Antriebsschwäche- Verstehe Deinen Wirtel
Verfasst: 28.11.2014, 09:23
Hallo Ihr Lieben!
Hier ein nun mal eine " Verzweifelungsarbeit", die ich Euch vorstellen möchte. Angetroffen habe ich einen Wirtel mit einem" Zitat aus Feuerzangenbowle"...großen schwarzem Loch.... und auch einem Spinnwellen- Linksgewinde, welches in keinster Weise einem DIN Gewinde entspricht.
Ich entschied mich, wie folgt die Sache anzugehen:
A
Als erstes reinigte ich die Spinnwelle um den Maßen noch etwas Geometrie abzugewinnen. Die alte Welle war geschmiedet und eingelaufen mit all den
schönen krummen Maßen, die man sich vorstellen kann, mit 6,5- 7,3, und konisch. Das nun freigelegte Linksgewinde, einem Rundgewinde ähnelnd mit
einer Gangbreite Luft zwischen den Gewindegängen. Ich vermute hier als Ausbildungswerkzeug ein Schmiedegesenk mit anschließendem Nachfeilen.
Ich entschied mich zur "Gewindeprägeausführung" in zähelastischem Material, Delrin bzw. PA (Polyamid). B
Nun drehte ich im Altwirtel ein glattes zentrisches Loch mit 20mm durch. C
Hierhinein sollte nun die Spezialbuchse aus Delrin. Diese entstand mit D20mm, mit überstehender abgesetzter Nase D14-17mm. Darin nun eine Durchbohrung von d 6,2mm
und von der Spulenseite her mit 6,8 aufgebohrt ca. 3/4 der Teilelänge, so dass im Nasenbereich die Bohrung von 6,2mm blieb. D
Diese Spezialbuchse setzte ich nun stramm in die 20mm-Bohrung des Wirtels ein und verbohrte 2x 2mm Löcher in den Einbauspalt. Senkte diese oben für eine 3mm Spax.
Da nun die Bohrung 1 mm ins Holz und 1 mm in die Nabe ragt, sperrt die hier eingedrehte Spaxschraube gegen Verdrehen und die Gewindegänge gegen axialen Ausriss.
Eine schon bewährte Verbindung. E
Durch das Aufstecken des so reparierten Wirtels auf die polierte Spinnwelle, rutscht dieser stramm bis gegen das Gewinde.
An diesem Punkt 2,5 Umdrehungen links weitergedreht "prägt-drückt" nun das Stahlgewinde eine Rille in die Kunststoffbuchse, aber nur im Bereich der überstehenden Nase, wo nicht ganz so viel Material ist, und stellt eine spinnkraftgerechte Verbindung her.
F
Flugs machte ich noch in diesem System einen frischen neuen kleineren Wunschwirtel Auch hier wieder "moderne Zeiten" , aber ich glaube, dass die nahezu unsichtbare , bis auf eine weisse Nasenspitze und 2 Spaxschrauben vertretbar ist.
Viel Spass beim Betrachten,
LG von Jürgen ^..^
Hier ein nun mal eine " Verzweifelungsarbeit", die ich Euch vorstellen möchte. Angetroffen habe ich einen Wirtel mit einem" Zitat aus Feuerzangenbowle"...großen schwarzem Loch.... und auch einem Spinnwellen- Linksgewinde, welches in keinster Weise einem DIN Gewinde entspricht.
Ich entschied mich, wie folgt die Sache anzugehen:
A
Als erstes reinigte ich die Spinnwelle um den Maßen noch etwas Geometrie abzugewinnen. Die alte Welle war geschmiedet und eingelaufen mit all den
schönen krummen Maßen, die man sich vorstellen kann, mit 6,5- 7,3, und konisch. Das nun freigelegte Linksgewinde, einem Rundgewinde ähnelnd mit
einer Gangbreite Luft zwischen den Gewindegängen. Ich vermute hier als Ausbildungswerkzeug ein Schmiedegesenk mit anschließendem Nachfeilen.
Ich entschied mich zur "Gewindeprägeausführung" in zähelastischem Material, Delrin bzw. PA (Polyamid). B
Nun drehte ich im Altwirtel ein glattes zentrisches Loch mit 20mm durch. C
Hierhinein sollte nun die Spezialbuchse aus Delrin. Diese entstand mit D20mm, mit überstehender abgesetzter Nase D14-17mm. Darin nun eine Durchbohrung von d 6,2mm
und von der Spulenseite her mit 6,8 aufgebohrt ca. 3/4 der Teilelänge, so dass im Nasenbereich die Bohrung von 6,2mm blieb. D
Diese Spezialbuchse setzte ich nun stramm in die 20mm-Bohrung des Wirtels ein und verbohrte 2x 2mm Löcher in den Einbauspalt. Senkte diese oben für eine 3mm Spax.
Da nun die Bohrung 1 mm ins Holz und 1 mm in die Nabe ragt, sperrt die hier eingedrehte Spaxschraube gegen Verdrehen und die Gewindegänge gegen axialen Ausriss.
Eine schon bewährte Verbindung. E
Durch das Aufstecken des so reparierten Wirtels auf die polierte Spinnwelle, rutscht dieser stramm bis gegen das Gewinde.
An diesem Punkt 2,5 Umdrehungen links weitergedreht "prägt-drückt" nun das Stahlgewinde eine Rille in die Kunststoffbuchse, aber nur im Bereich der überstehenden Nase, wo nicht ganz so viel Material ist, und stellt eine spinnkraftgerechte Verbindung her.
F
Flugs machte ich noch in diesem System einen frischen neuen kleineren Wunschwirtel Auch hier wieder "moderne Zeiten" , aber ich glaube, dass die nahezu unsichtbare , bis auf eine weisse Nasenspitze und 2 Spaxschrauben vertretbar ist.
Viel Spass beim Betrachten,
LG von Jürgen ^..^