Ein besonderes Spinnrad
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Ein besonderes Spinnrad
Ihr Lieben!
Ich möchte Euch ein fertiges Restaurationsprojekt, ein besonderes Spinnrad aus Kirsche mit Messingmechanik, welches eine automatische Spulenbefüllung besitzt, zeigen.
Ich schätze das Rad auf um 1920/30.
Ein als Flachsrad gebautes Rad mit Flügelbremse und extra Antrieb für den oszillierenden Spulenschlitten.
Das Rad wurde zerlegt und zuückgebaut, Teile ergänzt und rekonstruiert, Messing poliert und mit 2 PU Treibriemen D = 2 mm eingefahren. Der vorh. Lederriemen und Schnurfaden waren ungeeignet wegen Steifigkeit und Rutschneigung.
Da Trittlager erneuert und gegründet wurden, läuft das eintrittige Rad exzellent.
Lasst die Bilder auf Euch einwirken und freut Euch mit mir über dieses besondere Projekt.
LG Jürgen Schönwolff
Ich möchte Euch ein fertiges Restaurationsprojekt, ein besonderes Spinnrad aus Kirsche mit Messingmechanik, welches eine automatische Spulenbefüllung besitzt, zeigen.
Ich schätze das Rad auf um 1920/30.
Ein als Flachsrad gebautes Rad mit Flügelbremse und extra Antrieb für den oszillierenden Spulenschlitten.
Das Rad wurde zerlegt und zuückgebaut, Teile ergänzt und rekonstruiert, Messing poliert und mit 2 PU Treibriemen D = 2 mm eingefahren. Der vorh. Lederriemen und Schnurfaden waren ungeeignet wegen Steifigkeit und Rutschneigung.
Da Trittlager erneuert und gegründet wurden, läuft das eintrittige Rad exzellent.
Lasst die Bilder auf Euch einwirken und freut Euch mit mir über dieses besondere Projekt.
LG Jürgen Schönwolff
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- Vlies
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Re: Ein besonderes Spinnrad
Das ist ein interessantes Teil und eine wunderschöne Überarbeitung. Der oszillierende Spulenschlitten macht mich neugierig. Welcher Teil wird da bewegt und wird der Faden immer über den selben (im Bild nicht erkennbaren) Haken geführt? Mir kommt es so vor, daß der Flügel in fester Position ist und die Spule verschoben wird. Dann müßte aber der Antriebsriemen ständig seinen Winkel ändern.
Wie ich das Getriebe verstehe müßte die Spule an ihren Enden deutlich rascher gefüllt werden als in der Mitte. Läßt sich da eine einfache Mechanik für andere Räder entwickeln, die die Spule (in der Mitte) gleichmäßiger befüllt?
Wie ich das Getriebe verstehe müßte die Spule an ihren Enden deutlich rascher gefüllt werden als in der Mitte. Läßt sich da eine einfache Mechanik für andere Räder entwickeln, die die Spule (in der Mitte) gleichmäßiger befüllt?
- Rolf_McGyver
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Re: Ein besonderes Spinnrad
Ein tolles Rad und super Restaurierung. Vielen Dank fürs Zeigen.
Ich tippe mal, dass die Spule immer mit dem Wirtel in Flucht mit dem Schwungrad läuft und der Flügel mit der Mechanik verschoben wird, richtig?
Die Frage von Glaskocher zur Füllung der Spule würde mich auch interessieren, ist da an der Mechanik ein pfiffiges Feature vorhanden, das man auf den Bildern nicht sieht?
LG Rolf
Ich tippe mal, dass die Spule immer mit dem Wirtel in Flucht mit dem Schwungrad läuft und der Flügel mit der Mechanik verschoben wird, richtig?
Die Frage von Glaskocher zur Füllung der Spule würde mich auch interessieren, ist da an der Mechanik ein pfiffiges Feature vorhanden, das man auf den Bildern nicht sieht?
LG Rolf
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- Dochtgarn
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Re: Ein besonderes Spinnrad
Ihr Lieben!
Der Schlitten wird mit einem Schneckengetriebe mit ca. 1:100 Übersetzung angetrieben, dazu kommt der Riementrieb von ca. 1:3, ergo ist die Gesamtübersetung 1:300.
Das Pleuel sitzt nun nicht auf dem Schneckenrad als Kurbelpunkt, sondern auf einem Planetenrad, welches mit ca. 1:8 auf dem Sonnenrad** abwälzt.
Sonnenrad = feststehendes Rad im Mittelpunkt.
Dieses Zusatzgetriebe wacht über den Spulenhub, wobei dieser damit auch eingestellt werden kann. Außerdem ist es ausgleichend zu der reinen Sinuskurve des schneckenrädigem Kurbelpunktes, wobei die Pleuelbewegung schon von der Sinusfahrt abweicht. Beides kürzt die Wendegeschwindigkeit am Wendepunkt der Spulenbewegung.
Die Spule wird quasi vom Radriemen geführt und die Spinnwelle "trullert" durch die Dreh/ Schiebebewegung bei sanfter Riemenspannung automatisch, ergo die Spule steht immer an der gleichen Stelle.
Ich experimentiere noch mit einer seitlichen Riemenführung kurz vor der Spule, um die Fixiersituation stabiler zu machen.
Ja, der Flügel hat nur 1 Flügel " behakt". Da die Spinnmaulbohrung seitlich der Flügel austritt, kann so re/ li gefahren werden.
Der 2. Flügel dient der Unwuchtberuhigung und bietet Platz für eigene "Behakung".
LG von Jürgen
Der Schlitten wird mit einem Schneckengetriebe mit ca. 1:100 Übersetzung angetrieben, dazu kommt der Riementrieb von ca. 1:3, ergo ist die Gesamtübersetung 1:300.
Das Pleuel sitzt nun nicht auf dem Schneckenrad als Kurbelpunkt, sondern auf einem Planetenrad, welches mit ca. 1:8 auf dem Sonnenrad** abwälzt.
Sonnenrad = feststehendes Rad im Mittelpunkt.
Dieses Zusatzgetriebe wacht über den Spulenhub, wobei dieser damit auch eingestellt werden kann. Außerdem ist es ausgleichend zu der reinen Sinuskurve des schneckenrädigem Kurbelpunktes, wobei die Pleuelbewegung schon von der Sinusfahrt abweicht. Beides kürzt die Wendegeschwindigkeit am Wendepunkt der Spulenbewegung.
Die Spule wird quasi vom Radriemen geführt und die Spinnwelle "trullert" durch die Dreh/ Schiebebewegung bei sanfter Riemenspannung automatisch, ergo die Spule steht immer an der gleichen Stelle.
Ich experimentiere noch mit einer seitlichen Riemenführung kurz vor der Spule, um die Fixiersituation stabiler zu machen.
Ja, der Flügel hat nur 1 Flügel " behakt". Da die Spinnmaulbohrung seitlich der Flügel austritt, kann so re/ li gefahren werden.
Der 2. Flügel dient der Unwuchtberuhigung und bietet Platz für eigene "Behakung".
LG von Jürgen