager scheinen ja unschlagbar zu sein.
Nun hört man die Unwucht des Flügels vom Joy1 ziemlich doll und ich bin darüber doch etwas gekränkt. Bei mir dürfen Spinnräder nur ihre typischen Betriebsgeräusche entwickeln und sicher macht man sich mit erheblichen Unwuchten auch die Lagerungen kaputt.
borekd hat geschrieben:Den Rundlauf der Spindel kannst Du relativ einfach überprüfen, indem Du sie ausbaust (vom Flügel trennst), und hältst z.B. einen Stahllineal daran. Im Lichtspaltverfahren siehst Du zuverlässig auch Verformungen bis tief unter einen Hundertstelmillimeter. Nur bei einer absolut geraden Spindel bleibt der Spalt dunkel (=gar kein Spalt vorhanden). Bitte an mehreren Stellen der Mantefläche kontrollieren, mindestens zweimal, 90° versetzt.
Richten lässt sich sowas nur langwierig, optimaler Weise in einer Drehmaschine. Als Ersatz für eine Drehmaschine kann eine (stehende!) Ständerbohrmaschine und zwei Prismen herhalten (die kann man evtl. aus einem Schraubstock mit Wechselbacken ausbauen). Die Prismen liegen lose auf dem Bohrmaschinentisch, in den Prismen ebenfalls lose die Spindel, und im stehenden Bohrfutter ist ein Stößel eingespannt. Mit dem Vorschubhandhebel kann dann gefühlvoll Druck ausgeübt werden, bei ständiger Kontrolle durch das Verdrehen der Spindel in den Prismen.Weit schlimmer (und leider auch wahrscheinlicher) wäre es, wenn die Aufnahme z.B. durch Unwucht verformt (aufgebördelt) wäre.
Ich muß sicher hier noch meine Hausaufgaben machen. Die Abarbeitung ist mir zwar klar, aber wegen dem technischen Backgrund bei uns zu Hause etwas schwer. Ich arbeite dran. Zum Verständnis mal meine komplette Werkstattecke im Keller unseres Hauses.
Werkstatt im Keller - Kopie.JPG
Mehr ist da wirklich nicht außer Heizkessel, WW-Bereiter, Waschmaschine und Trockner. Will nicht maulen, aber einfach klingende Sachen, dauern dadurch bei mir etwas länger.
borekd hat geschrieben:So, gerade komme ich aus der Werkstatt, mit folgendem Ergebnis:Ein neuer Spinnflügel fürs Joy einschl. neuer Aufnahme steht zur Verfügung, sogar die Häkchen sind dabei. Gekauft im Spätherbst 2016 bei ebay, wahrscheinlich handelt es sich um aufgekaufte Restbestände von Traub.
Ich habe den Rundlauf überprüft, die Aufnahme in der Drehe in einer Spannzange eingespannt, und am Einzugsrohr mit der Meßuhr gemessen. Das Ergebnis war ein 0,78 mm Rundlauffehler. Meine Maschine und die Spannmittel beteiligen sich theoretisch mit insgesamt ca. 0,03 mm, also bleiben satte 0,75 mm Abweichung. Das ist für mein Empfinden katastrophal. Allerdings, so wie es konstruiert und gemacht ist, behaupte ich vorsichtig, dass Dein Flügel bestenfalls eine vergleichbare Abweichung haben wird. Eher eine größere.
Das ist die beste und schönste Nachricht!!!
Ich habe auch im WWW gesucht und nichts gefunden. Die letzten Flügel Joy 1 sind Ende 2016 aus der Auflösung Traub verkauft worden. Da habe ich ja noch nicht daran gedacht, mal ein Joy für meine Frau kaufen zu können. Ich schicke Dir sofort eine PN und damit ist sicher bald das Problem geklärt. Ich denke auch, dass der Rundlauf im Original beim Joy1 Flügel nicht sehr famos ist. Wenn dann noch etwas Abweichung dazukommt, wird es unangenehm.
Wegen Deinem anderen Hilfsangebot, dem angepassten Wirtel muss ich mal nachdenken. Ich denke so ein Joy1 läuft für seine Konstruktionsauslegung schon im Lieferzustand mit Max-Übersetzung. Wenn man noch schneller rangeht, gibt es sicher noch mehr Probleme mit Unwuchten. Wahrscheinlicher und sauberer wäre dann wohl eher ein Umbau des Travellers in unserem Haushalt. Da kenne ich schon einen Edelschrauber im Forum, der dies sogar mit Bericht incl. Zeichnungen gezeigt hat.
Habe natürlich nicht wieder geschafft, mich mal kurz zu fassen, aber ich habe mich so gefreut.
Grüße aus Dresden
Technik der Lisel