Geradebiegen haben wir schon versucht allerdings ist die Seite welche zum Knecht hin zeigt sehr abgenutzt und deformiert, so das zu befürchten
ist, dass sie ein Messing Lager auch schnell verschleissen würde, da keine flächige Auflage mehr da ist.
Was für eine Deformation ist das denn, ist die nicht mehr rund? Solange sie rund (und später dann wieder gerade, s.u.) ist, sollte das reichen. Ringförmige Riefen und dünnere Stellen kannst du getrost ignorieren. Eine vollflächige Auflage ist nicht nötig, so riesengroß sind die Kräfte am Spinnrad nicht. Wenn sich das Messing im Laufe der Jahrzehnte an die Eisenachse anpasst -- soll es doch. Deine Kinder oder Enkel können ja irgendwann mal die Messingröhrchen erneuern
Irgendwie muss diese Achse doch rauszubringen sein *seufz*
Vielleicht hat Mathias (spulenhalter) da mehr Erfahrung als ich. Ich kann an den Fotos nichts erkennen. Oft wurde die Nabe in zwei Teilen gefertigt, die Achse mit einem Splint in der Mitte eingepasst, die beiden Teile zusammengeleimt und in der Drehbank zu Ende gedreht. Da wäre dann zerstörungsfrei nix zu machen.
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Dies hatte ich zu deinem Post mit den Fotos geschrieben:
Die Achse hat einen Schlag an der Kurbelseite. Das ist bestimmt kein besonders gehärteter Stahl. Ich würde versuchen, das geradezubiegen:
- das kurze Ende in Schraubstock, Hobelbank, Werkbank o.ä. einspannen, so dass das krumme Ende nach oben ragt; Hartholz beilegen, sonst gibts Macken im weichen Eisen der Achse
- an der Kurbelseite einen schweren Hammer mit der Finne (dem schmalen Teil) gegen das kurze, noch gerade Teil knapp unterhalb der Krümmung halten
- mit einem mittleren Hammer, Entschlossenheit und viel Gefühl

das "böse" Achsenstück dahin klopfen, wo es hingehört. Der schwerere Hammer muss dabei verhindern, dass diese Schläge bis in die hölzerne Nabe gehen und gleichzeitig mit dafür sorgen, dass das Biegen an der richtigen Stelle passiert. Evtl. mit mehreren Personen arbeiten.
- Am Schluss etwaige Spuren von Hammer oder Schraubstock mit Feile und/oder Schleifpapier beiarbeiten
Zu Risiken und Nebenwirkungen: Die Nabe kann brechen, wenn doch Schläge an dem schweren Hammer vorbei "durchkommen" und die Achse innerhalb der Nabe verbiegen.
Die Probleme an den Lagern kann ich nicht besonders gut erkennen. Hilfreich wären evtl. Fotos in axialer Richtung, ähnlich wie meins oben. Am besten eines von jeder Seite der Achse, mit Achse (oder einer gleich dicken anderen Stange) und den Splinten (oder irgendwelchen Hölzchen, die satt in die Splintlöcher passen).
Beste Grüße -- Thomas