Kiwi zweifädig

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TragBar

Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von TragBar » 23.08.2011, 22:44

Heike, die Spulen gehören so drauf wegen der Bremse ;-)

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von Asherra » 23.08.2011, 23:46

Nur die Spulen für die Sliding Hook und Jumbo-Flügel kann man umdrehen. Die kleinen Spulen für den kleinen Flügel mit Haken paßen nur in einer Richtung drauf. Also bei Bild eins bräuchte man zweierlei Spulen, bei Bild zwei könnte man sie umdrehen.

Das Schöne ist, die Flügel sind zwischen den zweifädigen Ashfords und dem Kiwi frei austauschbar. Daher bin ich auch so glücklich, daß bald noch eine Lissy hier eintrudelt :D Da brauch ich nur einen Satz zweifädiger Spulen und schon gehen alle Flyer und Wirtel drauf (und die einfädigen Spulen, wenn ich sie einfädig laufen lassen will hab ich dann eben schon zu Genüge).

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von TragBar » 23.08.2011, 23:58

Aber warum in aller Welt wollt ihr denn die Spulen umdrehen? Versteh ich nicht!

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von shorty » 24.08.2011, 09:02

Wenn ich das richtig sehe ist bei den Spulen welche für zweifädig geeignet sind, die eine Seite für evlt Spulenbremse deutlich größer als die Seite wo der Wirtel für Zweifädig sitzt.
Für die Bremsfunktion ist größerer Durchmesser besser für zweifädig muss der Spulenwirtel, wenn ich s recht im Kopf habe kleiner sein als der Flügelwirtel.
Geht also nur mit Umdrehen. Bzw.Wenn mans nur zweifädig nutzt braucht man nicht umdrehen.
Das System mit dem Umdrehen gibts im übrigen bei anderen Herstellern auch, ist nicht soo abwegig.

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von thomas_f » 24.08.2011, 09:32

Beim zweifädigen Betrieb mit kleinem Spulenwirtel wird außerdem der Faden andersrum aufgewickelt wird als beim spulengebremsten. Durch das Umdrehen ist ein "fliegender" Wechsel zwischen beiden Betriebsarten möglich.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von fischerin » 24.08.2011, 09:58

Bei Ashford gibt es den normalen und den Sliding- hook- Flügel, der auch auf das Kiwi passt, für beide Flügel gibt es auch Spulen, die sowohl einfädig als auch zweifädig gesponnen werden können, wie Karin schon bemerkte ist der Spulenwirtel beim zweifädigen Spinnen kleiner als der Antriebswirtel, um den Einzug zu gewährleisten, so passen auch der Schnellspinnwirtel und die neuen mit drei Antriebsrillen, bei meinem Traditional hat das wunderbar funktioniert, ich nutze auch jetzt noch den Ashford Flügel auf einem anderen Spinnrad einfädig mit Bremse oder zweifädig,

mit den normalen Spulen könnte es auch funktionieren, dann wird aber bei kleinem Antriebswirtel der Spulenwirtel größer als dieser sein und der Einzug damit weniger, probier es aus,

LG Heike

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von thomas_f » 24.08.2011, 10:25

Wichtig ist (erstmal) nur, dass Spulen- und Flügelwirtel unterschiedlich groß sind, welcher der kleinere ist, ist zweitrangig. (Die maximale Einzugsgeschwindigkeit errechnet sich dann aus dem Verhältnis der beiden zueinander und dem Durchmesser des Garnpakets.) Was nicht so einfach geht, ist, bei halbvoller Spule mal eben von "Flügelwirtel größer" auf "Spulenwirtel größer" umzulegen. Dann wird der Faden nämlich andersrum aufgewickelt. Mir scheint beim Kiwi (nach den Abbildungen) der eine Flügelwirtel größer und der andere kleiner als der Spulenwirtel (=Bremsrille) zu sein.

Traditionell ist beim zweifädigen Rad der Spulenwirtel der kleinere, damit wird beim Einziehen die Spule schneller als der Flügel und zieht ihn in seine Drehrichtung mit, statt ihn etwas auszubremsen. Bestimmt kann jemand das besser ausrechnen und verstehen als ich, aber mir scheint, dass das ein kleines(?) bisschen Kraft und Reibung spart.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von shorty » 24.08.2011, 10:32

Ich kenn das von den Aufzeichnungen von zweifädigen Rädern eben so wie Thomas auch schon schreibt, Spulenwirtel kleiner als Flügelwirtel.
Ich denke,dass hat mich Sicherheit seinen Grund und ist nicht zufällig.

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von Asherra » 24.08.2011, 10:45

Ashford behält das auch bei, daß der Spulenwirtel kleiner bleibt (ok, die Kundschaft wäre wahrscheinlich auch etwas verwirrt, wenn plötzlich das Garn andersrum auf der Spulen ist), die Laceflyer haben Spulen mit noch kleineren Spulwirteln, damit es wieder mit den kleinen Flyerwirteln zusammen paßt.
Ich werd mal ausprobieren, ob es auch gut läuft, wenn Spulwirtel>Flyerwirtel. Hab ja ja alles da für solche Experimente (wenn dann mal Lissy her geflattert kommt... *hibbel* WILL!!!)

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von TragBar » 24.08.2011, 16:30

Das mit dem Größenunterschied wusste ich nicht - danke für die Erklärung, leuchtet mir jetzt auch ein, warum ihr vom umdrehen geschrieben habt, man lernt nie aus :-P

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von thomas_f » 25.08.2011, 09:13

Habe nochmal beim Alden Amos nachgeblättert. Der schreibt dazu sinngemäß: Wieso soll ich den Flügel schneller laufen lassen, wenn der eh die Tendenz hat, nachzuhängen -- wegen des Luftwiderstands und seiner Lagerung im ruhenden Material? Da lasse ich lieber die Spule voranlaufen, die der Drehung in beiderlei Hinsicht weniger entgegensetzt.

Alles Gute -- Thomas

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von TragBar » 25.08.2011, 14:03

frage mich grade, ob die Leute sich früher auch so viele Gedanken um die Spinnräder und ihre Funktion gemacht haben wir wir heute
oder ob sie sich gesagt haben mögen:" Hauptsache es funktioniert"

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von shorty » 25.08.2011, 14:30

Ich denk schon, dass sie sich im Bereich ihrer Möglichkeiten und techn. Wissens da sehr viel Gedanken gemacht haben.
Ganz einfach weil sie viel mehr Stunden dran gesessen sind als wir heute.
Es gibt alte Spinnräder die stehen in der Produktionsleistung den modernen in nicht viel nach ;-) Sicher nicht alle, aber einige schon.
Karin
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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von thomas_f » 25.08.2011, 16:45

Genau. Wenn viele Leute viele Stunden mit einer Sorte Gerät verbringen, wird es da schon so eine Art optimierende Evolution gegeben haben. zumal es insgesamt ja so viele verschiedene Geräte wie heute nicht gegeben hat. Man vergleicht das Rad, das die junge Frau aus dem nächsten Dorf mit in die Ehe gebracht hat, mit dem eigenen und macht ggfs. dem Dorfschmied oder Drechsler klar, dass man das demnächst auch so oder so haben will. ;) Oder so: Die Nachbarin macht sooo feine Fädchen und sooo schnell, das muss an ihrem Rad mit der neumodischen Flügellagerung aus Leguanleder liegen... usw. :D Je länger du mit einem Gerät arbeitest, desto weniger ist es "Hauptsache es funktioniert". Und, Neid hin oder her, man muss sich das bessere natürlich auch leisten können ?(

Nebenbei: Die besten historischen Räder kennen wir überhaupt nicht, die sind nämlich viel gebraucht und letztlich aufgebraucht und verschlissen worden. Was uns von "damals" bleibt, sind die Fehlkonstruktionen, die auf Dachböden verstaubt sind, weil niemand drauf spinnen wollte. Sagt Alden Amos irgendwo ;) Das stimmt sicher nicht 100%, aber wenn man so durch ebay blättert, könnte was dran sein. :D

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Kiwi zweifädig

Beitrag von Sina » 08.10.2011, 22:18

Hi, hat irgendjemand das Kiwi inzwischen 2-fädig ausprobiert? Wie läuft es?
Liebe Grüße, Sina

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