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Wollknäuelwickler, 2 Systeme, ein Vergleich

Verfasst: 14.03.2012, 21:16
von wollwolff
Hallo Ihr lieben,

ich weiss nicht, ob ich hier an der richtigen Stelle darüber schreibe, aber ich halte das Thema für wichtig!


Es gibt 2 Hauptgruppen von Wollknäuelwicklern. Die Standardbezeichnung stammt von mir, um die Funktion deutlich zu machen, also erschlagt mich nicht mit Angklismen o.äh., falls es nicht weltweit richtig ist.

A.
Wicklertyp nach dem "Taumel-Achsprizip"

Hier dreht sich die Achse um sich selbst als Lagenabstandsbewegung und die Achse selbst ist aber unter 45 ° schräg gestellt und in einem
Gabelhalter auch drehend. Beide Bewegungen ergänzen sich und bilden in gekoppelter Abhängigkeit den Wollknäuel.

Zu vergleichen mit einem von Hand gewickeltem Knäuel, wo links der Faden nur gehalten, geführt und rechts der Knäuel zwischen Daumen und Mittelfinger als Nord und Südpol gehalten eine kreisende Bewegung macht. Der kleine finger stubst bei jeder Kreisbewegung die Rotation für die Lage an.

B
Wicklertyp nach dem "Sateliten- Prinzip"
Hier dreht auch die Achse um sich selbst als Lagenabstandsbewegung, aber 1 oder 2 Drahtösen am Ausleger kreisen um diese Achse und bilden den Knäuel.

Vergleiche mit dem Handknäuel, nun beschreibt die linke Hand mit der Fadenführung die Kreisbewegung, rechts wird nur mit dem kleinen Finger weitergestupst. Nord und Südpol bleiben wie bei A. Oder vergleiche mit der Nostepinne.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, wie alles in der Technik!

Darüber schreibe ich in der Fortsetzung.

Gruß von Jürgen

Re: Wollknäuelwickler, 2 Systeme, ein Vergleich

Verfasst: 14.03.2012, 21:28
von Kattugla

Re: Wollknäuelwickler, 2 Systeme, ein Vergleich

Verfasst: 23.03.2012, 18:44
von wollwolff
Hallo Ihr Lieben,

danke für den Hinweis, dann kann ich mich ja auf das Wesentliche beschränken.

Wir wissen nun die Sache mit dem Drall und der Fadenführung.

Der Taumelwicklertyp drallt weder, noch knickt er das Garn schroff, ergo ist er schonender beim Wickeln.
Aber er ist empfindlich gegenüber einer ruckenden Fadenzuführung, z.B. wenn man handgefärbte Wolle als Strang DIREKT von der Haspel abwickeln und im Taumelwickler als Knäuel aufwickeln möchte. Dur der Bediener - Führiungs - Fingerdruck vermag dies gering auszugleichen.
Die Lagenhaftung auf dem Knäuel ist einzig durch die Reibung der Lagen und "Verhakung" der Wollaura = Fusseln, abstehende, gebildet.

Zum Abhaspeln hilft sich der Anwender dann halt mit einem 2. Haspelgang = die Ziepwolle erst einmal auf eine andere Haspel ziehen.

Dafür ist das Fassungsvermögen des Taumelwicklers groß und er ist unempfindlich gegenüber der Garndicke oder überhaupt des Garndesign, er schluckt sogar treu und brav Turnschuhschnürsenkelmeterware, Bommelgarn und Teppichkanten = Stoffstreifen und macht dicke Knäuekl daraus.

Morgen mehr über den " Satelitentyp-Wickler"

LG Jürgen

Re: Wollknäuelwickler, 2 Systeme, ein Vergleich

Verfasst: 24.03.2012, 17:07
von wollwolff
Hallo Ihr Lieben!

Mir liegt es nahe, zu wissen, dass Ihr beide Grundsysteme erkennt. Das hilft und schützt vor Fehlkäufen und falscher Erwartung.

Der Sateliten Typ, der, wo eine Art Antenne mit einer Führungsöse um den Wickel kreist, legt gleichfalls sauber auf aber er bringt neben dem
Arbeitsdrall noch ein Garnbelastung in der Art mit, dass im Bereich der Umlenkung in der Öse das Garn stark gerieben und auch geknickt wird.

Diese Biege-Wechsellast lockert/ enfernt Fasern aus dem Garn.

Aufgezeigte Strapazen können einen Qualitätsverlust bewirken und der erhöhte Verschleiß in der Satelitenöse. So kann es im Verlauf des Wicklerlebens- Einsatzes zur Rillenbildung führen ( Fasereinhaken usw.).

So ist er aber robust und kann sogar zum Knäuelwickeln direkt von einer Haspel eingesetzt werden, wo er die Zieper ausgleicht.

Im Thema Designgarn und z.B. Flechtschnüre wird er durch die beschriebene Öseneigenschaft begrenzt.

Beide Grundsysteme trefft Ihr auf dem Markt an, egal ob waagerechte oder senkrechte Wickelachse ist.


Schönen Abend noch,

LG Jürgen