Barbara
Verfasst: 22.09.2015, 13:00
Barbara wohnt und arbeitet (wenn sie denn dran kommt) bei uns bereits einige Jahre. Dieses Rad kann man wohl als eine Mischung zwischen dem alten „klassischen“ Spinnrad und einer „modernen“ Konstruktion einstufen, bei einem Segelschiff würde man im englischsprachigen Raum wahrscheinlich von einem „spirit oft the past“ Boot sprechen.
Bauart: Ziege, norwegische Bauweise
Antrieb: zweifädig mit gewachster Baumwollschnur D=0,8mm, Einzeltritt
Schwungraddurchmesser: ca. 600 mm
Übersetzung(en): 6,3:1 / 9,2:1 / 10:1 / 10,9:1 / 12:1 / 13,3:1 / 15:1 / 17,1:1 / 20:1 / 24:1 / 30:1
Einzugsöffnung: ca. 12,5 mm
Spulenkapazität: ca. 150 – 200 g (klein) bzw. ca. 250 – 300 g (groß)
Spindeldurchmesser: 6 mm
Wirtel-Spindel-Verbindung: Kegel 1:50
Lagerung Schwungrad: Stahl auf Holz, axial Filzscheiben
Lagerung Spinnflügel: Stahl auf Leder
Lagerung Spule: Kugellager
Lagerung Tritt: Stahl auf Holz
Lagerung Knecht: unten Paketschnur, oben Stahl auf Holz
Flucht Schwungrad zum Wirtel/Spule: einstellbar durch waagerechte Streben Bereits im Kaufzustand war dieses Spinnrad spinnfähig, allerdings könnte man das Konzept als „zweifädiger Trecker“ bezeichnen. Die vier vorhandenen Spulen ergänzte ein Riesenwirtel mir nur einer Rille, die einzige Übersetzung betrug 6,3:1, und sowohl der Wirtel als auch die Spulen hatten keinen besonders guten Rundlauf. Diese Ausgangslage war für die Spinngewohnheiten meiner Frau nicht besonders gut geeignet, zumal sie eher zu „dünn und schnell“ tendiert.
Der Rest des Rades war allerdings ein Glücksfang, das Schwungrad lief sehr gut rund und fluchtete einwandfrei mit dem Wirtel und mit der Spule. Die gesamte Konstruktion war sehr robust und schwer, und dadurch prädestiniert für hohe Drehzahlen. Hinzu kam noch, dass die nahezu absolut gerade Spindel auf ihrer ganzen Länge einen gleichbleibend exakten Durchmesser von 5,98 mm hatte (günstig für lose aufgeschobene Kugellager) und die Spindelspitze war mit einem Kegel versehen, der den genormten Kegelstiften (und den ebenfalls genormten Werkzeugen dafür, die ich zufällig besitze) entsprach.
Damit waren auch die Art und der Umfang der Modifikationen vorgegeben. Abgesehen von dem Einbau von Kugellagern in die ursprünglichen Spulen habe ich mich mit der Konstruktion und der Herstellung von zwei Stufenwirteln und den dazugehörigen Spulen befasst. Außer der obligatorischen Zeichnung/Fotos möchte ich auf die Wirtel nicht weiter eingehen, dies habe ich bereits hier beschrieben. Lediglich der Wirtelkern entspricht bei diesem Rad der kegeligen Spindelspitze, und hält nur durch den sog. Reibschluss auf der Spindel.
(wird fortgesetzt)
Steckbrief BarbaraBauart: Ziege, norwegische Bauweise
Antrieb: zweifädig mit gewachster Baumwollschnur D=0,8mm, Einzeltritt
Schwungraddurchmesser: ca. 600 mm
Übersetzung(en): 6,3:1 / 9,2:1 / 10:1 / 10,9:1 / 12:1 / 13,3:1 / 15:1 / 17,1:1 / 20:1 / 24:1 / 30:1
Einzugsöffnung: ca. 12,5 mm
Spulenkapazität: ca. 150 – 200 g (klein) bzw. ca. 250 – 300 g (groß)
Spindeldurchmesser: 6 mm
Wirtel-Spindel-Verbindung: Kegel 1:50
Lagerung Schwungrad: Stahl auf Holz, axial Filzscheiben
Lagerung Spinnflügel: Stahl auf Leder
Lagerung Spule: Kugellager
Lagerung Tritt: Stahl auf Holz
Lagerung Knecht: unten Paketschnur, oben Stahl auf Holz
Flucht Schwungrad zum Wirtel/Spule: einstellbar durch waagerechte Streben Bereits im Kaufzustand war dieses Spinnrad spinnfähig, allerdings könnte man das Konzept als „zweifädiger Trecker“ bezeichnen. Die vier vorhandenen Spulen ergänzte ein Riesenwirtel mir nur einer Rille, die einzige Übersetzung betrug 6,3:1, und sowohl der Wirtel als auch die Spulen hatten keinen besonders guten Rundlauf. Diese Ausgangslage war für die Spinngewohnheiten meiner Frau nicht besonders gut geeignet, zumal sie eher zu „dünn und schnell“ tendiert.
Der Rest des Rades war allerdings ein Glücksfang, das Schwungrad lief sehr gut rund und fluchtete einwandfrei mit dem Wirtel und mit der Spule. Die gesamte Konstruktion war sehr robust und schwer, und dadurch prädestiniert für hohe Drehzahlen. Hinzu kam noch, dass die nahezu absolut gerade Spindel auf ihrer ganzen Länge einen gleichbleibend exakten Durchmesser von 5,98 mm hatte (günstig für lose aufgeschobene Kugellager) und die Spindelspitze war mit einem Kegel versehen, der den genormten Kegelstiften (und den ebenfalls genormten Werkzeugen dafür, die ich zufällig besitze) entsprach.
Damit waren auch die Art und der Umfang der Modifikationen vorgegeben. Abgesehen von dem Einbau von Kugellagern in die ursprünglichen Spulen habe ich mich mit der Konstruktion und der Herstellung von zwei Stufenwirteln und den dazugehörigen Spulen befasst. Außer der obligatorischen Zeichnung/Fotos möchte ich auf die Wirtel nicht weiter eingehen, dies habe ich bereits hier beschrieben. Lediglich der Wirtelkern entspricht bei diesem Rad der kegeligen Spindelspitze, und hält nur durch den sog. Reibschluss auf der Spindel.
(wird fortgesetzt)